Weiche vor der Vizemeisterschaft

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Weiche vor der Vizemeisterschaft

Viele Abschiede beim letzten Liga-Heimspiel der Saison

12. Mai 2022

Das letzte Heimspiel der Meisterrunde der Regionalliga-Saison 2021/22 steht an. Am 9. und vorletzten Spieltag kommt der VfV Borussia 06 Hildesheim ins Manfred-Werner-Stadion. Bevor aber am Samstagnachmittag das Spiel zwischen dem nördlichsten und dem südlichsten Vertreter der Regionalliga Nord angepfiffen werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: Macht Hildesheim Oldenburg zum Meister?

An den bisherigen acht Spieltagen der Meisterrunde hat der SC Weiche Flensburg 08 siebenmal überzeugen und gleich sechs Siege und ein Remis erringen können. Nur einmal patzte unsere Mannschaft – dafür aber bei der 0:4-Niederlage in Oldenburg richtig. Während der Spitzenreiter VfB Oldenburg seine Begegnung vom 9. Spieltag bereits am 1. April – 2:1 in Lübeck – absolviert hat, könnte sein Verfolger den Rückstand am Wochenende auf drei Zähler verkürzen. Bei danach noch einem ausstehenden Spieltag und aktuell elf Toren Differenz zwischen dem Tabellenführer und seinem Jäger scheint der Nord-Meister der Regionalliga bereits festzustehen. So sieht man es zumindest in Oldenburg, wo Trainer Dario Fossi nach dem schwer erkämpften 3:2-Heimsieg seiner Mannen vom vergangenen Sonntag gegen den Hamburger SV II verkündete, man sei bereits zu 99 Prozent durch. An unserer Mannschaft liegt es nun, dafür zu sorgen, dass Oldenburg am Samstag auf dem Sofa nicht schon endgültig Meister werden wird. Ein Sieg muss her, und zwar im Manfred-Werner-Stadion gegen Hildesheim.

Würde unsere Mannschaft gewinnen, wäre rein rechnerisch nicht nur der Meistertitel noch nicht vergeben, sondern sogar die Vizemeisterschaft bereits endgültig perfekt. Von den übrigen drei Partien des Spieltags ist vermutlich jene in Bremen zwischen den U-23-Mannschaften von Werder und Holstein die interessanteste. Einzig Holstein II könnte Weiche in der Endabrechnung noch vom zweiten Tabellenplatz verdrängen. Zwei zweite Vertretungen treffen zudem in Hannover aufeinander, wo die U 21 des Hamburger SV zu Gast sein wird. Einzige Partie des Sonntags ist das Duell zwischen Teutonia und Delmenhorst.

Werfen wir einen kurzen Blick in die Abstiegsrunde. Hier stehen noch drei Spieltage aus. Bereits sicher abgestiegen sind Heide, Oberneuland und Altona. Akut gefährdet ist der HSC Hannover. Sollte es bei fünf Absteigern bleiben, dann gibt es für den letzten Abstiegsplatz vor allem drei Kandidaten: Rehden (25 Punkte), St. Pauli II (23) und Lüneburg (22). Alle drei konnten am vergangenen Wochenende gewinnen. In einem wichtigen direkten Duell werden sich am Sonntag Lüneburg und der FC St. Pauli II in Neetze gegenüberstehen.

