Neubeginn in Norderstedt
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Neubeginn in Norderstedt
Weiche muss am Sonntag zur Eintracht
In der Regionalliga Nord steht der letzte Hinrundenspieltag an. Unsere Mannschaft gastiert dazu beim FC Eintracht Norderstedt. Die Partie wird zum Weiche-Trainerdebüt von Torsten Fröhling und für unsere Mannschaft zur Gelegenheit, wichtige Punkte auf dem Weg aus dem Tabellenkeller zu sammeln. Bevor es am Sonntagnachmittag ab 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion der 80.000-Einwohner-Gemeinde im Hamburger Speckgürtel ernst werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: Jungstörche stutzen die Adler
Der vergangene 16. Spieltag brachte gleich vier Auswärts- und nur zwei Heimsiege. Schon am Freitag konnten drei Saison-Fehlstarter mit „Dreiern“ auf fremden Plätzen weiteren wertvollen Boden gutmachen. Der VfB Oldenburg gewann beim FC St. Pauli II mit 1:0, der Hamburger SV II siegte bei Weiche mit 2:1, und Drochtersen/Assel bezwang den gastgebenden Aufsteiger Kilia Kiel mit 3:1. Vierter Auswärtssieger war Tabellenführer Holstein Kiel II, der sich am Samstag im Spitzenspiel bei Phönix Lübeck mit 3:1 durchsetzen konnte. Die jungen Störche stutzten damit die zuvor siebenmal in Serie siegreichen „Adlerträger“ zurecht und profitierten zudem vom 1:1-Remis von Hannover 96 II am Samstag beim Eimsbütteler TV.
Hinten dem Spitzentrio mit Holstein II, Hannover II und Phönix klafft schon eine kleine Lücke. Von den Verfolgern lösten Lohne mit einem 5:0 gegen den Bremer SV am Freitag und Meppen mit dem dritten Sieg in Serie, einem 4:2 am Samstag gegen Norderstedt, ihre Heimaufgaben, während Teutonia Ottensen am Sonntag in Havelse beim nun seit sieben Liga-Spielen ungeschlagenen TSV über ein 2:2-Remis nicht hinauskam. Die neunte Partie des Spieltags – Spelle-Venhaus gegen Jeddeloh II – musste witterungsbedingt abgesagt werden.
Auch am nun anstehenden 17. Spieltag kann leider kein vollständiges Programm absolviert werden. Die Partie zwischen der U 21 des Hamburger SV und dem SC Spelle-Venhaus muss wegen Länderspielabstellungen beim „Rautenverein“ verlegt werden. Bei zwei Paarungen des Samstags gibt es rein niedersächsische Duelle ohne echte Favoriten: Der VfB Oldenburg erwartet Lohne, und Drochtersen/Assel empfängt Havelse. Hingegen möchte die „Torfabrik“ von Hannover 96 im Aufeinandertreffen zweier U-23-Mannschaften gegen den FC St. Pauli nach der Zurückhaltung in Eimsbüttel (1:1) nun wieder auf Hochtouren laufen. Sagenhafte 46 Treffer haben die Schützlinge von Trainer Daniel Stendel in 16 Partien bereits erzielt. So langsam muss auch Remis-Spezialist Jeddeloh II mal wieder dreifach punkten. Den letzten Sieg gab es am 15. September; seitdem holte der SSV aus sechs Partien noch vier Zähler. Die nächste Gelegenheit gibt es am Samstag eben gegen Eimsbüttel. Und der Bremer SV will zuhause Phönix Lübeck fordern.
Der Sonntag hält drei interessante Paarungen bereit. Neben dem Gastspiel von Weiche in Norderstedt steht das Verfolgerduell zwischen Teutonia Ottensen und Meppen an. Und in Kiel gibt es das Lokalderby der Gegensätze: Der Letzte Kilia, der eine unheilvolle Serie von zehn Liga-Pleiten nacheinander auf dem Buckel trägt, fordert den seit fünf Spielen ungeschlagenen Ersten Holstein II. Da beinahe alle Kilia-Akteure eine Vergangenheit beim großen Nachbarverein haben, dürfte es zugleich zu einem Familientreffen von Ex-Störchen mit aktuellen Jungstörchen kommen.
