Seriös und ohne Aprilscherz: 3:0-Sieg in Spelle

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Seriös und ohne Aprilscherz: 3:0-Sieg in Spelle

SC Spelle-Venhaus – SC Weiche Flensburg 08 0:3 (0:2)

2. April 2024

Der SC Weiche Flensburg 08 bleibt in der Spur. In seinem letzten Nachholspiel aus der Hinrunde kam der Regionalligist am Ostermontag beim Aufsteiger SC Spelle-Venhaus zu einem 3:0-Sieg. Damit konnte unsere ersatzgeschwächt angetretene Mannschaft ihre kleine Serie auf nun schon sechs Spiele ohne Niederlage mit drei Siegen ausbauen und wichtige Punkte im Abstiegskampf erringen. Vor 346 Zuschauern im Getränke-Hoffmann-Stadion der südwestniedersächsischen Kleinstadt war Weiche bei frühlingshaften Temperaturen, aber leichtem Nieselregen über die gesamte Spielzeit die reifere Mannschaft, die nichts anbrennen ließ. Die Partie des 15. Spieltages stand bis eine Stunde vor Anpfiff sogar auf der Kippe und wäre beinahe auf dem benachbarten Kunstrasenplatz ausgetragen worden. Doch die Unparteiischen erklärten den Hauptplatz ungeachtet der Regenfälle der vergangenen (Oster-)Tage für bespielbar, sodass die Premiere auf sattem Grün stattfinden konnte. Die beiden Vertretungen standen sich zum allerersten Mal gegenüber. Während der Speller Verantwortliche, Hanjo Vocks, einerseits monierte, dass er heute mit seiner Mannschaft unzufrieden sei, und er andererseits ihr nichts vorwerfen wollte, sagte unser Trainer Torsten Fröhling: „Ich hatte sehr viel Respekt. Großes Kompliment an meine Mannschaft, die das so durchgezogen hat.“

Vier Tage nach dem 2:2-Remis gegen Drochtersen/Assel musste unser Trainer seine Anfangsformation dreimal ändern, weil Mohamed Cherif und Felix Brügmann eine „Gelb“-Sperre absitzen mussten und sich Pelle Hoppe in jenem Spiel verletzt hatte. So begannen Thies Richter – mit seiner Startelfpremiere –, Jannic Ehlers und Mika Kieselbach. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden nach und nach Noel Kurzbach, John Dethlefs, Theo Behrmann, Calvin Ogara und Patrick Thomsen eingewechselt. Für John Dethlefs nach Erkrankung sowie Theo Behrmann und Patrick Thomsen nach Verletzungen war es jeweils ein Comeback. Zum erneut nur 18 Spieler umfassenden Aufgebot zählten zudem Torhüter Philip Østerbæk und Tobias Ravn. Es fehlten neben den gesperrten Mohamed Cherif und Felix Brügmann die Rekonvaleszenten Bjarne Schleemann, Torben Marten, Marten Schmidt, Pelle Hoppe, Ilidio Pastor Santos (alle aus Verletzungen) und der erkrankte Finn Wirlmann.

Beim SC Spelle-Venhaus nahm Trainer Hanjo Vocks gegenüber der Startelf von der 0:2-Niederlage gegen Eintracht Norderstedt – ebenfalls vom Gründonnerstag – zwei Änderungen vor. Für den kurz vor Anpfiff ausgefallenen Steffen Wranik und für den Torjäger Jip Kemna (zunächst auf der Bank) begannen Tom Winnemöller und Niklas Oswald.

