Nullnummer bei Null Grad
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Nullnummer bei Null Grad
SC Weiche Flensburg 08 – 1. FC Phönix Lübeck 0:0
Am 26. Spieltag der Regionalliga Nord hat der SC Weiche Flensburg 08 gegen den 1. FC Phönix Lübeck ein verdientes torloses Remis erreicht. Damit gelang seit dem 25. Oktober 2024 – 1:0-Heimsieg gegen den Hamburger SV II – zwar nicht der erste Sieg, aber immerhin das erste Liga-Spiel ohne Gegentor. Vor 704 frierenden Zuschauern im heimischen Manfred-Werner-Stadion lieferten sich beide Kontrahenten bei sehr frischen Temperaturen nahe Null Grad ein von der Taktik geprägtes Landesderby, bei dem unsere Mannschaft den Schwerpunkt auf eine stabile defensive Grundordnung legte. Während Phönix-Trainer Christiano Adigo die Tore vermisste und den Gegner für seine taktische Einstellung lobte, sagte unser Verantwortlicher Torsten Fröhling: „Ich bin froh, dass die Mannschaft eine Reaktion gezeigt hat, dass sie mannschaftlich geschlossen aufgetreten ist und dass sie einen verdienten Punkt geholt hat. Darauf bin ich stolz.“
Nach der 0:1-Niederlage vom vergangenen Sonntag beim FC Teutonia 05 Ottensen änderte Trainer Torsten Fröhling seine Startelf dreimal. Für Malte Petersen, Marcel Cornils und Randy Gyamenah begannen die Startelfdebütanten Gustav Karimi und Tarik Pannholzer sowie der zuvor verletzte Sandro Plechaty. Bereits vor der Pause musste Alexander Laukart nach einer Verletzung auf einer Trage den Platz verlassen. Er wurde von Malte Petersen ersetzt. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wechselte Weiche die anderen viermal. Es kamen Marcel Cornils, Randy Gyamenah, Bjarne Schleemann und schließlich Torben Marten bei seinem Comeback nach Verletzungspause. Dem 20er Kader gehörten des Weiteren Torhüter Jovan Jovic sowie Theo Behrmann, Joshua Nwokoma und Juri Schlingmann an. Nicht dabei waren aus Verletzungsgründen Marian Sarr, Mads Albæk, Maxim Jurk und Pelle Hoppe sowie Paul Thieler. Phönix-Trainer Christiano Adigo nahm hingegen gegenüber dem 4:1-Heimsieg gegen Holstein Kiel II in der Anfangself keine Veränderungen vor.
Die Partie hatte einen abwartenden Beginn, bei dem Weiche den Gästen weitgehend den Ball überließ, in der eigenen Hälfte aber kompakt verteidigte. So hatte Phönix mehr vom Spiel, viel Ballbesitz und die ersten Torannäherungen, jedoch keine richtig zwingenden Chancen. Den ersten Abschluss verbuchte Jonathan Stöver, der seinen Schuss allerdings deutlich zu hoch ansetzte (6.). Zwei flach getretene Freistöße von Johann Berger aus relativ zentraler Position parierte SC-Torhüter Christian Rust sicher (11., 15.).
Erst allmählich kam Weiche auch offensiv ins Spiel. Sandro Plechaty fand mit seinem Ball in die Spitze Ben Opoku, der an Torhüter Mika Schneider scheiterte (17.). Bei der gleichen Konstellation – Sandro Plechaty auf Ben Opoku – kurz darauf trudelte der Abschluss unseres Stürmers knapp am kurzen Pfosten vorbei (21.). Auf der Gegenseite hatte Tony Lesueur eine gute Schussposition im Strafraum, verzog jedoch deutlich (23.). Kurz vor der Halbzeit verletzte sich leider Alexander Laukart im Zweikampf mit Obinna Iloka beinahe in Höhe der Mittellinie (40.). Er musste auf dem Platz von Sanitätern behandelt und schließlich ausgewechselt werden. Gute Besserung, Alex! Nach minutenlanger Unterbrechung scheiterten erst Gustav Karimi nach Ablage von Dominic Hartmann an Torhüter Mika Schneider sowie danach Tarik Pannholzer, dessen Nachschuss von Jannes Vollert kurz vor der Linie mit dem Kopf abgewehrt wurde (45.+4). Nur eine Minute später konnte sich Ben Opoku durchsetzen, aber Phönix-Schlussmann Mika Schneider war rechtzeitig aus seinem Kasten geeilt und parierte den Abschluss vom rechten Fünfmetereck (45.+5). So ging es torlos in die Kabinen.
