Nullnummer im Nachbarschaftsduell
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Nullnummer im Nachbarschaftsduell
SC Weiche Flensburg 08 – Holstein Kiel II 0:0
Der SC Weiche Flensburg 08 und die U 23 von Holstein Kiel trennten sich am Samstagnachmittag am 24. Spieltag der Regionalliga Nord friedlich 0:0-unentschieden. Im ersten Spiel des Jahres im eigenen Manfred-Werner-Stadion und beim Heimdebüt des neuen Trainers Benjamin Eta waren Torraumszenen eher Mangelware. Auf dem schwer bespielbaren Rasen mühten sich die Kontrahenten vor 755 Zuschauern bei beinahe frühlingshaft-milden Temperaturen vergeblich. Die beste Chance vergaben die Gäste, als SC-Torhüter Jesper Heim einen Handstrafstoß parieren konnte (68.). Weiche baute mit dem Remis dennoch die Serie gegen die jungen Störche auf nun sieben Regionalligaduelle ohne Niederlage aus. Während sich Holsteins Verantwortlicher Sebastian Gunkel darüber erfreut zeigte, dass seine Mannschaft nach der Niederlage vom Mittwoch in Hamburg (0:4 bei Teutonia 05) eine Reaktion gezeigt hat, meinte unser neuer Trainer Benjamin Eta auf der Pressekonferenz nach der Partie: „Defensiv war es okay, nach vorn war es zu wenig. Kiel hatte die besseren Chancen. Wir können mit dem 0:0 zufrieden sein.“
Nach dem 1:1-Remis in Hildesheim musste Weiche auf einer Position umstellen. Der vor Wochenfrist früh verletzt ausgeschiedene Finn Wirlmann wurde nicht rechtzeitig fit und war zum Zuschauen verdammt. Für ihn kam Julian von Haacke zu seinem Startelf- und Heimdebüt, wobei unser Neuzugang in der vergangenen Woche ebenfalls angeschlagen war und so nur einmal trainieren konnte. Unser Verantwortlicher Benjamin Eta nahm zwei weitere Wechsel in der Anfangsformation vor. Kevin Schulz und Jonah Gieseler mussten auf die Bank. Für sie begannen Florian Meyer und Noel Kurzbach. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden Nico Empen, Thies Richter, Jonah Gieseler und Kevin Schulz eingewechselt. Das Debüt von Dan Neicu wurde erneut vertagt. Neben dem Neuzugang komplettierten Torhüter Raphael Straub sowie Torben Marten, Tobias Fölster und John Dethlefs den Kader für diese Partie.
Nach einer Schweigeminute für die Opfer des schweren Erdbebens in der Türkei und in Syrien wurde das nach der langen Heimspielpause – zuletzt lief Weiche am 26. November 2022 gegen Emden (4:1) vor eigenem Publikum auf – doch mit einiger Spannung erwartete Landesderby angepfiffen. Von Beginn an trug der schwer bespielbare Boden nicht unbedingt dazu bei, dass der Spielfluss gefördert wurde. Beide Mannschaften bauten in ihren Vortrag jede Menge Fehler ein. So entwickelte sich eine Partie, die zwar umkämpft war, aber in der klare Aktionen eher Seltenheitswert hatten. Dementsprechend hielten sich die nennenswerten Abschlüsse eher in Grenzen. Den Auftakt setzte Noah Gumpert, dessen Abschluss jedoch keine wirkliche Gefahr bedeutete (4.). Dann zeigte sich Weiche-Torhüter Jesper Heim gleich dreimal auf der Höhe. Erst war er beim Abschluss von Noah Gumpert aus Nahdistanz und durch einige Abwehrbeine zur Stelle, eher Bjarne Schleemann die Kugel aus dem Torraum schlug (30.). Dann parierte unser Schlussmann, als Lucas Wolf mit schönem Pass Niklas Niehoff freigespielt hatte, während Patrick Thomsen gerade noch den Nachschuss von Tim Siedschlag zum Eckstoß blocken konnte (32.). Und schließlich war Jesper Heim rechtzeitig aus seinem Kasten geeilt, als ein Steilpass von Noah Gumpert Niklas Niehoff erreichen sollte (36.). Die einzige Torannäherung der Platzherren resultierte aus einer Freistoßeingabe aus dem rechten Halbfeld, die von Haacke brachte und Patrick Thomsen per Kopf verlängerte, doch der Kopfball von Patrick Herrmann vom Fünfmeterraum verfehlte das Ziel (43.).
