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Saison-Halali mit Niederlage

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Saison-Halali mit Niederlage

SC Weiche Flensburg 08 – Holstein Kiel II 2:4 (0:2)

19. Mai 2025

Am 34. und letzten Spieltag der Saison 2024/25 in der Regionalliga Nord musste der SC Weiche Flensburg 08 gegen die U 23 von Holstein Kiel eine 2:4-Heimniederlage einstecken. Im Manfred-Werner-Stadion sahen 897 Zuschauer am Samstagnachmittag bei frühlingshaftem Wetter eine abwechslungsreiche, zerfahrene, überdies sehr faire Partie, in der die Landeshauptstädter die oft zu nachlässig verteidigenden Gastgeber viermal mit sehr einfachen Mitteln überrumpeln konnten und unsere Mannschaft erst in der Schlussphase mal Druck aufbauen konnte. Während die Jungstörche, deren Abstieg schon vor einer Woche besiegelt worden war, damit den letzten Tabellenplatz noch an den SV Todesfelde weiterreichen konnten, schließt Weiche die Saison auf Platz 13 ab. Unser Trainer Torsten Fröhling war nach den 90 Spielminuten sehr enttäuscht. „Heute wäre es schön gewesen, einen guten Abschluss zu haben“, meinte er, um zu ergänzen: „Es ist das, was bleibt, und das ärgert mich.“

Nach der 1:2-Niederlage vom 33. Spieltag beim Hamburger SV II änderte Trainer Torsten Fröhling die Startelf viermal. Der zuvor gelb-gesperrte Dominic Hartmann kehrte wie auch Marshall Faleu und Karim Hüneburg wieder in die Anfangsformation zurück. Vierter Neuer in der ersten Elf war Joshua Nwokoma, der damit zum zweiten Mal von Beginn an auflaufen durfte. Dafür mussten Theo Behrmann, Malte Petersen, Torben Marten und Juri Schlingmann (alle zunächst auf der Bank) weichen. Schon nach 20 Minuten ersetzte Malte Petersen den verletzt ausscheidenden Karim Hüneburg. Zur Pause kam Theo Behrmann für Sandro Plechaty. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden zudem Gustav Karimi, Randy Gyamenah und Juri Schlingmann eingewechselt. Zum Spieltagskader zählten zudem die Torhüter Nils Bock und Jovan Jovic sowie Torben Marten und Maxim Jurk. Nicht im Kader standen wegen kleinerer Wehwehchen der etatmäßige Kapitän Mads Albæk, Marian Sarr, Paul Thieler, Tarik Pannholzer, Pelle Hoppe sowie der langzeitverletzte Alexander Laukart.

Der Kieler Trainer Willi Weiße änderte seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen den SV Meppen vor knapp einer Woche ebenfalls viermal. Es liefen Caspar Medlin, Louis Köster, Jorden Winter und Laurynas Kulikas für Tim Ottilinger, Philipp Hack, Dominik Javorcek (alle nicht im Kader) und Matteo Mazzone (zunächst auf der Bank) auf. Der Ex-Flensburger Finn Wirlmann stand im schmalen, nur fünf Auswechselspieler umfassenden Kader der U 23 und wurde in der Schlussviertelstunde eingewechselt.

Unmittelbar vor Anpfiff wurden Dominic Hartmann für sein 300. Spiel in der Regionalliga Nord und der zum letzten Mal in jener Spielklasse pfeifende Referee Jannik Schneider (Laboe) geehrt. Dann ging es gleich mit einem Paukenschlag los. Den ersten Eckstoß, getreten von Noah Gumpert von der rechten Seite, köpfte Paskal Meyer völlig unbedrängt aus sechs Metern und zentraler Position per Aufsetzer zum 0:1 für die Gäste ein (6.). Weiche antwortete über Dominic Hartmann, der auf links Thies Richter einsetzte. Der Schuss unserer Nummer 19 von halblinks wurde in höchster Not geblockt und von Torhüter Tyler Dogan zum Eckstoß abgewehrt (10.). Wenig später traf René Guder aus guter Position von halbrechts von der Strafraumgrenze nicht das Tor, nachdem ihm der Schlussmann die Kugel direkt in die Füße gespielt hatte (12.). Das 0:2 resultierte im Gegenzug nur Sekunden später aus einem schnell von Noah Gumpert fast aus dem Mittelkreis in die Tiefe gespielten Freistoß, den Louis Köster am 16-m-Raum annehmen und ohne Achselzucken direkt ins lange Eck verwerten konnte (13.). Wo war da eigentlich die Flensburger Innenverteidigung?

Weiche brauchte eine ganze Weile, um mit diesen Nackenschlägen klarzukommen. Marcel Cornils setzte einen 21-m-Flachschuss nach Querpass von Bjarne Schleemann knapp links am Kasten vorbei (29.). Danach war zweimal KSV-Torhüter Tyler Dogan zur Stelle. Den geblockten Schuss von Ben Opoku nach Anspiel von René Guder parierte er ohne Probleme, beim Schuss von Dominic Hartmann von halblinks musste er mit den Fäusten ran (33.). Und der Gäste-Schlussmann hatte ebenso bei zwei Abschlüssen von René Guder, jeweils von halblinks, keine Probleme (38., 40.). Das war es auch schon. Weiche war bemüht, aber zu ungenau und nicht entschlossen genug im Angriff und zweimal richtig schläfrig in der Defensive. Das reichte für die Gäste, die ihre beiden Abschlüsse im Flensburger Kasten unterbrachten.

