Zu Gast an der Lohmühle

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Zu Gast an der Lohmühle

Weiche muss am Dienstag zum VfB Lübeck

19. August 2024

Nach Jeddeloh II ist vor dem VfB Lübeck – nur drei Tage nach dem Spiel gegen den zuvor noch verlustpunktfreien SSV aus Jeddeloh II muss der SC Weiche Flensburg 08 nun zum ungeschlagenen VfB Lübeck. Dabei sind die Schützlinge von Trainer Torsten Fröhling selbst ebenfalls bislang ohne Niederlage. Bevor es am Dienstagabend ab 19.30 Uhr an der Lübecker Lohmühle die nächste Bewährungsprobe für unsere Mannschaft geben wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

 

Zur Lage: Krise in Oldenburg, Hoch in Havelse

Der vergangene vierte Spieltag der Regionalliga Nord bot aufgrund der Beteiligung der vier Landespokalsieger an der ersten Runde um den DFB-Pokal nur ein Rumpfprogramm von fünf Partien. Diese Spiele hatten es aber in sich. Den ersten Paukenschlag gab es bereits am Freitag, als Aufsteiger Emden einen 3:0-Sieg in Oldenburg feiern konnte und damit die Krisenstimmung beim VfB verschärfte. Am Samstag bejubelte Weiche einen 4:1-Heimsieg nach 0:1-Pausenrückstand gegen den SSV Jeddeloh II, der bis dahin seine beiden Spiele gewonnen hatte. Ein paar Stunden später patzte der VfB Lübeck, indem er eine 2:0-Führung vor 2.840 Fans gegen Holsteins U 23 noch aus den Händen gab. Das 2:2-Remis bedeutete, dass der Drittliga-Absteiger erstmals Punkte abgab. Am Sonntag trumpfte Spitzenreiter TSV Havelse beim Schlusslicht Hamburger SV II stark auf, gewann im Stadion Hoheluft, wohin die U 21 des Rautenklubs derzeit ausweicht, klar mit 6:0. Die Garbsener bauten damit ihre Startserie auf vier Siege mit weißer Weste weiter aus. Und schließlich endete das „Stadionduell“ zwischen dem FC St. Pauli II und Norderstedt 1:1-Remis. Was sich vom Ergebnis her so friedlich anhört, war ein hitziger Kampf mit gleich drei Gelb-Roten Karten.

Die vier Landespokalsieger wiederum mussten die erwarteten Heimschlappen einstecken, ohne vollends zu enttäuschen. Der 1. FC Phönix Lübeck unterlag Borussia Dortmund vor fast 51.000 Zuschauern im Hamburger Volksparkstadion mit 1:4. Am Millerntor waren 6.487 Besucher dabei, die eine 1:3-Niederlage von Teutonia 05 Ottensen gegen Darmstadt 98 sahen. Im ausverkauften eigenen Stadion am Panzenberg erlebten 3.500 Fans eine 0:4-Niederlage ihres Bremer SV gegen Paderborn. Und in Meppens Hänsch-Arena, die mit 12.559 Zuschauern ebenfalls ausverkauft war, musste der heimische SV eine 1:7-Schlappe gegen die Profis des Hamburger SV hinnehmen.

Der Alltag in der Liga geht für 14 der 18 Regionalligisten am Dienstag und Mittwoch weiter. Hingegen sind die Derbys zwischen Norderstedt und dem Hamburger SV II sowie zwischen Teutonia 05 Ottensen und dem FC St. Pauli II jeweils um 14 Tage nach hinten verlegt. Sie finden erst am 4. September statt.

Am Dienstag macht Kickers Emden wieder den Anfang. Der Aufsteiger empfängt ab 19 Uhr den SV Werder Bremen II. Eine halbe Stunde später gibt es dann den Anpfiff der Spiele zwischen dem VfB Lübeck und dem SC Weiche bzw. zwischen Jeddeloh II und Drochtersen/Assel. Drei Partien werden am Mittwoch um 19 Uhr angepfiffen. Meppen empfängt dann den Bremer SV. Spitzenreiter Havelse trifft auf Holstein Kiel II. Und ein kleines Derby gibt es zwischen Phönix Lübeck und dem SV Todesfelde. Ab 19.30 Uhr stehen sich Lohne und Oldenburg gegenüber.

 

Zum Gegner: VfB bislang nur im eigenen Stadion

Der VfB Lübeck hat in diesen Wochen einen kuriosen Spielplan. Für den Drittliga-Absteiger wird es das sechste Pflichtspiel dieser Saison werden, und zum sechsten Mal dürfen die Grün-Weißen an der heimischen Lohmühle antreten. Im Landespokalwettbewerb schlug der VfB erst auf eigener Wiese TuS Rotenhof mit 4:0, dann im Stadtderby den 1. FC Phönix mit 2:1. Und in der Liga folgte dem 2:1-Auftaktsieg gegen Todesfelde erst der 1:0-Heimsieg gegen den Hamburger SV II und schließlich ein 2:2-Remis gegen den Nachwuchs von Holstein Kiel. Mit sieben Punkten aus drei Spielen ist der Traditionsverein vielversprechend gestartet, wenngleich spielerisch nicht alles glänzte. Da war der Doppelschlag der Kieler Gäste am vergangenen Samstag zum 2:2-Ausgleich schon besonders ärgerlich, befand sich der VfB doch bis dahin auf Kurs, um seine weiße Weste zu behalten.