Zum Gegner: Süd- und Schlusslicht

Der VfV Borussia 06 Hildesheim reist als südlichste Mannschaft der Regionalliga Nord zum nördlichsten Vertreter. Tabellarisch ist das Schlusslicht beim Zweiten zu Gast. Die bisherigen Ergebnisse aus den Auswärtsspielen der Niedersachsen in der Meisterrunde könnten auf eine besondere Zielstellung hindeuten: das erste Auswärtstor erzielen. Hildesheim zog beim HSV II mit 0:1, auch beim FC Teutonia mit 0:1, in Kiel mit 0:4 und in Lübeck sogar mit 0:5 den Kürzeren. Die Heimspiele verliefen nur unwesentlich erfolgreicher. Gegen Lübeck gab es ein 1:1-Remis, gegen den HSV II ein 2:2, aber gegen Holstein II wurde mit 0:2 und gegen unsere Mannschaft sogar mit 0:4 verloren. Zwei Punkte aus den acht Spielen ließen den VfV tabellarisch auf den zehnten und letzten Platz abrutschen. So völlig unglücklich wird man bei den Süd-Niedersachsen deshalb beim Blick auf die gesamte Saison allerdings nicht sein. Mit dem Einzug in die Meisterrunde – sogar als Tabellendritter der Süd-Gruppe – hatte man den Klassenerhalt erreicht. Dennoch war Trainer Markus Unger nach der klaren 0:4-Hinspielniederlage, bei der er auf den momentanen Kapitän Yannik Schulze verletzungsbedingt verzichten musste, ziemlich ungehalten. Er versprach schon damals einen anderen Auftritt in Flensburg, als er sagte: „Zur zweiten Halbzeit hatten wir uns viel vorgenommen. Aber die Körpersprache war nicht gut. Ich freue mich auf das Rückspiel. Da haben wir etwas gutzumachen. Dass wir 0:4 verloren haben, muss aufgearbeitet werden.“

Entsprechend gespannt darf man sein, wie es dem 40-jährigen A-Lizenzinhaber Markus Unger gelingen wird, seine Mannschaft, für die es um nichts mehr geht, für dieses Aufeinandertreffen zu motivieren. Das sieht übrigens der Ex-Hildesheimer Dominic Hartmann ebenfalls als Problem, wenn er sagt, „dass es ist nicht immer einfach ist, wenn es um nichts mehr geht“. Dennoch meint unsere Nummer 37 im Interview für das Stadionmagazin „Steilpass“: „Ich denke, dass sie sehr motiviert nach Flensburg kommen werden, um einfach zu beweisen, dass sie es besser und auch gegen gute Mannschaften bestehen können. Sie haben einige gute Spieler in ihren Reihen.“ Und zu jenen Aktivposten zählt „Dome“ sicherlich seine „alten Kumpels“ aus Hildesheimer Zeiten. In jenem Interview sagte er: „Tatsächlich kenne ich noch recht viele Spieler vom VfV, allen voran einen meiner besten Kumpels Yannik Schulze. Auch mit Thomas Sonntag und Jane Zlatkov hatte ich eine coole Zeit.“ Den meisten Weiche-Fans wird zudem vor allem Jannis Pläschke bekannt sein. Der Ex-Flensburger, der zwischen 2016 und 2019 in 43 Pflichtspielen unser Trikot trug, ist eigentlich Stammspieler der Süd-Niedersachsen, fehlte aber zuletzt zweimal im Aufgebot.

Zu unterschätzen sind die Hildesheimer indes nicht. Zur Erinnerung: Als sie letztmals im Manfred-Werner-Stadion aufschlugen, klaute der VfV dem favorisierten Gastgeber mit einem 1:0-Sieg die Punkte. Sicherlich: Lange ist das her. Es war der 14. Oktober 2017 – das heißt: vor mehr als viereinhalb Jahren. Allerdings: Drittligist SV Meppen hatte erst vor knapp einer Woche ordentlich zu tun, um im Landespokal-Halbfinale in Hildesheim mit 2:1 zu gewinnen.

Unsere Mannschaft: Meisterschaftsentscheidung vertagen!

Das Ziel für unsere Mannschaft dürfte klar sein: Mit einem „Dreier“ soll die Meisterschaftsentscheidung zumindest rechnerisch auf den letzten Spieltag vertagt und zugleich die Vizemeisterschaft gesichert werden. Vielleicht kann „mit Volldampf“ darüber hinaus der Rückstand in der Tordifferenz auf Oldenburg so verringert werden, dass aus der nur rechnerischen Mini-Wahrscheinlichkeit noch eine halbwegs reale Chance werden könnte.

