Volle Konzentration auf Teutonia
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Volle Konzentration auf Teutonia
Weiche empfängt am Samstag die Hamburger
Nach der ersten Saisonniederlage gegen den TSV Havelse musste der SC Weiche Flensburg 08 nicht lange warten. Schon am vergangenen Sonntag kehrte unsere Mannschaft im Auswärtsspiel beim FC Eintracht Norderstedt in die Erfolgsspur zurück. Nun gilt es, daran anzuknüpfen, um den dritten „Heimspiel-Dreier“ der Saison einzufahren. Doch mit Teutonia 05 kommt ein Kontrahent, gegen den es zuhause noch nie mit einem Sieg geklappt hat. Bevor es am Samstagnachmittag ab 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion um die nächsten drei wichtigen Punkte gehen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: verrückte Liga
Der vergangene siebente Spieltag zeigte einmal mehr die Unberechenbarkeit der Regionalliga Nord. Kickers Emden und Blau-Weiß Lohne mussten auf eigenem Platz jeweils ihre ersten Niederlagen einstecken, und das gegen Kontrahenten, die ihre ersten Siege feiern konnten. Emden unterlag dem FC St. Pauli II vor 3.700 Fans mit 0:1, Lohne zog gegen Todesfelde sogar mit 0:3 den Kürzeren. Die Konstante bleibt der TSV Havelse, der im siebenten Spiel seinen siebenten „Dreier“ feiern konnte, dabei gegen Drochtersen einen Rückstand umbog und kurz vor Schluss den 2:1-Siegtreffer erzielte. Auch Weiche gewann mit 2:1-Toren, und zwar bei Eintracht Norderstedt. Konsequenzen hatte die 0:3-Heimpleite des VfB Oldenburg vor 3.154 Zuschauern gegen den Werder-Nachwuchs, wobei Jannic Ehlers – zur Pause gekommen – einen Doppelpack beisteuerte. Die Geduld beim VfB war einen Tag später aufgebraucht. Trainer Fuat Kilic musste gehen. Zuvor hatte bereits der SV Meppen das Mittel einer Trainerfreistellung eingesetzt.
Eine Heimniederlage musste ferner der VfB Lübeck einstecken, obwohl Herdi Bukusu seinen neuen gegen seinen alten Verein in Führung gebracht hatte. Am Ende hieß es vor 2.639 Zuschauern 1:4, weil Nikky Goguadze einen Dreierpack schnürte. Neben den fünf genannten Auswärtssiegen konnte auch der HSV-Nachwuchs einen Zähler aus der Ferne mitnehmen. Die jungen Rothosen kamen beim 1. FC Phönix Lübeck zu einem 1:1-Remis. Meppen hingegen feierte vor 5.284 Zuschauern einen 3:1-Heimsieg gegen Jeddeloh II, und der FC Teutonia 05 Ottensen bejubelte beim 3:1 gegen Holstein II seinen ersten Saisonsieg.
Am Dienstag und Mittwoch sollte es ein schmales Nachholprogramm mit vier Partien geben. Bereits am Dienstag trennten sich Phönix Lübeck und Kickers Emden in einem Verfolgerduell 1:1-unentschieden – das zweite Heim-Remis von Phönix binnen weniger Tage. Am Mittwoch waren Derbys angesagt, doch nur eines ging über die komplette Spielzeit. In einem westniedersächsischen Duell gewann Meppen in Lohne vor 1.700 Zuschauern mit 2:0 – die zweite Heimniederlage der Lohner in kurzer Folge. Zwischen der Eintracht und dem HSV-Nachwuchs wurde in Norderstedt eine Halbzeit gespielt (1:1), ehe ein Gewitter und Starkregen für einen Spielabbruch sorgten. Ein paar Kilometer weiter und 75 Minuten später wurde das Stadtteilduell zwischen Ottensen und St. Pauli II aus diesen Gründen erst gar nicht angepfiffen.
