Steigerung blieb unbelohnt

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Steigerung blieb unbelohnt

TuS Blau-Weiß Lohne – SC Weiche Flensburg 08 3:1 (2:0)

30. September 2024

Der SC Weiche Flensburg 08 hat zum Auftakt der entzerrten „englischen Woche“ am Freitagabend seine dritte Niederlage hintereinander hinnehmen müssen. Am elften Spieltag der Regionalliga Nord unterlag unsere Mannschaft beim TuS Blau-Weiß Lohne mit 1:3-Toren. Vor 550 Zuschauern im Heinz-Dettmer-Stadion der niedersächsischen Kleinstadt blieb bei regnerisch-windigem Wetter die Steigerung nach der Pause, als Weiche nahe am Ausgleich war, unbelohnt. Während sich nach der Partie Blau-Weiß-Trainer Uwe Möhrle von der ersten Halbzeit seiner Jungs begeistert zeigte, sagte unser Verantwortlicher Torsten Fröhling: „Die zweite Halbzeit geht an uns. Aber wenn man nicht von der ersten Sekunde voll da ist, geht es eben so aus. Die Spieler machen es aber nicht mit Absicht. Und ich bin dafür verantwortlich, dass sie es von Anfang an auf den Platz bringen. Das habe ich nicht geschafft.“

Gegenüber der Startelf vor einer Woche, die gegen Kickers Emden (1:3) begonnen hatte, gab es vier Änderungen. Für die verletzten Christian Rust – auch sein Vertreter Jovan Jovic stand nach einer Trainingsverletzung nicht zur Verfügung –, Torben Marten und Randy Gyamenah rückten Nils Bock, Sandro Plechaty mit Startelf-Debüt und Marcel Cornils in die Anfangsformation. Für Nils Bock war es die Regionalliga-Premiere. Außerdem lief Alexander Laukart für Thies Richter (zunächst auf der Bank) auf. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wechselte Torsten Fröhling Thies Richter, Jakob Johansson, Juri Schlingmann und Joshua Nwokoma ein. Den 20er Kader des Spieltages komplettierten Torhüter Phil Buck (aus unserer U 23) sowie Paul Thieler, Maxim Jurk, Noel Kurzbach und Aaron Brüning. Zu den verletzt ausfallenden Christian Rust, Jovan Jovic, Torben Marten und Randy Gymenah gesellten sich die langzeitverletzten Torben Rehfeldt, Pelle Hoppe und Bjarne Schleemann sowie Theo Behrmann (in der Reha).

Uwe Möhrle nahm in seiner BWL-Mannschaft gegenüber der Startelf vom Spiel bei Holstein Kiel II (1:1) drei Änderungen vor. Für Laurenz Pölking, Jakub Westendorf (beide nicht im Kader) und Thorsten Tönnies (zunächst auf der Bank) liefen Rilind Neziri, Alessio Arambasic und Felix Schmiederer von Beginn an auf.

Die Partie nahm im Lohner Regen der ersten Halbzeit einen recht einseitigen Verlauf. Die Platzherren kamen immer wieder schnell in Ballbesitz und zu Möglichkeiten. Glück hatte unsere Mannschaft, dass der Unparteiische nicht auf Strafstoß entschied, als Bernd Riesselmann ins Laufduell mit Malte Petersen ging und Torhüter Nils Bock ihnen entgegenkam (6.). Kurz darauf klärte Mohamed Cherif in höchster Not (8.). Und Lohne hatte weitere Möglichkeiten, weil bei Weiche das defensive Verhalten nicht funktionierte. Dennoch benötigte Blau-Weiß einen Distanzschuss. Leonard Bredol zog aus 25 m ab, der Ball flatterte etwas und schlug oben links ein (35.) – die längst fällige Führung für Lohne. Weiche hätte allerdings fast im Gegenzug ausgleichen können, als eine Flanke von René Guder von links seinen rechten Flügelpartner Sandro Plechaty fand, doch unser Startelfdebütant kam nicht mehr richtig an die Kugel und traf so nur das Außennetz (37.). Dafür passierte es auf der Gegenseite. Nach einem Foul von Nils Bock etwa 25 Meter vor dem Tor hob Alessio Arambasic den Ball beim Freistoß über die Mauer ins rechte Eck zum 2:0 (40.). Kurz vor der Pause hatte Ben Opoku per Kopf nach einem Eckstoß noch eine Flensburger Möglichkeit; er traf aber nicht den Kasten (45.).

