Zu Gast bei der „Mannschaft der Stunde“

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Zu Gast bei der „Mannschaft der Stunde“

Weiche tritt am Sonntag beim FC St. Pauli II an

14. März 2024

Der FC St. Pauli ist derzeit in aller Munde. Die Profis des Kiezklubs streben dem sechsten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte entgegen und beeindrucken mit Konstanz und schnellem Fußball. Doch auch die U 23 ist spitze – zumindest wenn der Blick auf die Rückrundentabelle der Regionalliga Nord gerichtet wird. Der kommende Kontrahent des SC Weiche Flensburg 08 gilt in jener Liga als „Mannschaft der Stunde“. Unsere Jungs, die das Hinspiel mit 0:5 verloren hatten, stehen demnach am kommenden Wochenende vor einer schwierigen Aufgabe. Bevor es aber am Sonntag ab 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion von Norderstedt ernst werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

 

Zur Lage: Phönix und Meppen straucheln

Der 25. Spieltag wurde am vergangenen Wochenende komplett absolviert. Dabei untermauerte Hannover 96 II die Titelambitionen mit einem 3:1-Sieg beim weiterhin kriselnden FC Eintracht Norderstedt, der trotz frühen Führungstreffers (Brüning, 3.) seine siebente Niederlage hintereinander bezog. Die Rand-Hamburger hatten bereits vor jener Partie reagiert und bekanntgegeben, nach dem Heimspiel gegen den Spitzenreiter den ohnehin für den Sommer geplanten Trainerwechsel vorzuziehen. Der bisher sportliche Verantwortliche Max Krause rückte daraufhin am Montag wieder ins zweite Glied zurück und ist nun Co-Trainer des neuen „Chefs“ Jean-Pierre Richter, der wiederum den Sturzflug aufhalten soll.

Angesichts der Turbulenzen in Norderstedt geriet der Sieg des Tabellenführers beinahe zur Randerscheinung. Von den Spitzenmannschaften konnte sonst nur Holsteins Zweite gewinnen. Beim Schlusslicht Spelle gelang ein 3:0-Sieg. Hingegen büßten Phönix Lübeck nach einer 2:0-Führung mit dem 2:2-Remis beim Vorletzten Kilia Kiel sowie Meppen nach der zweiten Saisonheimniederlage Punkte ein. Die Emsländer hatten vor 6.189 Fans einen 1:3-Rückstand gegen den FC St. Pauli II zwar aufgeholt, liefen aber nach einer Rudelbildung in der letzten Minute der Nachspielzeit mit „Rot“ auf beiden Seiten noch in einen entscheidenden Konter, den St.-Paulis 19-jähriges „Supertalent“ Max Marie mit dem Abpfiff zum 4:3-Siegtor abschloss. Teutonia Ottensen konnte mit dem ersten Tor nach zuvor vier Partien ohne Treffer drei Punkte gegen den VfB Oldenburg einsammeln und tauschte dadurch mit dem Drittliga-Absteiger die Tabellenplätze.

Im Abstiegskampf war der SC Weiche Flensburg 08 der große Gewinner. Er schaffte durch das 1:0 gegen Mitkonkurrent Eimsbüttel im zehnten Anlauf den ersten Heimsieg und war die einzige Mannschaft ab Platz 12 des Achtzehnerfeldes, die drei Punkte hamstern konnte. Der SC durfte sich zudem über den 4:1-Sieg des Hamburger SV II gegen den zuvor dreimal in acht Tagen siegreichen SSV Jeddeloh II und den 2:1-Erfolg von Drochtersen gegen den Bremer SV freuen. Bleibt noch das zweite Duell von Tabellennachbarn zu erwähnen. Havelse bezwang Lohne – wie Teutonia den VfB – im eigenen Stadion mit 1:0 und konnte damit ebenfalls den Tabellenplatz des Kontrahenten übernehmen.