Auch nach der Pause waren die Störche von zwei eher zurückhaltend agierenden Kontrahenten die aktivere Mannschaft. Bei den Schüssen von Noah Gumpert (53.) und Eric Babacar Gueye (60.), jeweils von der Strafraumgrenze, zeigte sich SC-Schlussmann Jesper Heim sicher auf dem Posten. Die größte Tat vollbrachte er Mitte der zweiten Halbzeit, als der Referee Luca Sambill (Lübeck) nach einem von Patrick Herrmann aus Nahdistanz geblockten Schuss von Niklas Niehoff auf den Elfmeterpunkt zeigte (67.) und Eric Babacar Gueye zum Handstrafstoß antrat. Unsere Nummer zwölf tauchte in die von ihm aus gesehen linke Ecke ab und konnte den zwar platzierten, jedoch nicht hart genug geschossenen Ball sogar festhalten (68.).
Aber auch die Glanztat ihres Torhüters und die Einwechslungen sorgten nicht dafür, dass unsere Mannschaft nun unbedingt den Sieg erzwingen wollte. Nach einem schnellen Gegenzug über die rechte Seite mit Spielverlagerung von Jannis Voß und Eingabe von Niklas Niehoff musste Jesper Heim stark gegen den Abschluss aus Nahdistanz des gerade eingewechselten Diyar Saka parieren (78.). Ein Kopfball von Marcel Benger nach einem Freistoß von Nico Mai von der rechten Seite verfehlte den Flensburger Kasten (82.). Und unsere Mannschaft? Die Angriffsbemühungen versandeten meistens relativ früh. Torgefahr kam so nicht auf. Die einzige ernsthafte Annäherung verbuchte Weiche beim Freistoß von Dominic Hartmann von der rechten Seite, bei dem Torhüter Timon Weiner allerdings zur Stelle war (79.). So war letztlich das torlose Remis das Beste, was Weiche an diesem Nachmittag buchen konnte.
Die auffälligsten Störche waren Innenverteidiger Colin Kleine-Bekel, der sich mit Christopher Kramer harte Duelle lieferte, sowie Niklas Niehoff und Lucas Wolf. Aus unserer Mannschaft konnten sich Torhüter Jesper Heim – nicht nur wegen des gehaltenen Strafstoßes – und Torben Rehfeldt die besten Noten verdienen. Auch Patrick Thomsen und Noel Kurzbach fielen positiv auf.
Am 25. Spieltag gastiert unsere Mannschaft beim 1. FC Phönix Lübeck. Die Partie wird am Sonntag, 19. Februar 2023, um 14 Uhr auf dem Platz an der Travemünder Allee im Norden der Hansestadt angepfiffen.
Weiche: Heim – Herrmann (V), Rehfeldt, Thomsen, Schleemann – F. Meyer, Hartmann (Kap.) – Kurzbach (86. K. Schulz), von Haacke (V/61. Empen), Guder (75. Richter) – Kramer (75. Gieseler). Trainer: Eta.
Holstein II: Weiner – Wansiedler (77. Saka), Frahm, Kleine-Bekel (V), Lelle – Gumpert (77. Mai), Voß, Gueye (V) – Siedschlag (Kap./69. Benger), Niehoff (90. Ejesieme), Wolf. Trainer: Gunkel.
Tore: keine.
Zuschauer: 755 im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.
Schiedsrichter: Luca Sambill (VfB Lübeck), zeigte einmal auf den Strafstoßpunkt (Handspiel von Herrmann, 67.) und viermal „Gelb“: gegen von Haacke (Unsportlichkeit, 50.) und Herrmann (Handspiel, 67.) auf Flensburger sowie Kleine-Bekel (Halten von Kramer, 47.) und Gueye (Foul an Richter, 80.) auf Kieler Seite.
Trainerstimmen:
Der Gäste-Trainer, Sebastian Gunkel, sagte: „Wir kamen nach Flensburg, und dann weißt du, dass da kein Rassenteppich ist. Ein Leckerbissen war so heute nicht möglich. Der Platz war schwierig und so nicht alles möglich. Nach der Niederlage in Hamburg haben wir eine Reaktion gezeigt. Es macht Spaß hier, Fußball zu spielen. Ich habe gesehen, dass wir die besseren Chancen hatten. Mit der Leistung bin ich sehr zufrieden.“
Unser Trainer Benjamin Eta meinte: „Der Einschätzung kann ich mich anschließen. Es war auf dem Boden heute sehr schwer. Defensiv war es okay, nach vorn war es zu wenig. Dabei hat es durchaus Szenen gegeben. Wenn wir dort die richtigen Entscheidungen treffen, hätten wir vier, fünf große Torchancen haben können. Wir haben noch viel zu tun. Kiel hatte die besseren Chancen. Wir können mit dem 0:0 zufrieden sein.“