Showdown am Sonntagnachmittag!

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Showdown am Sonntagnachmittag!

Entscheidung im Rückspiel

7. Juni 2024

Nach Bersenbrück ist vor Bersenbrück. Nur vier Tage nach dem spektakulären Relegationshinspiel vom Mittwochabend fällt am Sonntagnachmittag die endgültige Entscheidung, wer das 18. und damit letzte Ticket für die Regionalliga Nord 2024/25 ergattern wird. Bevor es ab 15 Uhr im Manfred-Werner-Stadion zum Showdown mit Drama(tik)-Garantie kommen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

 

Zur Lage: definitives Saisonfinale

Das dramatische Hinspiel am Mittwochabend in Bersenbrück rüttelte beide Mannschaften in den zweimal mehr als 45 Minuten durch alle Gefühlswelten. Und sichtbar wurde: Fußball wird in den Beinen, aber auch in Herz und Kopf entschieden. Vor der Pause sah man selbstbewusst auftretende Niedersachsen, die mit ihrer Art, Fußball zu spielen, unserer Mannschaft Probleme bereitete. Es ging schnörkellos mit weiten Bällen auf bewegliche Spitzen, die per Kopf verlängert oder als „zweite Bälle“ aufgesammelt wurden, zügig und ohne viel Tamtam nach vorn. Und so stieg das Selbstvertrauen der einen, während das der anderen spürbar schwand. Auch wenn die Rot-Weißen nicht einmal viele echte Torchancen verbuchen konnten, so war die 2:0-Pausenführung nach den ersten 47 Spielminuten doch hochverdient. „Bodenlos“ und „mutlos“ waren die häufigsten Worte, mit denen unser Trainer Torsten Fröhling die Vorpausenleistung seiner Jungs umschrieb. „Zur Halbzeit lag Flensburg am Boden“, befand auch sein Kollege des TuS Bersenbrück, Tobias Langemeyer. Wer war da eigentlich der Regional- und wer der Oberligist?

Die Wende kam mit Halbzeit zwei, als unsere Mannschaft nichts mehr zu verlieren hatte. Plötzlich begann sie damit, den Sinn der Sportart für sich zu entdecken und Fußball zu spielen. Sie kam zu Chancen und ließ sich auch von einem verschossenen Strafstoß nicht beeindrucken. Weiche drückte, unterstützt von den mitgereisten Fans, auf das Tempo, zeigte damit physische Unterschiede auf, während die Gastgeber nur noch den Schlusspfiff herbeisehnen konnten. 2:2-Unentschieden hieß es am Ende – ein Resultat, das nun beiden Kontrahenten gleichermaßen die Chancen belässt.

Die Entscheidung, wer den 18. und somit letzten freien Platz in der Regionalliga 2024/25 einnehmen darf, fällt zum Saison-Halali am Sonntag ab 15 Uhr im Manfred-Werner-Stadion in Flensburg-Weiche. Sollte es dort nach 90 Minuten erneut unentschieden stehen, ginge es über zweimal 15 Minuten in die Verlängerung. Danach fiele die Entscheidung in einem Elfmeterschießen. Die frühere „Auswärtstorregel“ gilt nicht mehr. Damit ist klar: Es ist der Tag der Entscheidung – unwiederbringlich!

 

Zum Gegner: unbekümmert und unbedingt?

Die Gäste vom niedersächsischen Vizemeister TuS Bersenbrück gelten in dem Duell der Relegation als jene Mannschaft, die weniger Druck verspüre – so die allgemeine Meinung. Der TuS hat seine erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte gespielt, war im August sogar im DFB-Pokalwettbewerb am Ball (0:7 gegen Borussia Mönchengladbach), führte eine Zeitlang die Tabelle der höchsten niedersächsischen Spielklasse an und wurde mit stolzen 21 Siegen und am Ende deutlichem Vorsprung auf die etablierte Konkurrenz ehemaliger Regionalligisten – Delmenhorst, Lupo Martini Wolfsburg, Hildesheim, Egestorf-Langreder, Rehden – Vizemeister des Landes. Und das Selbstvertrauen aus den letzten sechs siegreichen Oberliga-Spielen spürte man auch am Mittwochabend ebenso wie die Gefährlichkeit im Angriff zu sehen war, wo Saikouba Manneh (17 Saisontore in der Oberliga) vielleicht etwas überraschend nur von der Bank kam. Markus Lührmann im Zentrum wiederum, der in den 34 Liga-Spielen sogar noch einmal mehr getroffen hatte, konnte seine Qualitäten im Hinspiel durchaus unter Beweis stellen, nutzte beim zweiten Treffer nach der Vorarbeit von Philipp Schmidt über links den wenigen Platz am Fünfmeterraum zum erfolgreichen Abschluss (41.). Auch bei Jules Reimerink waren die fußballerischen Qualitäten sichtbar geworden, wobei der 34-jährige Ex-Profi nach einer Stunde mit den Kräften offenbar am Ende war, jedenfalls ausgewechselt wurde. Apropos Kräfte: Kaum einem Zuschauer dürfte entgangen sein, dass die Niedersachsen nach gut einer Stunde physisch Schwächen offenbarten. Mehrfach mussten Rot-Weiße mit Wadenkrämpfen behandelt und später ausgewechselt werden. Kann hier der entscheidende Vorteil für unsere Mannschaft liegen?

