Prüfung beim Tabellenzweiten
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Prüfung beim Tabellenzweiten
Weiche muss am Freitag nach Drochtersen
Zweiter gegen Dritter – mehr Verfolgerduell geht eigentlich nicht. Am Freitag muss unsere Mannschaft zum Tabellenzweiten SV Drochtersen/Assel reisen. Die Partie wird eine sehr gute Prüfung, wie weit unsere Mannschaft nun wirklich ist. Bevor das Spiel um 19.30 Uhr im Kehdinger Stadion angepfiffen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: nur ein Heimsieg
Der Start in die Rückrunde am vergangenen Wochenende brachte mal wieder einige interessante Ergebnisse. Spitzenreiter TSV Havelse löste die Auswärtsaufgabe bei der Zweiten des SV Werder Bremen souverän mit 2:0. Von den Verfolgern konnten Drochtersen/Assel mit einem 1:0-Sieg beim Nachwuchs von Holstein Kiel, der SV Meppen mit dem 4:1-Erfolg beim SC Weiche und Phönix Lübeck mit dem 3:0-Sieg in Emden wichtige Punkte auswärts einsammeln. Hingegen mussten Emden vor 1.700 Zuschauern und Weiche vor 1.031 Fans bittere Heimschlappen einstecken. Die Top-Kulisse des Spieltags gab es im Duell der Kellerkinder zwischen dem vormaligen Schlusslicht Oldenburg und dem Vorletzten Norderstedt. Vor 2.310 Anhängern stieß der VfB die Eintracht mit einem 2:0-Sieg ans Tabellenende – und den Norderstedter Trainer Jean-Pierre Richter drei Tage später damit vom Stuhl. Übergangsweise soll es an der Ochsenzoller Straße nun die vereinsinterne Lösung Jörn Großkopf richten.
Ein erstmals ausverkauftes Stadion und eine vierstellige Besucherzahl konnte zudem Aufsteiger Todesfelde registrieren, wobei 1.500 Fans ein torloses Remis gegen den VfB Lübeck sahen. Das ganze Gegenteil gab es in der Partie zwischen dem Hamburger SV II und dem Bremer SV: mit 210 Besuchern eine spärliche Kulisse, dafür aber acht Tore. Die U 21 des HSV drehte spät einen 2:3-Rückstand in einen spektakulären 5:3-Erfolg. Es war der einzige Heimsieg des Spieltags. Bleiben noch das 1:1-Remis von Lohne gegen Teutonia Ottensen und das 2:2-Unentschieden zwischen dem FC St. Pauli II und Jeddeloh II.
Der nun anstehende 19. Spieltag beginnt gleich am Freitag mit zwei echten Knallern. Bei Meppen gegen Emden dürfte ab 19 Uhr im äußersten niedersächsischen Westen bildsprachlich die Luft brennen. Tabellarisch heißt es Vierter gegen Fünfter. Der Zweite und Dritte stehen sich eine halbe Stunde später in Drochtersen gegenüber, wo Weiche gastieren wird. Spitzenreiter Havelse kann sich das in aller Ruhe ansehen. Am Sonntag muss der Primus dann selbst ran. Er empfängt ab 14 Uhr Todesfelde. Zeitgleich hofft Phönix Lübeck als Sechster gegen den Siebenten Lohne auf einen Heimsieg. Und den möchte auch Norderstedt einkassieren. Die Eintracht empfängt Werder Bremen II und benötigt als Schlusslicht dringend Punkte. Darauf hofft genauso der Vorletzte. Der Bremer SV empfängt ab 13.30 Uhr die mitgefährdete U 23 von Holstein Kiel. Gegen den Abstieg geht es zudem zur gleichen Zeit bei der Begegnung zwischen Teutonia Ottensen und Oldenburg. Bereits am Samstag, dann um 13 Uhr, stehen sich der Hamburger SV II und Jeddeloh II gegenüber. Erst am Samstag nach dem letzten regulären Spieltag des Herbstes, am 14. Dezember, soll die Paarung VfB Lübeck gegen den FC St. Pauli II den 19. Spieltag komplettieren.