Der achte Spieltag beginnt am Samstag um 13 Uhr mit der Partie zwischen Holstein II und Phönix Lübeck. Eine halbe Stunde später wird die Begegnung zwischen Weiche und Teutonia angepfiffen. Im Ein-Stunden-Abstand geht es dann ab 14 Uhr weiter. Erst trifft der HSV-Nachwuchs auf Kickers Emden. Danach stehen sich Todesfelde und Oldenburg im Kellerduell des Achtzehnten und Siebzehnten gegenüber. Um 16 Uhr trifft Jeddeloh II auf den VfB Lübeck.
Die übrigen vier Spiele finden am Sonntag statt. Um 14 Uhr empfängt der FC St. Pauli II in Norderstedt Lohne. Zudem erwartet der Werder-Nachwuchs den SV Meppen. Eine Stunde später schließen der Bremer SV und Havelse sowie Drochtersen und Norderstedt den Spieltag ab.
Zum Gegner: mit runderneuertem Kader an die Förde
Bei Teutonia 05 hat es – mal wieder – einen großen personellen Umbruch gegeben. Aber anders als in den Vorjahren scheint auch die Ausrichtung des Vereins diesmal eine andere zu sein. Statt mit ehemaligen Zweit- und Drittliga-Profis den Angriff auf die Tabellenspitze zu wagen, sieht es jetzt so aus, als würde eine Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln erfolgen, die doch im Hamburger Stadtteil Ottensen liegen. Insgesamt gleich 21 Spieler sind im Sommer neu gekommen. Dabei sind es keineswegs nur „Newcomer“. Einige verfügten bereits über Regionalliga-Erfahrungen aus anderen Vereinen, wie etwa Lars Huxsohl, der zuletzt bei Eintracht Norderstedt und zuvor beim SV Meppen das Tor hütete. Vom HSV II kam Emmanuel Ntsiakoh. Manasse Fionouke hatte zuvor beim Bremer SV gespielt. Arian Khodabakhshian war bei Drochtersen/Assel, und Michael Kobert stürmte zuvor für den 1. FC Phönix Lübeck. Dren Feka war schon für vier andere Vereine in der Regionalliga Nord aktiv: HSV II, Drochtersen, Altona und Phönix Lübeck. Doch daneben lotste Kevin Weidlich, der im Sommer den Posten des Sportlichen Leiters übernahm, mehrere Talente vom Eimsbütteler TV zu Teutonia: Abdul-Malik Yago, Noel Denis, Dominik Akyol sowie vom ETV-Nachwuchs Ole Wagner. Der wohl namhafteste Neuzugang ist Marvin Ajani. Der 30-Jährige hat über 200 Drittliga-Spiele für Alemannia Aachen, den Halleschen FC, Wehen-Wiesbaden und den MSV Duisburg absolviert. Und aus der Hamburger Oberliga gab es den vielleicht wichtigsten Zugang. Vom ETSV Hamburg kam Christian Stark, der einst den HSV-Nachwuchs durchlaufen hatte. Für den HSV II und den FC St. Pauli II hatte er bis 2020 insgesamt 83-mal in der Regionalliga Nord gespielt. Aktuell steht er mit bereits sieben Toren, gemeinsam mit Nikky Goguadze vom Bremer SV, auf Platz eins der Torschützenliste. Noch mehr Gewicht erhält dieser Fakt, wenn bedacht wird, dass Teutonia in bislang fünf absolvierten Partien neun Tore geschossen hat. Was für Quoten!
Neben den 21 Neuzugängen sind fünf Spieler in der Mannschaft des neuen Trainers Nabil Toumi geblieben, darunter auch der Sportliche Leiter Kevin Weidlich. Der 34-jährige Routinier hat wohl erkannt, dass seine Erfahrung auf dem Platz noch immer benötigt wird. Die anderen „Alten“ sind Kapitän Marcus Coffie, der zugleich der dienstälteste Teutone ist (seit 2020 im Verein), der vor seinem Debüt stehende Ersatztorhüter Jan Niemann, Mittelfeldspieler Mohamed Abd El Aal Ali und Nick Gutmann. Letztgenannter Stürmer verließ im Januar – nicht ohne Nebengeräusche – Norderstedt im festen Glauben, dass bei Teutonia die bessere sportliche Perspektive vorhanden sei.