Angesichts des gravierenden personellen Umbruchs nach dem Abstieg aus der 3. Liga sind die Erwartungen beim VfB Lübeck in dieser Saison nicht ganz so hoch wie sonst. Der neue Trainer Guerino Capretti sagte gegenüber „kicker.de“ vor der Saison: „Wir haben die Kaderplanungen noch nicht abgeschlossen, müssen personell noch etwas tun. Wichtig ist, dass wir gut aus den Startlöchern kommen. Wir streben möglichst einen einstelligen Tabellenplatz an.“ So ganz wollen die Trainerkollegen die geringere Erwartungshaltung an der Lohmühle offenbar nicht wahrhaben. Immerhin acht Trainer der Regionalliga zählten den VfB trotzdem zum Kreis der Meisterschaftsfavoriten. Was die Anzahl der Nennungen betrifft, war das Platz drei hinter dem SV Meppen (15) und dem VfB Oldenburg (12), gemeinsam mit Drochtersen/Assel.

Wird der Blick auf das Personal geworfen, so fällt auf, dass 23 Abgängen erst neun Zugänge gegenüberstehen. Daher hält der aktuelle Kader mit gerade einmal 21 Profis möglicherweise noch einige zu besetzende Planstellen frei. Diejenigen, die gekommen sind, haben sich zu weiten Teilen bereits einen Namen gemacht. Im Tor steht mit Noah Oberbeck der bisherige Schlussmann von Holstein II. Für die Abwehr wurden Bent Andresen vom HSV-Nachwuchs und Luca Menke vom FC St. Pauli II verpflichtet. Mit Julian Albrecht kam für das Mittelfeld ein Talent vom FC Hansa Rostock II, das zuvor schon mal bei Hertha BSC an die Tür zum Profitum anklopfte. Jorik Wulff wechselte zwar vom Greifswalder FC an die Lohmühle, galt aber zuvor schon bei Drochtersen/Assel als Wunschspieler vieler ambitionierter Klubs der Regionalliga Nord. Und Herdi Bukusu hatte beim Bremer SV seine Eindrücke hinterlassen. Er soll gemeinsam mit Morten Wahl (SV Eichede) den Angriff verstärken und kann sich zudem freuen, dass sein Bruder Kevin Bukusu (zuletzt vereinslos) ebenfalls an der Trave anheuerte. Vom beim VfB Lübeck verbliebenen Personal um Kapitän Marvin Thiel sei vor allem auf zwei Angreifer verwiesen: Manuel Farrona Pulido hat schon einige Stationen hinter sich und neben sieben Zweitliga-Spielen (für Osnabrück) auch 164 Partien in der 3. Liga absolviert. Felix Drinkuth hat neben 80 Einsätzen in der 3. Liga stolze 209 in der Regionalliga Nord aufzuweisen, wobei er 64 Tore erzielt hat. Und in der Defensive gibt es mit Leon Sommer – früher Wolfsburg II und HSV II – und Robin Kölle zwei Außenverteidiger, die einst in deutschen U-Nationalmannschaften unterwegs waren. Der vergleichsweise kleine Kader weist demnach eine hohe Qualität auf.

 

Unsere Mannschaft: weiter Punkte sammeln

„Der VfB Lübeck spielt erst um 16 Uhr. Da haben wir einen kleinen Vorsprung in der Regeneration“, scherzte Cheftrainer Torsten Fröhling am Samstagnachmittag nach dem 4:1-Sieg gegen den SSV Jeddeloh II. Unsere Mannschaft hatte bekanntlich bereits ab 13.30 Uhr gespielt. Ansonsten nahm auch ein frohgestimmter Trainer die Situation in „der englischen Woche“ ernst. „Ich bleibe dabei: Wir müssen Punkte sammeln, sammeln, sammeln“, sagte er, der ebenso darauf verwies, dass erst nach etwa zehn Spieltagen absehbar sei, wohin es tabellarisch gehen könnte. Zu sehr hat sich die vergangene Saison im Gedächtnis festgesetzt, als dass die Demut bereits jetzt verflogen wäre. Hinzu kommt ein Gegner, der allein schon vom Namen her große Beachtung verdient. Unser Co-Trainer Tim Wulff am Montagmorgen: „Es ist schon etwas Besonderes, bei einem Drittliga-Absteiger zu spielen. Und die Lohmühle ist kein normales Regionalliga-Stadion. Wir werden da mit Respekt hinfahren. Doch wir freuen uns auf das Spiel und wollen auch dort mutig und selbstbewusst auftreten.“

