Ohne Tore an der Weser

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Ohne Tore an der Weser

SV Werder Bremen II – SC Weiche Flensburg 08 0:0

6. März 2023

Der SC Weiche Flensburg 08 hat am Samstagnachmittag in der Auswärtspartie des 27. Spieltags der Regionalliga Nord bei der U 23 des SV Werder Bremen ein torloses Remis erkämpft. Zwar blieb unsere Mannschaft damit auch beim siebenten Auftritt auf Platz 11 am Weserstadion der Hansestadt ohne Sieg. Sie konnte damit aber ihre wiedergewonnene defensive Stabilität bestätigen. In den vergangenen drei Partien kassierte sie keinen Gegentreffer, verlor keines von nun vier Liga-Spielen im neuen Jahr. Weiche zeigte vor 267 Zuschauern, darunter etwa 12 Flensburger Anhängern, bei Temperaturen um fünf Grad defensiv eine sehr gute Vorstellung. Im Spiel nach vorn war freilich noch reichlich Luft nach oben. Während sich Werder-Trainer Konrad Fünfstück stolz auf seine junge, ersatzgeschwächte Mannschaft zeigte, allerdings ebenso verärgert über das Ergebnis, meinte unser Verantwortlicher Benjamin Eta nach der Partie: „Du hättest das Spiel heute auch verlieren können, über 90 Minuten gesehen war das Ergebnis jedoch verdient.“

Unsere Mannschaft verteidigte wie zuletzt bei Phönix Lübeck (1:0) wieder in einer Dreierkette, wobei den Platz des „Gelb-Rot“-gesperrten Torben Marten auf der rechten Seite Tobias Fölster einnahm. Außerdem tauschte Benjamin Eta die Spitze. Für René Guder und Christopher Kramer liefen Jonah Gieseler und Nico Empen auf. Der Ex-St.-Paulianer Nico Empen hatte zuvor letztmals am 1. November 2020 in der Partie unmittelbar vor der Corona-Pause beim FC Teutonia 05 (2:1) in der Startelf gestanden. Patrick Herrmann kehrte nach seiner „Gelb“-Sperre zwar in den Kader zurück, war aber noch etwas angeschlagen und so laut Benjamin Eta nur „für den Notfall“ eine Option. Zur Pause kam Florian Meyer für Bjarne Schleemann. Im weiteren Verlauf wurden René Guder, Christopher Kramer, Thies Richter und Kevin Schulz eingewechselt. Zum 20er Spieltagskader gehörten neben Patrick Herrmann ferner Torhüter Philip Østerbæk sowie Dan-Emilian Neicu und Brian Jungjohann. Werder-Trainer Konrad Fünfstück musste auf Routinier Philipp Bargfrede und den besten Saisontorschützen Dejan Galjen verzichten.

Weiche setzte gleich mit dem Anpfiff durch einen Abschluss von Bjarne Schleemann, der rechts am Kasten vorbeiging, ein erstes Zeichen (1.). In der Folge übernahm der Werder-Nachwuchs das Kommando. Erstmals hätte es brennen können, als Mittelstürmer Philipp Kühn auf rechts im Strafraum ins Duell gegen Patrick Thomsen ging und unser Abwehrrecke riskant, aber erfolgreich verteidigte (7.). Danach war es immer wieder Jannic Ehlers über links. Der ehemalige Kieler konnte sich erst in aussichtsreicher Position nicht für Schuss oder Eingabe entscheiden (11.), scheiterte dann mit einem Flatterball an den Fäusten von SC-Torhüter Jesper Heim, der Sekunden später den Flachschuss sicher parierte (17.). Und erneut gewann unser Schlussmann das Duell gegen den auffälligen Werder-Linksaußen (18.). Schließlich bereinigte Torben Rehfeldt bei einer Umschaltaktion der Grün-Weißen, wieder über links, in höchster Not die Gefahr (22.). Aus Nahdistanz traf Minwoo Kim die Kiste nicht (27.). Der sehr auffällige Jannic Ehlers scheiterte nochmals mit Freistoß an Jesper Heim (36.) und schoss kurz vor der Pause über den Kasten (44.). Werders Zweite hatte gute Gelegenheiten, wirkte aber letztlich im Abschluss nicht entschlossen genug, um das Spielgerät mal wirklich im Netz zu versenken. Und immer wieder bereinigte Patrick Thomsen Gefahrenmomente, bevor sich diese richtig entwickeln konnten.

Unsere Mannschaft hatte in den ersten 30 Minuten ihre Schwierigkeiten und ließ zu viele Umschaltaktionen der Bremer Talente zu. Danach wurde Weiche stärker. Plötzlich hätte der Gast sogar in Führung gehen können, doch nach Vorarbeit von Noel Kurzbach über die rechte Seite scheiterte Nico Empen am Fünfmeterraum an dem entgegenstürzenden Torhüter Louis Lord (37.). Den folgenden, von Dominic Hartmann getretenen Eckstoß köpfte Patrick Thomsen nur knapp über die Torlatte (38.). Und auch ein schöner Schlenzer von Noel Kurzbach vom rechten Strafraumeck verfehlte das Ziel nur knapp (40.). So ging es ohne Tore in die Pause.

