Treffen der Gestrauchelten
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Treffen der Gestrauchelten
Weiche empfängt am Freitag Kilia Kiel
Der 29. Spieltag der Regionalliga Nord wird in Flensburg eröffnet, wo sich zwei Mannschaften gegenüberstehen werden, die am vergangenen Wochenende ordentlich Prügel einstecken mussten. Bevor es für Weiche und Kilia Kiel am Freitagabend ab 19 Uhr im Manfred-Werner-Stadion darum gehen wird, wer den Rückschlag besser wegstecken und als Gestrauchelter eher aufstehen kann, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: Phönix mit Sieg und Niederlage
Am vergangenen Wochenende musste der SC Weiche Flensburg 08 beim 1. FC Phönix Lübeck die bislang höchste Niederlage in seiner Regionalliga-Geschichte hinnehmen: ein 0:6. In Pflichtspielen hatte es zudem mal vor fast zehn Jahren, im Oktober 2014, eine 0:6-Schlappe im SHFV-Landespokal-Viertelfinale gegen Holstein Kiel gegeben. Glück im Unglück: Die Konkurrenz im Abstiegskampf musste am 28. Spieltag ebenfalls Niederlagen quittieren. So verlor das Schlusstrio einmal mehr ohne eigenen Torerfolg: Eimsbüttel mit 0:3 im Stadtteilduell gegen Teutonia Ottensen, Kilia Kiel sogar mit 0:5 ebenfalls auf eigener Anlage gegen den SV Meppen und Schlusslicht Spelle-Venhaus mit 0:4 in Havelse. Neben diesem Trio, das seinen eigenen „Meister“ auszuspielen scheint, unterlagen auch der Bremer SV mit 1:4 in Oldenburg, Eintracht Norderstedt im Stadionduell „beim“ FC St. Pauli II mit 0:2 und Blau-Weiß Lohne mit 1:2 gegen den Hamburger SV II. Im Titelkampf war Hannover 96 II der dritte klare zu Null-Sieger neben Phönix und Meppen. Der Spitzenreiter schickte Holsteins U 23 vor 1.200 Fans mit 4:0 geschlagen nach Hause. Die neunte Partie des Spieltags – Jeddeloh II gegen Drochtersen/Assel – war nach Regenfällen bereits am Freitagabend abgesetzt worden.
Am Dienstagabend kassierte der 1. FC Phönix Lübeck in einem Nachholspiel eine überraschende 1:2-Niederlage gegen Eimsbüttel. Damit verloren die Marzipanstädter, die für das Heimspiel kurzfristig nach Eutin ausweichen mussten, vorerst den Anschluss an Spitzenreiter Hannover 96 II. Von den drei Nachholpartien des Mittwochabends hatten die torlos endenden 90 Minuten in Norderstedt, wo der Bremer SV antrat, den größten Spannungsgehalt für den Abstiegskampf. Jeddeloh II verlor unter neuem Trainer Björn Lindemann erneut, diesmal gegen den TSV Havelse mit 0:4. Die Garbsener dürften sich mit nunmehr 42 Punkten den Klassenerhalt damit gesichert haben. Außerdem trennten sich der Hamburger SV II und Teutonia Ottensen in einem Stadtderby 2:2-unentschieden.
Der kommende 29. Spieltag wird mit der Partie zwischen Weiche und Kilia Kiel am Freitag ab 19 Uhr eröffnet. Eine halbe Stunde später werden sich Drochtersen und Eimsbüttel gegenüberstehen. Am Samstag sind die drei Spiele für 14 Uhr, 14.30 Uhr und 15 Uhr angesetzt. Beginnen werden Holstein II und Jeddeloh II. Es folgen Spelle-Venhaus und Oldenburg, und abschließen werden den Samstag Meppen und Havelse. „Hauptkampftag“ ist dann der Sonntag, wenn auch die beiden Favoriten auf den Titel ins Geschehen eingreifen werden. Hannovers Zweite ist ab 15 Uhr beim Bremer SV zu Gast, Phönix Lübeck muss sich hingegen ab 13 Uhr beim Hamburger SV II beweisen. Die beiden übrigen Partien beginnen jeweils um 14 Uhr. Norderstedt empfängt zu jener Zeit Lohne, und Teutonia Ottensen kann ins nächste Stadtteilduell gegen die U 23 des FC St. Pauli gehen.
