Pokal-Aus in Kaltenkirchen
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Pokal-Aus in Kaltenkirchen
Kaltenkirchener TS – SC Weiche Flensburg 08 0:0, Elfmeterschießen 5:4
Die Kaltenkirchener Turnerschaft hat als vierte und damit letzte Vertretung das Halbfinale um den SHFV-LOTTO-Landespokal erreicht. Am Dienstagabend besiegte der gastgebende Landesligist den SC Weiche Flensburg 08 vor 230 zahlenden Zuschauern im Marschweg-Stadion nach torlosen 90 Minuten im Elfmeterschießen mit 5:4. Bei noch immer sommerabendlich warmen Temperaturen von deutlich über 20 Grad war unsere Mannschaft zwar über die gesamte Spielzeit tonangebend, aber die nur mühevoll herausgespielten Torchancen wurden allesamt vergeben, sodass die KTS das Elfmeterschießen erreichte. Unser Cheftrainer Torsten Fröhling nahm nach der Partie seine Spieler in Schutz und sagte, er allein trage die Verantwortung für das Pokal-Aus. Weiche musste damit zum zweiten Mal in Folge schon im Viertelfinale nach einer Niederlage im Elfmeterschießen die Segel streichen (im Vorjahr beim PSV Neumünster), und erstmals erwies sich ein Landesligist als Stolperstein.
Im bereits ausgelosten Halbfinale ist die Kaltenkirchener Turnerschaft nun Gastgeber für den Oberligisten FC Dornbreite Lübeck. In der anderen Partie streiten Oberligist PSV Neumünster und Regionalligist VfB Lübeck um den Einzug ins Landespokalfinale, das traditionell im Rahmen des „Finaltags der Amateure“ im Mai kommenden Jahres ausgetragen werden soll. Die beiden Halbfinalspiele hat der SHFV für den Donnerstag, 31. Oktober 2024, vorgesehen.
Gegenüber der Flensburger Startelf vom jüngsten 1:0-Sieg gegen Drochtersen gab es zwei Änderungen. Für Torhüter Christian Rust (auf der Bank) und den pausierenden Torben Marten begannen Pflichtspieldebütant Jovan Jovic im Tor und Malte Petersen. Zur Pause – Weiche hatte gerade Mohamed Cherif wegen einer Gelb-Roten Karte eingebüßt (45.+3) – stellte unsere Mannschaft das System auf eine Viererkette um. Deshalb kam David Pfeil für Malte Petersen. Im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit wurden Geburtstagskind Jacob Johansson, Randy Gyamenah und Noel Kurzbach eingewechselt. Zum – wie in den Runden um den Landespokal üblich – nur 19 Spieler umfassenden Kader des Abends gehörten ferner Torhüter Christian Rust, Paul Thieler, Joshua Nwokoma und Aaron Brüning. Wie schon zuletzt fehlten neben den langzeitverletzten Pelle Hoppe und Bjarne Schleemann die weiterhin angeschlagenen Maxim Jurk, Theo Behrmann und Alexander Laukart sowie die zuvor erkrankten Torhüter Nils Bock und Thies Richter. Aus Gründen der Belastungssteuerung setzte ferner Torben Marten aus.
KTS-Trainer René Sixt änderte seine Startelf gegenüber der Auftaktpartie in der Landesliga Holstein (5:1 gegen TSV Lägerdorf) einmal. Für den etatmäßigen Kapitän Malte Pietsch (zunächst auf der Bank) begann Jan Zimmermann.
Wie erwartet hatte Weiche von Beginn an viel mehr Ballbesitz. Allerdings wurde schon in der Anfangsphase sichtbar, dass sich unsere Mannschaft gegen einen zumeist tief stehenden Gegner schwer damit tat, richtig klare Torchancen zu erspielen. Die Platzherren warteten hingegen ab. Zwar hatten sie schon früh einen Eckstoß zu verzeichnen (5.), aber zu Möglichkeiten kam der Landesligist vor der Pause gar nicht. Weiche versuchte es anfangs vor allem über die rechte Seite und René Guder. Und im Zentrum erwies sich zunächst Ben Opoku als Zielspieler. Seinen Kopfball nach langgezogenem Eckstoß von rechts von Mads Albæk parierte der KTS-Torhüter René Heide (12.). Danach drosch er einen „zweiten Ball“ deutlich über den Kasten (13.), und bei seiner dritten Aktion näherte er sich dem Torerfolg weiter an. Von Mads Albæk ging es über René Guder, dessen Flanke Ben Opoku knapp vorbei köpfte (17.). Es war der bis dahin beste Spielzug. Ähnlich ging es über Marshall Faleu und René Guder. Abnehmer der Flanke war diesmal Juri Schlingmann, der ebenfalls das Tor per Kopf verfehlte (21.).
