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FC Teutonia 05 Ottensen – SC Weiche Flensburg 08 1:0 (1:0)
Auch mit neuem Trainer kommt beim SC Weiche Flensburg 08 erst einmal das Glück nicht zurück. Zur Premiere des Verantwortlichen Torsten Fröhling musste Weiche beim FC Teutonia 05 Ottensen am Sonntagnachmittag eine 0:1-Niederlage hinnehmen. Damit misslangen aus Flensburger Sicht der Auftakt in die Rückrunde der Saison 2023/24 und zugleich die Revanche für die 0:5-Heimniederlage vom Juli, wenngleich sich diesmal die Kontrahenten auf Augenhöhe begegneten. Vor 387 Zuschauern boten sich beide auf dem Kunstrasen im Stadion „Hoheluft“ bei trockenem Wetter und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt einen ausgeglichenen, chancenarmen Kampf, den die Platzherren durch einen glücklichen Treffer aus der Anfangsphase für sich entschieden. Eine „Wunderheilung“ war zwar ohnehin nicht zu erwarten gewesen, aber trotz einiger guter Ansätze musste Weiche somit die zweite Auswärtspleite und die vierte Niederlage hintereinander hinnehmen. Unser Trainer Torsten Fröhling sagte nach der Partie: „Schade, dass wir uns für den Einsatz nicht belohnt haben. Wir hatten auch unsere Chancen. Von der Nummer 20 bis zur eins – alle haben mitgefiebert. Da war Leben drin. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Auf jeden Fall kann man sagen, dass die Jungs fit sind.“
Da unser Cheftrainer nach den Spielabsagen in Spelle und in Norderstedt erst im dritten Anlauf sein Debüt feiern konnte, war unsere Mannschaft zuletzt vor 16 Tagen bei der 1:2-Niederlage gegen den Hamburger SV II am Ball. Demgegenüber nahm Torsten Fröhling in der Startelf nur eine Änderung vor. Für Dominic Hartmann begann Felix Brügmann, wobei zudem Marten Schmidt in die Innenverteidigung rückte. Eingewechselt wurden zunächst Dominic Hartmann, dann in der Schlussphase erst John Dethlefs und Thies Richter sowie für die Nachspielzeit Tobias Fölster und Patrick Thomsen. Das Spieltagsaufgebot komplettierten Torhüter Philip Østerbæk sowie Bjarne Schleemann, Dan Neicu und Tobias Ravn. Nicht zur Verfügung standen die erneut bzw. immer noch verletzten Torben Marten (Oberschenkel), Jonah Gieseler (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Noel Kurzbach (Knie) und Ilidio Pastor Santos (Reha nach Kreuzbandriss) sowie Calvin Ogara. Bei Teutonia Ottensen nahm Dominik Glawogger gegenüber der Anfangsformation vom 1:1-Remis im Nachholspiel vom Mittwoch beim FC St. Pauli II zwei Änderungen vor. Für Dominique Ndure (nicht im Kader) und Luis Coordes (Bank) begannen Marcus Coffie und Fabian Graudenz.
Den besseren Start in die Partie und die erste richtig gute Chance hatte unsere Mannschaft, als Jannic Ehlers nach einer zügigen Kombination über die linke Seite über Pelle Hoppe, Marcel Cornils, Finn Wirlmann und wieder Pelle Hoppe aus halblinker Position und knapp 19 Metern zum Abschluss kam, Teutonia-Schlussmann Marius Liesegang aber prächtig reagierte und den Ball um den Pfosten lenken konnte (4.). Teutonia konterte mit zwei verheißungsvollen Abschlüssen von Ole Wohlers, der anfangs über links viel Betrieb machen konnte, doch den Weiche-Kasten jeweils knapp verfehlte (9., 12.). So fiel der Führungstreffer für Teutonia nicht ganz überraschend, aus Flensburger Sicht allerdings viel zu einfach. Einen Eckstoß von rechts führten die Platzherren kurz aus, Ole Wohlers passte flach vor das Tor, Gazi Siala täuschte, Fabian Istefo – wer sonst, könnte man aus Weiche-Sicht beinahe klagen – verwandelte dahinter fast vom Elfmeterpunkt flach und nicht allzu scharf zum 1:0 (16.). Und beinahe wäre es noch schlimmer gekommen, doch die Abwehrtat von Theo Behrmann nach Pass von Fabian Istefo ins Zentrum ging knapp am eigenen Kasten vorbei (18.).
