Undank ist der Welten Lohn
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Undank ist der Welten Lohn
Weiche ist am Samstag bei Hannover 96 II zu Gast
Dem Aufstieg von Hannover 96 II in die 3. Liga war es im Frühjahr 2024 zu verdanken, dass der SC Weiche Flensburg 08 die Chance erhielt, eine Relegation zu bestreiten, um doch noch die Klasse zu halten. Weiche nutzte im Juni 2024 diese allerletzte Chance, während die Niedersachsen zwölf Monate später in die Regionalliga Nord zurückkehren mussten. Bevor es am Samstag um 13 Uhr beim Flensburger Gastauftritt in Hannover zum ersten Wiedersehen seit jener wunderbaren Verbindung kommen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: Jeddeloh II einsam vorn
Nach vier Spieltagen – und bei aktuell sechs Nachholpartien – gibt es in der Regionalliga Nord nur noch eine ungeschlagene Mannschaft, und das ist überraschend der SSV Jeddeloh II. Die Ammerländer nutzten am Samstag die Gunst der Stunde und schickten Aufsteiger FSV Schöningen mit einer 0:3-Niederlage auf die Heimreise. Der SSV war Nutznießer von der 0:2-Heimniederlage, die Drochtersen/Assel vor 1.618 Fans gegen die U 21 des Hamburger SV kassierte. Und auch der SV Meppen musste seine erste Niederlage einstecken. Vor sage und schreibe 9.886 Zuschauern – nur vor einem halben Jahr waren es bei der gleichen Ansetzung mit 9.980 ein paar mehr – unterlagen die Emsländer in der heimischen Hänsch-Arena dem VfB Oldenburg mit 0:1-Toren. Große Kulisse gab es auch in Emden, wo die Kickers vor 2.200 Besuchern Weiche Flensburg mit 3:2-Toren besiegten. Die mit 298 Zuschauern geringste Kulisse sah gar keine Treffer, weil sich der HSC Hannover und Phönix Lübeck am Sonntag torlos trennten.
Die übrigen vier Partien des Spieltags werden später ausgetragen, davon zwei bereits am Mittwoch, wenn der Bremer SV ab 18 Uhr Lohne sowie Norderstedt ab 19 Uhr Hannover 96 II erwarten wird. Erst am 12. November wird Bremen II den Gast aus Altona empfangen, und die Paarung zwischen dem VfB Lübeck und dem FC St. Pauli II ist noch ohne Termin. An diesem Mittwoch wird zudem der 1. Spieltag komplettiert, wenn ab 19 Uhr Schöningen und Werder Bremen II ihre Partie nachholen werden.
Dass drei Spiele am vergangenen Wochenende nicht ausgetragen werden konnten, lag an der ersten Runde um den DFB-Pokal. Die Vertreter der Regionalliga Nord zogen dabei trotz tapferer Gegenwehr jeweils den Kürzeren. Am dichtesten dran an der Überraschung war Norderstedt bei der Niederlage nach Elfmeterschießen im Derby gegen Erstligist FC St. Pauli nach torlosen 120 Minuten. Der VfB Lübeck war bei der 1:2-Niederlage gegen Zweitligist Darmstadt 98 zumindest nahe an der Verlängerung. Und auch Blau-Weiß Lohne konnte gegen die SpVgg Greuther Fürth lange mithalten, unterlag am Ende mit 0:2.
Am fünften Spieltag, mit dem eine „englische Woche“ eingeläutet werden wird, soll hingegen das komplette Programm am Wochenende absolviert werden. Standesgemäß macht der Tabellenführer den Auftakt. Jeddeloh II empfängt am Freitag, 19 Uhr, den noch punktlosen Vorletzten FC St. Pauli II. Am Samstag um 13 Uhr wird dann der Flensburger Gastauftritt in Hannover bei der „96“-Reserve angepfiffen. Eine Stunde später empfängt Phönix Lübeck den Werder-Nachwuchs. Um 15.30 Uhr treffen Altona 93 und der Bremer SV aufeinander. Erst um 18 Uhr gibt es die Paarung zwischen Lohne und Drochtersen/Assel.