Auch nach einer Trinkpause bot sich das gleiche Bild. Weiche hatte viel Ballbesitz, konnte bis 30 Meter vor dem Tor meistens ohne große Gegenwehr kombinieren. Ging es dann in Strafraumnähe, fehlte es an Genauigkeit und Zielstrebigkeit. Erst nach einer guten Viertelstunde reichte es wieder zu Tormöglichkeiten, wobei die ganz klaren Chancen weiterhin ausblieben. Malte Petersen passte auf Mads Albæk, der die Murmel aus der Drehung zentral direkt nahm, den Kasten aber verfehlte (35.). Danach ging bei einem Treffer unseres Kapitäns nach Vorarbeit von Dominic Hartmann die Fahne wegen einer Abseitsstellung hoch (36.). Bei der ersten richtig klaren Chance scheiterte Ben Opoku nach einem Pass in die Tiefe am herauskommenden KTS-Torhüter René Heide (37.). Marcel Cornils zielte danach aus 18 Metern genau auf den Torhüter (38.), und als Marshall Faleu aus der Distanz abzog, wehrte der Schlussmann den Ball zum Eckstoß ab (39.). Für den weiteren Verlauf der Partie wichtig war dann, dass Referee Luca Sambill ein zweites Foulspiel von Mohamed Cherif in Höhe der Mittellinie erneut mit „Gelb“ ahndete, weshalb unsere Nummer sechs mit „Gelb-Rot“ vom Platz musste (45.+3).
In nummerischer Unterzahl begann nach der Pause die Partie gewissermaßen unter neuen Vorzeichen. Der Außenseiter erkannte seine Chance, gestaltete das Geschehen im zweiten Abschnitt insgesamt etwas offener. Und beim Favoriten zog immer mehr Unruhe ein. Und doch hatte er nicht nur 45 Minuten Zeit, sondern immer noch genügend Chancen, um das Spiel in den 90 Minuten für sich zu entscheiden. Es begann, diesmal nach Flanke von David Pfeil, mit einem Kopfball wieder von Ben Opoku, der das Tor verfehlte (56.). Dann parierte Torhüter René Heide den Schuss von Juri Schlingmann nach Zuspiel von Marcel Cornils (58.). Schließlich wehrte René Heide einen strammen Schuss von René Guder sehenswert noch über die Torlatte ab (59.). Nach einem langen Pass von Dominic Hartmann war René Heide gegen Jakob Johansson zur Stelle, während der Schuss von Dominic Hartmann am Tor vorbeizischte (68.). Und Marcel Cornils schoss ebenfalls satt am Kasten vorbei (73.).
Die Platzherren witterten von Minute zu Minute mehr Morgenluft am Dienstagabend. Sie hatten plötzlich ihre erste Chance zur eigenen Führung, doch Torjäger Enrik Nrecaj konnte die Eingabe von links am zweiten Pfosten nicht im Weiche-Kasten unterbringen (76.). Und dann konnte Marten Soder ungestört durch das Mittelfeld laufen und abziehen, doch Jovan Jovic war sicher zur Stelle (87.). Im Schluss-Accord war Weiche noch mal dran, den Siegtreffer zu erzielen. Doch Mads Albæk und danach Noel Kurzbach scheiterten jeweils aus Nahdistanz am Torhüter des Landesligisten (90.), der sich damit immer mehr zum Held des Abends aufschwang.
Im Elfmeterschießen trafen die ersten sechs Schützen, wobei Weiche stets vorlegte. René Guder, Randy Gyamenah und Dominic Hartmann verwandelten souverän. Auf der Gegenseite musste sich SC-Torhüter Jovan Jovic ärgern, weil er am ersten Schuss von Malte Pietsch dran war. Beim Stande von 3:3 konnte René Heide den flachen Schuss von Torben Rehfeldt in seiner Magengrube begraben. Am Schuss von Enrik Nrecaj war dann zwar Jovan Jovic dran, aber die Platzherren gingen dennoch in Führung. Nachdem Mads Albæk den letzten Flensburger Elfmeter souverän unten rechts versenkt hatte, traf Finn Rerop zur Entscheidung für den Außenseiter.
Die Kaltenkirchener TS hatte in Torhüter René Heide ihren Helden des Abends. Er parierte nicht nur einen Strafstoß, sondern brachte in der zweiten Halbzeit mit seinen Paraden die Flensburger Spieler zur Verzweiflung. Aus unserer Mannschaft seien die souveränen Auftritte von Torben Rehfeldt und Marshall Faleu als Innenverteidiger lobend hervorgehoben, wobei ausgerechnet Torben Rehfeldt dann mit seinem Strafstoß scheiterte.
Weiter geht es mit dem 3. Spieltag der Regionalliga. Dazu wird unsere Mannschaft am kommenden Sonntag, 11. August 2024, ab 15 Uhr beim Bremer SV zu Gast sein.
Kaltenkirchen: Heide – Eising, Mügge (Kap.), Jung, L. Pietsch – Rerop, Zimmermann (56. M. Pietsch), Pluche (80. Schult), Spreitzer (73. Gennrich) – Nrecaj, Soder. Trainer: Sixt.
Weiche: Jovic – Faleu, Rehfeldt, Petersen (46. Pfeil) – Guder, Cherif (45.+3 Gelb-Rote Karte), Albæk (Kap.), Hartmann, Cornils (73. Kurzbach) – Schlingmann (62. Johansson), Opoku (65. Gyamenah). Trainer: Fröhling.
Tore: keine.
Elfmeterschießen: 0:1 Guder, 1:1 M. Pietsch, 1:2 Gyamenah, 2:2 Soder, 2:3 Hartmann, 3:3 L. Pietsch, Rehfeldt gehalten von Heide, 3:4 Nrecaj, 4:4 Albæk, 5:4 Rerop.
Zuschauer: 230 Zahlende im Marschweg-Stadion, Kaltenkirchen.
Schiedsrichter: Luca Sambill (VfB Lübeck).
Gelbe Karten: M. Pietsch (Foulspiel, 77.), Mügge (Foulspiel, 81.)/Cherif (Foulspiel, 31.).
Gelb-Rote Karte: Cherif (Weiche, Foulspiel, 45.+3).