Vor der Saison drückten die Worte des neuen Cheftrainers Nabil Toumi die gegenüber den Vorjahren gedämpfte Erwartungshaltung deutlich aus. In der obligatorischen Umfrage von „kicker.de“ vor Saisonbeginn sagte er: „Wir haben 18 Abgänge und insgesamt 21 neue Spieler im Kader. Die Mannschaft muss sich erst einmal möglichst schnell finden. Deshalb streben wir eine sorgenfreie Saison an.“
Doch Sorgenfreiheit beschert der aktuelle 15. Tabellenplatz sicherlich nicht – in Flensburg weiß man das zu gut. Nach dem 1:1-Remis zum Start zuhause gegen Lohne war die Defensive die Achillesferse der Nullfünfer. So gab es Niederlagen in Oldenburg (2:5), gegen Werder Bremen II (1:3) und im „Stadionduell“ gegen den Hamburger SV II (2:5). Im Heimspiel am vergangenen Sonntag gegen Holstein II (3:1) gelang der erste Sieg. Am Mittwochabend sollte es – mit Torwart-Debüt des 20-jährigen Jan Niemann – gegen den FC St. Pauli II gehen, doch die Partie konnte wegen eines Gewitters und Starkregens nicht angepfiffen werden. Immerhin können sich die Nullfünfer inzwischen voll auf den Abstiegskampf konzentrieren. Aus den Pokalwettbewerben ist Teutonia nämlich bereits ausgeschieden. In der 1. Runde um den DFB-Pokal gab es gegen den Zweitligisten Darmstadt 98 im Stadion am Millerntor vor 6.487 Zuschauern eine ehrenwerte 1:3-Niederlage. Im Landespokal scheiterte nach einem 20:0-Kantersieg gegen Dynamo Hamburg in Runde 1 der Versuch, den Cup zum vierten Mal in Folge zu holen, bereits in Runde 2. Es hieß gegen den Sechstligisten Klub Kosova 7:8 nach Elfmeterschießen.
Da in unserer Mannschaft ebenfalls Spieler mit Hamburger Lokalkolorit stecken, fand sich Marshall Faleu für ein Interview, dass er unserem Stadionmagazin „Steilpass“ gab. Dort sagte unser Innenverteidiger über Teutonia: „Ich weiß, dass sie in der letzten Zeit einen großen Umbruch durchlebt haben und fast ein komplett neues Team haben. Trotz der vielen neuen Spieler sollte man sie nicht unterschätzen, da sie sich gut eingespielt haben könnten.“ Der Umbruch mache sie unberechenbar, so unsere Nummer vier weiter, ehe Marshall Faleu noch ergänzte: „Ihre Stärke könnte in der frischen Energie des Umbruchs liegen, während die fehlende Eingespieltheit eine mögliche Schwäche sein könnte.“
Unsere Mannschaft: mit Respekt und Optimismus
Nach dem schwer erkämpften 2:1-Sieg bei Eintracht Norderstedt gab es auf Flensburger Seite ein paar personelle Sorgen. Torben Marten war mit leichten Oberschenkelbeschwerden gänzlich ausgefallen, auch Randy Gyamenah saß angeschlagen nur auf der Bank. Torben Rehfeldt hatte sich im Spiel möglicherweise am Knie verletzt, und Torhüter Christian Rust musste erneut viel einstecken. Zudem hatte sich Malte Petersen eine Gelb-Rote Karte abgeholt, sodass er für das Teutonia-Spiel definitiv ausfallen wird. Einzig verbliebener Innenverteidiger, auf den mit Sicherheit gesetzt werden kann, war damit zu Wochenbeginn Marshall Faleu. Der 21-Jährige zählt sicherlich zu den „Entdeckungen“ der noch jungen Spielzeit, erledigt auf dem Platz zuverlässig seinen Job und trägt zudem viel für das herausragende Klima in unserer Mannschaft bei. Nun sagte er im Interview für unser Stadionmagazin zur bevorstehenden Partie: „Ich denke, wenn wir unser Spiel durchziehen und konzentriert bleiben, haben wir gute Chancen, etwas Zählbares mitzunehmen. Das Ziel ist nämlich, immer zu gewinnen – egal was. Es wird sicherlich ein hart umkämpftes Spiel, bei dem Kleinigkeiten den Unterschied machen könnten. Wichtig ist, dass wir als Team zusammenhalten und bis zur letzten Minute alles geben, mit dem Siegeswillen, den wir haben.“ Gleichwohl schiebt Cheftrainer Torsten Fröhling den Pressevertretern immer wieder bezüglich unserer Nummer vier gerne eine Bitte hinterher: „Lobt mir den Marshall nicht zu sehr.“
