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Tabellennachbarn der Gegensätze

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Tabellennachbarn der Gegensätze

Am Freitag reist Weiche nach Oldenburg

3. April 2025

Das bereits drittletzte Auswärtsspiel steht an. Der SC Weiche Flensburg 08 reist am Freitag zum VfB Oldenburg. Es ist zum einen die Partie zweier Tabellennachbarn, empfängt doch der Zwölfte den Elften. Zum anderen ist es auch ein Aufeinandertreffen der Gegensätze. Die in der Rückrunde einzig noch ungeschlagene Mannschaft – der VfB Oldenburg – trifft auf die einzig sieglose Vertretung. Bevor die Partie in der niedersächsischen Stadt an der Hunte um 18.30 Uhr angepfiffen werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: wichtige Dreier für BSV, VfB und „EN“

Am vergangenen 28. Spieltag gab es kein einziges Unentschieden, wobei die Partie zwischen Jeddeloh II und Teutonia Ottensen noch aussteht. Teutonia hatte einen hohen Verletzten- und Krankenstand gemeldet, weshalb das Spiel auf den 17. April verschoben worden ist. Da die Begegnung zwischen dem Hamburger SV II und Werder Bremen II (1:4) bereits am 16. Februar ausgetragen worden war, fanden am Wochenende somit nur sieben Spiele statt.

An der Tabellenspitze kam der TSV Havelse mit einem 2:1-Heimsieg gegen den SV Meppen wieder in die Erfolgsspur. Inzwischen darf heruntergezählt werden: Den Rand-Hannoveranern fehlen nach der 2:3-Niederlage von Drochtersen im Nachholspiel vom Mittwochabend nur noch ganze fünf Punkte zur sicheren Meisterschaft. Drochtersen/Assel entschied zuvor das Verfolgerduell des Wochenendes gegen Emden mit 3:1 für sich.

Im Abstiegskampf holte sich der Bremer SV in seinem ersten von fünf (!) aufeinanderfolgenden Heimspielen gegen Phönix Lübeck den wichtigen „Dreier“, weil er in der Schlussphase den 1:2-Rückstand zu einem 3:2-Sieg drehte. Auch der VfB Oldenburg konnte einen wichtigen Sieg nach Rückstand feiern. Bei Holstein Kiel II siegte unser kommender Gegner am Ende mit 4:2-Toren, blieb aber nach der 0:3-Niederlage unserer Mannschaft gegen Lohne durch den zweiten Kieler Treffer bei Punktgleichheit und gleicher Tordifferenz tabellarisch hauchdünn hinter Weiche. Wie der Bremer SV, so drehte auch Eintracht Norderstedt einen 1:2-Rückstand spät zu einem 3:2-Sieg, und das vor 2.931 Zuschauern an der Lübecker Lohmühle gegen den dortigen VfB. Bleibt noch der am Ende klare 4:0-Sieg des FC St. Pauli II gegen Todesfelde zu erwähnen, wobei die Gäste erst in doppelter Unterzahl chancenlos waren.

Am Mittwochabend kämpfte der Bremer SV in einer Ansetzung des 21. Spieltags den Tabellenzweiten Drochtersen/Assel mit 3:2 nieder. Während „D/A“ damit die Meisterschaft wohl endgültig abschreiben kann, hat der Bremer SV nach dem zweiten 3:2-Heimsieg innerhalb von vier Tagen den Anschluss in der Tabelle zu den sicheren Nicht-Abstiegsplätzen wieder hergestellt. Außerdem unterlag der Hamburger SV II dem VfB Lübeck in einem Nachholspiel des 20. Spieltags nach 2:0-Führung durch einen kuriosen Handstrafstoß mit 2:3-Toren.

Der 29. Spieltag beginnt am Freitag bereits um 14 Uhr mit der Partie zwischen Werder Bremen II und Holstein Kiel II. Ab 18.30 Uhr folgt dann der Gastauftritt unserer Mannschaft beim VfB Oldenburg.