Ungeachtet dessen richtete TuS-Trainer Tobias Langemeyer noch auf der Pressekonferenz am Mittwoch eine deutliche Kampfansage: Bersenbrück allein werde entscheiden, wer am Sonntag das Duell gewinnt, so der Trainer des Oberligisten, als sei es egal, ob da ein Gegner auf dem Platz stehen wird oder nicht. „Wir werden am Sonntag entscheiden, wer aufsteigt, und nicht Flensburg. Wenn wir über 90 Minuten unser wahres Gesicht und die DNA von Bersenbrück zeigen, werden wir das Spiel entscheiden“, so Tobias Langemeyer, der zudem zum Ausdruck brachte, dass seine Mannschaft unbedingt aufsteigen will. Kann sie dann ausreichend unbekümmert auftreten oder spürt auch sie den Druck? Immerhin wird in Bersenbrück von einer „historischen“ Chance gesprochen.

Dazu wird die Mannschaft des kopfballstarken Kapitäns Nicolas Eiter bereits am Samstag anreisen. Der TuS, ein Breitensport- und Mehrspartenverein mit rund 1.500 Mitgliedern, versucht derzeit, seine Fans zu mobilisieren, um in Flensburg die eigene Equipe lautstark unterstützen zu können. So streben die Westniedersachsen an, als dritter Verein nach dem Bremer SV und Eintracht Norderstedt im Flensburger Manfred-Werner-Stadion die Regionalliga-Zugehörigkeit 2024/25 perfekt zu machen. Doch ein drittes Mal zusehen müssen, wie der Kontrahent jubelt – das möchte unsere Mannschaft auf keinen Fall.

 

Unsere Mannschaft: Wechselbad der Gefühle

Nach der nächtlichen Rückfahrt aus Bersenbrück stand am Donnerstag eine Regenerationseinheit bzw. ein Spiel-Ersatztraining für jene an, die nur wenig Spielzeit hatten. Am Freitag hat die Mannschaft trainingsfrei, während am Samstag eine letzte Einheit vor dem Showdown vorgesehen ist. „Nein, ein Elfmeterschießen werden wir nicht mehr üben. Dazu reicht die Zeit nicht mehr“, meinte Trainer Torsten Fröhling am Mittwochabend auf Nachfrage von Jan Kjeldtoft von der „Flensborg Avis“. Und die Frage, wie sich seine Schützlinge nun am Sonntag präsentieren würden, sorgte bei unserem Verantwortlichen nur für Schulterzucken: „Es wäre toll, wenn ich es wüsste.“

Gravierende Veränderungen im Kader sind nicht zu erwarten. Eine erfreuliche Erkenntnis des Mittwochs ist aber ohnehin, dass die Moral in der Mannschaft stimmt und die eingewechselten Spieler maßgeblich an der Wende in der Partie in Bersenbrück beteiligt waren. Die Treffer von Jannic Ehlers und Yusri El-Kandoussi erzielten Spieler, die von der Bank kamen. Und Theo Behrmann erfüllte seine Aufgabe – etwas ungewohnt als rechter Innenverteidiger – nach seiner Einwechslung einfach klasse. Nach der Pause sah Trainer Torsten Fröhling ohnehin ein völlig anderes Gesicht seiner Schützlinge. Wieso unsere Mannschaft des Jahrgangs 2024 immer wieder diese zwei gegensätzlichen Gesichter zeigt, konnte auch Co-Trainer Patrick Herrmann nicht erklären – und das soll bei einem Ex-Profi mit der Erfahrung von fast 570 Pflichtspielen aus 15 Jahren im Herrenfußball schon einiges heißen.

