Spitzentreffen am Mittwochabend

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Spitzentreffen am Mittwochabend

Weiche empfängt starke Hildesheimer

16. August 2022

Wer hätte das gedacht? Am Mittwoch steht das erste „echte“ Top-Spiel der noch jungen Saison in der Regionalliga Nord im Manfred-Werner-Stadion an. Der SC Weiche Flensburg 08 als verlustpunktfreier Spitzenreiter empfängt mit dem VfV Borussia 06 Hildesheim den ebenfalls noch ungeschlagenen Tabellendritten, dem zuletzt zwei Siege gelangen und der deshalb mit jeder Menge Selbstvertrauen gen Norden reisen wird. Bevor es aber am Mittwochabend im zweiten Heimspiel unserer Mannschaft um die nächsten drei Punkte gehen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: Neulinge noch ohne Punkte

Nach drei Spieltagen sind nur noch sechs Mannschaften ungeschlagen und mit Weiche sowie dem VfB Lübeck sogar lediglich zwei ohne Punktverluste. Während unsere Schützlinge von Trainer Thomas Seeliger ihre drei Liga-Auftaktspiele siegreich gestalten konnten, stehen beim Drittligisten von 2020/21 nun zwei Siege auf der Habenseite. Unsere Mannschaft konnte am Freitagabend bei Hannover 96 II mit 3:0 gewinnen; der VfB Lübeck hatte vor fast 1.000 Zuschauern beim Heimdebüt des Bremer SV Mühe, letztlich aber mit 3:1 das bessere Ende für sich. Tabellarisch stehen zwischen beiden drei weitere Vertretungen, die jeweils sieben Zähler auf dem Konto haben: der Hamburger SV II, der VfV Hildesheim und Atlas Delmenhorst. Die Hamburger gaben daheim gegen Jeddeloh eine 2:0-Führung in Überzahl noch aus der Hand – Endstand 2:2. Hildesheim fertigte – diesmal ganz ohne Tore von Moritz Göttel – Rehden mit 3:0 ab und Atlas Delmenhorst stutzte die Lübecker Phönix-Adler beim 2:0-Auswärtssieg zurecht. Ungeschlagen – bei allerdings zwei Remis – ist zudem noch Jeddeloh, während Drochtersen/Assel dank eines lupenreinen Vorpausen-Hattricks von „Oldie“ Alexander Neumann (9., 12., 34.) durch den 3:1-Sieg gegen Norderstedt mit sechs Punkten ebenfalls erfolgreich gestartet ist.

Ernüchterung herrscht bei den Aufsteigern. Neben der Bremer Heimniederlage konnte auch Kickers Emden seine 1:0-Führung gegen Havelse nicht über die Zeit bringen; verlor daheim ebenfalls mit 1:3. Da Blau-Weiß Lohne spielfrei blieb, stehen die drei Neulinge aktuell als einzige Mannschaften ohne Punkte auf den letzten drei Rängen. Der SV Werder Bremen II holte gegen den FC St. Pauli II beim 2:0 seine ersten Zähler. Bleibt noch das Duell der Fehlstarter zu erwähnen: Holstein Kiel II konnte kurz vor Schluss das 2:0 erzielen (Kulikas, 87.), musste sich am Ende aber gegen Teutonia 05 Ottensen mit einem Remis begnügen. Der gerade vom VfB Oldenburg geholte Maik Lukowicz, kurz nach der Pause eingewechselt, rettete mit seinem Doppelpack (90., 90.+6) Teutonia einen wertvollen Punkt.

Der vierte Spieltag beginnt bereits am Dienstagabend, 18.30 Uhr, mit dem „Nachbarschaftsduell“ zwischen Norderstedt und dem HSV II. Die Spitzenpartie steigt 24 Stunden später im Manfred-Werner-Stadion, wenn Weiche im Nord-Süd-Duell den VfV Hildesheim empfängt. Zeitgleich treffen Havelse und Bremer SV, Rehden und Kiel II, Phönix und Teutonia sowie St. Pauli II und Drochtersen aufeinander. Bereits um 18 Uhr empfängt der VfB Lübeck die Zweite von Hannover 96. Blau-Weiß Lohne will ab 19 Uhr die ersten Punkte gegen Bremen II holen. Abgeschlossen wird der Spieltag von Jeddeloh und Kickers Emden, die ab 19.30 Uhr aufeinandertreffen werden. Spielfrei ist Atlas Delmenhorst.

