Vor dem Hauptrundenabschluss: Unter Flutlicht gegen Junge Kiezkicker

Während sich die Spannung in der gesamten Nord-Gruppe auf das Finale zwischen dem VfB Lübeck und Drochtersen/Assel am kommenden Samstag (26.02.2022) konzentriert, können in Flensburg die beiden Kontrahenten völlig unbeschwert aufspielen. So können wir uns auf einen schönen Fußballabend unter Flutlicht freuen, ehe mit der Meisterrunde der knallharte Ernst beginnen wird. Bevor aber am Mittwoch die Partie gegen die U 23 des FC St. Pauli im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: Holstein II Gruppenmeister, HSV II in Meisterrunde

Am letzten Spieltag konnten lediglich zwei der fünf Partien planmäßig absolviert werden. Diese hatten es allerdings in sich. Holsteins Nachwuchs entzauberte Teutonia im Spitzenspiel mit einem klaren 3:0-Heimsieg. Damit sind die ersten drei Plätze auch in der Reihenfolge endgültig vergeben: Die jungen Störche sind Hauptgruppenmeister vor Weiche und Teutonia. Und mit einem 2:1-Heimsieg gegen Phönix Lübeck erzitterte sich die U 21 des Hamburger SV auf eigenem Kunstrasenplatz am Volksparkstadion den Einzug in die Meisterrunde. Weil die jungen Rothosen ihre Aufgabe erfolgreich lösten, gaben sie die Last an den VfB Lübeck und Drochtersen/Assel weiter. Beide müssen im direkten Finale an der Lohmühle den letzten freien Platz in der Meisterrunde unter sich ausmachen, wobei die Gäste zum Siegen verdammt sind.

In Flensburg drückt man dazu dem VfB Lübeck die Daumen. Wenn er es am Ende unter die ersten Fünf schaffen sollte, würden sogleich sechs Punkte auf das Konto des SC Weiche für die Meisterrunde wandern. Mit dann 13 Zählern hätte Weiche unmittelbaren Kontakt zu den beiden Süd-Top-Vertretungen VfB Oldenburg (17) und SV Werder Bremen II (16). Alle Nord-Vertretungen wären zwar in der Verfolgerrolle, aber neben Weiche hätten auch Holstein II (14) und Teutonia (13) sowie ggf. auch der HSV II (10) – wie Süd-Vertreter Delmenhorst (11) – durchaus noch Chancen, während der VfB Lübeck (7) gemeinsam mit Hildesheim (7) und Hannover 96 II (5) wohl bereits aus dem Rennen wären, noch bevor die Meisterrunde starten würde. Und was passiert, wenn es Drochtersen doch schafft? Während die Punkte der Südvertreter davon unabhängig sind, wäre wohl nur noch Holstein II mit 15 Zählern gut im Rennen. Drochtersen und Teutonia (je 11), Weiche (9) und der HSV II (7) hätten kaum mehr als Außenseiterchancen.

Daran ändert der Ausgang der Partie zwischen Weiche und dem FC St. Pauli II gar nichts. Beide bestreiten am Mittwoch ein „Pflichtfreundschaftsspiel“. Den Schlusspunkt der Nord-Gruppe soll die Partie zwischen Norderstedt und dem Heider SV setzen. Dieses Spiel ist erst für Sonntag, 27. Februar, angesetzt – und hier geht es um Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Bei den Gästen wird dann erstmals der langjährige Trainer Sönke Beiroth fehlen, der in der vergangenen Woche seinen Hut nehmen musste.

Zum Gegner: erfahrener Trainer einer jungen Equipe

Der FC St. Pauli II ist in der Regionalliga gut im Tritt, hat zuletzt sieben Punkte aus drei Partien geholt. Gegen Drochtersen und Altona 93 gelangen jeweils 1:0-Heimsiege. Dazwischen wurde beim Holstein-Nachwuchs ein beachtliches torloses Remis geholt. Während das 0:0 von Kiel für den weiteren Saisonverlauf keine Rolle spielen wird, haben die „Boys in Brown“ mit den beiden knappen Heimsiegen wichtige sechs Punkte eingehamstert, die – sollte es „D/A“ nicht in die Meisterrunde schaffen – im Abstiegskampf sogar richtig viel Wert hätten. Freilich: Über die aktuelle Verfassung der jungen Kiezkicker lässt sich nur bedingt etwas sagen. In der Liga trat man im neuen Jahr nur einmal in Aktion – das 1:0 gegen Altona 93 vor eigenem Anhang. In Testspielen wurde zuvor gegen Norderstedt mit 2:4 verloren und der Heider SV mit 5:2 bezwungen.

„Star“ der enorm jungen Mannschaft ist Trainer Joachim Philipkowski, der auch in Flensburg eine hohe Wertschätzung genießt. Die beiden Ex-St.-Paulianer im Weiche-Trikot, Torhüter Florian Kirschke und Angreifer Nico Empen, waren im Doppelinterview für das Stadionmagazin zum Spiel am Samstag voll des Lobes über die fachlichen und menschlichen Qualitäten des 60-Jährigen. Nico Empen hob zum Beispiel hervor: „Er erwartet viel von einem, aber weiß auch genau, wenn einer alles gibt, und belohnt das.“ Und Joachim Philipkowski sei stets bestens vorbereitet. Unser Stürmer, der wieder „voll im Training“ ist und versucht, „auf ein gutes Level zu kommen“, weiter: „Er wird seiner Mannschaft sagen: Da kommt eine starke Mannschaft mit guten Standards auf uns zu, die sehr körperlich agiert. Da müssen wir dagegenhalten.“

