Nord-Süd-Landesduell erneut ohne Sieger
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Nord-Süd-Landesduell erneut ohne Sieger
SC Weiche Flensburg 08 – FC Eintracht Norderstedt 1:1 (1:0)
Im letzten Liga-Heimspiel der Saison 2022/23 trennte sich der SC Weiche Flensburg 08 vom FC Eintracht Norderstedt 1:1-unentschieden. Die Partie des 37. Spieltags war bei frühlingshaft-sonnigem, jedoch nicht allzu warmem Wetter am Samstagnachmittag typisch für eine Angelegenheit zweier Mannschaften, die kurz vor Saisonende keinen großen Druck mehr verspüren. Vor 775 Zuschauern hinterließen die Süd-Schleswig-Holsteiner im Manfred-Werner-Stadion dabei gerade nach der Pause den besseren Eindruck. Sie konnten dennoch auch ihr zehntes Gastspiel an der Bredstedter Straße nicht für sich entscheiden. Nach dem 2:2-Remis im Hinspiel gab es im Rückspiel wieder eine „friedliche“ Punkteteilung, mit der sich Gästetrainer Olufemi Smith nach guter Leistung nur bedingt zufrieden zeigte. Unser Trainer Benjamin Eta stellte hingegen klar: „Ich bin absolut unzufrieden. Es ist für uns ein geschenkter Punkt.“
Gegenüber der Startaufstellung vom 1:1-Remis aus der Vorwoche beim SSV Jeddeloh II gab es vier Änderungen. Philip Østerbæk, Patrick Herrmann, Dominic Hartmann und Marcel Cornils rückten für Jesper Heim, Bjarne Schleemann, Nico Empen (alle Bank) und John Dethlefs (verletzt) in die Anfangself. Zur Pause kam Julian von Haacke zu seinem Comeback. Danach wurden erst Thies Richter und Nico Empen, später dann Kevin Schulz sowie kurz vor Schluss Henri Boi Fritze eingewechselt. Dem Spieltagskader gehörten ferner Torhüter Jesper Heim sowie Tobias Fölster, Bjarne Schleemann und Brian Jungjohann an. Bei Norderstedt gab es sogar fünf Änderungen in der Startformation. Andre Wallenborn, Dane Kummerfeld, Philipp Koch, Kangmin Choi und Jonas Behounek begannen für Juri Marxen, Jan-Pelle Hoppe, Dylan Williams, Nick Gutmann und Manuel Brendel (alle auf der Bank).
Vor dem Anpfiff der Partie wurde es emotional. Sportgeschäftsführer Christian Jürgensen, Finanzgeschäftsführer Harald Uhr sowie Vereinsvorsitzender Bernd Bleitzhofer verabschiedeten die zum Saisonende ausscheidenden Spieler Kevin Schulz, Nico Empen, Brian Jungjohann und Tobias Ryborg sowie Physiotherapeut Johannes Outzen. Selbst Jan Lüneburg vom Rivalen Eintracht Norderstedt wurde vor seinem letzten Auftritt beim SC Weiche von unseren Verantwortlichen mit einem Blumenstrauß gewürdigt.
Den ersten, noch harmlosen Abschluss in der Partie verzeichnete René Guder, dessen Schuss das Tor links verfehlte (6.). Wenig später nutzte Florian Meyer einen Norderstedter Fehlpass zum Torschussversuch, doch er traf den Kasten ebenfalls nicht (16.). Der Partie fehlte auch in der Folge insgesamt der große Atem. Die Süd-Schleswig-Holsteiner hatten anfangs viel Ballbesitz und wurden bei einer Doppelchance Mitte der ersten Halbzeit gefährlich. Den langgezogenen Ball von der rechten Seite – halb Flanke, halb Torschuss – von Tjark Hildebrandt lenkte SC-Torhüter Philip Østerbæk mit größter Mühe über die Latte (22.). Beim folgenden Eckstoß bekam Jonas Behounek eine unerwartete Chance, war dabei aber zu überrascht (23.). Kurz vor der Pause gab es eine schöne Aktion von Holger Brüning, dessen Schuss von halbrechts Philip Østerbæk zum Eckball klärte (42.). Im Gegenzug ging Weiche – zu jenem Zeitpunkt durchaus etwas überraschend – nach insgesamt ausgeglichenem und wenig spektakulärem Geschehen in Führung. Dominic Hartmann hatte auf rechts heraus zu René Guder gepasst. Dessen Eingabe an den Fünfmeterraum veredelte Marcel Cornils elegant und sehenswert zur 1:0-Pausenführung der Platzherren (43.).