Zum Gegner: starker Saisonauftakt

Der VfV Borussia 06 Hildesheim ist stark in die neue Saison gestartet. Am ersten Spieltag hieß es im heimischen Friedrich-Ebert-Stadion gegen Atlas Delmenhorst vor 730 Zuschauern 1:1-unentschieden. Hier hatte Moritz Göttel (5.) den extrem frühen Führungstreffer von Atlas (2.) schnell gekontert. Bei Teutonia 05 Ottensen sorgte ein Dreierpack von Göttel (45.+1, 46., 90.+2) vor 327 Fans für den überraschenden 3:2-Auswärtssieg. Teutonia war in Führung gegangen (21.) und hatte noch zum 2:2 ausgeglichen (65.), stand aber nach dem zweiten Strafstoßtor von Göttel – wieder in der Nachspielzeit erzielt – ohne Punkte da. Und am vergangenen Wochenende trafen Thomas Sonntag (43.), Fred MC Mensah Quarshie (68.) und der eingewechselte Hady El-Saleh (90.), der zuvor den Schützen des 2:0 auf dem Rasen abgelöst hatte (77.), zum glatten 3:0-Heimsieg vor 680 Fans gegen den BSV Schwarz-Weiß Rehden. So sind die Schützlinge von Trainer Markus Unger noch ungeschlagen. Und mit Moritz Göttel haben sie den aktuellen Torschützenbesten – gemeinsam mit Alexander Neumann (Drochtersen, je 4 Tore) – in ihren Reihen. Da dürfte sich bei den Südniedersachsen jede Menge Selbstvertrauen angehäuft haben. Damit könnte man zwei mögliche Nachteile ausgleichen: Einerseits werden den Niedersachsen die 335 km lange Anreise entlang der staugefährdeten A 7 an einem Wochentag in den Gliedern stecken. Die Gäste haben andererseits durch ihr Spiel vom Sonntagnachmittag rund zwei Tage weniger Zeit zur Regeneration.

Schon in der vergangenen Saison konnte der VfV, der selbst gern von der „Domstadt-Elf“ spricht, einen erfolgreichen Herbst zelebrieren, sodass der Klassenerhalt durch das Erreichen der Meisterrunde frühzeitig gesichert war. In jener Meisterrunde war dann allerdings die Luft schnell draußen. Die Elf um Kapitän Yannik Schulze fiel bis auf den zehnten und letzten Platz der Tabelle zurück. Die Meisterrunde erwies sich für die Elf von Trainer Markus Unger als eine Nummer zu groß. Der Verantwortliche, der in seine zweite Spielzeit geht, meinte unmittelbar vor dem Start in diese Saison in der Umfrage zu den eigenen Aussichten gegenüber dem Online-Portal „fussball.de“: „Wir wollen zusehen, dass wir uns frühzeitig von der Gefahrenzone absetzen und möglichst konstant einen Vorsprung auf die Abstiegsplätze haben.“ Da scheinen die Hildesheimer auf dem richtigen Weg zu sein.

Gegenüber dem Vorjahr haben die Niedersachsen ihren Kader nicht unerheblich verändert, wenngleich die Stammelf nahezu zusammengeblieben ist. In der aktuellen Transferperiode gab es zwölf Zu- und ebenso viele Abgänge. Die größten Erwartungen könnten an Kevin Kalinowski (28), Moritz Dittmann (21, beide von Hannover 96 II), Hassan El-Saleh (25, Drochtersen) und Fred MC Mensah Quarshie (22, SSV Jeddeloh) gerichtet sein, bringen Sie doch viel Erfahrung mit. Im Übrigen: Dadurch, dass im Sommer Hassan sowie Mahdy (18, eigene U 19) gekommen sind, gibt es die Brüder El-Saleh nun vereint mit Hady (27) als Trio im Hildesheimer Trikot. Ansonsten sind aber viele Stammspieler unverändert dabei. Das gilt neben Kapitän Yannik Schulze (27) im zentralen Mittelfeld z. B. für Stammtorhüter Antonio Brandt (22), Mohammad Baghdadi (25) oder Torjäger Thomas Sonntag (26) mit seinem Sturmkollegen Moritz Göttel (29).