Zum Gegner: erfahren, eingespielt, erfolgreich
Die SV Drochtersen/Assel ist fraglos eine absolute Spitzenmannschaft der Regionalliga Nord, und das eigentlich schon seit Jahren. In der Abschlussplatzierung lag sie zuletzt 2017/18 (12. Platz) und 2021/22 (4. Platz der Abstiegsrunde und damit de facto Platz 14) zweistellig. Hingegen wurde im Vorjahr Rang vier erreicht. Dabei hatte die Spielvereinigung eine ungewöhnlich schwache Hinrunde absolviert, die u. a. auch zu einem Trainerwechsel und dem Amtsantritt des heutigen Verantwortlichen Oliver Ioannou führte. In der aktuellen Saison ist ihr die schwache Hinrunde erspart geblieben. Mit 31 Punkten aus den ersten 17 Spielen betrug der Rückstand auf den TSV Havelse sieben Zähler. Das hat sich nach dem ersten Rückrundenspieltag nun nicht geändert. Speziell Vereinspräsident Rigo Gooßen wird von daher weiter nach oben schielen wollen. Die Meisterschaft ist 2024/25 für den sehr stabil auftretenden Tabellenzweiten sicherlich nicht unmöglich.
Dazu hatte der Sportliche Leiter Sören Behrmann den Kader im vergangenen Sommer nochmals qualitativ verstärkt. Stürmer Haris Hyseni kam von Phönix Lübeck, Justin Plautz wechselte vom VfB Oldenburg ins Kehdinger Land, und Niklas Bär wurde vom Eimsbütteler TV nach Drochtersen gelotst. Angesichts der eingespielten und weitgehend konstanten Equipe hatten es zumindest Plautz (12 Spiele, 632 Minuten) und Bär (12 Spiele, 213 Minuten) nicht leicht, zu Spielpraxis zu kommen. Der wuchtige Haris Hyseni hat hingegen nach dem langjährigen Stammtorhüter Patrick Siefkes (18 Einsätze mit vollen 1.620 Minuten) und Mittelfeldspieler Dennis Rosin (18/1.404) die drittmeiste Einsatzzeit (18/1.362) und zugleich mit fünf Treffern – gemeinsam mit dem schnellen Miguel Coimbra Fernandes – die meisten Tore erzielt. Insgesamt weist der Kader lediglich 22 eingesetzte Akteure aus. Vier Spieler fehlten in keiner Partie, drei weitere Spieler waren nur in einer Liga-Begegnung nicht dabei. Es handelt sich demnach um eine eingespielte Truppe, wie es sie in der gesamten Regionalliga Nord vermutlich keine zweite gibt. Dazu tragen die langjährigen „D/A“-Aktivposten Patrick Siefkes (seit 2015 im Verein), Kapitän Nico von der Reith (2011) und Jannes Elfers (2013) in besonderer Weise bei. Das Eingespieltsein schlägt sich dann auch darin nieder, dass Drochtersen/Assel in 18 Partien ganze 14 Gegentore kassiert hat. Im eigenen Stadion musste die SV erst vier Gegentreffer hinnehmen. Nur der VfB Lübeck (1:1) und die U 23 von Holstein Kiel (1:1) konnten überhaupt etwas Zählbares aus dem Kehdinger Stadion mitnehmen, obgleich die Platzherren dort keineswegs ein Torfeuerwerk abgebrannt haben. Zwei selbst erzielte Tore im eigenen Stadion waren in 90 Minuten das höchste der Glücksgefühle. Doch mit insgesamt zwölf geschossenen Treffern in acht Heimspielen wurden stolze 20 Punkte errungen. Zu einer Euphorie in Drochtersen und Assel hat die tolle Heimbilanz indes nicht geführt. Der Zuschauerschnitt liegt aktuell bei knapp 800, wobei zuletzt zu den beiden Freitagabendspielen gegen Werder Bremen II (1:0) immerhin 951 und gegen den FC St. Pauli II (1:0) 910 Fans kamen. Vermutlich lagen diese erhöhten Zahlen aber eher daran, dass es gegen Mannschaften „naher“ Bundesliga-Klubs ging.
