WKK 5042-scaled-aspect-ratio-16-9

Saisonfinale ohne Nervenkitzel

Neuigkeiten

Saisonfinale ohne Nervenkitzel

Zum letzten Spiel kommt Holstein Kiel II

15. Mai 2025

Es steht der letzte Spieltag der Regionalliga Nord 2024/25 an. Der SC Weiche Flensburg 08 kann wie der Kontrahent, die KSV Holstein II, zum Saisonfinale ganz ohne Druck aufspielen. Für alle Beteiligten wird es gut sein, mal nicht das Nervenkostüm übermäßig strapazieren zu müssen. Bevor das Landesderby gegen die bereits abgestiegenen Kieler Jungstörche am Samstag um 13.30 Uhr angepfiffen werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: Vizemeister und möglicher vierter Absteiger noch offen

Der vergangene 33. Spieltag brachte mit 42 Treffern erneut eine wahre Torflut (im Schnitt 4,7 Tore pro Spiel) und weitere Entscheidungen. Mit einem 4:1-Sieg in Todesfelde machte der Bremer SV den Abstieg sowohl des Gegners als auch von Holstein Kiel II perfekt, der bislang noch nicht amtlich war. Die Weserstädter dürfen sogar auf Platz 14 und damit die sichere Rettung hoffen, da sie mit dem eigenen „Dreier“ den Rückstand auf Jeddeloh II auf drei Punkte – bei der besseren Tordifferenz – verkürzen konnten. Daran war die U 23 des lokalen Nachbarn Werder Bremen beteiligt, denn die grün-weißen Talente deklassierten Jeddeloh II einen Tag zuvor mit 8:1. Neben Todesfelde und Holstein II steht Teutonia Ottensen aufgrund der Nichtmeldung für die kommende Saison als dritter Absteiger fest. Bleibt nun noch offen, ob es einen vierten Absteiger geben wird oder sich der TSV Havelse gegen den Nordost-Meister – 1. FC Lok Leipzig oder Hallescher FC – in der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga durchsetzt und damit einen Platz für den Tabellenfünfzehnten in der Liga freimachen wird. Der bereits seit Wochen feststehende Meister Havelse siegte in Lohne nach einem Dreierpack von Robin Müller mit 3:1 und zeigte sich nach vorheriger kleiner Durststrecke jetzt wieder gut in Form.

Im Kampf um die Vizemeisterschaft kämpfen aktuell Kickers Emden nach dem vor 2.350 Fans errungenen 3:1-Heimsieg gegen Norderstedt und Drochtersen/Assel nach dem 4:3-Auswärtserfolg beim FC St. Pauli II Kopf an Kopf. Beide sind punktgleich. Die torhungrigen Talente von Werder Bremen folgen mit zwei Zählern Rückstand. Theoretisch können zudem Meppen – nach dem jüngsten 2:1-Auswärtssieg in Kiel – und der VfB Lübeck mit drei Punkten Rückstand noch auf Platz zwei hoffen. Die formstarken Lübecker kamen im Traditionsduell beim VfB Oldenburg vor 4.125 Zuschauern zu einem 2:0-Sieg. Außerdem bezwang die U 21 des Hamburger SV am Vorabend des Aufstiegs der Profis den SC Weiche Flensburg 08 mit 2:1, und der 1. FC Phönix Lübeck schickte Teutonia Ottensen mit einer 2:3-Niederlage auf die Heimreise.

Der letzte Spieltag wird am Freitagabend um 19 Uhr mit der Partie des VfB Lübeck gegen Werder Bremen II eingeläutet. Eine halbe Stunde später empfängt Eintracht Norderstedt den Gast von Blau-Weiß Lohne.

Am Samstag folgen vier Begegnungen. Teutonia Ottensen empfängt zur Abschiedsvorstellung bereits ab 12 Uhr den Tabellenzweiten Kickers Emden. Traditionell um 13.30 Uhr wird die Partie in Flensburg gegen Holstein II angepfiffen. Um 14 Uhr folgt die Paarung Meppen gegen Phönix Lübeck. Erst um 16 Uhr wird Jeddeloh II gegen Todesfelde den einen Punkt zum sicheren Klassenerhalt einhamstern wollen. Das ist auch deshalb notwendig, weil der NFV die Partien des letzten Spieltags nicht zeitgleich angesetzt hat und so der Bremer SV erst am Sonntagnachmittag um 15 Uhr gegen den FC St. Pauli II antreten und die Saison beschließen wird. Am Sonntag schon um 13 Uhr treffen außerdem Drochtersen und der HSV-Nachwuchs aufeinander. Eine Stunde später tritt nochmals der Meister in Aktion, wenn Havelse vom VfB Oldenburg geprüft wird.

