Sehnsucht nach einem Weiche-Tor
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Sehnsucht nach einem Weiche-Tor
Am Samstag kommt erstmals Spelle
Die Tabellensituation – da hilft kein Schönreden – hat sich am vergangenen Wochenende und nach den folgenden Nachholspielen vom Dienstag und Mittwoch für den SC Weiche Flensburg 08 verschlechtert. Vier Spiele stehen bis zum Saisonschluss in der Regionalliga Nord noch an; vielleicht kommen zwei Relegationsspiele hinzu. So oder so: Es werden Endspiele um den Klassenerhalt. Das erste Finale gibt es am kommenden Samstag, wenn der SC Spelle-Venhaus das erste Mal in Flensburg gastieren wird. Bevor es ab 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion für unsere Mannschaft um enorm wichtige Punkte gehen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: Titelaspiranten siegen
Das Titelrennen ist drei Spieltage vor Saisonschluss noch offen. Am vergangenen 30. Spieltag konnten sich die drei Anwärter jeweils auswärts behaupten. Während Hannover 96 II in Spelle beim 3:0-Sieg nichts anbrennen ließ, mussten die Verfolger ordentlich zittern. Der 1. FC Phönix Lübeck drehte spät einen 0:2-Rückstand bei Teutonia Ottensen in einen 3:2-Sieg, und der SV Meppen nahm die Hürde in Flensburg durch einen goldenen Treffer.
Im Abstiegskampf war Weiche der große Verlierer des Spieltags. Tat die eigene 0:1-Niederlage gegen den SV Meppen angesichts der Chancenverhältnisse schon enorm weh, so schmerzten ebenso die Siege der Konkurrenz. Norderstedt hatte gegen Kilia Kiel beim 5:1-Sieg nur kurzzeitig Widerstand zu brechen. Der Bremer SV siegte sogar 5:0 gegen Eimsbüttel. Und überraschend gewann zudem Jeddeloh II das Derby beim VfB Oldenburg vor 3.864 Zuschauern mit 2:1. Mit Kilia Kiel und Spelle-Venhaus stehen nunmehr die ersten zwei Absteiger fest. Nur noch ein mittelschweres Wunder könnte mit dem Eimsbütteler TV den dritten Neuling retten. Aktuell streiten sich Jeddeloh II und Weiche um die Plätze 14 und 15. Die Bedeutung dieser Plätze ist abhängig von der Relegation des Nord-Meisters gegen den Bayern-Meister Würzburger Kickers im Aufstiegskampf zur 3. Liga. Im positiven Fall, d. h.: der Nord-Meister setzt sich durch, spielt der Fünfzehnte die Relegation gegen Niedersachsens Vizemeister und der Inhaber von Platz 14 ist gerettet. Steigt Würzburg hingegen in die 3. Liga auf, ist der Fünfzehnte direkt abgestiegen, und der Vierzehnte erhält die Relegationschance. Mit in der Verlosung sind noch der Bremer SV und Eintracht Norderstedt. Blau-Weiß Lohne hingegen holte sich dank des 3:2-Auswärtssieges in Drochtersen wichtige Punkte zum Klassenerhalt. In den übrigen beiden Spielen des Wochenendes schlug die U 21 des Hamburger SV den TSV Havelse mit 3:2, und die U-Mannschaften von Holstein und St. Pauli trennten sich 1:1-remis.
Am Dienstagabend holte Jeddeloh II gegen Drochtersen mit einem 1:0-Sieg die nächsten drei Punkte, durch die Weiche auf den unheilvollen 15. Tabellenplatz abrutschte. Und auch der Bremer SV konnte am Mittwochnachmittag aus Havelse beim 1:1-Remis etwas mitnehmen. Mit der letzten Aktion des Spiels gelang dem BSV der Ausgleich. Außerdem unterlag Eimsbüttel am Mittwoch gegen Blau-Weiß Lohne mit 0:4. Damit hat sich Lohne definitiv gerettet.