Drochtersen/Assel hat aus den vergangenen drei Liga-Spielen mit drei erzielten Treffern sieben Punkte geholt; von den jüngsten fünf Liga-Spielen fiel in vier lediglich ein Tor. Neben Schlussmann Patrick Siefkes und der stabilen Abwehr mit den Ex-Kielern Tjorve Mohr und Liam Giwah – an der Seite von Nico von der Reith – könnte der Verdacht bestehen, dass der Angriff nicht stark besetzt ist. Namen wie Haris Hyseni, Moritz Göttel oder Miguel Fernandes sprechen deutlich dagegen. Und im Mittelfeld dominiert mit Matti Steinmann, Maximilian Geißen oder Sebastian Haut die technisch veranlagte HSV-Nachwuchsschule, ergänzt um Dennis Rosin, der vor allem im NLZ des FC St. Pauli das Kicken erlernte. Alles in allem: Da wartet eine richtig gute, qualitativ stark besetzte und sehr eingespielte Mannschaft auf die Schützlinge von Torsten Fröhling.
Unsere Mannschaft: ohne Kapitän, aber hoffentlich mit Mut
„Wir sind keine Spitzenmannschaft“, hatte Torsten Fröhling zuletzt immer wieder mal gesagt – und er bekam die eindrucksvolle Bestätigung bei der 1:4-Heimniederlage gegen den SV Meppen unfreiwillig serviert. Das Spiel gegen Meppen ist aber längst ausgewertet und soweit auch abgehakt. Dazu diente speziell der vergangene Sonntag, als unsere Mannschaft – entgegen der ursprünglichen Planung – doch zum Training gerufen wurde. Ab Dienstag galt dann die volle Konzentration auf das Spiel gegen die SV D/A. Und unser Trainer fordert immer wieder, mutig zu sein. Das sollte unsere Mannschaft gerade in Drochtersen beherzigen.
Personell wird es bei Weiche mindestens eine Veränderung geben müssen. Kapitän Mads Albæk bekam gegen Meppen seine fünfte Gelbe Karte und fehlt demnach nun. Hingegen könnte Randy Gyamenah, der gegen Meppen eigentlich für die Startelf vorgesehen war, dann aber erkrankt ausfiel, zurückkehren. Außerdem würde das Debüt von Neuzugang Marian Sarr nicht überraschen. Der ehemalige Dortmunder musste gegen Meppen noch ein Spiel Sperre nach einer Roten Karte aus seiner Zeit beim FC Gießen absitzen. Insgesamt 38-mal lief er für den VfL Wolfsburg II zwischen 2016 und 2018 in der Regionalliga Nord auf. Schmunzelnd meinte er im Gespräch mit Alexander Laukart, dass er an Drochtersen nicht die besten Erinnerungen habe. Bei seinem ersten (und bislang einzigen) Auftritt im Kehdinger Stadion – am 9. September 2016 bei einem torlosen Remis – war er nur 45 Minuten dabei, ehe er wegen einer Notbremse „Rot“ sah. Sein zweites Spiel gegen Drochtersen – am 18. April 2018 in Wolfsburg – endete ebenfalls torlos, und er war erneut nur in der ersten Halbzeit dabei. In den beiden anderen Aufeinandertreffen zwischen der damaligen VfL-Zweiten und der SV D/A kam er gar nicht zum Einsatz.
Durch die Rückkehr von Randy Gyamenah und die Spielberechtigung von Marian Sarr dürfte sich die personelle Situation bei unserer Mannschaft trotz des Ausfalls des Kapitäns dennoch etwas entspannen. Zudem konnte Bjarne Schleemann gegen Meppen erste Spielpraxis in dieser Saison sammeln. Durch die Rückkehr des zuvor verletzten Jovan Jovic in den Kader ist auch das Torhütertrio wieder komplett. Definitiv fehlen werden in Drochtersen die länger verletzten Pelle Hoppe, Torben Rehfeldt (beide nach Kreuzbandriss), Theo Behrmann, Alexander Laukart und Torben Marten.