Personell dürfte es nur geringfügige Änderungen geben. In den Kader wird der zuletzt „Gelb“-gesperrte Patrick Herrmann vermutlich zurückkehren. Zu hoffen ist, dass die schon seit einigen Wochen immer wieder lädierten Akteure wie Dominic Hartmann und Kevin Schulz auch am Samstag voll eingreifen können. Darüber hinaus hat sich vor allem Noel Kurzbach beim jüngsten 2:1-Auswärtssieg in Delmenhorst für einen Startelfeinsatz nachhaltig empfohlen.

Am Samstag wird Hildesheim zum vierten Mal nach Flensburg reisen. Vor der bereits angemerkten 0:1-Niederlage vom Oktober 2017 kam Weiche zu zwei Heimsiegen. Bei der Premiere im August 2015 hieß es am Ende 6:1 und im April 2017 endete die höchst unterhaltsame Partie 4:2 für Weiche. Damals erzielte übrigens Dominic Hartmann beide Treffer für die Gäste. Heute trägt er unser Trikot und meint zur Frage, wie unsere Mannschaft das Spiel gewinnen kann: „Wir müssen einfach so auftreten wie in den letzten Wochen. Das war richtig richtig gut – mit einer einzigen Ausnahme in Oldenburg. Wenn wir die Intensität und Leidenschaft weiterhin auf den Platz bekommen, ist es enorm schwer, uns zu schlagen.“ Er tippt auf einen 3:1-Sieg. Beim Hinspiel vor sechs Wochen im Friedrich-Ebert-Stadion hieß es – wie schon erwähnt – sogar 4:0. Dabei war der Treffer zum 1:0 durch Kevin Schulz, der nach einem Kopfball von Jonah Gieseler erfolgreich abstaubte (44.), der „Dosenöffner“. Im zweiten Spielabschnitt konnte unsere Mannschaft durch die Treffer von Dominic Hartmann mit direkt verwandeltem, von der Mauer abgefälschtem Freistoß (64.), Christopher Kramer mit verwandeltem Strafstoß nach Foul an Kevin Schulz (76.) sowie Marcel Cornils nach Vorarbeit von Brian Jungjohann (90.+2) deutlich erhöhen.

Hinweise für alle Fans: zahlreiche Verabschiedungen

Das Spiel wird am Samstagnachmittag, 14. Mai 2022, um 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Als Schiedsrichter amtiert Lasse Holst (FC Türkiye Wilhelmsburg), der von Thomas Bauer (VfL Neuhofen) und Furkan Cevdet Vardar (Rot-Weiß Wilhelmsburg) assistiert wird. Einen Livestream bei „Sporttotal.tv“ wird es – wie bei allen Heimspielen des SC Weiche – geben.

Im Rahmen der Partie kann es auch sehr emotional werden. Der letzte Heimauftritt bietet Anlass, sich von bisherigen und zum Teil langjährigen Aktivposten unserer Mannschaft zu verabschieden. Jonas Walter (Karriereende) nach zwölf und Florian Kirschke (künftig VfB Lübeck) nach neun Jahren werden zum letzten Mal im Manfred-Werner-Stadion als Mitglieder unserer Mannschaft dabei sein. Außerdem werden Yves Mfumu und Nahne Paulsen (künftig TSB Flensburg) wie auch unser Co-Trainer Klaus-Peter Nemet verabschiedet werden. Da besteht für geübte Weiche-Fans demnach reichlich Gelegenheit, mehr als nur ein Tränchen zu verdrücken.

Es gelten im Stadion keine Corona-bedingten Einschränkungen mehr. Tickets zwischen 5 Euro und 14 Euro gibt es – wie gehabt – in den Kategorien Stehplatz, Sitzplatz ohne sowie Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet oder an den Stadionkassen. Und als besonderer Anreiz: Bei Temperaturen bis zu 17 Grad soll es am Samstag regenfrei bleiben.

Bei Fragen könnt Ihr Euch wie immer gern an unsere Fanbetreuung wenden. Ansprechpartner ist Daniel Henke (Tel.: 0174/6 35 73 44; fanbetreuung(at)weicheflensburg08.de).

Wir wünschen allen Fans einen unterhaltsamen, spannenden und schönen Fußballnachmittag im Manfred-Werner-Stadion.