Weiter geht es danach erst am Samstagabend um 18 Uhr, wenn Lohne Drochtersen/Assel empfängt. „Hauptkampftag“ wird der Sonntag werden, wenn die übrigen sechs Spiele anstehen. Ab 13.30 Uhr empfängt Teutonia den VfB Lübeck. Viermal wird um 14 Uhr angepfiffen. Die formstarken Norderstedter prüfen Meisterkandidat TSV Havelse. Der SV Todesfelde kämpft gegen den HSV-Nachwuchs um Anschluss in der Tabelle. Meppen empfängt den FC St. Pauli II. Und Phönix Lübeck trifft auf den SSV Jeddeloh II. Erst um 15 Uhr gastiert Kickers Emden beim Bremer SV.

Zum Gegner: Sehnsucht nach einem Torjäger

Der VfB Oldenburg hatte einen enttäuschenden Start in die Saison und die Hinrunde mit nur drei Siegen auf dem letzten Platz abgeschlossen. Eine Konsequenz war der frühe Trainerwechsel. Der ehemalige Erfolgstrainer Dario Fossi, mit dem der VfB 2022 in die 3. Liga aufgestiegen war, übernahm am Marschweg im September 2024 erneut das Zepter. Es dauerte eine Weile, bis seine Arbeit griff und Früchte trug. Doch seit der Rückrunde läuft es. Der VfB hat nach zehn Rückrundenspielen als einzige Vertretung der Regionalliga Nord noch nicht verloren. Mit fünf Siegen und fünf Remis sind „die Blauen“ seitdem notiert. Sie könnten demnach durchaus als „Mannschaft der Stunde“ gelten.

Das neue Kalenderjahr startete für den Traditionsverein von der Hunte mit einem 2:0-Auswärtssieg im Prestigederby beim SV Meppen. Auch bei Werder Bremen II (2:1) und jüngst in Kiel (4:2) wurde gewonnen. Dass aber selbst unter Trainer Dario Fossi die Bäume nicht endlos in den Himmel wachsen, wurde bei den beiden Heimspielen deutlich. Sowohl gegen Todesfelde als auch gegen den HSV-Nachwuchs fielen keine Tore. Dazwischen gab es ein 2:2-Remis beim FC St. Pauli II. Angesichts dieser Resultate sollte der VfB Oldenburg aktuell zwar über jede Menge Selbstvertrauen verfügen. Verrückt machen lassen müssen sich unsere Jungs davon allerdings nicht.

Defizite beim VfB gibt es noch immer. Insbesondere fehlt den Niedersachsen im Angriff ein echter „Knipser“, der die herausgespielten Chancen auch verwertet. Die erfolgreichsten Schützen sind Markus Ziereis mit fünf sowie Rafael Brand, Vjekoslav Taritas und Abwehrspieler Marc Schröder mit je vier Treffern. Der klassische Mittelstürmer Ziereis, lange Zeit Kapitän, scheint aktuell dabei einen schweren Stand zu haben. Zuletzt stand er zwar im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Nicht selten bekommt Moses Otuali den Vorzug. Der Winterzugang von Eintracht Frankfurt II hat allerdings noch nicht getroffen. In der vergangenen Wintertransferperiode war die Suche nach einem Torjäger das bevorzugte Thema in Oldenburg, wo naturgemäß die vierte Liga als eigentlich zu klein für die Ambitionen „der Blauen“ gehalten wird. Die Antwort der Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Sebastian Schachten hieß: Moses Otuali.

Dabei verfügen die Oldenburger über eine ganze Reihe an weiteren Spielern, die ihre Qualitäten schon in anderen Ligen oder Vereinen sowie beim VfB selbst unter Beweis gestellt haben. Torhüter Jhonny Peitzmeier hatte zuletzt vor dem Ex-HSV-Torhüter Steven Mensah die Nase vorn. Beispielsweise Adem Podrimaj, zuvor mit Hannover 96 II in die 3. Liga aufgestiegen, oder Patrick Möschl sowie Stürmer Aurel Loubongo haben gerade in der Regionalliga Nord einen guten Ruf. Alles in allem: Auch wenn Verletzungen wie bei Christopher Buchtmann (Kreuzbandriss) sicherlich hinderlich waren, so hätte der VfB Oldenburg bei der Qualität des Kaders im vergangenen Herbst eigentlich nicht in Bredouille kommen dürfen. So führt der Weg derzeit beinahe folgerichtig raus aus der Krise.