Und selbstverständlich gilt es zudem für den Ex-Flensburger Jannis Pläschke (29). Er spielt inzwischen in der Viererkette von Trainer Markus Unger (40). Im Interview mit unserem Stadionmagazin meinte der Ex-Wolfsburger, der noch immer – wie zu Flensburger Zeiten – die Nummer 30 trägt, zum Wiedersehen an der Förde: „Ich werde mit großer Vorfreude im Bus sitzen. Auf den ein oder anderen kurzen Austausch mit den Fans freue ich mich auch. Und natürlich wird es für mich besonders sein, an alter Wirkungsstätte aufzulaufen. Also ein richtiges Auswärtsspiel ist es für mich nicht, dafür war ich zu lange hier, auch wenn mein letztes Spiel im Manfred-Werner-Stadion schon echt lange her ist – zu lange.“ Und was sagt Jannis Pläschke über seine Hildesheimer: „Wir haben letzte Saison bereits gezeigt, dass wir eine spielstarke Mannschaft sind. Wir haben uns dieses Jahr nochmal punktuell verstärkt und wollen uns in der Liga fest etablieren. Wir spielen attraktiven Fußball nach vorne und haben uns defensiv gefestigt. Ich bin sehr gespannt auf das Spiel.“ Da darf man von den Gästen einiges erwarten. „Das Hinspiel der letzten Saison hat gezeigt, dass wir mit Weiche mithalten können. Heute wollen wir das nicht nur eine Halbzeit, sondern am besten über die gesamte Spielzeit“, so der Hildesheimer Innenverteidiger weiter, dem das gewonnene Selbstvertrauen der „Domstadt-Elf“ anzumerken ist. Er habe ein gutes Gefühl und wolle nicht mit leeren Händen nach Hause fahren, so Jannis Pläschke abschließend.

Unsere Mannschaft: Sind aller guten Dinge drei?

Weiche gegen Hildesheim – das Duell gab es 2022 bereits zweimal. Am 3. April trafen Kevin Schulz (44.), Dominic Hartmann (64.), Christopher Kramer (76., Strafstoß) und Marcel Cornils (90.+2) zum 4:0-Auswärtssieg unserer Mannschaft, die allerdings – Jannis Pläschke sagte es – eine Halbzeit lang auf einen gleichwertigen Kontrahenten traf. Beim Rückspiel am 14. Mai hieß es 4:2 für Weiche. Christopher Kramer hatte einen Kopfball-Dreierpack hingelegt (3., 55., 59.), ehe Thomas Sonntag erst selbst traf (77.), dann Nikita Marusenko zum Anschlusstor auflegte (79.). Marcel Cornils besorgte den Endstand (89.). Schafft unsere Mannschaft nun den dritten Sieg gegen den VfV binnen viereinhalb Monaten?

Personell dürfte sich bei unserer Mannschaft nicht gravierend viel ändern. Angesichts von fünf Siegen in den fünf Pflichtspielen in Folge gibt es wenig Grund für Wechsel, zumal Physiotherapeut Johannes Outzen nach der Partie in Hannover zufrieden resümieren konnte, dass alle Spieler die 90 Minuten gut überstanden hätten. Auch die vorherigen „Problemfälle“ – Spieler, die zuvor leichte Blessuren hatten – hätten die Partie gut bewältigt. So fehlen definitiv weiterhin nur die Langzeitausfälle Raphael Straub, Finn Wirlmann und John-Frederik Dethlefs. Am Sonntag konnten sich bei der 1:3-Heimniederlage gegen den PSV Neumünster mit Thies Richter, Calvin Ogara, Nico Empen und Tobias Ryborg vier Akteure aus dem Kader von Thomas Seeliger Spielpraxis in der U 23 holen.

Für einen Spieler unseres aktuellen Kaders ist diese Partie eine ganz besondere. Dominic Hartmann trifft – nicht zum ersten Mal – auf seinen Heimatverein. Unser Kapitän hat in der Vergangenheit über den VfV auch schon vom „schlafenden Riesen“ gesprochen. Nun ist unsere Mannschaft am Mittwochabend sicherlich nicht in der Rolle des „Underdogs“. Spannend und unterhaltsam dürfte das Spitzenspiel aber allemal werden.

Hinweise für alle Fans: Macht das Manfred-Werner-Stadion voll!

Das Spiel wird am Mittwoch, 17. August 2022, bereits um 18.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Alexander Roppelt (VfL Bad Schwartau), der von Bela Bendowski (SV Eintracht Lübeck 04) und Sven Erik Asmussen (TSV Altenholz) assistiert wird. Einen Livestream bei „Sporttotal.tv“ wird es – wie üblich bei Heimspielen unserer Mannschaft – geben.

Es gelten im Stadion schon seit längerem keine Corona-bedingten Einschränkungen mehr. Tickets gibt es – wie gehabt – in den Kategorien Stehplatz, Sitzplatz ohne sowie Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet oder an den Stadionkassen.

Ein Hinweis zum Wetter: Bis zum Mittwoch wird sich die meteorologische Lage offenbar nicht gravierend ändern. Tagsüber sind Temperaturen um die 28 Grad angesagt; die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei immerhin 25 Prozent. In den Abendstunden wird es vielleicht schon etwas frischer sein. Der Gang ins Stadion zu diesem Spitzenspiel sollte jedenfalls nicht am Wetter scheitern!

Wir wünschen allen Fans einen unterhaltsamen, spannenden und schönen Fußballabend in unserem Manfred-Werner-Stadion.