Die Titelanwärter haben am bevorstehenden 32. Spieltag Heimrecht. Der SV Meppen empfängt bereits am Freitagabend um 19 Uhr die U 21 des Hamburger SV. Am Samstag ziehen dann ab 13 Uhr Hannover 96 II gegen Jeddeloh II und Phönix Lübeck gegen Drochtersen/Assel nach. Im Anschluss gibt es am Samstagnachmittag Abstiegskampf. Um 13.30 Ihr ist Weiche gegen Spelle-Venhaus an der Reihe. Eine halbe Stunde später will Norderstedt in Havelse punkten. Außerdem empfängt Eimsbüttel den VfB Oldenburg, und Kilia Kiel spielt ab 15 Uhr gegen Teutonia Ottensen. Am Sonntag ab 14 Uhr gastiert der Bremer SV beim FC St. Pauli II. Den Abschluss des Spieltags gibt es ab 15 Uhr in Lohne, wo Holstein Kiel II antreten wird.
Zum Gegner: in Flensburg noch unbekannt
Der SC Spelle-Venhaus war im vergangenen Sommer als niedersächsischer Oberliga-Meister erstmals in die Regionalliga aufgestiegen und wagte den Sprung in die Viertklassigkeit, ohne den Kader in größerem Maße umzubauen, respektive zu verstärken. Letztlich sollte der Kern der Meister- und Aufstiegsmannschaft die Chance bekommen, sich in der Regionalliga zu zeigen. Ausnahmen waren der Ex-Meppener Janik Jesgarzewski, der vor der Saison von Teutonia Ottensen ins Emsland zurückkehrte, Niklas Oswald, der aus Lohne Regionalliga-Erfahrung mitbrachte, und Mittelstürmer Jip Kemna, der sich letztlich als Volltreffer erwies, nach der Saison allerdings schon wieder in seine Heimat zurückkehren wird. Der Niederländer, gekommen von Quick ‘20, der nach seiner Einwechslung auch im Hinspiel gegen unsere Mannschaft sehr auffällig agierte, markierte in der Liga immerhin acht Treffer.
So sehr sich der Aufsteiger allerdings auch mühte: Die Regionalliga erwies sich als eine Nummer zu groß. Schon früh fanden sich die Südemsländer am Tabellenende wieder. Nur zwei ihrer 31 absolvierten Spiele konnten sie gewinnen – beide gegen Mitaufsteiger im eigenen Stadion, und zwar zum Saisonauftakt gegen Eimsbüttel mit 3:2, wenig später gegen Kilia Kiel mit 2:0. Nur 26 geschossene, hingegen 87 kassierte Tore bedeuten jeweils die schlechtesten Werte. Sowohl in der Heim- als auch in der Auswärtstabelle liegt der SCSV auf dem letzten Platz. Und dennoch behielten die Speller Verantwortlichen die Ruhe: Der 44-jährige Aufstiegs- und Langzeittrainer Hanjo Vocks ist seit Oktober 2018 im Amt. Er stand nie zur Diskussion und konnte in einem verlässlichen Umfeld arbeiten, weil keine Wunder von ihm erwartet wurden. Anfang Januar verkündete er seinen Abschied zum Saisonende. Die Trainernachfolge ist schon seitdem geklärt. Und Markus Schütte, Sportlicher Leiter in Spelle, wird auf „kicker.de“ in diesen Tagen stolz mit den Worten zitiert, dass man den Prinzipien treu geblieben sei: „Wir haben in der Winterpause keine verrückten Sachen gemacht.“ Ein Großteil der aktuellen Spieler wird mit den Schwarz-Weißen in die kommende Oberliga-Saison gehen. Noch ist es allerdings nicht so weit. Zunächst steht die weiteste Auswärtsfahrt für die Südwest-Niedersachsen an: das erste Gastspiel in Flensburg. Der SC Spelle-Venhaus wird die 42. Mannschaft in der Regionalliga Nord sein, die im Manfred-Werner-Stadion ihre Visitenkarte abgibt.
