Niederlage beim Werder-Nachwuchs
Neuigkeiten
Niederlage beim Werder-Nachwuchs
SV Werder Bremen II – SC Weiche Flensburg 08 4:1 (1:0)
Es bleibt dabei: Die U 23 des SV Werder Bremen ist eine der unangenehmsten Gegner des SC Weiche Flensburg 08 in der Fußball-Regionalliga Nord. Auch beim achten Versuch klappte es nicht mit dem ersten Sieg an der Weser – schlimmer noch: Erstmals kassierte Weiche auf Platz 11 des Stadiongeländes am Weserstadion vier Gegentore. Zum Ausklang „der englischen Woche“ verlor unsere Mannschaft am 13. Spieltag klar mit 1:4-Toren. Bei angenehmen etwa 15 Grad Celsius sahen 408 Zuschauer eine kurzweilige Partie, die Mitte der zweiten Halbzeit mit dem Bremer Treffer zum 2:1 ihre entscheidende Wendung nahm. Unser Verantwortlicher Torsten Fröhling sagte nach der Partie: „Das Ergebnis ist auf alle Fälle zu hoch. Der Sieg ist sicherlich verdient, wenn der Gegner vier Tore schießt. Unser Spiel war aber vom Fußballerischen gar nicht so schlecht.“
Im Vergleich zum 2:0-Sieg vom Donnerstag gegen den VfB Oldenburg gab es in der Anfangsformation eine Änderung. Für Malte Petersen begann Torben Marten. Wechsel gab es erst im Verlauf der zweiten Halbzeit. Ins Spiel kamen Alexander Laukart, Jakob Johansson, Juri Schlingmann, Joshua Nwokoma und Malte Petersen. Das Aufgebot des Spieltages komplettierten Torhüter Nils Bock sowie Paul Thieler, Maxim Jurk und Aaron Brüning. Nicht zur Verfügung standen die Langzeitverletzten Torben Rehfeldt, Pelle Hoppe, Bjarne Schleemann und Theo Behrmann sowie die angeschlagenen Jovan Jovic und Randy Gymenah und der erkrankte Noel Kurzbach.
Der Werder-Trainer Christian Brand veränderte seine Startelf gegenüber dem Auftritt vom Mittwoch beim 3:1-Sieg bei Holstein Kiel II auf zwei Positionen. Für Dennis Lütke-Frie und Maik Lukowicz (beide zunächst auf der Bank) begannen Leon Opitz und Joel Imasuen. Der Ex-Flensburger Jannic Ehlers saß ebenfalls zunächst auf der Bank.
Die Partie begann ausgeglichen, wobei mit zunehmendem Verlauf die Platzherren wohl etwas mehr vom Spiel hatten. Der erste Abschluss ging auf das Konto von Marcel Cornils, dessen Flachschuss aber Werder-Torhüter Spyridon Angelidis vor keine Probleme stellte (7.). Auf der Gegenseite war Kein Sato nach einem Pass in die Tiefe zu überrascht, dass er frei vor SC-Schlussmann Christian Rust auftauchte, ohne im Abseits zu sein (12.). Den Kopfball von Joel Imasuen parierte Christian Rust sicher (17.), und der „Strahl“ von Leon Opitz zischte am Ziel vorbei (23.). Die Platzherren spielten dann eine Umschaltsituation über den früh eingewechselten Ronan Kratt, dessen finaler Pass ins Zentrum nicht ankam, über die rechte Seite schlecht aus (24.). Und bei einer Flanke von Cimo Röcker konnte Joel Imasuen die Unstimmigkeit zwischen Torhüter und Innenverteidigung des SC nicht nutzen (26.). Das waren alles nicht die ganz großen Chancen, aber doch eine Handvoll kleinerer Möglichkeiten. Auf Flensburger Seite ging ein Schuss von Dominic Hartmann am Tor links vorbei (25.).
Die Führung der Platzherren war in Summe nicht unverdient. SC-Torhüter Christian Rust hatte einen langen Ball auf der linken Abwehrseite im Strafraum nicht unter Kontrolle bekommen; Ricardo-Felipe Schwarz schnappte sich die Kugel, brachte sie von außen vor das Tor, wo Kein Sato am zweiten Pfosten nur noch den Fuß hinhalten und die Murmel ins Tor abtropfen lassen musste (32.). Danach hatte Ben Opoku zweimal die Möglichkeit, um schnell auszugleichen. Seinen Hechtflugkopfball auf das kurze Eck parierte Werder-Schlussmann Spyridon Angelidis mit Mühe und Hilfe des Pfostens (34.). Und als sich Sandro Plechaty über rechts durchsetzte und Mohamed Cherif schickte, verpasste unser Mittelstürmer die Flanke knapp (36.).
Mit Beginn der zweiten Halbzeit übernahm Weiche das Zepter. Unklar blieb, ob die Bremer bewusst derart defensiv agierten. Schließlich ließen sie Flensburger Chancen zu. Der Schuss von Marcel Cornils wurde zum Eckstoß abgefälscht (53.). Dann rettete Ethan Kohler im letzten Moment zum nächsten Eckstoß, als Marcel Cornils den ihn hinterlaufenen Thies Richter über links in Szene gesetzt hatte (54.). Marcel Cornils versuchte es aus der Distanz mit einem Heber, weil Werder-Torhüter Spyridon Angelidis zu weit vor seinem Kasten stand (59.). Den Flachschuss von Thies Richter auf das lange Eck wischte der Schlussmann der Grün-Weißen stark weg (59.). Der Ausgleich war mittlerweile verdient, und er gelang Dominic Hartmann, der die Vorarbeit von Sandro Plechaty von rechts mit Direktabnahme nutzte (62.). Das zwischenzeitliche 1:1 war der verdiente Lohn, und Weiche schien nun dem eigenen Führungstreffer nahe.