Am Sonntagvormittag stand dementsprechend das normale Programm nach einem Spiel im Regenerationsplan. Nach dem trainingsfreien Montag soll am Dienstag erst noch trainiert werden, ehe die Busfahrt zum Abendspiel an der Lohmühle anstehen wird. Personell wird sich in dem kurzen Zeitraum kaum etwas ändern. Weiche wird weiterhin auf die derzeit angeschlagenen Akteure verzichten müssen, sodass sich am Kader wahrscheinlich nichts oder nur minimal etwas ändern wird. Mit dabei sein wird unser Kapitän Dominic Hartmann. Er ist aktuell der einzige Spieler aus beiden Lagern, der auch mal das Trikot des jeweiligen Kontrahenten trug, wobei das bei „Dome“ schon mehr als eine Dekade (2011-13) her ist. Er bestritt für die Grün-Weißen 51 Pflichtspiele, für Weiche hingegen mittlerweile 217.

Spiele gegen den VfB Lübeck bergen aus Flensburger Sicht immer eine gewisse Brisanz. Zwar ist aus Lübecker Perspektive der KSV Holstein aus der Landeshauptstadt der große Rivale, aber der VfB musste inzwischen anerkennen, dass Weiche den Platz hinter Holstein im schleswig-holsteinischen Fußball ebenfalls anvisiert. Nach dem Abbruch der Saison 2019/20 infolge der Corona-Pandemie hat es fünf Spiele gegeneinander gegeben. Erst gab es drei Flensburger Siege – 2:1, 2:0, 1:0 –, dann zwei für Lübeck: 2:0 und 2:1. Beim jüngsten Duell in Lübeck stand der VfB dicht vor dem Drittliga-Aufstieg. Er gewann damals vor 5.774 Zuschauern zwar mit 2:0, aber Weiche spielte über weite Strecken mindestens genauso guten Fußball. Davor siegte Weiche an der Lohmühle vor 2.590 Fans mit 2:0, obwohl damals die Lübecker vehement auf das von Raphael Straub gehütete Flensburger Tor stürmten. Stimmungsvoll, spannend und zumeist auch gutklassig ging es zwischen den Landesrivalen eigentlich immer zu.

 

Hinweise für alle Fans: gute zwei Autostunden

Das Spiel wird am Dienstag, 20. August 2024, um 19.30 Uhr im Stadion an der Lohmühle angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Ben Henry Uhrig (SC Egenbüttel/Hamburg), der von Dominik Kopmann (Eintracht Norderstedt) und André Becker (Grün-Weiß Eimsbüttel) an den Linien assistiert wird.

Die Spiele der Regionalliga Nord werden weiterhin kostenlos im kommentierten Livestream, meistens mit automatisiertem Kamerasystem, über den zentralen Vermarktungskanal des Anbieters SolidSport auf nordfv.tv übertragen. Ihr gelangt zum Stream unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 und ebenso, wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Dazu müssen alle neuen Benutzerinnen und Benutzer einmalig ein kostenloses Benutzerkonto erstellen. Hierfür werden nur eine gültige E-Mail-Adresse sowie der Vor- und Zuname benötigt. Der Livestream läuft ab zehn Minuten vor Anpfiff, also ab 19.20 Uhr. Auf unseren Social-Media-Kanälen werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren zu laufen haben.

Im Umfeld des Stadions an der Lohmühle gibt es zahlreiche Parkplätze, wobei aufgrund des zu erwartenden Zuschauerandrangs durchaus mit einem zeitlichen Aufwand beim Zuweisen der Parkmöglichkeit gerechnet werden muss. Lübeck selbst kann aus Flensburg mit PKW nach rund 165 km über die A 7, B 205, A 21, A 20 und A 1 bzw. nach knapp zwei Stunden erreicht werden. Mit dem Zug führt die aktuell beste Verbindung über Hamburg nach Lübeck (beispielsweise: Abfahrt ab Flensburg 15.15 Uhr mit Ankunft in Lübeck 18.24 Uhr). Für die Rückfahrt ist eher der Weg über Kiel mit Schienenersatzverkehr zwischen Kiel und Rendsburg zu empfehlen (ab Lübeck 22.06 Uhr mit Ankunft in Flensburg um 0.55 Uhr). Für den etwa 2 km langen Fußweg vom Hauptbahnhof zum Stadion sind etwa 25 bis 30 Minuten einzurechnen.

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis noch zum Wetter: Für den Dienstag sind für Lübeck Höchsttemperaturen von 27 Grad angekündigt. Achtet aber bitte darauf, dass es zu später Stunde recht schnell abkühlen wird. Mit Niederschlag muss durchaus gerechnet werden.

Tickets für den Gästeblock könnt ihr hier kaufen:
TICKETS FÜR GÄSTEFANS

Wir wünschen allen nach Lübeck fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.