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Nach einem Flensburger Fehlpass im Spielaufbau an der Mittellinie lief der Konter über Marc Bölter. Der passte kurz vor dem Strafraum auf Jonas Behounek, der knallhart abzog. Über Torhüter Philip Østerbæk schlug die Kugel ein (48.). Dann war es wieder Marc Bölter, der am Strafraum erneut auf Jonas Behounek ablegte. Torwart Philip Østerbæk rettete zum Eckstoß (54.). Und die Norderstedter blieben die aktivere Mannschaft, zumal sie beim Überbrücken des Mittelfeldes zuweilen ordentlichen Platz hatten. Der eingewechselte Jan-Pelle Hoppe zielte von halblinks am kurzen Eck vorbei (67.). Holger Brüning passte elegant auf Kangmin Choi, dessen Schuss von Philip Østerbæk gehalten wurde (75.). Auf der Gegenseite zielte Nico Empen bei der einzigen Flensburger Gelegenheit nach der Pause knapp am Tor vorbei (76.). Ansonsten drängte die Eintracht, die ihre Chance auf den ersten Sieg in Flensburg witterte. Ein Freistoß von Cemal Sezer zischte am Tordreieck vorbei (87.). Und der eingewechselte Ex-Lübecker scheiterte kurz darauf aus Nahdistanz am SC-Schlussmann (90.). Schließlich rettete der aufmerksame Thies Richter noch in größter Not kurz vor der Linie (90.+2). Da es die Gäste in der überlegen geführten Schlussphase nicht schafften, die Murmel über die Linie zu bringen, blieb es beim aus Flensburger Sicht etwas glücklichen 1:1-Remis.
Auffälligste Spieler bei den Gästen aus Norderstedt waren Innenverteidiger Fabian Grau sowie Marc Bölter und Jonas Behounek, die im Mittelfeld viel Betrieb machen konnten. Bei unserer Mannschaft konnte sich Torhüter Philip Østerbæk die beste Note verdienen. Neben dem bewährten Innenverteidiger-Duo mit Patrick Thomsen und Torben Rehfeldt konnte auch der eingewechselte Thies Richter Pluspunkte sammeln.
Mit dem 38. Spieltag wird die Saison 2022/23 in der Regionalliga Nord abgeschlossen. Am kommenden Samstag, 27. Mai, reist dazu unsere Mannschaft zum Hamburger SV II, der den Titelgewinn mit seinem zweiten Matchball und einem Sieg gegen Weiche perfekt machen könnte. Anpfiff beim Spitzenreiter im Sportpark Eimsbüttel – bis vor kurzem noch: Wolfgang-Meyer-Sportanlage – wird um 14 Uhr sein.
Weiche: Østerbæk – Herrmann, Rehfeldt (V), Thomsen (V), Neicu (46. von Haacke) – Hartmann (Kap./73. K. Schulz), Wirlmann, F. Meyer (61. Richter) – Guder, Gieseler (87. Fritze), Cornils (61. Empen). Trainer: Eta.
Norderstedt: Huxsohl – Hildebrandt, Grau, Wallenborn (46. Bojadgian), Kummerfeld (76. Marxen) – Koch (V/61. Hoppe) – Choi (76. Sezer), Behounek, Bölter, Brüning – Lüneburg (Kap./72. Brendel). Trainer: Smith.
Tore: 1:0 Cornils (43.), 1:1 Behounek (48.).
Zuschauer: 775, darunter ca. 40 Gäste-Fans, im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.
Schiedsrichter: Timon Schulz (TSV Germania Arpke), hatte wenig Probleme in einer fairen Partie, in der er dreimal „Gelb“ zeigte: für Rehfeldt (taktisches Foul an Behounek, 29.) und Thomsen (Foul an Sezer, 87.) auf Flensburger sowie für Koch (Foul an Cornils, 38.) auf Norderstedter Seite.
Trainerstimmen:
Der „EN“-Trainer Olufemi Smith sagte: „Ich denke, dass wir ein gutes Spiel gesehen haben. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis nicht ganz so. Es hätte sich keiner beschweren dürfen, wenn wir das Spiel für uns entschieden hätten. Am Ende ist es ein ‚guter‘ Punkt, für den wir sehr viel investiert haben. Ich arbeite weiter daran, hier einmal zu gewinnen. So sind wir insgesamt nicht unzufrieden.“
Unser Trainer Benjamin Eta meinte: „Ich bin absolut unzufrieden. Wir haben schwach begonnen, uns dann gut gesteigert. Wir gehen mit dem 1:0 in die Pause. Dann verlieren wir den Ball, kassieren den Ausgleich und fallen fast schon auseinander. Es ist für uns ein geschenkter Punkt. Ich bin aber definitiv guter Dinge, dass wir sowohl beim HSV II als auch das Pokalfinale gewinnen können.“