Unser Linksverteidiger David Pfeil hat an das Hinspiel, das am Ostermontag, 1. April, nachgeholt werden musste, noch gute Erinnerungen. Im Interview für unser Stadionmagazin „Steilpass“ sagte er über die Begegnung: „Auch wenn das Spiel aufgrund des Regens etwas länger auf der Kippe stand, ist mir die Spielweise von Spelle noch in Erinnerung geblieben. Sie agieren trotz ihrer Tabellensituation sehr mutig im Spielaufbau und versuchen, soweit es geht, vieles spielerisch zu lösen.“ Und unsere Nummer 13 fügt hinzu: „Ich denke, unabhängig vom Gegner sind die meisten Spiele innerhalb der Liga sehr eng. Spelle wird nicht nach Flensburg kommen, um uns etwas zu schenken, sondern alles hineinwerfen. Dadurch ist es durchaus möglich, dass es wieder ein enges Spiel geben wird.“
Unsere Mannschaft: alles abrufen!
Nach der unglücklichen 0:1-Heimniederlage gegen Meppen waren sich eigentlich alle im Flensburger Lager einig: Kann Weiche an diese Leistung anknüpfen, dann wird es in den kommenden vier Spielen den dringend benötigten Punktezuwachs geben. Selbst der Meppener Trainer Adrian Alipour äußerte sich auf der Pressekonferenz nach der Partie in entsprechender Weise. „Wenn ihr nur ansatzweise in den nächsten Spielen so spielt, wie das heute der Fall war, werdet ihr – das ist meine Überzeugung – die Liga halten“, so der Verantwortliche unseres Kontrahenten vom vergangenen Freitag, der noch ergänzte: „Und dafür wünsche ich Euch auf jeden Fall viel Erfolg.“ Allerdings setzt es zum einen eben voraus, dass die Mannschaft wieder die Energie, jene Leidenschaft und solchen Willen auf den Platz bringt wie vor einer Woche. Und zum anderen: Es muss endlich (mindestens) ein Tor her. Seit vier Spielen laufen unsere Jungs einem Erfolgserlebnis vor der gegnerischen Kiste hinterher. Oder wie es Trainer Torsten Fröhling auf jener Pressekonferenz nach dem Meppen-Spiel ausdrückte: „Wir können immer darüber reden: gut gespielt oder so viele Chancen gehabt … Wir müssen sie irgendwann auch mal reinmachen. Das ist nun mal im Fußball so: Wenn ich keine Tore schieße, kann ich nicht gewinnen.“ Dazu können auch Körperteile dienen, die gemeinhin nicht explizit zur Torerzielung gedacht sind, etwa der Hintern. Deshalb kommt es auch nicht auf einen Schönheitspreis an. David Pfeil, der auf einen 2:0-Sieg tippt, sagte im Interview für unser Stadionmagazin: „Am Ende zählen in der derzeitigen Situation nur Punkte. Daher wäre ich auch mit einem zähen Sieg durchaus zufrieden.“
Helfen soll hierbei ein Stürmer, der seine besten Tage vermutlich schon lange hinter sich hat. Routinier Tim Wulff, seit Sommer 2020 Spielertrainer unserer U 23, kehrte in der vergangenen Woche nach mehr als vier Jahren Abstinenz in den Regionalliga-Kader zurück. Zuletzt hatte der 36-Jährige bis zum Corona-bedingten Saisonabbruch im März 2020 noch gemeinsam mit dem heutigen Sport-Geschäftsführer Christian Jürgensen unter Trainer Daniel Jurgeleit in der Regionalliga gespielt und war lediglich einmal zum DFB-Pokal-Spiel gegen Holstein Kiel im August 2021 hochgerückt und in der zweiten Halbzeit der Verlängerung zum Einsatz gekommen, um den Zweitligisten eine personelle Überraschung bieten zu können. Nun ist er zurück. Christian Jürgensen sieht das sportlich unproblematisch. „Tim ist voll im Saft, hat zuletzt viel in der Oberliga gespielt.“ Und Trainer Torsten Fröhling machte eine einfache Rechnung auf: „Ohne Tim haben wir keine Tore geschossen. Also schlechter kann es da nicht werden.“ Dabei ist es völlig egal, wer endlich die Kiste trifft. „Tim ist ein Typ, der vorangeht, der auch in der Kabine sehr wichtig ist“, so Torsten Fröhling, „das hat man von Anfang an gemerkt.“
