Spektakulärer Heimsieg gegen Lohne

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Spektakulärer Heimsieg gegen Lohne

SC Weiche Flensburg 08 – TuS Blau-Weiß Lohne 4:3 (1:0)

25. März 2024

Der SC Weiche Flensburg 08 hat am 27. Spieltag der Regionalliga Nord und zum Abschluss einer „englischen Woche“ seine Serie auf vier Partien ohne Niederlage ausbauen können. Im Heimspiel gegen TuS Blau-Weiß Lohne kam unsere Mannschaft am frühen Samstagabend vor 804 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion zu einem enorm wichtigen, in der Summe hochverdienten 4:3-Sieg, der in der Schlussphase mit mächtigem Zittern verbunden war. Bei kühlem, zudem regnerischem Wetter hatten unsere Männer um den zum 200. Mal in einem Pflichtspiel für Weiche auflaufenden Kapitän Dominic Hartmann bis zur 85. Minute alles im Griff und eine starke Partie abgeliefert. Während der Lohner Verantwortliche Uwe Möhrle von einem fehlerbehafteten, wilden Spiel mit einem verdienten Sieger sprach, sagte unser Trainer Torsten Fröhling nach dem zweiten Heimsieg hintereinander: „Ein ganz großes Kompliment geht an meine Mannschaft. Sie hatte jetzt das dritte Spiel in sieben Tagen. Die erste Halbzeit war schon echt klasse. Entscheidend sind am Ende die drei Punkte.“

Weiche änderte die Startelf gegenüber jener, die vor drei Tagen beim 1:1-Remis bei Eintracht Norderstedt begonnen hatte, zweimal. Für Finn Wirlmann und Jannic Ehlers (beide zunächst auf der Bank) liefen der zuvor „Gelb“-gesperrte Tobias Fölster und Marcel Cornils von Beginn an auf. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden nach und nach Jannic Ehlers, Finn Wirlmann, Felix Brügmann, Thies Richter und Calvin Ogara eingewechselt. Den erneut nur 18 Akteure umfassenden Spieltagskader vervollständigte neben Torhüter Philip Østerbæk einzig Noel Kurzbach. Noch immer fehlten die verletzten oder nicht vollständig genesenen Bjarne Schleemann, Theo Behrmann, Patrick Thomsen, Torben Marten, Ilidio Pastor Santos und John Dethlefs. Neu in der Ausfallliste hinzu kam nach einer Verletzung aus dem Norderstedt-Spiel Marten Schmidt.

Bei Blau-Weiß Lohne gab es gegenüber dem torlosen Remis gegen den SV Meppen von vor acht Tagen sogar drei Wechsel in der Anfangsformation. Für Malte Wengerowski, Leonard Bredol und Top-Torjäger Jannik Zahmel, die allesamt mit Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit von der Bank kamen, begannen Felix Övermann, Nico Thoben und Theo Janotta.

Pünktlich zum Anpfiff ging ein ordentlicher Regenschauer darnieder, ehe gleich zu Beginn Mika Kieselbach einen Fehler von Torwart Marko Dedovic, der über den Ball schlug, nicht nutzen konnte, sondern aus der Drehung nur den linken Pfosten traf (4.). Und Lohne blieb ein guter Gast, der weiterhin Geschenke verteilte: Kai Westerhoff wollte zum Torhüter zurückspielen, übersah dabei den spekulierenden Mika Kieselbach, der dazwischenging, sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ und zum 1:0 einnetzte – sein erster Pflichtspieltreffer für den SC (10.).