Zum Gegner: nun endgültig abgestiegen

Lange Zeit war es nicht amtlich, aber gefühlt war die U 23 von Holstein Kiel als Tabellenachtzehnter bereits seit Wochen abgestiegen. Am Tag des Abstiegs der Holstein-Profis aus der ersten Bundesliga war dann auch jener der U 23 aus der Regionalliga perfekt, weil der Bremer SV seinen Vorsprung durch den Sieg in Todesfelde weiter vergrößerte. Die 1:2-Niederlage vom Sonntag gegen Meppen erlitten die Jungstörche schon als feststehender Absteiger. So wird die U 23 der KSV Holstein am Samstag ihr 202. und – zumindest vorerst – letztes Spiel in der Regionalliga Nord bestreiten. Nach dem Aufstieg von 2018 hatten die Landeshauptstädter eigentlich nie mit dem Abstieg zu tun, wurden 2021/22 sogar Hauptrundenerster. Doch nun – in ihrer siebenten Saison – hat es sie erwischt.

Die jungen Störche waren mit einem neuen Cheftrainer in die Saison gegangen. Nach vier erfolgreichen Jahren unter Sebastian Gunkel, der nach Oberhausen in die Regionalliga West gegangen war, fiel der Umbruch am Steenbeker Weg größer aus. Der neue, von Dynamo Dresden gekommene Trainer Willi Weiße konnte u. a. nicht mehr auf den langjährigen Routinier Tim Siedschlag bauen. Dessen Rolle sollte Finn Wirlmann, der von Weiche nach Kiel-Projensdorf zurückgewechselt war, übernehmen. Für den Ex-Flensburger (136 Pflichtspiele für Weiche zwischen 2016 und 2024) wird es nun die erste Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte werden. Der 28-Jährige war sogar als etatmäßiger Kapitän der U 23 in die Saison gegangen, hatte sich aber bereits am zweiten Spieltag in Jeddeloh II (1:3) schwer an der Achillessehne verletzt, sodass er erst vor drei Wochen mit einem Kurzeinsatz am 27. April beim FC St. Pauli II (0:3) sein Comeback geben konnte und zuletzt im Kader, jedoch – wenn überhaupt – nur für kurze Spielzeiten auf dem Platz stand. Sein monatelanger Ausfall warf demnach die Planungen der Verantwortlichen über den Haufen.

So blieb Laurynas Kulikas als einzig erfahrener Spieler übrig. Der 31-jährige Mittelstürmer stand allerdings eher selten in der Startelf und konnte – obgleich er seit 2018 in über 160 Pflichtspielen für Holstein II mehr als 60 Treffer markiert hat – die Rolle eines Leitwolfes für die Talente nicht übernehmen. Vor allem fehlten aber die 14 Saisontore von Stanislav Fehler, der nach Sandhausen in die 3. Liga gegangen war, und auch der aufgrund seiner beiden Tore beim 3:2-Sieg von Holstein II in Flensburg nicht unbekannte Etienne Sohn fiel wegen eines Kreuzbandrisses die komplette Frühjahrsrunde aus.

Für das Tor setzten die Verantwortlichen auf Jungs aus dem eigenen Nachwuchs: Lio Rothenhagen (18), Tyler Dogan (19) und Henrie Müller-Kalthoff (19). Abwehrspieler Mihailo Trkulja, Neuzugang aus Freiberg, wurde nach dem Ausfall von Finn Wirlmann Kapitän. In jüngerer Zeit wurde dieser wiederum vom Mittelfeldspieler Noah Gumpert vertreten. Von den Feldspielern wurden zuletzt nur Paskal Meyer und Ikem Ugoh aus der eigenen U 19 hochgezogen. Stattdessen wurden externe Talente wie Arbnor Aliu (Hansa Rostock II), Kaan Kurt (TSV 1860 München), Nick Breitenbücher (TSG Hoffenheim II) und Matteo Mazzone (Eintracht Frankfurt II) geholt. Mit Quentin Seidel (FC Eilenburg/RL Nordost) und Philipp Hack (Eintracht Bamberg/RL Bayern) gab es ferner Zugänge aus anderen Regionalligen, die nicht aus einem NLZ kamen.

