Vorbericht VFB Lübeck

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Vorbericht VFB Lübeck

Vor dem Auswärtsspiel auf der Lohmühle: VfB Lübeck wartet

5. November 2021

Vor dem Auswärtsspiel auf der Lohmühle: VfB Lübeck wartet

Wieder dürfte es spannend werden. Am Freitagabend ist unsere Mannschaft vom SC Weiche Flensburg 08 beim VfB Lübeck zu Gast. Der Drittliga-Absteiger benötigt dringend Punkte, um den Einzug in die Meisterrunde zu schaffen. Unsere Jungs wiederum haben im Kampf um die Tabellenspitze und möglichen Zählern für die Meisterrunde nichts zu verschenken. Doch bevor es am Freitagabend auf der traditionsreichen Lübecker Lohmühle ernst wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: heißumkämpfter fünfter Platz

Am vergangenen Wochenende ragten sicherlich die beiden Spitzenspiele heraus. Während sich unsere Mannschaft von der U 23 der KSV Holstein 0:0 trennte, musste der Tabellendritte Teutonia im Heimspiel am Sonntag beim 1:3 gegen Drochtersen die erste Niederlage einstecken. Damit misslang nicht nur der Sprung an die Tabellenspitze; den Nullfünfern droht nach dem fünften Spiel in Serie ohne Sieg – zuvor vier Remis hintereinander – sogar eine erste sportliche Minikrise.

Hinter den ersten Vier geht das Hauen und Stechen um den wichtigen fünften Platz weiter. Hier kam der VfB Lübeck nach torloser erster Halbzeit zum wichtigen 3:0-Sieg in Altona. Auch Norderstedt – 1:0 im „Auswärtsspiel“ im eigenen Stadion gegen den FC St. Pauli II – und Phönix Lübeck mit dem 1:0 gegen Heide konnten wertvolle Punkte buchen. Phönix vergab nach dem ersten Heimsieg allerdings am vergangenen Dienstag die große Chance, gegen einen unmittelbaren Konkurrenten nachzulegen. Im Nachholspiel unterlag man am Buniamshof nach 2:1-Pausenführung dem HSV II mit 2:3, der damit selbst wieder ein Auge auf Platz fünf werfen darf.

Den Auftakt zum nun anstehenden 15. Spieltag geben der VfB Lübeck und Weiche am Freitagabend. In den restlichen Partien des Wochenendes gibt es eigentlich relativ klare Rollenverteilungen. Spitzenreiter Holstein II ist gegen Phönix ebenso Favorit wie der Vierte Drochtersen in Heide und der Tabellendritte Teutonia gegen den FC St. Pauli II. Neben diesem Hamburger Derby gibt es auch bei der Paarung zwischen dem HSV II und Altona ein hanseatisches Stadtduell mit einer Favoritenrolle, die beim Gastgeber liegt.

Blicken wir einmal kurz anlassgemäß in die Südgruppe. Hier hat es am vergangenen Sonntag ein brisantes Spiel zwischen Hildesheim und Delmenhorst vor 1.000 Zuschauern gegeben. Weniger das Endresultat von 2:1 war dabei bemerkenswert, als vielmehr die zehn Gelben Karten – hier ging es 5:5 aus – und drei Platzverweise. Es gab – allesamt für die Gäste – zweimal „Rot“ und einmal „Gelb-Rot“. Zusätzlich handelte sich der Delmenhorster Trainer Key Riebau „Gelb-Rot“ ein. Wie gut, dass wir in Flensburg beim Spitzenspiel gegen Holstein II genau das Gegenteil sahen. Bei all der Verbissenheit und dem enormen Tempo, die diese Partie hatte, blieb es mit einer Gelben Karte wohlwollend fair.