Unsere Mannschaft erholte sich von dem Schock und hatte ihrerseits bei einer Umschaltaktion den Ausgleich auf dem Fuß. Jannic Ehlers startete von der Mittellinie, geschickt von Marcel Cornils, legte sich die Kugel beim vorletzten Kontakt vor Torhüter Marius Liesegang aber etwas zu weit vor, sodass er am Schlussmann nicht mehr vorbeikam. Rechts neben ihm war Felix Brügmann mitgelaufen (24.). Das war es auch schon an Höhepunkten vor der Pause in einem Spiel, in dem beide Kontrahenten das letzte Risiko mieden und mehr Wert auf Ordnung legten. Teutonia erzielte durch Fabian Istefo einen Treffer aus deutlicher Abseitsposition (39.), und der Torschütze brachte noch eine Eingabe von seiner rechten Seite gefährlich vor das Weiche-Tor, doch erreichte er damit den Ex-Flensburger Fabian Graudenz nicht (41.).
Am Geschehen änderte sich in der zweiten Spielhälfte nur wenig. Weiche hatte nun häufiger den Ball, Teutonia zog sich zurück, ließ aber in der Summe kaum etwas anbrennen. Die Gäste kamen so nur zu wenigen und kaum richtig gefährlichen Gelegenheiten. Eine Eingabe von David Pfeil erreichte Felix Brügmann nicht (47.). Der 20-m-Schuss von Jannic Ehlers ging genau auf den Schlussmann (65.), der zudem bei den Eingaben von links von David Pfeil (82.) und von rechts von René Guder (83.) sicher zur Stelle war. Bei der wohl besten Nachpausengelegenheit war er ebenfalls rechtzeitig da, als René Guder zu weit abgedrängt wurde und aus spitzem Winkel an Marius Liesegang scheiterte (85.). Unsere Mannschaft warf in der angekündigten fünfminütigen Nachspielzeit alles nach vorn, hatte mit Tobias Fölster und Patrick Thomsen zudem zwei „Türme“ gebracht, während defensiv inzwischen mit höchstem Risiko agiert wurde, nachdem Marten Schmidt wegen eines Fouls an Mohamed Abd El Aal Ali mit „Gelb-Rot“ vom Kunstrasen musste (87.). Die Platzherren waren indes in der gesamten zweiten Halbzeit ohne Torchance geblieben. Bei einer Schussgelegenheit von Fabian Graudenz, noch geblockt und so an Schärfe genommen, war SC-Torhüter Jesper Heim sicher unten (60.). So blieb es am Ende beim knappen 1:0-Sieg des FC Teutonia.
Bei den Platzherren waren Torschütze Fabian Istefo und Ole Wohlers zumindest vor der Pause die auffälligsten Spieler. Torhüter Marius Liesegang vereitelte die wenigen Gelegenheiten der Gäste. Weiche, diesmal ohne Ausfälle, hatte in Marten Schmidt, dessen Gelb-Rote Karte in der Summe äußerst unglücklich war, und René Guder die Aktivposten.
Unserer Mannschaft steht eine kurze Trainingswoche bevor. Sie absolviert – sofern das Wetter mitspielen wird – am kommenden Freitag, 1. Dezember 2023, bereits ihr letztes Heimspiel des Jahres. Gegner ab 19.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion wird die SV Drochtersen/Assel sein.
Teutonia 05: Liesegang – Brodersen, Coffie (Kap./70. Uphoff), Höhn, Hertner – Siala, Graudenz (80. Mirchev), Maiolo (90.+2 Varela Monteiro) – Istefo, Ifeadigo (V), Wohlers (86. Abd El Aal Ali/90.+5 Tomety-Hemazro). Trainer: Glawogger.
Weiche: Heim – Behrmann, M. Schmidt (87. Gelb-Rote Karte), Rehfeldt, Pfeil – Wirlmann (Kap./90. Fölster), Hoppe (V) – Guder (V/90. Thomsen), Ehlers (82. Dethlefs), Cornils (82. Richter) – Brügmann (V/74. Hartmann). Trainer: Fröhling.
Tor: 1:0 Istefo (16.).
Zuschauer: 387 im Stadion „Hoheluft“, Hamburg-Eppendorf.
Schiedsrichter: Jan Tschirschwitz (SV Odin Hannover), zeigte fünfmal „Gelb“ (1:4), und zwar für Ifeadigo (Foul an Behrmann, 90.+7.) auf Hamburger sowie für Hoppe (Foul an Maiolo, 40.), Brügmann (Meckern, 59.), M. Schmidt (Foul an Graudenz, 63.) und Guder (Meckern, 63.) auf Flensburger Seite, sowie einmal „Gelb-Rot“ für M. Schmidt (Foulspiel an Abd El Aal Ali, 87.).
Trainerstimme:
Unser Trainer Torsten Fröhling sagte: „Schade, dass wir uns für den Einsatz nicht belohnt haben. Wir haben ein bisschen was geändert. Die Jungs haben versucht, es umzusetzen. Wir kassieren ein blödes Gegentor, hatten aber auch unsere Chancen. Von der Nummer 20 bis zur eins – alle haben mitgefiebert. Da war Leben drin. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Auf jeden Fall kann man sagen, dass die Jungs fit sind.“