In der zweiten Halbzeit verlagerte sich das Geschehen doch zumindest anfangs sehr in die Flensburger Hälfte. Weiche blieben in den 47 Spielminuten zwei Torchancen. Den Freistoß von Julian von Haacke von halblinks parierte Werder-Torwart Louis Lord sicher (52.). Und einen von Julian von Haacke getretenen Eckstoß setzte Patrick Thomsen mit dem Hinterkopf über das Tor (62.). Davon abgesehen hatten die Grün-Weißen die Szenen. Als sich Philipp Kühn mal in einem Solo auf rechts gegen Patrick Thomsen bis zur Grundlinie durchsetzen konnte, rettete Tobias Fölster kurz vor der Linie (50.). Nach einem darauffolgenden Eckstoß jagte Mikail Polat einen „zweiten Ball“ von der Strafraumkante knapp über die Latte (50.). Danach war Jannic Ehlers erneut schnell und durchsetzungsstark auf rechts nicht zu halten, als Florian Meyer in höchster Not rettete (57.). Der zwischenzeitlich stark auftrumpfende Jascha Brandt ließ sich bei einem Solo durch die Zentrale nicht stoppen. Der Schuss aus 16 Metern landete dann aber – symptomatisch – doch relativ ungefährlich in den Armen des Flensburger Torhüters (59.). Spätestens als Jannic Ehlers den Ball aus bester Position von halbrechts links flach am Pfosten vorbeisetzte (60.), wäre die Bremer Führung allerdings fällig gewesen. Weiche hielt mit etwas Glück und einem überragenden Duo Thomsen-Rehfeldt in der Abwehrzentrale die Null und sorgte in der Folge dafür, dass der Druck erheblich abnahm. Als Philipp Kühn mit einem Schuss aus der Drehung den SC-Torhüter Jesper Heim zur Flugparade zwang (69.), war es bereits die letzte torgefährliche Aktion der Hanseaten, sodass die Partie ohne Treffer endete. In den letzten zwanzig Minuten brannte hüben wie drüben nichts mehr an.

Werders U 23 hatte im omnipräsenten Linksaußen Jannic Ehlers sowie in Jascha Brandt und im immer wieder anspielbereiten Mittelstürmer Philipp Kühn ihre auffälligsten Spieler. Die besten Noten auf Flensburger Seite konnten sich der überragende Patrick Thomsen sowie sein Nebenmann Torben Rehfeldt verdienen. „Gewinner“ des Tages waren sicherlich zudem Nico Empen mit seinem ersten Startelf-Einsatz seit gut zweieinhalb Jahren und Julian von Haacke, der im Mittelfeld mit zunehmender Zeit das Flensburger Spiel zu gestalten versuchte und seinen Anteil daran hatte, dass zum Ende beider Halbzeiten der Druck der Platzherren jeweils merklich abnahm.

Am 28. Spieltag hat unsere Mannschaft endlich wieder ein Heimspiel. Sie trifft am kommenden Samstag, 11. März 2023, ab 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion auf die U 23 des FC St. Pauli.

Werder Bremen II: Lord – O. Schulz, Höck, Schröder (Kap.), Kim – Eickhoff, Polat, Löpping – Brandt (85. Kratt), Kühn (81. Reincke), Ehlers (V). Trainer: Fünfstück.

Weiche: Heim – Fölster, Thomsen (V), Rehfeldt – von Haacke, Hartmann (Kap./73. Richter) –– Kurzbach, Dethlefs (81. K. Schulz), Schleemann (46. F. Meyer) – Gieseler (64. Guder), Empen (73. Kramer). Trainer: Eta.

Tore: keine.

Zuschauer: 267, darunter etwa 12 Flensburger, im Stadion „Platz 11“ am Weserstadion, Bremen-Peterswerder.

Schiedsrichter: Jost Steenken (Vorwärts Nordhorn), war ein sehr souveräner Leiter einer fairen Partie, in der er lediglich Ehlers (Werder II/Meckern, 32.) und Thomsen (Weiche/Foulspiel an O. Schulz, 76.) verwarnte.

Trainerstimmen:

Der Werder-Trainer Konrad Fünfstück sagte: „Aus meiner Sicht haben wir hier zwei Punkte liegen gelassen. Wir haben über 90 Minuten ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir hatten viele Ausfälle. Es war heute das letzte Aufgebot. Acht Jungs haben letztes Jahr noch in der U 19 gespielt, und das hat man nicht gemerkt, gerade wenn man bedenkt, dass wir gegen eine gestandene Regionalliga-Mannschaft gespielt haben. Deshalb wäre ich vor dem Spiel mit einem Unentschieden auch zufrieden gewesen. Wir haben viele Chancen liegen gelassen. Aus dem Spiel heraus habe ich keine wirkliche Flensburger Torchance gesehen.“

Unser Trainer Benjamin Eta meinte: „Wir hatten heute mehr Torchancen als in den letzten Spielen. In den ersten 30 Minuten waren wir nicht so gut, haben dann aber eine sehr starke letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit gespielt. Werder hat ein mega-gutes Umschaltspiel. Du hättest das Spiel heute auch verlieren können, über 90 Minuten gesehen war das Ergebnis jedoch verdient. Wir haben wieder die Null gehalten. Es gibt aber noch viel Arbeit.“ Auf Nachfragen meinte er: „Julian von Haacke war richtig gut.“