Zum Gegner: Drittliga-Absteiger vor entscheidenden Wochen

Es war ordentlich Druck auf dem Kessel, als der VfB Lübeck am vergangenen Spieltag zum Altonaer FC reiste. Der 3:0-Sieg vom vergangenen Sonntag wurde dann auch entsprechend als „Befreiungsschlag“ gefeiert. Nach eigenem Befinden wähnt sich der Drittliga-Absteiger, der zuvor im Stadtderby gegen Phönix über ein 2:2-Remis nicht hinausgekommen war und danach in Drochtersen mit 0:3 und beim FC St. Pauli II mit 0:1 verloren hatte, damit auf dem Weg aus der sportlichen Krise. So warf Sportdirektor Rocco Leeser nach dem Sieg beim Schlusslicht laut dem Portal „sportbuzzer“ bereits einen Blick voraus, als er sagte: „Das war ein wichtiges und richtungsweisendes Spiel. Ich bin froh und erleichtert. Jetzt können wir uns in Ruhe auf das Landesderby gegen Weiche Flensburg vorbereiten.“ Und Verteidiger Robin Kölle, der davon sprach, man freue sich „auf ein geiles Spiel“, merkte an: „Am kommenden Freitag haben wir gegen Weiche Flensburg etwas gut zu machen.“

Nach zwölf Partien steht der Absteiger aus der 3. Liga mit fünf Siegen und ebenso vielen Niederlagen sowie 17 Punkten auf dem „Kippelplatz“ fünf. Mit Norderstedt (16), FC St. Pauli II, Hamburger SV II (je 15) sowie Lokalrivale Phönix (14) gibt es gleich vier Verfolger, die auf Ausrutscher des VfB im Rennen um den begehrten fünften Platz hoffen. Im eigenen Stadion gab es bei fünf Auftritten erst eine Niederlage: ein 0:1 gegen Teutonia. Wie gegen Phönix hieß es auch gegen den HSV II am Ende 2:2-Remis. Gegen den FC St. Pauli II (3:0) und gegen Altona 93 (7:0) gab es klare Heimsiege. Sollten die Grün-Weißen Platz fünf bis zum Abschluss der Hauptrunde erfolgreich verteidigen, könnte allerdings eine recht trostlose, weil nahezu chancenlose Meisterrunde folgen. Die bisherigen vier Partien gegen die vier Erstplatzierten der Nord-Gruppe gingen nämlich sämtlich verloren. Neben der Heimpleite gegen Teutonia und dem 0:3 in Drochtersen verlor der VfB auch beim aktuellen Tabellenführer Holstein Kiel II (0:1) und das Hinspiel in Flensburg gegen unsere Jungs (1:2).

Bester Torschütze des Ex-Zweitligisten ist Malek Fakhro (23), Neuzugang vom West-Regionalligisten SV Straelen, der bislang fünfmal traf. Dahinter folgen der vom FC St. Pauli II zurückgekehrte Cemal Sezer (25) mit vier sowie Routinier Mirko Bolland (34) und Vjekoslav Taritas (22) mit jeweils drei Treffern. Nach dem Drittliga-Abstieg im vergangenen Sommer hatte der VfB zahlreiche Ab- und Zugänge zu verzeichnen, sodass der neue und mit 30 Jahren junge Trainer Lukas Pfeiffer um Kapitän und Innenverteidiger Tommy Grupe (29) und Mirko Bolland eine runderneuerte Elf aufbauen musste. In dieser Mannschaft steckt zwar bei einem Durchschnittsalter von 23 Jahren viel Jugendlichkeit und Zukunft, allerdings auch schon erstaunlich viel Erfahrung, weil viele der Neuverpflichtungen gestandene Regionalliga-Akteure sind.

Unsere Mannschaft: insgesamt vier Ausfälle

Zwei verletzungsbedingte Auswechslungen gab es bei unserer Mannschaft vor einer Woche beim Spitzenspiel gegen Holstein II (0:0). Innenverteidiger Malte Petersen und der defensiv wie offensiv auf beiden Seiten einsetzbare Ilidio Pastor Santos hatten muskuläre Probleme und werden am Freitag auf der Lohmühle damit neben den schon seit einiger Zeit ausfallenden Finn Wirlmann und Nico Empen nicht zur Verfügung stehen. Aber deshalb wird es kein Klagen auf Flensburger Seite geben; es wären nur Ausreden. Der Kader ist groß und stark genug, zumal Trainer Thomas Seeliger auf alle anderen Spieler wohl zurückgreifen kann. Auch Torhüter Casper Mols ist nach auskurierten Schulterbeschwerden wieder ins Training eingestiegen.