Über kurz oder lang wird der VfB wieder Ansprüche anmelden, in die 3. Liga zurückkehren zu wollen. Genau deshalb hat die Stadt den Neubau eines Stadions beschlossen, das für den Profi-Fußball tauglich sein soll. Aktuell liegt der Besucherschnitt bei etwa 2.950 Zuschauern. Zuletzt waren gegen den HSV II (0:0) 3.372 Zuschauer dabei. Eine Kulisse um die 2.500 bis 3.000 Fans werden die Oldenburger auch gegen Weiche erwarten.

Unsere Mannschaft: positiv bleiben

Nach der 0:3-Niederlage gegen Lohne am Freitag voriger Woche herrschte im Lager unserer Mannschaft eine gewisse Ratlosigkeit. Wie konnte es passieren, dass die Mannschaft nach ordentlicher erster Halbzeit mit Beginn der zweiten 45 Minuten derart unterlegen war und letztlich mit dem ersten Gegentreffer ohne jede Überzeugung auftrat? Gerade die Routiniers, die auf dem Platz standen – Kapitän Mads Albæk, sein „Vize“ Dominic Hartmann und René Guder –, hätten der ansonsten recht jungen Mannschaft in jener Phase mehr Halt geben sollen. Schon am Samstagvormittag, als das Regenerationstraining anstand, sprachen sich unsere Jungs untereinander aus. Ab Montag ging es dann wieder in die Trainingsarbeit für die Partie in Oldenburg.

Lichtblicke gegen Lohne waren das Comeback von Pelle Hoppe nach gut zehnmonatiger verletzungsbedingter Pause und auch der Kurzeinsatz von Theo Behrmann, der sich in den vergangenen Wochen immer wieder mit Beschwerden herumplagen musste. Für viele überraschend war die Rückholaktion von Ilidio Pastor Santos, der nach seinem Kreuzbandriss mehr als ein Jahr gar nicht Fußball spielen konnte und seit dem vergangenen Juli in unserer U 23 als spielender Co-Trainer fungierte. Der Brasilianer bekam die höheren Strapazen in der Regionalliga nach zweieinhalbjähriger Unterbrechung zu spüren, wurde daher nach etwas mehr als einer Halbzeit ausgewechselt, aber Cheftrainer Torsten Fröhling wird den Publikumsliebling weiterhin in seinem Kader behalten. Vergessen werden sollte zudem nicht, dass der Einsatz gegen Lohne selbst für Kapitän Mads Albæk der erste nach rund vier Wochen Verletzungspause war. Nun werden gegen Oldenburg Marshall Faleu nach abgesessener „Rot“-Sperre und Marcel Cornils nach „Gelb“-Sperre und vielleicht auch Sandro Plechaty in den Kader zurückkehren. Der ehemalige Essener hatte zuletzt über Beschwerden an der Achillessehne geklagt und daher einmal ausgesetzt. Der jüngst sehr enge Kader dürfte sich zudem füllen, weil der zuvor erkrankte Thies Richter und der aus privaten Gründen verhinderte Juri Schlingmann im Kader zurückerwartet werden. Und für Trainer Torsten Fröhling wird die Tour nach Oldenburg eine Reise in die eigene Vergangenheit. Er fungierte dort in der Saison 2010/11 für rund zehn Monate in 27 Spielen als Verantwortlicher an der Seitenlinie des damaligen Oberligisten.

Mit Sicherheit fehlen werden die verletzten Malte Petersen, Alexander Laukart, Marian Sarr und Maxim Jurk. In unserer U 23 holten sich zuletzt im Spiel beim TSV Kronshagen (1:3) Paul Thieler und Joshua Nwokoma Spielpraxis.