Aber es kam anders. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung war plötzlich Noel Imasuen frei durch. Kompromisslos schmetterte er die Kugel von halblinks flach ins rechte Eck zum 2:1 für die Heim-Elf (68.). Weiche verlor daraufhin die Ordnung und hatte zunächst Glück, dass der Kopfball von Noel Imasuen an die Unterlatte knallte. Unmittelbar zuvor hatte Torben Marten mit starkem Tackling gegen Kein Sato zum Eckstoß geklärt (70.). Doch der dritte Werder-Treffer fiel nur Sekunden später. Leon Opitz überlupfte unseren Torhüter Christian Rust aus Nahdistanz zum 3:1 (71.).
In den letzten 20 Minuten zeigten beide Mannschaften in einem beinahe offenen Schlagabtausch, warum sie als offensivstark gelten. Leon Opitz fand gleich zweifach in unseren Torsteher Christian Rust seinen Meister (76.). Jannic Ehlers jagte einen Ball aus vollem Lauf über den Kasten (78.), scheiterte dann aus Nahdistanz an Christian Rust (81.), um in der Nachspielzeit nach einem Sololauf über links in die entblößte Weiche-Abwehr die Kugel exakt rechts unten zum 4:1-Endstand ins Netz zu nageln (90.+1). Die beste Weiche-Chance hatte Juri Schlingmann, dessen Kopfball aus Nahdistanz Werder-Torhüter Spyridon Angelidis stark parieren konnte (80.). So hatte das Spiel zum Ende hin beinahe wilde Züge angenommen, wobei die angriffsfreudigen Werderaner da ihre Überlegenheit demonstrieren konnten.
Auffälligste Bremer waren Kapitän Cimo Röcker als Innenverteidiger, der das Spiel von hinten aufbaute, Leon Opitz als torgefährlicher Gestalter im Mittelfeld und Linksaußen Kein Sato mit vielen Läufen in die Tiefe. Die besten Noten bei unserer Mannschaft konnten sich der zweikampfstarke Innenverteidiger Torben Marten und der sehr viele Wege gehende Thies Richter verdienen.
Weiter geht es mit dem 14. Spieltag am Samstag, 12. Oktober 2024. Dann empfängt unsere Mannschaft ab 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion den amtierenden Landesmeister SV Todesfelde.
Werder Bremen II: Angelidis – Atiabou (20. Kratt/69. Lukowicz), Kohler, Röcker (Kap.), Wagner – Polat (65. Ehlers), Schwarz (57. Lütke-Frie), Opitz – Sato, Imasuen (79. Johanns), O. Schulz. Trainer: Brand.
Weiche: Rust – Guder, Faleu, Marten (84. Petersen), Richter – Albæk (Kap./73. Laukart) – Cherif, Hartmann – Plechaty (80. Nwokoma), Opoku (80. Schlingmann), Cornils (73. Johansson). Trainer: Fröhling.
Tore: 1:0 Sato (32.), 1:1 Hartmann (62.), 2:1 Imasuen (68.), 3:1 Opitz (71.), 4:1 Ehlers (90.+1).
Zuschauer: 408 im Stadion „Platz 11“ am Weserstadion, Bremen-Peterswerder.
Schiedsrichter: Julian Bergmann (1. FCR 09 Bramsche).
Gelbe Karten: Ehlers (Foulspiel, 66.), Imasuen (Unsportlichkeit, 72.), Lukowicz (Foulspiel, 89.)/Albæk (absichtliches Handspiel, 30.), Cornils (Foulspiel, 39.), Guder (Foulspiel, 83.).
Trainerstimmen:
Der Bremer Trainer Christian Brand sagte laut Werder-Homepage: „Es war das erwartet enge Spiel, in dem wir nach der Führung verdient den Ausgleich kassiert haben. Danach haben auch unsere Einwechselspieler einen großen Teil zum Erfolg beigetragen. Die Mannschaft hat alles gegeben und wollte das Spiel unbedingt gewinnen. Das haben wir geschafft. Nach den intensiven vergangenen Wochen war das eine super Leistung. Das Motto war es alles zu geben, und das haben die Jungs sehr gut umgesetzt.“
Unser Trainer Torsten Fröhling meinte: „Schade. Am Ende sieht man nur das Ergebnis. Die erste Halbzeit verlief noch ausgeglichen. Dabei machen wir den ersten Fehler beim 0:1. Wir hätten uns noch besser helfen und schneller verschieben können. Zur Halbzeit haben wir das angesprochen. In der zweiten Halbzeit waren wir richtig dominant und hatten sehr viele Chancen. Wir haben verdient den Ausgleich erzielt und sind nah am 2:1. Der letzte Pass klappte nicht. Dann wird ein Fehler im Spielaufbau mit dem 1:2 bestraft. Wir hatten Chancen gehabt. Ich muss der Mannschaft vorwerfen, dass sie sich hat auskontern lassen. Unsere Fehler im Spielaufbau wurden bestraft. Das darf uns eigentlich nicht passieren. Das Ergebnis ist auf alle Fälle zu hoch. Der Sieg ist sicherlich verdient, wenn der Gegner vier Tore schießt. Unser Spiel war aber vom Fußballerischen gar nicht so schlecht.“