Zum Gegner: drei bekannte Gesichter
Wenn am Freitagabend der Kilia-Tross ins Manfred-Werner-Stadion einziehen wird, dann dürfte es drei Spielern besonders mulmig in der Magengegend werden. Für die ehemaligen Weiche-Spieler ist es eine Rückkehr, und speziell Kevin Schulz und Christopher Kramer haben unter den Flensburger Fußballfans noch immer viele Sympathisanten. „Schulle“ bestritt zwischen 2014 und 2023 stolze 202 Pflichtspiele für Weiche, erzielte dabei 40 Tore, hierunter nicht zuletzt das legendäre Knie-Tor 2018 zum 1:0-Sieg gegen den VfL Bochum. Ähnlich unnachahmlich in seinem Spielstil war „Krambo“, der zwischen 2020 und 2023 für sogar 41 Tore ganze 77 Pflichtspiele benötigte. Dritter im Bunde ist Malte Petersen. Während sich die Fußballkarrieren von Kevin Schulz und Christopher Kramer – mit Verlaub – schon „im Herbst“ befinden, hat der Innenverteidiger seine Zukunft noch vor sich. Für Weiche lief er zwischen 2020 und 2022 in 33 Pflichtspielen auf, erzielte dabei einen Treffer. Mit Tom Warncke gibt es einen weiteren Ex-Flensburger. Er spielte vier Jahre lang beim TSB.
In Kilia Kiel steckt allerdings weitaus mehr. Der Kader ist – zumindest für den schleswig-holsteinischen Landesfußball – überaus prominent besetzt und erfahren. Beim aktuellen Landesmeister und Regionalliga-Aufsteiger von 2023 stecken viele Kicker, die das Fußballspielen in einem NLZ und zumeist beim großen Nachbarn Holstein erlernt haben. Stammtorhüter Tom Pachulski, der vor der Saison vom Heider SV kam, hat in seiner Vita neben Holstein auch schon Werder Bremen zu stehen. Kapitän ist Florian Foit, der ebenfalls den Nachwuchs von Holstein durchlief. Spielmacher in der Zentrale ist Julius Alt, der zudem z. B. beim FC Schalke 04 war. Tom Baller war neben Holstein u. a. bei Borussia Mönchengladbach und Hannover 96. Und die Offensivspieler haben im nördlichsten Bundesland einen ausgesprochen guten Ruf; sei es der inzwischen zum Innenverteidiger umfunktionierte kopfballstarke Yannik Jakubowski, das Sturmtalent Ben Opoku oder der bislang mit sechs Treffern erfolgreichste Saisontorschütze Matti Seidel. Christopher Kramer, der vier Saisontreffer erzielt hat, weiß mit am besten, wo die Bude steht. Er kommt insgesamt auf mehr als 300 Viertliga-Spiele, in denen er fast 120-mal ins Schwarze traf. Und da ist zudem Benjamin Petrick, der ebenfalls immer wieder zu den auffälligen Akteuren zählt und für Kilia schon fast 50 Pflichtspieltore erzielt hat.
Nach dem Aufstieg hat Kilia den Kader nicht nur mit den drei Ex-Flensburgern Malte Petersen (von PSV Neumünster), Kevin Schulz und Christopher Kramer (beide Weiche) sowie Tom Pachulski und Ben Opoku (Holstein Kiel U 19) verstärkt. Es kamen ferner Ersatztorhüter Nikolas Wulf (Inter Türkspor Kiel), die Abwehrspieler Serhat Yüksel (TSV Kronshagen) und Jeppe Waschko (Inter Türkspor Kiel) sowie Stürmer Felix Niebergall (Drochtersen/Assel). Mittelfeldspieler Rezan Acer fand im Januar den Weg von Inter Türkspor Kiel aus dem Osten der Landeshauptstadt in deren Westen.
