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Vorschau auf das Flutlichtspiel gegen Atlas Delmenhorst

13. April 2022

Mit zuletzt drei Siegen in Folge ist unsere Mannschaft so richtig in Fahrt gekommen. Tabellarisch ist sie nun der ärgste Verfolger des Meisterschafts-Top-Favoriten VfB Oldenburg. Doch der Druck ist groß. Nur ein Sieg im anstehenden Nachholspiel lässt die Hoffnung am Leben, den Ex-Zweitligisten noch stärker in Bedrängnis zu bringen. Da werden die Gäste vom SV Atlas Delmenhorst, die erstmals nach Flensburg reisen, allerdings etwas dagegen haben. So dürfen Fußballfreunde eine interessante Konstellation und Weiche-Fans das nächste „Endspiel“ erwarten. Bevor jedoch am Donnerstagabend die Nachholpartie im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: Oldenburg bricht Nord-Domäne

Der VfB Oldenburg hat am vergangenen Samstag mit dem 2:1-Sieg beim Nord-Primus Holstein Kiel II das nächste Ausrufezeichen gesetzt. Die Niedersachsen schlossen die Hinserie der Meisterrunde mit insgesamt vier Auswärtsspielen und stolzen 13 von 15 möglichen Punkten ab. Dabei haben die Oldenburger beim HSV II, in Lübeck und in Kiel jeweils mit 2:1 gewonnen – stark! Allerdings: Weiche hatte jene Partien in der Hauptgruppenphase ebenfalls gewonnen, und zwar mit 2:0, 2:0 und 3:2. Die Stolperfallen lagen für unsere Mannschaft bei den jeweiligen Heimspielen, wo statt neun lediglich vier Zähler gelangen. Diese Aufgaben muss der VfB Oldenburg erst noch lösen.

Die zweite Spitzenpartie des vergangenen Wochenendes ging im Manfred-Werner-Stadion über die Bühne. Mit dem ersten Sieg im elften Anlauf gegen den Werder-Nachwuchs, einem 2:0, löste unsere Mannschaft die gestellte Aufgabe. Der Torschütze zum 2:0, Marcel Cornils, frohlockte: „Wir haben das nächste Endspiel gewonnen.“ Gelänge nun gegen Delmenhorst ebenfalls ein „Dreier“, käme auch Weiche auf 13 der möglichen 15 Zähler aus den ersten fünf Meisterrundenspielen.

In den anderen drei Partien des jüngsten Spieltags gab es Siege der Nord-Vertreter. Mit den 1:0-Heimerfolgen wahrten die beiden Hamburger Mannschaften ihre Mini-Chancen. Der HSV II besiegte Delmenhorst, Teutonia 05 gewann bei einem echten „Kartenfestival“ – zwölfmal zeigte der Unparteiische „Gelb“ – gegen Hildesheim. Außerdem feierte der VfB Lübeck einen späten 2:1-Auswärtssieg in Hannover. Für Teutonia und Lübeck waren es die ersten „Dreier“ in der Meisterrunde.

Über das lange Osterwochenende stehen nun vier Spiele bzw. bis zum Mittwoch kommender Woche gleich sechs Partien an. Aus Flensburger Sicht dürfte das dann bereits zweite Aufeinandertreffen der Ex-Zweitligisten aus Oldenburg und Lübeck am Ostermontag von besonderem Interesse sein.

Zum Gegner: junger, aufstrebender Verein

Mit dem SV Atlas Delmenhorst kommt am Donnerstagabend ein interessanter und junger Verein ins Manfred-Werner-Stadion. Den „neuen“ SV Atlas gibt es gerade einmal seit zehn Jahren. Seitdem hat der Verein aus dem Bremer Umland einen beinahe kometenhaften Aufstieg aus dem Kreisfußball bis in die Regionalliga hingelegt. Nun gastiert Delmenhorst, das 2020 in die vierte Liga aufstieg, erstmals auch bei uns. Und die Niedersachsen scheinen mittelfristig noch mehr vorzuhaben. Die Regionalliga soll offenbar nicht das Ende der Fahnenstange sein, obgleich man für die laufende Saison mit dem Erreichen der Meisterrunde und damit der frühzeitigen Sicherung des Klassenerhalts kleinere Ziele hatte. Dabei dürfen sich die Männer von der Delme über die Unterstützung ihrer Fans – auch auswärts – freuen.

Im Kader der Blauen-Gelben steckt mit Julian Stöhr auch ein Ex-Flensburger. Der Linksfuß spielte vom Juli 2019 für 18 Monate an der Förde und bestritt 15 Liga-Spiele. Dabei gelang ihm am 31. August 2019 in der Nachspielzeit das 1:0-Siegtor gegen Norderstedt. Im Interview mit unserem Stadionmagazin verriet Julian Stöhr, der in Delmenhorst eine nur schwer verzichtbare Größe geworden ist, ein wenig über seine Mannschaft. Er sagte: „Wir sind total glücklich darüber, die Meisterrunde erreicht zu haben. Das war so bestimmt nicht zu erwarten. Jetzt möchten wir uns weiterentwickeln, indem wir gegen gute Mannschaften klasse Spiele absolvieren und die Aufstiegsaspiranten ärgern. Dazu gehört auch Weiche.“