Mit weiteren Rückholaktionen ist in den kommenden entscheidenden Tagen nicht zu rechnen. Auch dürfte es im Kader für das Spiel gegen Spelle kaum Veränderungen geben. Von den zuletzt angeschlagenen Spielern schien Marten Schmidt am weitesten zu sein. Weder Bjarne Schleemann und Torben Marten noch Ilidio Pastor Santos, der jüngst 45 Oberliga-Minuten im Spiel beim TSV Nordmark Satrup sammelte, werden ernsthafte Alternativen sein. Das vorhandene Personal muss es richten. Dominic Hartmann, der gegen Meppen eine starke Partie abgeliefert hatte, war an jenem Abend auch gegenüber den Medienvertretern in sehr guter Form. Es fehle derzeit vielleicht das Spielglück, meinte er in seiner Einschätzung für das „Flensburger Tageblatt“, um dann anzufügen: „Dann müssen wir auf dem Platz eben noch mehr arbeiten.“
Das Hinspiel ist gar nicht so lange her. Wie schon erwähnt, war Weiche am Ostermontag, 1. April, in Spelle zu Gast. Unsere Mannschaft legte vor der Pause eine 2:0-Führung vor, weil erst Torben Rehfeldt per Kopf nach Eckstoß von David Pfeil (25.) und dann Thies Richter nach Zauberpass von Marcel Cornils (31.) trafen. In der zweiten Halbzeit kamen die Platzherren vor offiziell 346 Zuschauern etwas auf, mussten aber eine Rote Karte (Janik Jesgarzewski, 65.) hinnehmen, ehe Jannic Ehlers einen Foulstrafstoß zum 3:0-Endstand verwandelte (73.), nachdem er selbst im Sechzehner von den Beinen geholt worden war.
Hinweise für alle Fans: Live ist nur im Manfred-Werner-Stadion!
Das Spiel wird am Samstag, 4. Mai 2024, um 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Luca Sambill (VfB Lübeck), der von Jan-Ole Ehlers (SG Geest 05) und Khaled El-Rifai (VfL Bad Schwartau) an den Linien assistiert wird.
Wie schon bei den vorherigen Heimspielen der Saison wird es auf dem neuen zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport einen von Marc Peetz kommentierten Livestream mit automatisiertem Kamerasystem auf nordfv.tv unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 geben. Ihr gelangt dorthin ebenso, wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Dazu müssen alle neuen Benutzerinnen und Benutzer einmalig ein kostenloses Benutzerkonto erstellen. Hierfür werden nur eine gültige E-Mail-Adresse sowie der Vor- und Zuname benötigt. Der Livestream läuft ab zehn Minuten vor Anpfiff, also ab 13.20 Uhr. Auf fussball.de bieten wir zudem einen ausführlichen Liveticker an. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben. So richtig „live“ ist allerdings ohnehin nur der Stadionbesuch, den sich alle Weiche-Fans bei einem so enorm wichtigen Spiel nicht entgehen lassen sollten.
Tickets gibt es wie üblich in den Kategorien Stehplatz/Sitzplatz ohne Dach und Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet. Außerdem wird die Stadionkasse geöffnet sein. Gern weisen wir nochmals darauf hin, dass es mittlerweile keine Trennung mehr zwischen Stehplatz und Sitzplatz ohne Dach gibt.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis noch zum Wetter: Für den Samstagnachmittag werden angenehme, frühlingshafte Temperaturen von fast 20 Grad erwartet. Die Regenwahrscheinlichkeit ist gering.
Wir freuen uns über Eure Unterstützung und wünschen allen Fans einen schönen Fußballnachmittag im Manfred-Werner-Stadion.