Am Sonntag stehen vier Partien an. Ab 13 Uhr gastiert Oldenburg bei der U 21 des Hamburger SV. Eine Stunde später empfängt Meppen den Neuling Schöningen, und der VfB Lübeck reist zu Eintracht Norderstedt. Den Schlusspunkt unter den fünften Spieltag setzen ab 15 Uhr der HSC Hannover und Kickers Emden.
Zum Gegner: Konstanz auf der Trainerposition
Hannover 96 II war 2024 Meister der Regionalliga Nord geworden und in die 3. Liga aufgestiegen. Dort hielten die Talente des Zweitligisten zwar in den meisten Spielen gut mit. Am Ende aber standen ein paar Punkte zu wenig in der Bilanz, sodass der für Meister der Nord-Regionalliga beinahe typische sofortige Abstieg folgte. An der Leine warf das sportliche Fiasko mit Platz 18 des 20er-Feldes freilich keinen um. Insbesondere Cheftrainer Daniel Stendel, seit Juli 2022 im Amt, konnte weiterarbeiten.
Den für eine U 23 charakteristischen Personalwechsel gab es im Sommer dennoch. Gleich 17 Spieler verließen die Mannschaft. Davon blieben sechs Profis bei anderen Vereinen der 3. Liga. Stefano Marino und Nick Meier heuerten sogar bei den Zweitligisten SC Paderborn bzw. 1. FC Magdeburg an. Mit dem nun bei Kickers Emden spielenden Trio Norman Quindt, Nick Stepantsev und Felix Göttlicher sowie Michel Dammeier von Phönix Lübeck ist ein Quartett bei unseren Liga-Rivalen gelandet – und alle vier konnten wir in dieser Saison in den Spielen gegen Weiche bereits sehen. Wichtiger ist für die Partie am Samstag aber ohnehin das Personal, das derzeit der U 23 von Hannover 96 zur Verfügung steht. Von den vierzehn neuen Spielern kommt mit sieben Talenten ein Großteil – wie üblich – aus der U 19 des Zweitligisten. Bemerkenswert – weil eher untypisch – ist sicherlich der Transfer von Joseph Ganda, der vermutlich bekannteste unter den Neuzugängen. Der Rechtsaußen war im September 2024 von Phönix Lübeck verpflichtet worden, hatte gleich zu seinem Debüt gegen unsere Mannschaft getroffen und war dennoch am Ende der Wintertransferperiode im Januar 2025 zu Teutonia Ottensen weitergezogen. Der ehemalige israelische U-Nationalspieler ist mit 28 Jahren schon dem typischen Talente-Alter enteilt, und dennoch holte ihn „96“ für die U 23.
Vom japanischen Kooperationspartner FC Mito Hollyhock zählt aktuell Leihspieler Asuma Ikari zum Kader. Kapitän ist der 20-jährige Noah Engelbreth, der vor einem Jahr vom 1. FC Union Berlin gekommen war. Zum Stammpersonal aus vergangenen Zeiten zählen u. a. Abwehrspieler Tim Walbrecht, die Mittelfeldakteure Keanu Brandt und Mustafa Abdullatif (ehemals Hertha BSC) sowie Stürmer Sean Busch.
Entscheidend eingegriffen haben in die bisherige Saison allerdings die beiden Profis Lars Gindorf und Monju Momuluh. Mittelfeldspieler Gindorf erzielte bei seinem einzigen Einsatz zwei Tore und bereitete beim 3:0-Heimsieg gegen Schöningen am zweiten Spieltag den dritten Treffer vor. Er war 2023/24 von einer Jury aus Trainern, Kapitänen und Journalisten mit weitem Abstand zum Spieler der Saison 2023/24 der Regionalliga Nord gewählt worden. Der damalige Kapitän der „96“-Zweiten hatte in 22 Spielen 21 Tore erzielt und seine Mannschaft zum Aufstieg in die 3. Liga geführt. Monju Momuluh wiederum hat ebenfalls bei seinem einzigen Saisoneinsatz getroffen, und zwar am 3. Spieltag bei der ersten und bislang einzigen Niederlage in Lohne. Dort verlor die U 23 trotz überlegen geführten Spiels mit 1:2-Toren. Schon zum Auftakt hatten die Hannoveraner durch ein torloses Remis bei der U 21 des Hamburger SV Punkte liegen gelassen. Die bislang vier Zähler bei 4:2 Toren aus drei Spielen zeigen auf dem Papier, woran es den Schützlingen von Daniel Stendel derzeit hapert: an Effizienz vor dem Tor. Chancen erspielten sich die Talente bislang reichlich. Dabei war das Offensivspiel bei einem Torverhältnis von 90:40 das Markenzeichen der jungen „Roten“ in deren Meister- und Aufstiegssaison 2023/24.