Der letzte Flensburger Sieg in Drochtersen ist mittlerweile schon mehr als fünf Jahre her. Am 22. September 2019 erzielte unser heutiger Co-Trainer Tim Wulff den Ausgleich und Torge Paetow – aktuell bei Zweitligist Preußen Münster unter Vertrag – den späten 2:1-Siegtreffer (90.+1). Aber bei acht Aufeinandertreffen im Kehdinger Stadion ist die Bilanz immerhin komplett ausgeglichen. Bei 9:9 Toren haben beide Vereine je dreimal gewonnen. Insgesamt hat Weiche die Nase vorn. In 17 Spielen gab es zehn Flensburger Siege und drei Niederlagen bei 23:12 Toren. Das jüngste Duell in Drochtersen endete am 4. August 2023 torlos, während das Hinspiel der laufenden Saison unsere Mannschaft im eigenen Stadion durch ein spätes Tor des eingewechselten Jakob Johansson nach Linksflanke von Noel Kurzbach (86.) mit 1:0 gewinnen konnte.
Hinweise für alle Fans: Elb-Fähre oder via Hamburg
Das Spiel wird am Freitag, 15. November 2024, um 19.30 Uhr im Kehdinger Stadion von Drochtersen (Am Sportplatz 19) angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Björn Behrens (TuS Wettbergen), der von Felix Mutz (Hannoverscher SC) und Leo Heckmann (TSV Asendorf) assistiert wird.
Wie gehabt wird es einen von den Gastgebern kommentierten Livestream über den zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport unter https://nordfv.tv/ geben. Ferner werden wir für alle daheim bleibenden Weiche-Fans gewohntermaßen zudem einen Ticker mit Infos zu Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren auf unseren Social-Media-Kanälen anbieten.
Das Kehdinger Stadion befindet sich „leicht versteckt“ nahe des Ortszentrums auf der Elb-fernen Seite der Ortsdurchfahrt. Für Autofahrer bieten sich zwei Strecken an: die deutlich kürzere über die (kostenpflichtige) Elbfähre zwischen Glückstadt und Wischhafen oder die längere über die A 7 und Hamburg mit weiterer Fahrt Richtung Stade. Für den Hamburger Reiseweg müssen mit PKW – ohne Staus – etwa zweieinhalb Stunden für rund 220 km eingerechnet werden. Nutzerinnen und Nutzer der Autofähre über die Elbe haben lediglich ca. 150 km vor sich, sind aber aufgrund möglicher Wartezeiten vor der Fähre sehr vom dortigen Andrang abhängig. Die Fähre verkehrt gewöhnlich alle 30 Minuten. Achtung: Am Freitag ist vor allem auf der Hinfahrt mit starkem Verkehr und damit mit möglichen Staus vor allem an Rader Hochbrücke und am Elbtunnel bzw. an der Fähre zu rechnen. Ebenfalls sollte beachtet werden, dass am Freitagabend die letzten beiden Fähren ab Wischhafen in Richtung Schleswig-Holstein laut Fahrplan bereits um 21 Uhr bzw. erst um 22.30 Uhr verkehren. Der Fahrpreis für die Fähre setzt sich aus der Anzahl der Personen und Art bzw. Größe des Fahrzeugs zusammen.
Von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel nach Drochtersen (via Stade) muss indes abgeraten werden. Eine sinnvolle Reiseverbindung für die Rückfahrt gibt es nicht. Die Hinfahrt wäre um 14.17 Uhr ab Flensburg, via Hamburg-Dammtor mit S-Bahn bis Stade sowie Weiterfahrt mit dem Bus 2026 (Richtung Freiburg/Elbe), bei Ankunft planmäßig um 17.37 Uhr in Drochtersen (Kirche) möglich.
Einlass ist im Kehdinger Stadion ab 18 Uhr. Die Eintrittspreise für einen Stehplatz im Gästeblock liegen bei vorheriger online-Buchung bei 11,34 Euro (Normalpreis; inkl. USt. und Versandkosten), 9,27 Euro (Rentner, Schwerbehinderte) und 5,67 Euro (Schüler). Der Normalpreis für einen Sitzpreis beträgt online 14.45 Euro.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis zum Wetter: In Drochtersen werden für den Freitag angenehme Höchsttemperaturen von 12 Grad erwartet. Selbst zum Anpfiff am Abend und in der Nacht soll es nicht erheblich abkühlen. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist eher gering.
Wir wünschen allen nach Drochtersen fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.