Am kommenden Wochenende steht nun Spieltag Nummer 26 auf dem Programm. Spitzenreiter Hannover 96 II empfängt am Samstag ab 13 Uhr den Tabellensechsten Teutonia. Zur gleichen Zeit muss Phönix Lübeck als Verfolger gegen den TSV Havelse ran. Der Tabellenzweite Holstein Kiel II steht eine Stunde später vor der Prüfung beim Bremer SV. Der vierte Titelkandidat, der SV Meppen, reist bereits am Freitag (19.30 Uhr) zur Generalprobe des Niedersachsen-Pokalfinales der Dritt- und Viertligisten nach Lohne. Am Freitag, schon 19 Uhr, steht zudem das aus Flensburger Sicht interessante „Stadionduell“ zwischen Eimsbüttel und dem HSV II an. Beide Mannschaften tragen im Sportpark Eimsbüttel ihre Heimspiele aus; offiziell ist diesmal der ETV der Gastgeber.

Am Sonntag trifft ab 14 Uhr der VfB Oldenburg in einem Landesduell auf Drochtersen. Zur gleichen Zeit ist Weiche beim FC St. Pauli II zu Gast. Die übrigen beiden Partien – jeweils vom Samstag – haben es in Sachen Abstiegskampf in sich. Ab 13.30 Uhr treffen die beiden Schlusslichter und Neulinge Kilia Kiel und Spelle-Venhaus im direkten Duell aufeinander – für den Gewinner vielleicht schon so etwas wie die letzte Chance, nochmal am Klassenerhalt zu schnuppern. Und ab 16 Uhr ist Spannung in Jeddeloh II angesagt, wenn der SSV die Eintracht aus Norderstedt empfangen wird.

 

Zum Gegner: Spitze in der Rückrunde

Die U 23 des FC St. Pauli ist momentan die „Mannschaft der Stunde“. In einer separaten Rückrundentabelle führen die Hamburger das Ranking mit 20:8 Toren und 19 von möglichen 21 Punkten an. Den siebenten Sieg verhinderte der TSV Havelse, der im vergangenen Heimspiel der jungen Kiezkicker mit einem 1:1-Remis die Siegesserie der Braun-Weißen reißen ließ. Dennoch: Der FC St. Pauli II hat bereits jetzt mehr Punkte aus der Rückrunde auf dem Konto als die 17 Zähler aus 17 Spielen der Hinrunde.

Schon im Vorjahr spielten die Talente von Trainer Elard Ostermann nach einem eher schwachen Herbst eine bärenstarke Rückrunde. Nach der Hinrunde waren sie Vorletzter mit 15 Punkten aus 18 Spielen. Damit galten sie als heißer Abstiegskandidat. In einer separaten Rückrundentabelle belegte der FC St. Pauli II mit 36 Punkten Platz drei. Damals trugen vor allem die Winterzugänge Tjark Scheller (FC Schalke 04 II), Johann von Knebel (USA, vormals Norderstedt) und Julian Ulbricht (Phönix Lübeck) sowie der Einsatz des aus Norderstedt zu den Profis gewechselten Elias Saad zum enormen Aufwind bei. In diesem Jahr sind Torhüter Phil Kolvenbach (Eimsbütteler TV) und Luca Menke (zuvor vereinslos) im Januar neu hinzugekommen. Aber eine tragende Rolle konnten sie bisher nicht übernehmen. Ungeachtet dessen läuft es inzwischen bei den Braun-Weißen, obgleich der vormalige Stamm-Innenverteidiger Lennart Appe seit November verletzungsbedingt ausfällt – und genaugenommen begann schon da der Aufwind der jungen Kiezkicker. Den fünf Siegen und einem Remis aus dem Jahre 2024 sind noch ein 1:1-Remis gegen Teutonia und ein 1:0-Sieg in Jeddeloh II aus dem November vergangenen Jahres vorgeschaltet.