In den bisherigen Spielen der Meisterrunde ist es Delmenhorst überwiegend gelungen, die Konkurrenz aus dem Norden zu ärgern. Beim VfB Lübeck gelang zum Auftakt ein torloses Remis. Auch Holstein II schaffte beim 0:0 in Delmenhorst keinen Treffer. Danach musste sich Teutonia mit einem 1:1-Remis begnügen, und erst am vergangenen Sonntag gelang es dann mal einem Nord-Vertreter, Atlas zu schlagen. Der HSV II siegte mit 1:0. Aktuell handelt es sich bei Atlas um den Remiskönig der Meisterrunde. Die 1:2 Tore aus vier Spielen verraten, was da für eine harte Nuss zu knacken ist. Julian Stöhr bestätigt: „Unsere Mannschaft hat auf den einzelnen Positionen durchaus Qualität. Unsere Spieler sind gut ausgebildet, einige haben viel Erfahrung, und die jüngeren wollen noch einiges erreichen. Unser Trainerteam stellt uns gut auf den Gegner ein, und unsere Führung ist echt engagiert.“

„Architekt“ der Atlas-Mannschaft ist der Ex-Jeddeloher Key Riebau, der als Trainer fungiert. Als Kapitän führt gewöhnlicherweise der defensive Mittelfeldspieler Nick Köster die Equipe auf das Feld; zuletzt war es aber Florian Stütz. Prominentester und erfahrenster Spieler ist derjenige, der als Letzter kam: Dominik Schmidt (34) wechselte erst im Januar an die Delme, nachdem er zuvor beim MSV Duisburg unter Vertrag stand. Der langjährige Profi mit Erst- und Zweitliga-Erfahrung war u. a. für Werder Bremen, Eintracht Frankfurt und Holstein Kiel aktiv.

Unsere Mannschaft: Dranbleiben!

Unsere Mannschaft konnte am vergangenen Samstag ihre „Heimphobie“ überwinden und erstmals nach fast einem halben Jahr wieder eine Partie vor eigenem Publikum gewinnen. Nun steht gleich die Aufgabe, diese Erkenntnis zu bestätigen, den nächsten „Dreier“ im Manfred-Werner-Stadion zu landen und damit am VfB Oldenburg dranzubleiben.

Änderungen in Startelf und 19er Spieltagskader sind bei Weiche nur bedingt zu erwarten. Beim erfolgreichen Heimspiel gegen Werder II gab es keine Verletzungen oder persönliche Strafen, die Spielsperren hätten nach sich ziehen können, sodass Trainer Thomas Seeliger nicht gezwungen sein dürfte, die generell funktionierende Mannschaft umzubauen. Gerade die Defensive bekam in den jüngsten beiden ohne Gegentore gewonnenen Spielen neue Stabilität, die an frühere Weiche-Jahrgänge erinnert. In der Offensive scheinen sich Marcel Cornils und Dominic Hartmann immer besser zu finden. Marcel Cornils ist mit drei Treffern in der Meisterrunde schon wieder ganz vorn in der Torjägerliste dabei. Dominic Hartmann hat wie Kevin Schulz und Christopher Kramer zuletzt zweimal getroffen. Es läuft auch in der Offensive.

Gegen den SV Werder II konnte Kevin Njie sein Comeback geben und einige Einsatzminuten sammeln. Mit Patrick Thomsen, Ilidio Pastor Santos, Nico Empen und Yves Mfumu könnten sich weitere potentielle Stammspieler allmählich wieder zurückmelden und die Optionen des Trainers erweitern.

Bislang hat es gegen den SV Atlas kein einziges Aufeinandertreffen gegeben. Auch wenn damit Erfahrungen aus eigenen Vergleichen fehlen, so ist wohl ein kompakter, defensivstarker Gast zu erwarten. Aufgabe unserer Mannschaft wird es sein, mit Dynamik und Ideen Chancen zu kreieren und nicht ungeduldig zu werden. Spielwitz und Geduld könnten am Donnerstag jedenfalls besonders gefragt sein.

Hinweise für alle Fans: beste Einstimmung auf die Feiertage

Das Spiel wird am Donnerstagabend, 14. April 2022, um 19.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Als Schiedsrichter amtiert Max Rosenthal (VfL Bad Schwartau), der von Jannik Schneider (TSV Eintracht Eggebek) und Sven Erik Asmussen (TSV Altenholz) assistiert wird. Einen Livestream bei „Sporttotal.tv“ wird es – wie immer bei Heimspielen des SC – geben.

Corona-bedingte Einschränkungen gibt es – wie schon gegen den Werder-Nachwuchs – nicht mehr. Das Tragen einer Maske wird nicht mehr verlangt. Zudem darf das Stadion maximal ausgelastet werden. Dennoch bitten wir darum, selbstverantwortlich auf die eigene Gesundheit und besonders auf die der Mitmenschen zu achten. Daher empfehlen wir weiterhin das Tragen einer Maske in Bereichen, in denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.

Für die reisefreudigen Gäste-Anhänger, die zum ersten Mal bei uns zu Gast sein werden, sei der Hinweis gestattet, dass es in der Bredstedter Straße keine Parkplätze gibt. Der Weg zum offiziellen Parkplatz bei Heimspielen des SC Weiche in der Otto-Hahn-Straße ist in Stadionnähe ab der Husumer Straße, Höhe Danfoss, ausgeschildert.

Bei Fragen könnt Ihr Euch wie immer gern an unsere Fanbetreuung wenden. Ansprechpartner ist Daniel Henke (Tel.: 0174/6 35 73 44; fanbetreuung(at)weicheflensburg08.de).

Wir wünschen allen Fans einen unterhaltsamen Fußballabend bei uns im Manfred-Werner-Stadion mit einem schönen Spiel sowie vielen Toren und damit einen tollen Auftakt ins lange Feiertags-Wochenende!