Zum Gegner: konstant unkonstant
Eintracht Norderstedt hat eine wechselvolle erste Halbserie durchlebt. Mit vier beeindruckenden Siegen – 5:0 beim Vizemeister Hamburger SV II, 2:0 gegen Spelle, 3:1 gegen Teutonia Ottensen und 3:1 in Drochtersen – ging es famos los. Nach der ersten Saisonniederlage gegen den Holstein-Nachwuchs (2:4) gab es eine beinahe denkwürdige 5:6-Pleite beim Bremer SV. Die Antwort war erneut beeindruckend: Mit einer 5:0-Klatsche wurde der ambitionierte VfB Oldenburg nach Hause geschickt. Doch beim Aufsteiger Eimsbüttel gab es das andere Eintracht-Gesicht. Dort wurde mit 0:5 verloren. Danach musste Trainer Olufemi Smith – für Außenstehende dennoch überraschend – seinen Hut nehmen. Der Co-Trainer Max Krause durfte übernehmen und zunächst mit einem 3:2-Sieg im „Stadionduell“ gegen die U 23 des FC St. Pauli nach einem 0:2-Rückstand einen gelungenen Einstand feiern. Freilich setzte sich die Achterbahnfahrt durch die Liga fort. Unter der Leitung von Max Krause gab es bislang zwei Siege, ein Remis und drei Niederlagen. Der jüngste Auftritt, am vergangenen Samstag beim SV Meppen, ging mit 2:4 verloren. Die Partie ähnelte dem Weiche-Gastspiel in der Meppener Hänsch-Arena, das der Drittliga-Absteiger aus dem Emsland in beinahe gleicher Weise zwei Wochen zuvor mit 3:2 gewonnen hatte. Und noch eine Ähnlichkeit zwischen Weiche und Norderstedt gibt es: Die Eintracht musste im Landespokal ebenfalls überraschend früh und schmerzhaft die Segel streichen. Beim Oberligisten USC Paloma verloren die Süd-Schleswig-Holsteiner mit 1:3. Dabei haben sie eigentlich den Anspruch, in jedem Jahr das Finale um den Hamburger Pokal zu bestreiten.
Vor dieser Saison hatte Norderstedt den über viele Jahre gewachsenen Kader doch etwas stärker umgebaut. Mit Mittelstürmer Jan Lüneburg (SV Lieth) verließ eine Vereinsikone den Klub. Auch Fabian Grau (USA), Kang-min Choi (SGV Freiburg), Jesper Hölscher (Eimsbüttel), Hamajak Bojadgian (ETSV Hamburg) oder Rico Bork (vereinslos) gehörten mehr oder weniger lange zum Norderstedter Stammpersonal. Aus sportlicher Sicht dürften zudem die Abgänge von Pelle Hoppe (Weiche), Cemal Sezer (Altglienicke), Tjark Hildebrandt (Hamburger SV II) und Maximilian Schütt (Lok Leipzig) besonders schmerzhaft gewesen sein. Auf der Zugangsseite konnte „EN“ neben Talenten aus dem eigenen Nachwuchs vor allem drei Top-Transfers vermelden. Aus dem Kieler Storchennest kamen Innenverteidiger Moritz Frahm und Stürmer Noah Awuku. Mit Ersin Zehir – einst u. a. FC St. Pauli und VfB Lübeck – wechselte zudem ein Mann für die Zentrale nach Norderstedt. Inzwischen ist der 25-jährige Mittelfeldspieler sogar Kapitän der Eintracht. Bestens eingeschlagen hat ferner Stürmer Kevin Prinz von Anhalt, der in der Liga bereits siebenmal traf und wie der verletzte Michael Gries im Sommer von Altona 93 kam. Noch zwei Saisontreffer mehr hat Nick Gutmann auf seinem Konto. Der einst im Nachwuchs von Werder Bremen ausgebildete Rechtsaußen kehrte bereits im vergangenen Winter nach einem eineinhalbjährigen USA-Aufenthalt zurück an die Ochsenzoller Straße. Nun zählt er mit neun Toren zu den Top-Angreifern der Liga. Von den „altbekannten“ Spielern im Rot der Eintracht seien Torhüter Lars Huxsohl, die Abwehrspieler Dane Kummerfeld und Juri Marxen, der „Sechser“ Philipp Koch, Jonas Behounek aus dem Mittelfeld oder Linksaußen Nils Brüning genannt. So verfügt Trainer Max Krause über einen ebenso erfahrenen wie entwicklungsfähigen Kader – der jüngst allerdings krankheits- und verletzungsbedingt ein paar Ausfälle zu verzeichnen hatte. Gegen Weiche sollen aber die in Meppen fehlenden Dane Kummerfeld (nach Knieschwellung), Moritz Frahm und Florian Meier (beide zuvor erkrankt) wieder zur Verfügung stehen.