Der Kader des FC St. Pauli II hat einige hochinteressante Spieler. Dazu zählt nicht nur der offiziell den Profis zuzurechnende Rechtsverteidiger Luca Günther. Der Transfer von Niklas Jessen zum Drittligisten Borussia Dortmund II im kommenden Sommer ist bereits bekannt geworden. Mika Clausen, ehemals SV Eichede, steht bei sechs Treffern in 20 Liga-Spielen, hat zudem neun Tore vorbereitet. Kapitän Julian Ulbricht zählt mit elf Treffern bei 24 Einsätzen zu den Top-Torjägern der Liga, wobei Bennet Winter dem Kollegen mit acht Treffern dicht folgt. Als besonderes Talent gilt der Siegtorschütze von Meppen, Max Marie, ein 19-jähriger leicht- und beidfüßiger Mittelfeldspieler. Und auch in den weiteren Kiezkickern steckt jede Menge Talent. Jenes von Peer Mahncke wird am kommenden Sonntag indes nicht zu sehen sein. Der Defensivspezialist flog bei der Rudelbildung in Meppen in der Nachspielzeit mit „Rot“ vom Platz und ist nun gesperrt. Angesichts der Qualität des Kaders wird Trainer Elard Ostermann den Ausfall allerdings sicherlich verkraften können.

 

Unsere Mannschaft: zumindest kein Spieler gesperrt

Das kollektive Aufatmen in Flensburg mit lautem Plumpsen zahlreicher Steine bei Spielern, Verantwortlichen und Fans nach dem 1:0-Heimsieg gegen Eimsbüttel war wohl bis nach Dänemark zu hören. Selten war ein Sieg für Weiche wichtiger als am vergangenen Freitag. Doch Trainer Torsten Fröhling warf bereits auf der Pressekonferenz nach dem Spiel den Blick voraus, als er sagte: „Nun müssen wir endlich mal auch ein zweites gutes Spiel bestreiten und Beständigkeit reinbekommen.“ Bislang ist es Weiche in der laufenden Saison noch nicht gelungen, nach einem Sieg gleich wieder zu punkten. Und in diesem Jahr wechselten gute (Kiel II, Hannover) und schlechte Partien (Oldenburg, Jeddeloh II) regelmäßig einander ab. Dass es nun zu einer spielstarken U-Mannschaft eines Zweitligisten geht, kann demnach positiv gesehen werden. Gerade gegen die U 23 von Holstein und Hannover zeigte sich Weiche voll auf der Höhe. Das wird zudem im Interesse von Torhüter Jesper Heim sein, der nicht nur gegen seinen Ausbildungsverein, sondern gegen seine Ex-Mannschaft spielen wird. Obgleich er keine zwei Jahre vom Kiezklub weg und nun in Flensburg ist, sagte er schon im vergangenen Herbst vor dem Hinspiel: „Vier Spieler und den Torwart-Trainer kenne ich noch.“

Besonders gewurmt hat Jesper Heim die fünf Gegentore, die er im Hinspiel am 23. September 2023 von seiner Ex-Mannschaft kassierte. Die damalige 0:5-Heimpleite nach Toren von Niclas Dühring (5.), Bennet Winter (62., 76.) und des erst zehn Minuten vor Schluss eingewechselten Julian Ulbricht (86., 89.) sorgte für Schockstarre auf den Rängen. Mittlerweile ist ein halbes Jahr vergangen, und der Schock, den ebenso die Mannschaft erfasst hatte, sollte inzwischen der Konzentration auf die Aufgabe gewichen sein. Von „Revanchegelüste“ mag da gar nicht geredet werden. Dazu ist der FC St. Pauli II viel zu stark. Aber erneut derart vorführen lassen möchte sich mit Sicherheit kein Flensburger.