Trainer ist Nicola Soranno, der 2021 seine Spielerkarriere bei Rot-Schwarz Kiel beendet hatte und sogleich als Trainer bei Kilia einstieg. Zuvor hatte der heute 35-Jährige bei der Zweitvertretung von Holstein u. a. unter Ole Werner gearbeitet.
Doch auch wenn der Kader durchaus prominent daherkommt: Seit September 2023 gelang den Landeshauptstädtern in 21 Liga-Spielen gerade einmal ein Sieg: ein 1:0 im Stadtderby gegen Holsteins U 23 im November. Immerhin war die vorherige Serie von zehn Niederlagen am Stück einmalig und mit eben jenem Sieg beendet. Im neuen Jahr gab es aus sieben Partien zumindest vier Remis. Dabei wurde gegen Phönix sogar ein 0:2-Rückstand aufgeholt – Endstand 2:2 –, allerdings das wichtige Heimspiel gegen Spelle trotz einer 1:0-Führung nicht gewonnen. Endstand war hier 1:1. Und am Samstag raubte Marek Janssen mit einem Viererpack beim 5:0 des SV Meppen den Landeshauptstädtern den Nerv.
Auswärts sind die Kilianer nach elf Spielen noch ohne Sieg. Sie haben dreimal jeweils einfach punkten können: zum Auftakt beim Bremer SV (2:2), im dritten Auswärtsspiel in Jeddeloh II (1:1) und im vierten Spiel in der Fremde beim FC St. Pauli II (2:2). Danach folgten sieben Niederlagen bei Gastspielen hintereinander.
Im Übrigen sieht das Restprogramm für Kilia bei acht Partien noch sechs Auswärtsspiele vor. Unsere Mannschaft ist hingegen nur zweimal auswärts gefordert, kann hingegen fünfmal zuhause antreten.
Und wie sieht unsere Mannschaft den kommenden Kontrahenten? Im Interview für unser Stadionmagazin „Steilpass“ zollt Thies Richter dem Traditionsverein Respekt für die Gesamtentwicklung in den vergangenen Jahren, um dann auszuführen, dass sich die Kieler besonders durch ihren Zusammenhalt und ihr Durchhaltevermögen auszeichnen. „Sie fighten immer bis zur letzten Sekunde, und wenn man sie spielen lässt, haben sie gute Kicker, die auch echt guten Fußball spielen können“, meint unser Mittelfeldspieler, der anfügt: „Sie haben unter anderem mit Schulle (Kevin Schulz/d. Red.) und Krambo (Christopher Kramer/d. Red.) ebenfalls ein Stück Erfahrung in den eigenen Reihen, die ein Spiel gut und gerne an sich reißen und entscheiden können. Man sollte sie nicht unterschätzen.“
Unsere Mannschaft: braucht den dritten Heimsieg
Christian Jürgensen verweist vor dem Heimauftritt gegen den Landesrivalen auf die Dringlichkeit, im Endspurt erfolgreich zu sein. „Wir gehen jetzt in die letzten sieben Spiele der Saison, und hierbei zählt jeder Punkt“, so der Weiche-Geschäftsführer Sport.
Die Niederlage bei Phönix Lübeck wurde vom Trainer bereits am Sonntag mit der Mannschaft in der Videoanalyse ausgewertet. Nach der regenerativen Einheit gab es am Montag trainingsfrei, ehe die Vorbereitung auf das Landesduell gegen Kilia begann. Die Personallage hatte sich zuletzt bereits verbessert. So verfügte Trainer Torsten Fröhling erstmals nach langer Zeit wieder über einen 20er Kader zum Spieltag. An der Situation dürfte sich zum Spiel gegen Kilia kaum etwas ändern. Vielleicht kann Pelle Hoppe, der in Lübeck vor der Partie nur ein paar lockere Laufrunden drehte, in den Kader zurückkehren. Die übrigen Rekonvaleszenten Bjarne Schleemann, Torben Marten und Marten Schmidt dürften in ihrem Aufbautraining noch nicht so weit sein, und Ilidio Pastor Santos hat nach seinem Kreuzbandriss vor eineinhalb Jahren in seinem langen Programm zur Rückkehr nun immerhin schon mal 60 Minuten in der Oberliga gegen den VfR Neumünster (0:0) gespielt.