Als sich im Winter die Tabellensituation schon bedrohlich zugespitzt hatte, besserte Holstein mit weiteren Transfers nach. So wurden Lion Schuster (Sandhausen) und Jorden Winter (Hannover II) verpflichtet sowie Louis Köster aus Rostock geliehen. Den obligatorischen Kader der U 23 ergänzten zuweilen Profis aus dem Bundesliga-Aufgebot oder U-19-Spieler, sodass insgesamt 42 verschiedene Akteure für die U 23 aufliefen. Kein Verein bot mehr auf.

Trotz der Nachverpflichtungen kam Holstein in der Rückrunde nicht mehr aus dem Keller. Auch die Landeshauptstädter hatten eine Serie von 13 Spielen ohne Sieg zu durchstehen. Als sie am 25. März mit einem überraschenden „Dreier“ in Lohne (1:0) endete, brachte das Erfolgserlebnis nicht die erhoffte Wende. Es folgten vier weitere Niederlagen, ehe vor kurzem der Hamburger SV II mit 2:0 daheim geschlagen wurde. Immer wieder zeigte sich: Holstein II fehlte nicht viel, lag in einigen Spielen oft lange in Führung oder hielt ein Unentschieden, aber hintenheraus wurden unnötige Gegentore kassiert, die Punkte kosteten.

Unsere Mannschaft: mit einem Sieg in die Sommerpause

Nach dem großen Kaderumbruch im Sommer 2024 war die Saison für unsere Mannschaft ebenfalls alles andere als einfach. Umso erfreulicher kann Weiche vermelden, dass voraussichtlich ein neuer Bestwert bei der Gesamtzuschauerzahl im Manfred-Werner-Stadion erreicht werden wird. Bisher waren es 17.081 Fans, die in der Meistersaison 2017/18 gezählt wurden. Um diese Marke zu knacken, müssten gegen Holstein II mindestens 505 Besucher kommen. Schon mit 423 Fans würde der Schnitt von 1.000 erreicht werden. Also: auf am Samstag und ab ins Stadion!

Die Partie mit dem „Nachbarn“ – Holstein II hat mit 80 km die kürzeste Anreise aller 17 Liga-Kontrahenten – ist zugleich ein Duell der Bekannten. Weiche-Cheftrainer Torsten Fröhling arbeitete selbst bei Holstein Kiel, und auch sein „Co“ Tim Wulff wird von langjährigen Holstein-Fans bis heute verehrt. Mit keinem anderen Verein sind die Verflechtungen derart vielfältig wie mit Holstein. Anfang März 2025 gaben beide Vereine die neue Kooperation im Jugend- bzw. Grundlagenbereich (U 12 bis U 14) unter Projektkoordinator Nico Empen bekannt. Im aktuellen Kader unserer Mannschaft stehen sieben Spieler, für die es ein Wiedersehen mit dem Ex-Verein ist, bei dem sie in ihrer fußballerischen Ausbildung waren: Torben Marten, Malte Petersen, Bjarne Schleemann, Thies Richter, Joshua Nwokoma, Ben Opoku sowie René Guder, wobei Letzterer zwischen 2014 und 2016 sogar zu neun Einsätzen bei den Holstein-Profis kam. Ben Opoku etwa antwortete im Interview für unser Stadionmagazin „Steilpass“ auf die Frage, ob das Spiel etwas Besonderes sei: „Da ich von Holstein noch ein paar selber kenne, ist es schon cool.“ Und was für eine Partie erwartet er? Unser mit zehn Treffern erfolgreichster Saisontorschütze: „Ein gutes Fußballspiel mit hoffentlich einem besseren Ende für uns.“ Er tippt übrigens auf einen 3:1-Sieg.