Wie sich die Lage personell im Detail am Sonntag darstellen wird, muss sich erst zeigen. In letzter Zeit durfte Trainer Torsten Fröhling nicht selten noch am Spieltag eine Hiobsbotschaft über einen unerwarteten Ausfall entgegennehmen. Immerhin: Gesperrt ist diesmal kein Spieler. Der etatmäßige Kapitän Finn Wirlmann hat seine Sperre nach Gelb-Roter Karte, die er in Jeddeloh II gesehen hatte, abgesessen. Zuletzt fehlten verletzungsbedingt Theo Behrmann, Patrick Thomsen und Torben Marten. Letzterer fällt mit Sicherheit wie Ilidio Pastor Santos weiterhin aus. Den jüngst erkrankt fehlenden John Dethlefs und Felix Brügmann fehlt aktuell der Spielrhythmus. Noel Kurzbach stand gegen Eimsbüttel erstmals nach langer Zeit wieder im Kader der Regionalliga-Mannschaft, kam dann aber gemeinsam mit Torhüter Philip Østerbæk, den zum Innenverteidiger umfunktionierten Calvin Ogara, Torschütze Thies Richter und Mika Kieselbach beim starken 1:1-Remis unserer U 23 am Sonntag in Todesfelde zum Einsatz. Zuletzt konnte unser Trainer an den Spieltagen den möglichen 20er Kader angesichts der Ausfälle nicht ausreizen.

Die Bilanz gegen den FC St. Pauli II ist nach bislang 21 Vergleichen in der Regionalliga bei neun Flensburger Siegen und neun Remis sowie 34:24 Toren noch immer ausgesprochen gut. Allerdings: Die drei Hamburger Siege gab es in den vergangenen fünf Aufeinandertreffen, und zuletzt gelang Weiche in 180 Minuten gegen die jungen Kiezkicker nicht einmal ein Treffer (0:1, 0:5). Positiv ist indes, dass unsere Mannschaft das jüngste Duell in Norderstedt vor gut eineinhalb Jahren (11.09.2022) mit 4:1 gewinnen konnte. Das ist freilich einfach nur Vergangenheit – genau wie die 0:5-Pleite aus dem Hinspiel.

 

Hinweise für alle Fans: keine weite Anreise

Das Spiel wird am Sonntag, 17. März 2024, um 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion von Norderstedt angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Tim-Alexander Strampe (MTV Handorf), der von Rene-Alexander Rose (TSG Bad Harzburg) und Tom Holsten (TSV Bassen) an den Linien assistiert wird.

Einen vom Gastgeber kommentierten Livestream wird es auf dem neuen zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport geben. Ihr erreicht ihn unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 oder wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben.

Für die Reise über die A 7 ins rund 150 km entfernte Norderstedt im Kreis Segeberg müssen (ohne Staus) mit PKW etwa eineinhalb Stunden eingerechnet werden. Die Spielstätte an der Ochsenzoller Straße verfügt zwar über einen Parkplatz, doch nur bei rechtzeitigem Erscheinen dürften ausreichend viele günstige Parkmöglichkeiten vorhanden sein. Bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist zu beachten, dass die Regionalzüge zwischen Flensburg und Hamburg wegen Baumaßnahmen aktuell abweichend vom Normalfahrplan und nicht durchgehend bis Hamburg-Dammtor fahren. So bietet sich eine Verbindung von Flensburg (Abfahrt 10.00 Uhr) via Neumünster und Norderstedt Mitte nach Garstedt, Norderstedt (Ankunft 12.50 Uhr) an. Vom U-Bahnhof Garstedt gelangt man zu Fuß (1,1 km) in etwa 15 Minuten zum Stadion. Zur Rückfahrt bietet sich eine Verbindung ab Garstedt um 16.15 Uhr bzw. 17.15 Uhr (mit dem Bus nach Pinneberg) an, mit der Flensburg um 18.40 Uhr bzw. 19.40 Uhr erreicht werden soll. Hier können für Hin- und Rückfahrt jeweils das 49-Euro- bzw. SH-Ticket (für eine Person 29 Euro) genutzt werden.

Eintrittskarten gibt es zum Preis von 10 Euro, ermäßigt 7 Euro, für einen Sitzplatz. Die Stadiontore und -kassen öffnen eine Stunde vor Anpfiff, d. h. um 13 Uhr. Inhaber von Dauerkarten- und Jahreskarten bei den Profis des FC St. Pauli erhalten zu den Spielen der U 23 freien Eintritt.

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis zum Wetter: In Norderstedt werden für den kommenden Sonntag für die Jahreszeit übliche Temperaturen von etwa zehn Grad erwartet. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist allerdings erhöht.

Wir wünschen allen zur Partie beim FC St. Pauli II nach Norderstedt fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.