Eintracht Norderstedt gilt seit Jahren als in der Regionalliga etabliert. So richtig in Abstiegsgefahr gerieten die Süd-Schleswig-Holsteiner ebenso selten wie in den „Verdacht“, höhere Ambitionen zu verfolgen. So passte die Einschätzung des einstigen Trainers Olufemi Smith, die er vor Saisonbeginn gegenüber „kicker.de“ gegeben hatte, ins Gesamtbild, das über „EN“ besteht. Er hatte damals gesagt: „Für uns geht es nach einem Umbruch im Kader erst einmal darum, dass wir uns als Team finden. Unser Ziel ist es, eine solide Runde zu spielen. Im Idealfall sichern wir frühzeitig den Klassenverbleib und landen am Ende auf einem einstelligen Tabellenplatz.“ Genau das ist der Plan – und der passt auch zum aktuellen Tabellenachten.
Unsere Mannschaft: stabilisieren und punkten
Die vergangenen Tage beim SC Weiche standen ganz im Zeichen des vollzogenen Trainerwechsels. Christian Jürgensen, Sport-Geschäftsführer, hatte erklärt: „Nach dem neunten Heimspiel ohne Sieg haben wir uns in der sportlichen Leitung dazu entschieden, dass wir noch vor der Winterpause einen neuen Impuls setzen wollen.“ Torsten Fröhling heißt der neue Mann, durch den der Impuls gegeben werden soll. „Es geht darum“, so der Trainerroutinier, „so schnell wie möglich die Mannschaft zu stabilisieren, Punkte zu holen, Vertrauen – auch nach außen – zu gewinnen, die Zuschauer wieder zu begeistern und wieder erfolgreicher Fußball zu spielen, sodass die Brust bei jedem rausgeht.“ Dazu musste er sich in den vergangenen Tagen erst einmal ein Bild von seiner neuen Mannschaft machen. Zwar sei er zuvor noch nie in Weiche gewesen, wie er in einem Pressegespräch bekannte. Doch einige Flensburger Spieler waren ihm vertraut. Dass ihn die Liga überraschen wird, ist nicht wirklich zu erwarten. Torsten Fröhling: „Die Regionalliga Nord kenne ich gut, weil ich in Hamburg lebe und zuletzt viele Spiele der Liga gerade in Hamburg gesehen habe.“ Darunter war rein zufällig auch die Partie zwischen Eimsbüttel und Weiche (0:5). Vor allem aber hat er den kommenden Gegner Eintracht Norderstedt schon mehrmals gesehen. In Norderstedt ist er ohnehin kein Unbekannter. So war er 2006/07 für die U 19 der Eintracht verantwortlich.
Er ist nicht der Einzige im Weiche-Tross, für den es am Sonntag eine Rückkehr an die ehemalige Wirkungsstätte geben wird. Für Pelle Hoppe, der im Januar 2022 vom BFC Dynamo zum FC Eintracht Norderstedt gewechselt war und knapp eineinhalb Jahre bis zu diesem Sommer im Eintracht-Dress spielte (32 Liga-Spiele/8 Tore), geht es gegen seine Ex-Mannschaft. Und auch Theo Behrmann hat eine Vergangenheit bei der Eintracht. Er verbrachte seine Zeit bei den A-Junioren von 2018 bis 2020 in Norderstedt, kam dabei sogar zu einem Kurzeinsatz in der Herren-Regionalliga, als er knapp zehn Minuten vor dem Abpfiff gegen den VfL Wolfsburg II eingewechselt wurde. Das war im vorletzten Eintracht-Spiel vor dem ersten Corona-bedingten Saisonabbruch vom Frühjahr 2020. Es folgte nur noch die Partie von „EN“ gegen Weiche, die am 8. März 2020 torlos endete.