Große Veränderungen bzw. Überraschungen dürfte es in der Startaufstellung trotz der beiden neuen Ausfälle nicht geben, da die gegen Kiel II bereits früh eingewechselten Jonas Walter im Mittelfeld und Noel Kurzbach auf Rechtsaußen ihre Aufgaben erfüllten und zur zunehmenden Stabilität unserer Mannschaft während der Spitzenpartie beitrugen. Von daher ist zu erwarten, dass selbstverständlich auch die Ex-Grün-Weißen Dominic Hartmann und Christopher Kramer auf ihrer ehemaligen Heimbühne von Beginn an dabei sein werden. Der Dritte im Bunde, der eine Vergangenheit beim VfB Lübeck hat, ist Kevin Schulz. Und „Schulle“ ist als „Wühler“ sicherlich immer eine Option, vor allem wenn es – wie auf der Lohmühle üblich – mit viel Einsatz und Zweikämpfen ordentlich zur Sache gehen wird.

Unsere Mannschaft hat auf der Lohmühle recht unterschiedliche Erfahrungen gesammelt. Auf der einen Seite stehen die jeweils knapp verlorenen Pokalfinals von 2012, 2016 und 2019. Allerdings besiegte Weiche auf dem Weg zum Landespokaltriumph von 2018 den VfB im Viertelfinale an einem denkwürdigen Abend nach Elfmeterschießen. In der Liga konnte Weiche auf der Lohmühle 2015 (1:0) und 2017 (4:0) gewinnen. Insgesamt ist die Bilanz bei 15 (gewerteten) Pflichtspielen seit unserem Regionalliga-Aufstieg vor fast zehn Jahren bei jeweils sechs Siegen und 21:21 Toren absolut ausgeglichen.

Hinweise für alle Fans: starke Unterstützung für unsere Mannschaft

Das Spiel wird am Freitagabend, 5. November 2021, um 19.30 Uhr im Stadion an der Lohmühle angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Felix Bahr (SV Ahlerstedt/Ottendorf), der von Marcel Klein (ebenfalls SV Ahlerstedt/Ottendorf) und Daniel Piotrowski (Buchholzer FC) assistiert wird. Für alle, die nicht in Lübeck dabei sein können: Ein Livestream bei „Sporttotal.tv“ ist vorgesehen.

Die Partie auf der Lohmühle wird sicherlich eine Top-Kulisse haben. Der Zuschauerschnitt des VfB in der aktuellen Saison liegt – trotz manch sportlicher Enttäuschungen bei den Grün-Weißen – bei 3.311 und ist damit weit und breit in beiden Gruppen der Regionalliga Nord der mit weitem Abstand höchste. Im Übrigen folgt Weiche aktuell hinter dem VfB Oldenburg (1.161) und dem SV Atlas Delmenhorst (1.020) mit 953 Zuschauern pro Heimspiel auf Platz 4. Und unsere Anhänger werden auch auf der Lohmühle präsent sein. Der von unserer Fanbetreuung gecharterte Fanbus ist mit über 50 Anmeldungen seit Wochen ausgebucht. Individuelle Anreisen in die rund 165 km entfernte Hansestadt (etwa zwei Stunden Fahrzeit mit Pkw) sind selbstverständlich möglich; Tickets für den Gästeblock wird es auch vor Ort geben. Bei Fragen könnt Ihr Euch gern an unsere Fanbetreuung wenden. Ansprechpartner sind Daniel Henke und Niklas Voß (Tel.: 0174/6 35 73 44; fanbetreuung(at)weicheflensburg08.de).

Wir wünschen allen mitreisenden Fans eine gute Fahrt sowie einen unterhaltsamen und spannenden Fußballabend in Lübeck!