Auf dem zwar tiefen und weichen, so doch relativ gut bespielbaren „Grün“ übernahm Weiche gleich das Kommando, ohne überhastet anzustürmen. Das Spiel wirkte geordnet, und weite Flugbälle auf die Außen brachten rasche Spielverlagerungen. Die erste noch zarte Torannäherung ging auf das Konto von Mika Kieselbach, der bei einer Linksflanke von Thies Richter mit dem Kopf nicht richtig hinter den Ball kam (10.). Danach hatte Marcel Cornils die erste Chance, als er ein Missverständnis zwischen Jan-Hubert Elpermann und Leon Dosquet nutzte, dazwischen ging und aus spitzem Winkel auf den Kasten zustürmte, dort aber an Torhüter Bernd Lichtenstein scheiterte (14.). Die verdiente Führung köpfte Torben Rehfeldt nach Eckstoß von David Pfeil von der rechten Seite (25.). Und Startelfdebütant Thies Richter legte gleich an. Marcel Cornils hatte im Mittelfeld nach einem Konter reichlich Platz, spielte in den Lauf unserer Nummer 19 auf halbrechts, der die Kugel am Torhüter vorbei ins lange Eck spitzelte (31.). Jannic Ehlers hatte gleich darauf schon das 0:3 auf dem Fuß. Er startete ein Solo, zog am ausrutschenden Jan-Hubert Elpermann vorbei, scheiterte dann aber an Torhüter Bernd Lichtenstein (32.).

Erst danach meldeten sich die Platzherren im Spiel an. Der erste Abschluss von Philipp Elfert ging noch weit am Flensburger Kasten vorbei (33.). Doch der erste Eckstoß (37.) und der erste richtige Abschluss von Timo Nichau, den SC-Torhüter Jesper Heim sicher parierte (42.), waren Warnschüsse. Weiche zog wieder an und antwortete mit zwei sehr guten Möglichkeiten. Erst scheiterte Marcel Cornils nach einer Musterkombination über links an Torhüter Bernd Lichtenstein (43.), dann zog Jannic Ehlers erneut an Jan-Hubert Elpermann vorbei, konnte aber den aufmerksamen SC-Schlussmann nicht überwinden, während René Guder den Nachschuss vorbeisetzte (45.+1).

In zweiten Spielabschnitt tat sich Weiche schwerer. Der Neuling verlor etwas den Respekt und kam auf, ohne allerdings unsere Mannschaft nun akut in Bedrängnis bringen zu können. Den ersten guten Abschluss hatte noch Marcel Cornils für Weiche von halblinks, den Bernd Lichtenstein zur Seite abwehrte (48.). Dann aber setzte der eingewechselte Jip Kemna einen Schuss aus der zweiten Reihe über den Kasten (59.). Und Philipp Elfert nahm einen zweiten Ball nach von David Pfeil abgewehrtem Eckstoß sehenswert direkt, SC-Torhüter Jesper Heim ging auf Nummer sicher und faustete die Kugel über die Latte (65.). Doch gerade als der Aufsteiger mehr vom Spiel zu bekommen schien, holte Janik Jesgarzewski eine Grätsche knapp über der Grasnabe heraus, mit der er Jannic Ehlers und nebenbei zugleich Noel Kurzbach fällte. Schiedsrichter Timon Schulz (Arpke) stand in der Nähe und zückte angesichts der Dynamik ohne Zögern „Rot“ (65.).

Diese Aktion änderte die Verhältnisse auf dem Platz. Der „Glaube“, hier und heute etwas zu holen, schwand bei den Platzherren. Weiche bekam das Geschehen wieder völlig unter Kontrolle. Mika Kieselbach setzte die Kugel über das Tor (67.). Nach einem Foul an Jannic Ehlers im Strafraum (72.) verwandelte der Gefoulte vom Elfmeterpunkt zur Entscheidung (73.). Danach verflachte die Partie endgültig, weil Weiche nichts mehr anbrennen ließ, aber auch nicht resolut auf weitere Tore ging. Dennoch hätte es noch klappen können, doch Spelles Torhüter Bernd Lichtenstein parierte dreimal. Nach einem Querpass von Yusri El-Kandoussi war er beim Distanzschuss von Jannic Ehlers zur Stelle (84.). Dann ging Yusri El-Kandoussi mit der Abwehr der Heimischen ins Karussell, bevor er Bernd Lichtenstein mit strammem Schuss prüfte (86.), und schließlich scheiterte erneut Jannic Ehlers am besten Akteur des Neulings (87.), sodass es beim 3:0-Sieg der Gäste blieb.