Nach der Pause passierte vor den Toren dann noch weniger. Eine Flanke von René Guder konnte Ben Opoku per Kopf nicht richtig drücken (51.). In ähnlicher Situation ging der Kopfball unserer Nummer neun nach Freistoßflanke erneut von René Guder rechts am Pfosten vorbei (56.). Julius Kliti verfehlte auf der Gegenseite den Kasten (62.). So um die 60. Minute sah die stets faire Partie nach einem harten Abnutzungskampf im Mittelfeld aus. Der Ball wechselte in kurzer Folge seinen Besitzer. Viele Pässe landeten beim Gegner oder im Seitenaus, wobei der Platz nicht einfach zu bespielen war. Kurz vor Abpfiff hatte Randy Gyamenah noch einmal eine Gelegenheit, doch sein Schussversuch ging über den Kasten (87.). In der Schlussphase schienen beide Kontrahenten ohnehin eher einen Friedenspakt geschlossen zu haben und nicht mehr ins Risiko gehen zu wollen. Unserer Mannschaft war es vollends gelungen, Spielfreude beim Kontrahenten nach dem Seitenwechsel nicht aufkommen zu lassen.
Bei Phönix Lübeck waren Jannes Vollert und Kevin Ntika die auffälligsten Spieler. Die besten Noten bei unserer Mannschaft konnten sich mit Marshall Faleu und Malte Petersen ebenfalls zwei Abwehrspieler verdienen.
Auch am 27. Spieltag muss unsere Mannschaft am Freitagabend auf den Rasen. Sie tritt am 21. März 2025 ab 19 Uhr im Ostfrieslandstadion beim BSV Kickers Emden an.
Weiche: Rust – Guder, Faleu, Laukart (45.+3 Petersen), Richter – Hüneburg – Karimi (83. Schleemann), Hartmann (Kap.) – Plechaty (78. Gyamenah), Opoku (86. Marten), Pannholzer (63. Cornils). Trainer: Fröhling.
1. FC Phönix Lübeck: Schneider – Vollert, Ntika, Kokovas – Krüger (85. Jablonski), Berger (Kap./46. Ihde), Maiolo, Lesueur – Adou (46. Obushnyi), Iloka (57. Fritzsche), Stöver (57. Kliti). Trainer: Adigo.
Tore: keine.
Zuschauer: 704 unter Flutlicht im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.
Schiedsrichter: Furkan Cevdet Vardar (SV Rot Weiss Wilhelmsburg).
Gelbe Karten: keine.
Trainerstimmen:
Der Phönix-Trainer Christiano Adigo sagte: „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich an die Zuschauer und Fans denke, die viele Tore sehen wollen. Das ist leider nicht eingetreten. Die erste Halbzeit war ein sehr zerfahrenes Regionalliga-Spiel. Es gab nur wenig Torraumszenen. Weiche Flensburg war sehr gut eingestellt. Weiche war vorsichtig, spielte aber sehr sehr gefährliche Konter. Wir konnten bis zur Halbzeit ein 0:0 retten. Dass ich unzufrieden war, ist ein offenes Geheimnis. Es ist ein gerechtes 0:0, leider.“
Unser Trainer Torsten Fröhling meinte nach einem Dank an seinen Trainerkollegen: „Ja, Tore sind wichtig. Aber ich bin froh, dass wir zu null gespielt haben. Dazu gibt es ein Kompliment an meine Mannschaft. Wir wollten nach den Ergebnissen der letzten Wochen kompakt sein, die individuellen Fehler abstellen und auf Umschaltmomente setzen. Kurz vor der Pause hatten wir dann auch die Dreifach-Chance. Ich bin froh, dass die Mannschaft eine Reaktion gezeigt hat, dass sie mannschaftlich geschlossen aufgetreten ist und dass sie einen verdienten Punkt geholt hat. Darauf bin ich stolz. Jetzt müssen wir uns den Rest noch erarbeiten. Es ist wichtig, dass die Jungs ein kleines Erfolgserlebnis hatten.“
Auf Nachfrage zum Befinden des verletzt ausgeschiedenen und ins Krankenhaus gebrachten Alexander Laukart sagte er, dass er noch nichts Genaues wisse. Mit sarkastischem Unterton ergänzte er: „Ich hoffe, dass es nur der Meniskus ist. Das macht ja heute schon der Hausmeister.“