Der Kontrahent kommt aus einer langen Negativserie und muss die jüngste 0:5-Heimschlappe gegen Meppen verarbeiten. Unsere Mannschaft will hingegen die schnelle Wiedergutmachung und die 0:6-Schlappe von Phönix rasch vergessen machen. Trainer Torsten Fröhling wird an die zuvor sechs Spiele ohne Niederlage erinnern. Und was meint Thies Richter, wie unsere Mannschaft das Heimspiel angehen kann, um den dritten Sieg vor eigenem Publikum einzufahren? „Wenn wir unsere individuellen Fehler minimieren können und ihnen für ihr Spiel keinen Raum geben und sie zu Fehlern zwingen, können wir mit unserem Tempo und schnellem Umschalten gute Akzente setzen“, sagt der flinke Mittelfeldspieler im Interview für unser Stadionmagazin „Steilpass“. Hier sieht er unsere Mannschaft im Vorteil. Der Flensburger mit der Nummer 19, der noch nie so wertvoll für Weiche war wie derzeit und der auf einen 3:0-Sieg tippt, ergänzt: „Wenn wir unsere PS auf den Platz bekommen und Fehler konsequent bestrafen und ausnutzen, sollten wir das Spiel gewinnen.“
Die bisherige Bilanz gegen den FC Kilia Kiel kann für Optimismus sorgen. In der „Neuzeit“ gab es lediglich eine Liga-Partie. Das Hinspiel dieser Saison in Kiel entschied Weiche spät mit 3:2 für sich. Und im Landespokalwettbewerb trafen sich beide bislang dreimal – jeweils im Kilia-Stadion. Weiche erreichte dabei nach 5:1-, 2:1- und 3:1-Siegen jeweils die nächste Runde. In der aktuellen Spielzeit wird es demnach zum dritten Duell kommen.
Hinweise für alle Fans: Live ist nur im Manfred-Werner-Stadion!
Das Spiel wird am Freitag, 12. April 2024, um 19 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Jannik Weinkauf (VfL Oldenburg), der von Daniel Piotrowski (Buchholzer FC) und Andre Eikens (SV Meppen) an den Linien assistiert wird.
Wie schon bei den vorherigen Heimspielen dieser Saison wird es auf dem neuen zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport einen kommentierten Livestream – wenngleich diesmal mit ungewohnter Stimme – mit automatisiertem Kamerasystem auf nordfv.tv unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 geben. Ihr gelangt dorthin ebenso, wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Dazu müssen alle neuen Benutzerinnen und Benutzer einmalig ein kostenloses Benutzerkonto erstellen. Hierfür werden nur eine gültige E-Mail-Adresse sowie der Vor- und Zuname benötigt. Der Livestream läuft ab zehn Minuten vor Anpfiff, also ab 18.50 Uhr. Auf fussball.de bieten wir zudem einen ausführlichen Liveticker an. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben. So richtig „live“ ist allerdings ohnehin nur der Stadionbesuch, den sich alle Weiche-Fans nicht entgehen lassen sollten.
Tickets gibt es wie üblich in den Kategorien Stehplatz/Sitzplatz ohne Dach und Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet. Außerdem wird die Stadionkasse geöffnet sein. Gern weisen wir nochmals darauf hin, dass es mittlerweile keine Trennung mehr zwischen Stehplatz und Sitzplatz ohne Dach gibt.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis noch zum Wetter: Für den Freitagabend werden angenehme Temperaturen von etwa 10 Grad erwartet. Zur Regenwahrscheinlichkeit sind die Angaben eher diffus. Für Zuschauer und Spieler dürfte es aber allerbeste Voraussetzungen geben.
Wir freuen uns über Eure Unterstützung und wünschen allen Fans zum Auftakt des Wochenendes einen schönen Fußballabend unter Flutlicht im Manfred-Werner-Stadion.