Wer nach dem Seitenwechsel stürmische Angriffe der Flensburger erwartet hätte, musste sich überraschen lassen. So richtig dynamisch wurde es nicht, wenngleich von lustlosem Sommergekicke auch nicht gesprochen werden konnte. Die erste gute Aktion ging auf einen Abschluss von Marcel Cornils nach Pass von Bjarne Schleemann in die Tiefe zurück, aber Kiels Schlussmann Tyler Dogan parierte den Schuss von der linken Seite (55.). Dann lenkte er einen Schuss von René Guder nach einem schnellen Angriff zum Eckstoß über die Querlatte (59.). Das alles waren allerdings keineswegs die ganz großen Chancen, sodass die Kieler Führung weiterhin hielt. Nach gut einer Stunde wechselten die Jungstörche und brachten Melvin Zimmer, der sich gleich mal mit einem Schuss über die Latte nach unzureichend abgewehrtem Eckstoß einfügte (66.), ehe er sich an der Vorbereitung der Treffer drei und vier der Gäste beteiligte. Zunächst warf er ein, Laurynas Kulikas legte auf Louis Köster ab, der drang in den Strafraum ein und spielte dort quer, Nick Breitenbücher schoss das Runde von halblinks zum 0:3 in die lange Ecke des SC-Tores (68.). Danach flankte Melvin Zimmer, eingesetzt von Ikem Ugoh, butterweich auf den zweiten Pfosten, wo Nick Breitenbücher die Kugel aus drei Metern direkt nahm und zum 0:4 verwandelte (73.).

Weiche schien einem Debakel entgegenzugehen. Nachdem Theo Behrmann einen Kopfball nach einem Eckstoß von Dominic Hartmann zu hoch angesetzt hatte (72.), traf René Guder nach Flanke von Marcel Cornils und einem Blocken von Randy Gyamenah per Kopf mit einer Bogenlampe ins lange Eck zum 1:4 (77.). Kurz darauf verzog Gustav Karimi oben rechts (78.), doch dafür traf Juri Schlingmann per Kopf nach Flanke von Thies Richter ins linke Eck zum 2:4 (83.). Vielleicht wäre da in der Tat noch etwas gegangen, wenn KSV-Torhüter Tyler Dogan den Schlenzer von Marcel Cornils von halblinks nicht mit starker Parade noch um den Pfosten gelenkt hätte (88.). So aber blieb es gegen effektiv ihre Chancen nutzende Kieler bei der Flensburger Niederlage.

Auffälligste Akteure der Kieler Jungstörche waren Noah Gumpert als Spielmacher in der Mittelfeldzentrale und Doppeltorschütze Nick Breitenbücher. Auch Torhüter Tyler Dogan, wenngleich selten richtig gefordert, konnte überzeugen. Bei unserer Mannschaft konnten sich Bjarne Schleemann, Marcel Cornils und René Guder hervortun.

Nunmehr geht unsere Mannschaft in die Sommerpause. Nach dem Trainingsauftakt in der zweiten Juni-Hälfte wird das erste Spiel in der Regionalliga voraussichtlich Ende Juli stattfinden. Zuvor könnte noch die erste Runde um den SHFV-LOTTO-Landespokal ausgetragen werden.

Weiche: Rust – Nwokoma (56. Gyamenah), Faleu, Hüneburg (20. Petersen), Plechaty (46. Behrmann) – Schleemann (56. Karimi) – Guder, Hartmann (Kap.), Cornils, Richter – Opoku (75. Schlingmann). Trainer: Fröhling.

Holstein Kiel II: Dogan – Kurt (61. Zimmer), Schuster, Medlin, P. Meyer – Ugoh, Gumpert (Kap./76. Wirlmann), Breitenbücher – Winter (84. Ajruli), Kulikas (84. Mazzone), Köster. Trainer: Weiße.

Tore: 0:1 P. Meyer (6.), 0:2 Köster (13.), 0:3 Breitenbücher (68.), 0:4 Breitenbücher (73.), 1:4 Guder (77.), 2:4 Schlingmann (83.).

Zuschauer: 897 im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Jannik Schneider (VfR Laboe).

Gelbe Karten: keine.

Stimmen zu Spiel und Saison:

Unser Trainer Torsten Fröhling sagte: „Ich bin sehr enttäuscht, dass wir den Abschluss nicht hinbekommen haben. So kurz nach dem Abpfiff bin ich richtig sauer. Aber wir wollen nicht alles schlecht reden. Vor der Saison wollten wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Das haben wir geschafft. Wir haben eine gute erste Halbserie gespielt. Dann kam eine schlechte Phase, aber wir haben es wieder hinbekommen. Heute wäre es schön gewesen, einen guten Abschluss zu haben. Es ist das, was bleibt, und das ärgert mich. Wir wissen jetzt aber auch, was wir verändern bzw. verbessern müssen. Wir müssen noch viel lernen.“

Unser Sport-Geschäftsführer Dominique Natusch meinte zur Saison: „Unterm Strich haben wir die Klasse gehalten. Wir hatten mit Verletzungen echt Pech. In der Rückrunde fehlte uns ein erfahrener Abwehrspieler. Aber die Jungs haben es geschafft, sich selbst von da unten rauszuholen. Das war beeindruckend. Daher war es trotz allem ein gutes Jahr.“