Die Bilanz könnte Hannover 96 II am Mittwochabend aufbessern, wenn die Talente im Edmund-Plambeck-Stadion von Norderstedt ihre Partie gegen die dortige Eintracht nachholen werden. Unsere Trainer werden die Chance nutzen, um den kommenden Gegner noch einmal genau zu studieren.
Unsere Mannschaft: auf der Suche nach Konstanz
Nach zwei hohen Siegen beim Werder-Nachwuchs (5:1) und gegen den HSC Hannover (4:0) hatte Weiche am vergangenen Freitagabend eine vermeidbare 2:3-Niederlage in Emden hinnehmen müssen. Cheftrainer Torsten Fröhling zeigte sich verärgert über das fehlerhafte Spiel der ersten Halbzeit. „Wir hatten 75 Minuten Zeit, um das 0:1 zu korrigieren“, raunte er. Stattdessen baute seine Elf kurz vor der Halbzeit wieder folgenschwere individuelle Fehler, die zu zwei weiteren Gegentoren und einem beinahe aussichtslosen 0:3-Pausenrückstand führten. Dass Weiche in Emden auf 2:3 herankam und kurz vor Schluss sogar die Chance zum 3:3-Ausgleich hatte, konnte den Trainer kaum beruhigen. „Respekt, dass die Mannschaft nicht aufgegeben hat“, sagte er, „jetzt sind alle ausgelaugt und fertig. Aber wir belohnen uns halt nicht.“ Und so sprach er auf der Pressekonferenz im VIP-Zelt des BSV Kickers Emden davon, dass seine Jungs „einfach gute Gäste“ sind.
Vieles erinnerte an die 2:5 (1:4)-Auftaktniederlage gegen Phönix Lübeck. Mehr Konstanz forderte der Trainer deshalb von seinen Jungs ein. In der Tat: Sechs der acht bislang gespielten Halbzeiten waren gut oder sehr gut. Da sprangen überragende 12:2 Tore heraus. Doch mit den beiden völlig in den Sand gesetzten anderen Halbzeiten wurden gleich sechs Punkte verspielt. Und: Würden nur die zweiten 45 Minuten zählen, hätte Weiche mit 8:2 Toren drei Siege und ein Remis geholt. Fit sind unsere Jungs!
Beim kurzfristig anberaumten Geheimtest am Sonntag zur Mittagszeit beim Bundesliga-Aufsteiger Hamburger SV kamen vor allem Spieler zum Einsatz, die zuletzt eher wenig Spielpraxis bekommen hatten. Auch da fabrizierte Weiche zwei Fehler zu viel, obgleich die Mannschaft voll mithalten und selbst ohne den erfolgreichsten Torvorbereiter und den besten Torjäger einen Treffer erzielen konnte. Auf dem Trainingsgelände am Volksparkstadion fehlten im 60-minütigen Test bei der 1:2-Niederlage gegen die HSV-Profis sowohl René Guder (fünf Tore als letzter Passgeber vorbereitet) als auch Moritz Göttel (vier Tore erzielt) – sowie ferner Torben Marten aus der Stammelf – aus Gründen der Belastungssteuerung. Das Trio sollte am Samstag in Hannover wieder zur Verfügung stehen, wie sich insgesamt die personelle Situation für den Trainer derzeit beinahe luxuriös darstellt. Bei Maxim Jurk ist noch Vorsicht geboten ebenso wie bei Marian Sarr, der gegen den HSV erste Spielpraxis nach langer Verletzungspause sammeln konnte. Alle anderen Spieler – mit Ausnahme des nach Kreuzbandriss sich mittelfristig zurückkämpfenden Alexander Laukart – sind soweit fit.