Beim Blick auf den Kader fällt indes auf, dass lediglich 21 Spieler aufgeführt werden, aber bereits 36 Akteure eingesetzt wurden, davon elf lediglich einmal und drei, die nur zu zwei Spielen aufliefen. Jungs aus der U 19 und der eine oder andere Profi ergänzen das jeweils aktuelle Aufgebot. In jeder Partie standen der polnische Abwehrspieler Jakub Bednarczyk (23), Mittelfeldspieler Mika Stuhlmacher (19) und Stürmer Aurel Laubongo (20) auf dem Platz. Erfolgreichster Torschütze ist mit vier Treffern Justin Plautz (22), der im vergangenen Sommer von den Sportfreunden Lotte gekommen war und im Hinspiel auch die Kapitänsbinde trug. Im Winter gab es zwei Zugänge: Auf Leihbasis mit Kaufoption wurde der südkoreanische Außenbahnspieler Gwangin Lee (20) vom portugiesischen Zweitligisten CD Mafra geholt. Zweiter Winterzugang ist Stürmer Serhat Imsak (22), der vom bayrischen Regionalligisten FC Pipinsried in den Norden wechselte.

Unsere Mannschaft: Heimbilanz verbessern!

Für unsere Mannschaft wird es am Mittwoch darum gehen, sich für zuletzt nur bedingt überzeugende Heimauftritte zu rehabilitieren und nach vier erfolglosen Versuchen mal wieder einen Sieg im eigenen Stadion und vor unseren Fans einzufahren sowie sich zugleich für die Hinspielniederlage zu revanchieren. Bereits mit einem Zähler würde Weiche in der Heimtabelle wieder an dem FC St. Pauli II (16 Punkte) vorbeiziehen, bei einem „Dreier“ könnte unsere Mannschaft im Idealfall sogar bis auf den zweiten Rang der Heimwertung nach vorn springen. Passend dazu: Nico Empen tippt im Interview für unser Stadionmagazin auf einen 4:2-Sieg, und Florian Kirschke geht von einem Heimsieg aus, wobei ihm wichtig ist, dass zu Null gespielt wird.

Insgesamt 16 Spiele lang seit dem Regionalliga-Aufstieg von 2012 war Weiche gegen den FC St. Pauli II bei jeweils acht Siegen und Remis ungeschlagen. Dann folgte im Hinspiel der aktuellen Saison die 1:2-Niederlage vom 10. Oktober 2021. Gab es lange Zeit eher torarme Duelle zwischen beiden Mannschaften mit dem 1:1 als Standardergebnis, so ging es in den jüngsten beiden Aufeinandertreffen im Manfred-Werner-Stadion torreich und unterhaltsam zu. Am 24. November 2018 gab es ein 3:3-Spektakel. Knapp elf Monate später, am 26. Oktober 2019, gewann Weiche mit 4:1. Diese Partie war zugleich das bislang letzte Gastspiel der St.-Pauli-Talente bei uns an der Flensburger Förde. Und wie sieht das Erfolgsrezept aus? Florian Kirschke meinte im Interview mit unserem Stadionmagazin nur kurz: „Bei zweiten Mannschaften wissen wir, was auf uns zukommen wird. Mehr braucht man dazu gar nicht sagen …“

Personell wird Trainer Thomas Seeliger weiterhin auf Ilidio Pastor Santos verletzungsbedingt verzichten müssen. Denkbar ist, dass sich der Trainer dazu entscheidet, vor dem Beginn der Meisterrunde nochmals etwas zu probieren. So sind gleich drei Spieler – Patrick Herrmann, Dominic Hartmann, Marcel Cornils – von einer „Gelb“-Sperre bedroht, und auch auf der Torhüterposition könnte es einen Wechsel geben, um z. B. Raphael Straub wieder Spielpraxis unter Liga-Bedingungen zu geben.

Hinweise für alle Fans: mehr Zuschauer und Stehplätze möglich

Das Spiel wird am Mittwoch, 23. Februar 2022, um 19 Uhr unter Flutlicht im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Marco Scharf (TSV Altenwalde/Cuxhaven), der von Patrik Feyer (Hansa Schwanewede) und Benjamin Lindner (SV Altencelle) assistiert wird. Einen Livestream bei „Sporttotal.tv“ wird es – wie gewohnt bei Partien in unserem Stadion – geben.

Achtung: Beim Einlass gilt für alle Bereiche die „2-G“-Regel (geimpft/genesen) und Maskenpflicht. Bitte auch einen Personalausweis mitbringen. Kinder unter sieben Jahren benötigen keinen Nachweis. Jugendliche unter 18 Jahren sind von der „2-G“-Regel ebenfalls ausgenommen. Hier reicht ein Testnachweis (z. B. aus der Schule).

Das Stadion darf bis zu 50 Prozent der Kapazität ausgelastet werden. Damit sind deutlich mehr als 500 Zuschauer zulässig. Zudem können wieder Stehplätze angeboten werden.

Bei Fragen könnt Ihr Euch wie immer gern an unsere Fanbetreuung wenden. Ansprechpartner sind Björn Geng, Daniel Henke und Niklas Voß (Tel.: 0174/6 35 73 44; fanbetreuung(at)weicheflensburg08.de).

Wir wünschen allen Fans einen unterhaltsamen Fußballabend und einen schönen Aufenthalt bei uns im Manfred-Werner-Stadion!