Cheftrainer Torsten Fröhling hatte seine Jungs am vergangenen Samstagvormittag, nur wenige Stunden nach Rückkehr vom Spiel beim Hamburger SV II, wieder auf den Trainingsplatz gebeten. Der Sonntag war trainingsfrei, ehe am Montagnachmittag die letzte Übungswoche vor der Sommerpause begann. In der Startaufstellung für Samstag könnte es eine Veränderung geben, da Dominic Hartmann nach abgesessener „Gelb“-Sperre in die Anfangself zurückkehren könnte. Es würde sein 300. Einsatz in der in dieser Form seit 2012/13 bestehenden Regionalliga Nord sein – eine Marke, die bislang nur der aktuell in Lohne aktive Thorsten Tönnies (328) und unser Ex-Spieler Patrick Thomsen (303) erreicht hat. Fraglich ist, inwiefern der Trainer Spielern Einsatzchancen gibt, die zuletzt eher selten dabei waren und sich vor der Sommerpause nochmals präsentieren dürfen. Die Verletztenliste hatte zuletzt erfreulich abgenommen. Außer Alexander Laukart, der sich das Spiel beim HSV II (1:2) am vergangenen Freitag vor Ort anschaute, könnten alle dabei sein, wenngleich sich manche zuletzt vor allem mit leichten Muskelbeschwerden herumplagten, wie der etatmäßige Kapitän Mads Albæk oder auch Marshall Faleu, Marian Sarr und Pelle Hoppe. Hier könnte der Trainer zur Risikominimierung auf einen Einsatz im letzten Saisonspiel verzichten. Grundsätzlich wieder fit sind hingegen Torhüter Jovan Jovic und Maxim Jurk. Schon gegen den HSV II dabei waren u. a. Torhüter Christian Rust sowie Malte Petersen, Karim Hüneburg und Randy Gyamenah, die noch vor kurzem ebenfalls Verletzungen auszukurieren hatten.

Das Hinspiel dieser Saison endete in der Landeshauptstadt 2:2-unentschieden. Nun reist die Kieler U 23 zum sechsten und (vorerst) letzten Mal in der Regionalliga Nord nach Flensburg. Die einzige Niederlage kassierte unsere Mannschaft beim jüngsten Gastspiel der Jungstörche am 11. August 2023, als Weiche kurz vor Schluss den 2:2-Ausgleich durch den spät eingewechselten Etienne Sohn kassierte (89.), dann alles nach vorn warf und noch in einen Konter lief, bei dem Etienne Sohn sogar zum 2:3-Endstand traf (90.+5). Die anderen Spiele in Flensburg endeten 2:1, 3:1 und zweimal 0:0. Insgesamt hat es bislang zehn Duelle zwischen Holstein II und Weiche in der Regionalliga Nord bei 19:10 Toren sowie sechs Flensburger Siegen, drei Remis und einen Kieler Sieg gegeben. Die größte Zuschauerkulisse gab es am 29. Oktober 2021 bei einem hochklassigen, am Ende torlos endenden Spitzenspiel vor 1.428 Fans im Manfred-Werner-Stadion.

Hinweise für alle Fans: Live ist nur im Manfred-Werner-Stadion!

Das Spiel wird am Samstag, 17. Mai 2025, um 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Jannik Schneider (VfR Laboe), der von Florian Lisiak (SV Friedrichsort) und Paul Jasper Albrecht (TSV Böklund) an den Linien assistiert wird.

Die Spiele der Regionalliga Nord werden weiterhin kostenlos im kommentierten Livestream über den zentralen Vermarktungskanal des Anbieters SolidSport auf nordfv.tv übertragen. Ihr gelangt zum Stream unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 und ebenso, wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Der kommentierte Livestream läuft ab zehn Minuten vor Anpfiff, also ab 13.20 Uhr. Auf fussball.de bieten wir zudem einen Liveticker an. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben. So richtig „live“ ist allerdings nur der Stadionbesuch, den sich alle Weiche-Fans ohnehin nicht entgehen lassen sollten.

Tickets gibt es wie üblich in den Kategorien Stehplatz/Sitzplatz ohne Dach und Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet. Außerdem wird die Stadionkasse geöffnet sein.

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis zum Wetter: Die Prognose verheißt für Samstag Temperaturen um 20 Grad bei teilweisem Sonnenschein und geringer Niederschlagsneigung.

Wir freuen uns über Eure Unterstützung und wünschen allen Fans zum Saisonausklang einen schönen Fußballsamstagnachmittag in unserem Manfred-Werner-Stadion.