Weiche blieb Herr im eigenen Ring. Wenig später setzte Mohamed Cherif einen Schuss aus der zweiten Reihe zu hoch an (12.). Nach Flanke von Yusri El-Kandoussi köpfte Pelle Hoppe, kurz kommend, an den ersten Pfosten (14.). Der flache Versuch von Pelle Hoppe aus der Distanz wurde Beute von Torhüter Marko Dedovic (20.). Auf der Gegenseite kam Aaron Goldmann nach einem von Rilind Neziri getretenen Eckstoß von links zum Abschluss, doch SC-Torhüter Jesper Heim griff am Boden sicher zu (21.). Und Kai Westerhoff schoss von halbrechts, abgefälscht, nur knapp am langen Pfosten vorbei (24.). Es war ein kurzes Zwischenhoch der Niedersachsen. Die Partie blieb unterhaltsam, und Weiche bekam sie wieder in den Griff. Mohamed Cherif scheiterte nach einem Doppelpass mit Yusri El-Kandoussi und energischem Dribbling mit seinem Abschluss an der Fußabwehr von Marko Dedovic (30.). Bei einem Schuss von Dominic Hartmann, der bei Pelle Hoppe hängen blieb, stand Mika Kieselbach nach Ansicht des Assistenten an der Linie dann im Abseits, als der Ex-Heider den Ball ins Netz versenkte (36.). Die Gemüter gingen noch einmal hoch, als Yusri El-Kandoussi im Strafraum auf der linken Seite Felix Övermann umdribbelt hatte und daraufhin nach dessen Trikotgriff zu Fall kam, der Unparteiische aber weiterspielen ließ (45.). So ging es mit einem vollauf verdienten 1:0 der Platzherren in die Kabinen.

Nach einem Dreifachwechsel bei den Gästen zu Beginn der zweiten 45 Minuten ging Marcel Cornils über die linke Seite ab und schoss zum 2:0 ein (46.). Zuvor hatte Mika Kieselbach einen Fehler in der Ballannahme der Gäste genutzt und auf unsere Nummer zehn gepasst. Im Gegenzug traf Nico Thoben nach einem Angriff über links per Kopf vom Fünfmeterraum zum Anschluss (48.). Yusri El-Kandoussi hätte nach einer Flanke von René Guder mit dem linken Fuß und Kopfballablage von Mika Kieselbach wiederum gleich wieder den alten Abstand herstellen können. Sein Schuss aus kurzer Distanz wurde abgefälscht und ging knapp vorbei (50.). Auf der Gegenseite schoss Jannik Zahmel vom Sechzehner in die zweite Etage (54.).

Das Spiel blieb weiter höchst unterhaltsam, wurde abwechslungsreicher als in der ersten Halbzeit, vor allem weil die Gäste mit der Hereinnahme von Jannik Zahmel in der Offensive stärker wurden. Im heftigen Regen parierte Weiche-Schlussmann Jesper Heim nach einem Eckstoß von rechts den Kopfball von Jakub Bürkle (60.). Danach wurde eine Eingabe von rechts auf den kurzen Pfosten gespielt, wo Jannik Zahmel vorbeischoss (65.). Stattdessen schien Weiche für die Vorentscheidung zu sorgen: Yusri El-Kandoussi setzte sich nach einem Lupferpass von David Pfeil über halblinks durch und schob die Kugel vom Fünfmetereck zum 3:1 ins Netz (66.). Der eingewechselte Jannic Ehlers probierte es in der Folge mit einem Schuss, den Marko Dedovic um den Pfosten lenkte (69.). Nach einem Eckstoß brachte Pelle Hoppe einen zweiten Ball als butterweiche Flanke, die Torben Rehfeldt ins obere Toreck zum 4:1 einköpfte, wobei Marko Dedovic mit den Händen noch am Runden war (70.).

Die Partie schien damit „durch“ zu sein. Weiche spielte sich zwischenzeitlich in einen kleinen Rausch und war dem fünften Treffer nahe. Dominic Hartmann passte auf Yusri El-Kandoussi, dessen Schuss der Lohner Torhüter ebenso parierte (72.) wie wenig später erneut beim nächsten Versuch unseres Holländers, diesmal aus 14 Metern (74.). Die Gäste steckten nicht auf und hatten nach einem Eckstoß mal wieder eine Chance (84.). Ihnen kam dann der Unparteiische zu Hilfe, der bei einer Klärungsaktion von René Guder am Fünfmeterraum gegen Leonard Bredol ein Foulspiel gesehen haben wollte. So traf Aaron Goldmann vom Strafstoßpunkt zum 2:4 (86.). Und die Lohner Blau-Weißen hatten nach einem hohen Ball in den Strafraum gleich noch eine Chance, doch Elias Beck schoss aus Nahdistanz über das Tor (88.). Es ging hin und her. Nachdem sich Jannic Ehlers gut durchgesetzt und auf Yusri El-Kandossi gepasst hatte, verfehlte der Schuss des von „BWL“ kaum noch zu haltenden Holländers aus 16 Metern das Tor (88.), und auch Jannic Ehlers selbst zielte am langen Pfosten vorbei (90.). Es wurde dramatisch, weil die Gäste nach einem Eckstoß auf 3:4 verkürzen konnten, als der Ball verlängert werden und Jannik Zahmel am zweiten Pfosten relativ unbedrängt die Murmel in die Maschen setzen konnte (90.+1). Beide agierten weiter mit offenem Visier. Thies Richter hatte von halblinks die letzte Möglichkeit, schoss am kurzen Pfosten des Lohner Tores vorbei (90.+3), sodass es beim knappen 4:3-Sieg blieb.