Das Hinspiel dieser Saison gewann Weiche mit 2:0. Marshall Faleu per Kopf (56.) und Dominic Hartmann in der Nachspielzeit (90.+5) trafen am 3. Oktober 2024 vor 1.294 Zuschauern. Davor allerdings gab es vier Aufeinandertreffen ohne Flensburger Siege. So verlor Weiche die jüngsten beiden Gastauftritte im Stadion am Marschweg ohne Torerfolg: am 24. April 2022 im Spitzenspiel mit 0:4 und am 18. Februar des Vorjahres mit 0:2. Die Bilanz gegen den VfB Oldenburg ist insgesamt jedoch äußerst positiv. Nach 21 Duellen stehen zehn Flensburger Siegen und acht Remis lediglich drei Oldenburger Siegen bei 33:25 Toren gegenüber.

Hinweise für alle Fans: Stadion direkt an der A 28

Das Spiel wird am Freitag, 4. April 2025, um 18.30 Uhr im Stadion am Marschweg angepfiffen werden. Schiedsrichter der Partie ist Christoph Kluge (SG Bremen-Ost), der von Dominik Minke (Blumenthaler SV) und Dennis Beuße (SG Bremen-Ost) an den Linien assistiert wird.

Auf dem zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport wird es einen kommentierten Livestream geben. Ihr erreicht ihn unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 oder wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben.

Flensburger Fans, die mit dem Pkw anreisen (308 km, ohne Stau etwa 3:15 h), sei die Abfahrt OL-Marschweg der A 28/B 275 empfohlen. Gleich unter der Autobahnbrücke befindet sich ein Parkplatz. Das weitläufige, mit Laufbahnen für die Leichtathletik ausgestattete Stadion, das seit knapp einem Jahr (25. April 2024) mit vier fest installierten, hohen und markanten Flutlichtmasten ausgestattet ist, liegt dann schon in Sichtweite.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln und ICE-Nutzung zwischen Hamburg und Bremen muss mit einer Gesamtanreisezeit von mehr als viereinhalb Stunden gerechnet werden (etwa: 12.15 Uhr ab Flensburg, 16.23 Uhr an in Oldenburg). Vom Hauptbahnhof Oldenburg (Oldb) kann mit Buslinie 314 (bis P+R Marschweg/OLantis z. B. um 16.34 Uhr ab ZOB, Bussteig B) in etwa zehn Minuten oder in etwa 30 Minuten zu Fuß (ca. 2,5 km) das Stadion erreicht werden. Eine Rückfahrt am selben Abend ist durchaus möglich. Hier bietet sich die Verbindung mit Abfahrt ab Hauptbahnhof Oldenburg (Oldb) um 21.35 Uhr mit Ankunft in Flensburg um 01.48 Uhr an. Die Gefahr des nächtlichen Strandens ist insofern relativ gering, als dass auch noch eine Verbindung mit Abfahrt um 22.35 Uhr ab Oldenburg (Ankunft in Flensburg um 02.58 Uhr) besteht. Allerdings gilt für Bahnreisende: Billigere Ticket-Varianten des Nahverkehrs (Quer-durchs-Land-Ticket für 49 Euro; Deutschland-Ticket für 58 Euro) sind nur dann komplett nutzbar, wenn zwischen Hamburg und Bremen der langsamere Regionalverkehr gewählt wird.

Das Stadion öffnet voraussichtlich eineinhalb Stunden vor Anpfiff, d. h. um 17 Uhr. Online-Tickets sind gegenüber den Tickets an der Tageskasse preislich stark reduziert.

Fans können sich mit allen Fragen wie immer sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis zum Wetter: Für das niedersächsische Oldenburg werden für den Freitag Höchsttemperaturen um 20 Grad vorhergesagt. Die Partie beginnt noch bei Tageslicht, sodass die volle Nachtkühle nicht erreicht werden sollte. Mit Niederschlag ist nicht zu rechnen.

Wir wünschen allen nach Oldenburg fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.