Personell wird der neue Trainer auf Noel Kurzbach (Oberschenkel) und Ilidio Pastor Santos (Reha nach Kreuzbandriss) weiterhin verzichten müssen. Beide absolvierten am ersten Trainingstag unter neuer Ägide am frühen Montagabend weiterhin lediglich ein individuelles Laufprogramm. Mit dabei waren hingegen neben Torhüter Philip Østerbæk, der sich in der Partie unserer U 23 beim PSV Neumünster (2:2) erste Spielpraxis nach wochenlanger Verletzungspause holen konnte, auch der zuvor noch angeschlagene Torben Marten sowie der gegen den Hamburger SV II erkrankt fehlende Jonah Gieseler. Von daher hat Torsten Fröhling bei seinem Debüt die Möglichkeit, nahezu aus dem Vollen zu schöpfen.
Eintracht Norderstedt zählt bislang zu den Lieblingsgegnern unserer Mannschaft. In 19 Liga-Spielen gab es elf Flensburger Siege und sieben Remis bei 32:16 Toren. Nur einmal, am 16. August 2015 mit 2:1, konnte Norderstedt gewinnen. Seitdem hat es „EN“ schon vierzehnmal versucht – jedoch ohne Erfolg. Und was die Rand-Hamburger besonders wurmt, ist die Tatsache, dass sie oft nicht die schlechtere Mannschaft waren. In der vergangenen Saison trennten sich beide im Edmund-Plambeck-Stadion – fast auf den Tag genau vor einem Jahr am 13. November 2022 – 2:2-unentschieden. Den Rückspieltermin hatten die Norderstedter zu einem „Ausflugstag“ erklärt. Am vorletzten Spieltag trennten sich die Kontrahenten im Beisein vieler Eintracht-Fans und -Sponsoren schiedlich-friedlich mit einem 1:1-Remis.
Hinweise für alle Fans: keine weite Anreise
Nach aktuellem Stand ist die Austragung der Partie nicht gefährdet. Allerdings werden für die kommenden Tage auch im Hamburger Raum noch einige Regenmengen erwartet, sodass eine gewisse Unsicherheit besteht.
Das Spiel soll am Sonntag, 19. November 2023, um 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion von Norderstedt angepfiffen werden. Schiedsrichter der Partie ist Marco Scharf (TSV Altenwalde/Cuxhaven), der von Patrik Feyer (Hansa Schwanewede) und Benjamin Lindner (SV Altencelle) an den Linien assistiert wird.
Heimspiele von Eintracht Norderstedt werden medial bestens begleitet. Einen vom Gastgeber kommentierten Livestream wird es auf dem neuen zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport geben. Ihr erreicht ihn unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 oder wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben.
Für die Reise über die A 7 ins rund 150 km entfernte Norderstedt im Kreis Segeberg müssen (ohne Staus) mit PKW etwa eineinhalb Stunden eingerechnet werden. Die Spielstätte an der Ochsenzoller Straße verfügt zwar über einen Parkplatz, doch nur bei rechtzeitigem Erscheinen dürften die Parkmöglichkeiten günstig sein. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln (über Hamburg-Dammtor, dann die U 1 bis „Garstedt, Norderstedt“) muss man mit einer Gesamtanreisezeit von rund drei Stunden rechnen (etwa: 10.15 Uhr ab Flensburg, 12.52 Uhr Ankunft in Garstedt). Vom U-Bahnhof Garstedt gelangt man zu Fuß (1,1 km) in etwa 15 Minuten zum Stadion.
Tickets gibt es ab 7 Euro (Stehplatz ermäßigt) vorab im Internet. Sitzplätze auf der überdachten Haupttribüne gibt es für 15 Euro (ermäßigt 12 Euro), Stehplätze für 9 Euro. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Die Stadiontore und -kassen öffnen in Norderstedt eine Stunde vor Anpfiff, d. h. um 13 Uhr. Gäste-Fans werden in Norderstedt herzlich willkommen geheißen. Das gilt diesmal offenbar ganz besonders, da die Eintracht-Anhänger bei ihrem jüngsten Aufenthalt in Flensburg-Weiche im vergangenen Mai mit positiven Eindrücken zurückkehrten. Insgesamt ist mit etwa 500 Zuschauerinnen und Zuschauern zu rechnen.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis zum Wetter: In Norderstedt werden für Sonntag jahreszeitübliche Höchsttemperaturen um 10 Grad erwartet. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist allerdings erhöht.
Wir wünschen allen nach Norderstedt fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.