Am vergangenen Wochenende durften sich auch zwei weitere Spieler besonders freuen. Der etatmäßige Kapitän Mads Albæk war nach drei Partien verletzungsbedingter Pause in die Startelf zurückgekehrt. Und Paul Thieler stand erstmals im Kader und durfte in der langen Nachspielzeit sein Viertliga-Debüt feiern. Außerdem konnte Maxim Jurk bereits zum zweiten Mal Praxis in unserer U 23 sammeln. So könnten sich die Optionen des Trainers zumindest für das Mittelfeld allmählich erweitern. Fehlen werden neben dem gesperrten Malte Petersen definitiv die langzeitverletzten Bjarne Schleemann und Pelle Hoppe. Theo Behrmann sollte ins Reha-Training einsteigen.
Gegen Teutonia hat Weiche im Manfred-Werner-Stadion in drei Anläufen noch nicht gewinnen können, dafür aber zwei heftige Heimschlappen hinnehmen müssen. Das 0:5 zum Auftakt in die Vorsaison ist vielen Flensburgern sicherlich unangenehm in Erinnerung. Zuvor hieß es bei der Premiere 3:0 für die Hamburger; danach gab es ein 2:2-Remis. Selbst mit zwei Flensburger Auswärtssiegen ist die Gesamtbilanz gegen Teutonia aus Weiche-Sicht deutlich negativ. Nach bislang sieben Duellen stehen vier Siege der Hamburger bei einem Remis und 15:8 Toren für Teutonia in der Bilanz. Dabei hat Fabian Istefo allein fünf Tore für die Nullfünfer erzielen können. Er war so etwas wie der Teutonia-Schrecken für unsere Mannschaft, ist aktuell aber vereinslos.
Hinweise für alle Fans: Live ist nur im Manfred-Werner-Stadion!
Das Spiel wird am Samstag, 7. September 2024, um 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Pascal Bär (SC Lehe-Spaden/Bremen), der von Dennis Beuße (SG Bremen-Ost) und Filip Gagelmann (ATSV Selbaldsbrück/Bremen) an den Linien assistiert wird.
Die Spiele der Regionalliga Nord werden weiterhin kostenlos im kommentierten Livestream, meistens (wie bei uns) mit automatisiertem Kamerasystem, über den zentralen Vermarktungskanal des Anbieters SolidSport auf nordfv.tv übertragen. Ihr gelangt zum Stream unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 und ebenso, wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Dazu müssen alle neuen Benutzerinnen und Benutzer einmalig ein kostenloses Benutzerkonto erstellen. Hierfür werden nur eine gültige E-Mail-Adresse sowie der Vor- und Zuname benötigt. Der Livestream läuft ab zehn Minuten vor Anpfiff, also ab 13.20 Uhr. Auf fussball.de bieten wir zudem einen ausführlichen Liveticker an. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben. So richtig „live“ ist allerdings nur der Stadionbesuch, den sich alle Weiche-Fans nach den bislang phantastischen Leistungen unserer Jungs in der Liga ohnehin nicht entgehen lassen sollten.
Tickets gibt es wie üblich in den Kategorien Stehplatz/Sitzplatz ohne Dach und Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet. Außerdem wird die Stadionkasse geöffnet sein.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis noch zum Wetter: Für den Samstag werden spätsommerliche Temperaturen von 25 Grad (und vielleicht auch mehr) erwartet. Die Regenwahrscheinlichkeit ist eher gering.
Wir freuen uns über Eure Unterstützung und wünschen allen Fans einen schönen Fußballnachmittag in unserem Manfred-Werner-Stadion.