Als zur Pause der Regen nachgelassen hatte, fand Weiche ins Spiel. Den Anfang machte Kapitän Mads Albæk mit einem Flachschuss (47.). René Guder kam von halblinks zum Abschluss, der abgefälscht den Kasten ebenfalls verfehlte (49.). Und dann zockte der Lohner Torhüter Marko Dedovic, der einen Flachpass durch die Mitte spielen wollte. Ben Opoku roch den Braten, fing die Kugel ab, ließ den Schlussmann aussteigen und brachte den Ball anschließend zum 1:2-Anschlusstreffer unter (52.). Nachdem auch Alexander Laukart das Tor mit einem Schuss verfehlt hatte (55.), fand ein Steckpass in die Tiefe Dominic Hartmann, der aber am aus dem Tor herausstürzenden Marko Dedovic nicht mehr vorbeikam (57.). Weiche hätte inzwischen den Ausgleich schießen können, doch auch in der Folge glückte der Treffer trotz guter Chancen nicht. Ben Opoku schoss nun ebenfalls vorbei (62.), scheiterte dann zweimal an Marko Dedovic, erst nach einem Eckstoß aus Nahdistanz, nachdem ein Schuss von Thies Richter hängen geblieben war und Ben Opoku schnell reagierte (70.), dann nach guter Ballbehandlung mit einem Schuss aus der Drehung (72.). Thies Richter scheiterte von halblinks ebenfalls am TuS-Schlussmann, der den Ball diesmal jedoch nicht festhalten konnte, doch Jakob Johansson kam dann zu spät (82.). Die beste Ausgleichschance hatte Jakob Johansson nach einer sehenswerten Kombination, die Marshall Faleu einleitete, doch der Schuss des Dänen von halblinks ging an den rechten Pfosten (83.). Bei einer Flanke von Jakob Johansson kam Juri Schlingmann auf rechts zum Kopfball, aber anstatt selbst den Torerfolg anzuvisieren, versuchte er, die Murmel in die Mitte zu legen (85.). Weiche war nah dran, musste allerdings bei Gegenangriffen aufpassen, konnte sich dabei in der zweiten Halbzeit aber auf Nils Bock im Kasten verlassen. Und unser Debütant fischte sogar den von Rilind Neziri halbhoch nach links geschossenen Strafstoß weg, der Nachschuss von Thorsten Tönnies ging über den Kasten (87.). Zuvor hatte Malte Petersen den abschließenden Bernd Riesselmann abgegrätscht.

So durfte Weiche weiterhin auf den Ausgleich hoffen. Aber wenig später war Bernd Riesselmann zur Stelle. Er lief in eine Eingabe von der rechten Seite von Malte Wengerowski und versenkte die Kugel in die linke Ecke zur Entscheidung (90.+2).

Auffälligste Spieler der Blau-Weißen waren Abwehrchef Kai Westerhoff und der fleißige Rilind Neziri im Mittelfeld. Bei unserer Mannschaft konnten sich Mads Albæk und Ben Opoku die besten Noten verdienen.

Bereits am Feiertag, das heißt am Donnerstag, 3. Oktober 2024, geht es für unsere Mannschaft in der „etwas versteckten“ „englischen Woche“ weiter. Weiche empfängt dann am zwölften Spieltag den VfB Oldenburg. Anpfiff im Manfred-Werner-Stadion wird um 14 Uhr sein.

Blau-Weiß Lohne: Dedovic – Janotta, Westerhoff (Kap.), Bredol – Wengerowski, Neziri, Thoben (78. Övermann), Heskamp (66. Tepe), Arambasic (90.+4 Beermann) – Riesselmann (90.+2 Reinert), Schmiederer (71. Tönnies). Trainer: Möhrle.

Weiche: Bock – Faleu, Cherif, Petersen – Plechaty (63. Richter), Albæk (Kap.), Laukart (74. Johansson), Hartmann, Guder – Opoku (80. Schlingmann), Cornils (84. Nwokoma). Trainer: Fröhling.

Tore: 1:0 Bredol (35.), 2:0 Arambasic (40.), 2:1 Opoku (52.), 3:1 Riesselmann (90.+2).

Zuschauer: 550 im Heinz-Dettmer-Stadion, Lohne.

Schiedsrichter: Giulio Horney (Werder Bremen).

Gelbe Karten: Heskamp (Unsportlichkeit, 53.), Tepe (Foulspiel, 89.)/Bock (Foulspiel, 39.), Opoku (Foulspiel, 76.).

 

Trainerstimmen:

Der Lohner Trainer Uwe Möhrle sagte: „Wir haben es vor ein paar Wochen bei Euch ziemlich ähnlich gemacht. Nach langer Busfahrt ist es schwer, sofort da zu sein. Damit haben wir kalkuliert. Wir hatten das Ziel, mutig zu spielen. Wir haben dann eine richtig gute erste Hälfte gespielt – mit die beste der Saison. Es ging fast nur in eine Richtung. Ich weiß nicht, was genau in der Halbzeit passiert ist. Aber eigentlich gab es den Bruch erst mit dem Geschenk. Wir haben ein Riesengeschenk verteilt. Aber ich fordere auch den Mut ein. Es war dann ein komplett anderes Spiel. Wir hatten das Glück in unserer Tasche. Trotzdem Kompliment an meine Jungs. Ich bin froh, dass wir den Deckel draufgemacht haben. Ich hoffe, dass wir dann beim Rückspiel nicht mit einem ähnlichen Ergebnis nach Hause fahren müssen.“

Unser Trainer Torsten Fröhling meinte: „Wir sind gute Gäste gewesen. Herzlichen Glückwunsch an Uwe und seine Mannschaft. Gefühlt waren wir in der ersten Halbzeit noch im Bus: 60 Prozent Fehlpässe, keine Zweikämpfe. Wir sind einfach überhaupt nicht dagewesen. Es ist traurig, denn wir wollten auch mal wieder Punkte mitnehmen. So kam ich mir vor wie beim Pokalspiel in Kaltenkirchen. In der zweiten Halbzeit haben wir ein anderes Gesicht gezeigt. Aber dann gehen die Bälle nicht mehr rein; der Torwart hält oder wird angeschossen oder wir legen noch mal quer oder treffen den Pfosten. Die zweite Halbzeit geht an uns. Aber wenn man nicht von der ersten Sekunde voll da ist, geht es eben so aus. Die Spieler machen es aber nicht mit Absicht. Und ich bin dafür verantwortlich, dass sie es von Anfang an auf den Platz bringen. Das habe ich nicht geschafft. Es waren schöne Tore – für Euch gut, für uns nicht.“