Beim Aufsteiger waren Philipp Elfert und der kurz nach der Pause eingewechselte Stürmer Jip Kemna die auffälligsten Akteure. Bester Spieler des Neulings war dennoch Torhüter Bernd Lichtenstein. Innenverteidiger Torben Rehfeldt und der enorm laufstarke Jannic Ehlers ragten aus einem insgesamt guten Flensburger Kollektiv noch etwas heraus.

Für unsere Mannschaft geht es am kommenden Samstag, 6. April 2024, weiter. Ab 13 Uhr wird sie dann beim Titelkandidaten 1. FC Phönix Lübeck im Stadion Buniamshof der Hansestadt zu Gast sein.

Spelle: Lichtenstein – Tepper (52. Kemna), Elpermann, Dosquet, Jesgarzewski (65. Rote Karte) – Landwehr (70. Wittenbernds), Stegemann (Kap.), Elfert – Nichau (85. Schepers), Winnemöller (77. Ahillen), Oswald (61. Ahrens). Trainer: Vocks.

Weiche: Heim – Guder (85. Behrmann), Fölster, Rehfeldt, Pfeil – Richter (75. Dethlefs), Hartmann (Kap.), Ehlers (V) – El-Kandoussi (88. Ogara), Kieselbach (88. Thomsen), Cornils (58. Kurzbach). Trainer: Fröhling.

Tore: 0:1 Rehfeldt (25.), 0:2 Richter (31.), 0:3 Ehlers (73., Strafstoß).

Zuschauer: 346 im Getränke-Hoffmann-Stadion, Spelle.

Schiedsrichter: Timon Schulz (TSV Germania Arpke), zeigte „Gelb“ für Ehlers (Foul an Stegemann, 89.) auf Flensburger sowie „Rot“ für Jesgarzewski (hartes Foul an Ehlers, 65.) auf Speller Seite.

 

 

Trainerstimmen:

Der Speller Trainer Hanjo Vocks erklärte nach den Glückwünschen an seinen Trainerkollegen „zum verdienten Sieg“: „Ich habe meine Mannschaft oft gelobt, so zuletzt gegen Norderstedt. Heute bin ich nicht zufrieden. Wir sind nicht in die Räume gekommen, in die wir kommen wollten, wir haben viel zu wenig Gefahr ausgestrahlt und Weiche in der Defensive nicht unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen. Tom Winnemöller hatte es gegen die großen Flensburger Innenverteidiger sehr schwer, hat es aber gut gemacht. Ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen. Wir gehen auf Zahnfleisch. Jetzt steht uns eine kurze Woche vor dem Spiel in Havelse bevor. Wir werden alles versuchen und hoffen, dass der Spielverlauf mal auf unserer Seite ist und wir noch etwas holen. Wir werden unabhängig von der Tabellensituation weitermachen und überall versuchen, Punkte zu holen.“

 

Unser Trainer Torsten Fröhling sagte nach einem Dank für die Glückwünsche: „Danke auch an den Gastgeber und die Schiedsrichter, dass sie das Spiel auf Rasen ermöglicht und nicht auf den Kunstrasen bestanden haben. Ich zolle dafür Respekt. Kompliment an meine Mannschaft, die diszipliniert gespielt hat, gleich eine gute Chance über Marcel Cornils hatte, dann das 1:0 durch den Standard erzielt hat. Ich habe Euch in Hamburg noch im letzten Jahr spielen gesehen. Wir wussten, dass Ihr Fußball spielen wollt. Ich hatte sehr viel Respekt. Großes Kompliment an meine Mannschaft, die das so durchgezogen hat. Übrigens: Wir sind heute viereinhalb Stunden hierhergefahren.“