Und doch: Vor dem ersten Gastspiel des TuS Bersenbrück an der Flensburger Förde wirkt unsere Mannschaft fokussiert und kämpferisch. Sie braucht den vierten Saisonheimsieg. Dass der am Sonntag gelingen kann, zeigte die zweite Halbzeit vom Mittwochabend. Sie machte Hoffnung und hatte viele einzelne Gewinner: Marcel Cornils mit bärenstarker Nachpausenleistung, Dominic Hartmann mit viel Energie und Dynamik, das Tempo- und Kraft-Paket Jannic Ehlers, der nervenstark den zweiten Strafstoß versenkte, Thies Richter mit seinen ersten vollen 90 Pflichtspielminuten, der nach Emden zwar abwandernde und doch sich absolut professionell verhaltene Marten Schmidt, René Guder mit einer beeindruckenden emotionalen Ansprache an seine Mitspieler nach der Partie, der bereits genannte Theo Behrmann oder … oder … oder … Vor allem aber hatten die zweiten 45 Minuten von Bersenbrück einen gemeinsamen Gewinner: die Mannschaft. Und nun hoffen wir alle, dass sie nicht erst wieder an den Rand geraten muss, nichts mehr verlieren zu können, um mit dem Fußballspielen zu beginnen. Einmal noch alles raushauen, Jungs, und dann bleiben wir drin!

 

Hinweise für alle Fans: Live ist nur im Manfred-Werner-Stadion!

Das Spiel wird am Sonntag, 9. Juni 2024, um 15 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Fabian Porsch (Barsbütteler SV/Hamburg), der von Marco Kulawiak (SC Teutonia 10 Altona) und Daniel Gawron (TuS Osdorf/Hamburg) an den Linien assistiert wird. Als Vierter Offizieller wird Ben Henry Uhrig (SG Egenbüttel/Hamburg) fungieren.

Wie bei den Heimspielen in der Regionalliga wird es auf dem zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport einen von Marc Peetz kommentierten Livestream mit automatisiertem Kamerasystem auf nordfv.tv unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 geben. Ihr gelangt dorthin ebenso, wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Dazu müssen alle neuen Benutzerinnen und Benutzer einmalig ein kostenloses Benutzerkonto erstellen. Hierfür werden nur eine gültige E-Mail-Adresse sowie der Vor- und Zuname benötigt. Der Livestream läuft ab zehn Minuten vor Anpfiff, also ab 14.50 Uhr. Auf fussball.de bieten wir zudem einen ausführlichen Liveticker an. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben. So richtig „live“ ist allerdings ohnehin nur der Stadionbesuch, den sich alle Weiche-Fans bei einem so enorm wichtigen Spiel sowieso nicht entgehen lassen sollten. Und alles deutet aktuell darauf hin, dass uns die Flensburger Fußballfreunde am Sonntag nicht im Stich lassen werden. Es könnte eine große Kulisse werden.

Liebe Fans, macht Euch bitte rechtzeitig auf den Weg. Es ist mit einem starken Andrang zu rechnen. Stadion und Kasse öffnen bereits um 13.30 Uhr. Tickets gibt es wie üblich über unseren Ticketanbieter im Internet oder an der Stadionkasse. Bei der Preisgestaltung mussten Vorgaben des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV) beachtet werden. Sie erfolgte nach Absprachen zwischen den Vereinen und dem Verband. Wie bei Pokalspielen werden die Einnahmen nach Abzug der Abgaben an den Verband zwischen den beiden beteiligten Vereinen aufgeteilt. Das ist auch der Grund, weshalb es für den Sonntag einige Sonderreglungen gegenüber dem normalen Liga-Spielbetrieb geben wird. Der Eintritt wird an der Tageskasse 8 Euro (überdachter Sitzplatz; ermäßigt sechs Euro) und sechs Euro (nicht-überdachter Sitzplatz und Stehplatz; ermäßigt vier Euro) kosten. Kinder bis einschließlich 14 Jahre haben für den nicht-überdachten Bereich freien Eintritt. Für die überdachte Sitzplatztribüne muss der ermäßigte Tarif bezahlt werden. Die Tageskarte für den VIP-Bereich kostet 35 Euro. Private Dauerkartenbesitzer werden von der Mannschaft eingeladen. Die Mannschaft erstattet Euch den Eintrittspreis und lädt Euch zudem zu zwei Freigetränken ein. Dazu wird unser Spieler Torben Marten, aktuell noch verletzt, am Eingang stehen und Euch erwarten. Unser Stadionmagazin „Steilpass“ wird zu dieser Partie nicht erscheinen.

Für unsere Gäste-Anhänger sei der Hinweis gestattet, dass es keine Parkplätze für Fans im Bereich der Bredstedter Straße – die Stadionanschrift – gibt. In der Husumer Straße gibt es aber Hinweis-Schilder auf kostenfreie nutzbare Parkflächen bei Spielen des SC Weiche.

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis noch zum Wetter: Für den Sonntagnachmittag werden Temperaturen von kaum mehr als 15 Grad erwartet. Die Regenwahrscheinlichkeit beträgt rund 50 Prozent.

Wir freuen uns über Eure Unterstützung und wünschen allen Fans – egal woher sie kommen und für wen sie die Daumen drücken – einen schönen Sonntagnachmittag im Manfred-Werner-Stadion.