Die Gäste hatten in Mittelfeldspieler Nico Thoben und dem zur Pause eingewechselten Stürmer Jannik Zahmel ihre auffälligsten Spieler. Bei Weiche überragte die Leistung des nach der Pause kaum zustellenden Yusri El-Kandoussi. Neben – wieder einmal – Mohamed Cherif verdiente sich auch Dominic Hartmann eine sehr gute Note. Marcel Cornils und andere konnten ebenfalls überzeugen.

Weiter geht es am kommenden Donnerstag, 28. März 2024. Dann empfängt unsere Mannschaft erneut im Manfred-Werner-Stadion die SV Drochtersen/Assel zu einem Nachholspiel. Die Partie wird um 19.30 Uhr angepfiffen.

Weiche: Heim – Guder, Fölster, Rehfeldt, Pfeil – Cherif – Hartmann (Kap./90.+3 Ogara), Hoppe (76. Wirlmann) – El-Kandoussi (89. Richter), Kieselbach (84. Brügmann), Cornils (64. Ehlers/V). Trainer: Fröhling.

Lohne: Dedovic – Düker, Janotta, Övermann – Westerhoff (46. Wengerowski), Thoben (76. Heskamp), Bürkle, Neziri (46. Bredol/V) – Augé (46. Zahmel) – Goldmann, Tönnies (Kap./82. Beck). Trainer: Möhrle.

Tore: 1:0 Kieselbach (10.), 2:0 Cornils (46.), 2:1 Thoben (48.), 3:1 El-Kandoussi (66.), 4:1 Rehfeldt (70.), 4:2 Goldmann (86., Strafstoß), 4:3 Zahmel (90.+1).

Zuschauer: 804 im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Fabian Porsch (Barsbütteler SV), zeigte „Gelb“ für Bredol (Foul an Guder, 64.) auf Lohner sowie für Ehlers (Foul an Övermann, 78.) auf Flensburger Seite.

 

Trainerstimmen:

Der Lohner Trainer Uwe Möhrle erklärte nach den Glückwünschen an die Gastgeber: „Wenn ich die letzten Spiele zum Maßstab nehme, müssen wir bei drei Toren in Flensburg mindestens einen Punkt holen. Es war heute sehr fehlerbehaftet und ein viel zu wildes Spiel. Weiche war in Sachen Wille, Präsenz eine Klasse besser, war sehr zielstrebig und hat Fehler eiskalt bestraft. Wir waren anfangs gar nicht im Spiel und gefühlt noch im Bus. Es ist ein schwieriger Spagat, den wir vor dem Pokalfinale am Donnerstag (niedersächsisches Landespokalendspiel gegen den SV Meppen/d. Red.) nicht geschafft haben. Unterm Strich war es für diesen Abend schwierig für den Kopf. Der Sieg von Weiche geht in Ordnung, wenngleich wir zum Schluss noch einen halben Fuß in der Tür hatten.“

 

Unser Trainer Torsten Fröhling sagte: „So ist Fußball. Das erlebt man immer wieder, wie eine Mannschaft führt und dann plötzlich zusammenbricht. Es spielt sich viel im Kopf ab. Ein ganz großes Kompliment geht an meine Mannschaft. Sie hatte jetzt das dritte Spiel in sieben Tagen. Die erste Halbzeit war schon echt klasse, aber wir liegen nur mit 1:0 vorn. Dann sehe ich gar nicht mal das 2:1, weil ich noch beim Notieren des 2:0 bin. Aber wir haben weitergemacht. Wir hatten bis zum Elfmeter alles im Griff. Für die Zuschauer ist es sehr spannend gewesen. Entscheidend sind am Ende die drei Punkte. Wir werden ja vielleicht doch noch eine Heim-Macht … vielleicht.“