Obgleich es Hannover 96 II überhaupt erst ermöglichte, dass Weiche vor etwas mehr als einem Jahr die Relegation erreichen und damals die Klasse halten konnte, spielt dieser Umstand am Samstag keine Rolle mehr. „Undank ist der Welten Lohn“, könnten Fußball-Romantiker meinen. Aber so ist das Fußballgeschäft, zumal die Niedersachsen sicherlich nicht deshalb in die 3. Liga aufgestiegen sind, weil sie damit Weiche helfen wollten. Nüchtern wirft daher auch unser Co-Trainer Tim Wulff einen Blick zurück und nach vorn: „Es waren immer spannende Spiele gegen Hannover 96 II. Sie waren immer eng. Das Eilenriedestadion hat einen guten Platz. Wir fahren nach Hannover und wollen da gewinnen.“
Die Bilanz freilich spricht klar für Weiche. Von 21 Duellen hat unsere Mannschaft lediglich zwei verloren, und diese Niederlagen liegen schon lange zurück: beim Premierentreffen im Manfred-Werner-Stadion am 15. September 2012 (1:2) und am 2. August 2014 in Hannover (0:1). Zwischen 2019 und 2023 – mitsamt Corona-bedingter Pause – gab es sogar fünf Flensburger Siege in Serie. In der Aufstiegssaison der Hannoveraner kam Weiche zu zwei 1:1-Remis. Insgesamt trennten sich beide Mannschaften bei 29:17 Toren schon zehnmal unentschieden. Selbst wenn nur die Spiele in Hannover betrachtet werden, ist die Bilanz der zehn Flensburger Gastauftritte bei drei Siegen und sechs Remis sowie 14:10 Toren herausragend gut.
Hinweise für alle Fans: rechtzeitig anreisen!
Tickets gibt es nur online! Es wird keine Tageskasse geben. Link zum Onlineshop:
ONLINETICKETS
Das Spiel wird am Samstag, 23. August 2025, um 13 Uhr im Eilenriedestadion in der Clausewitzstraße 4 im Westen von Hannover angepfiffen werden. Schiedsrichter der Partie ist Gerhard Alexander Ludolph (Hoisbütteler SV 1955/Hamburg), der von Dominik Kopmann (Eintracht Norderstedt) und Florian Schwarze (MSV Hamburg 74) an den Linien assistiert wird. Die Spielstätte öffnet eineinhalb Stunden vor Anpfiff, d. h. um 11.30 Uhr.
Einen vom Gastgeber kommentierten kostenfreien Livestream wird es auf dem zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport geben. Ihr erreicht ihn unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 oder wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben.
Bitte beachtet, dass die Dauer der Fahrt auf der A 7 an einem Samstagvormittag im August schwer kalkulierbar ist. Normalerweise ist für die rund 310 km lange Strecke mit einer Fahrzeit von etwas über drei Stunden zu rechnen. Einige kostenfreie Parkmöglichkeiten gibt es direkt an der Clausewitzstraße. Ein kostenpflichtiges Parkhaus befindet sich gegenüber der „96“-Akademie an der Stadthalle/HCC Congress Centrum.
Bahnfahrer müssen mit einer Gesamtanreisezeit von etwa vier Stunden planen (z. B.: Flensburg ab 7.16 Uhr, Hannover Hbf. an 10.38 Uhr), die sich zudem verlängert, wenn beim Deutschland-Ticket nur die Züge des Nahverkehrs genutzt werden (dann: 11.52 Uhr Hannover Hbf.). Vom Hauptbahnhof Hannover erreicht man die Spielstätte bequem nach neunminütiger Fahrzeit mit der Buslinie 128 (Richtung Peiner Straße) oder mit der Straßenbahn ab U-Bahnhof Kröpcke (ca. 300 m vom Hauptbahnhof entfernt) mit der Linie 11, jeweils bis „Congress Centrum“. Für die Rückfahrt bietet sich eine Verbindung mit Deutschland-Ticket ab 16.32 Uhr mit dem Bus 128 ab Congress Centrum Hannover – Ankunft in Flensburg planmäßig um 21.40 Uhr – bzw. bei IC-Nutzung und gleichem Start mit Ankunft in Flensburg um 20.40 Uhr an.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis zum Wetter: In Hannover werden für den Samstag Temperaturen von unter 20 Grad vorausgesagt. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist gering.
Wir freuen uns über Eure Unterstützung und wünschen allen nach Hannover fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel sowie eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.