Nach „unruhigem“ Spiel: ein Punkt beim FC St. Pauli II
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Nach „unruhigem“ Spiel: ein Punkt beim FC St. Pauli II
FC St. Pauli II – SC Weiche Flensburg 08 2:2 (2:2)
Am 15. Spieltag der Regionalliga Nord hat der SC Weiche Flensburg 08 vom Auswärtsspiel beim FC St. Pauli II einen Punkt mitgebracht. Unsere Mannschaft kam am Sonntagnachmittag im Edmund-Plambeck-Stadion von Norderstedt zu einem 2:2-Unentschieden. Bei mildem und trockenem Herbstwetter sahen 267 zahlende Zuschauer ein unruhiges Spiel, bei dem die erste Halbzeit an Weiche, die zweite indes an die Braun-Weißen ging. Zuletzt hatte es drei Duelle mit den jungen Kiezkickern ohne Flensburger Torerfolg gegeben. Während sich der Trainer des Bundesliga-Nachwuchses, Benny Hoose, auf der Pressekonferenz nach der Partie doch enttäuscht zeigte, sagte unser Verantwortlicher Torsten Fröhling: „Es war ein komisches Spiel, das wir im vergangenen Jahr noch verloren hätten. Man muss auch mal mit einem Punkt zufrieden sein.“
Im Vergleich zur Anfangsformation vom Spiel gegen Todesfelde (5:0) nahm Torsten Fröhling eine Änderung vor. Nach vorheriger „Gelb“-Sperre kehrte René Guder in die Startelf zurück. Dafür musste Thies Richter zunächst auf die Bank. Dort blieb er aber keine halbe Stunde. Er wurde für den angeschlagenen Marcel Cornils eingewechselt. Zuvor musste schon Torben Marten passen, dessen Kniescheibe Probleme bereitete. Für ihn kam Alexander Laukart, der wiederum zur Pause verletzt ausschied, nachdem er umgeknickt war. Für ihn wurde Juri Schlingmann eingewechselt, der gut zwanzig Minuten vor Schluss aus taktischen Gründen geopfert und durch Noel Kurzbach ersetzt wurde. Kurz vor Schluss kam dann noch Joshua Nwokoma zu einem weiteren Kurzeinsatz. Zum Aufgebot des Spieltages gehörten ferner Torhüter Nils Bock, Theo Behrmann, Paul Thieler und Aaron Brüning. Neben den schon länger fehlenden Torben Rehfeldt, Pelle Hoppe und Bjarne Schleemann sowie Jovan Jovic und Randy Gymenah – beide sind auf dem Sprung zurück in das Mannschaftstraining – waren Maxim Jurk und Jakob Johansson nicht im Kader.
Beim FC St. Pauli II gab es gegenüber der Startelf vom 4:0-Auswärtssieg bei der U 23 von Holstein Kiel drei Änderungen. Torhüter Ronny Seibt, Profi-Leihgabe Erik Ahlstrand und Marwin Schmitz liefen für Torhüter Kevin Jendrzej, Max Herrmann (beide auf der Bank) und Muhammad Dahaba (nicht im Kader) von Beginn an auf.
Nach dem Anpfiff hatte der FC St. Pauli II zunächst Vorteile. Eine erste Torannäherung hatte Theo Schröder, der nach der Vorarbeit von Jannis Turtschan über rechts den Ball im Zentrum verpasste (4.). Die Platzherren gingen dennoch in Führung – und zwar ohne eigenes Zutun. Marshall Faleu hatte einen Pass von der rechten Seite auf das eigene Tor gespielt, Torhüter Christian Rust bekam die Kugel aber nicht unter Kontrolle (9.). Doch der Rückstand sorgte eher dafür, dass Weiche präsenter wurde. Vor allem durch die Hereinnahme von Alexander Laukart bekam unsere Mannschaft im Mittelfeld Struktur und Ideen. Nachdem sich unsere Nummer 77 mit geschickter Ballbehandlung im Mittelfeld Platz verschafft hatte, konnte der SC seine erste dicke Torchance verzeichnen. Seinen Pass in die Gasse nahm Marcel Cornils auf, der nach einem kurzen Schwenk im Strafraum die Kugel vom Elfmeterpunkt knapp am Kasten rechts vorbeisetzte (20.). Die Aktion wirkte wie ein Fanal. Nur wenig später schickte nach Ballbehauptung von Marcel Cornils und Weiterverarbeitung von Ben Opoku über rechts Alexander Laukart mit einem Steckpass aus der Zentrale Sandro Plechaty auf halblinks. Unsere Nummer 23 hatte reichlich Platz, zog aus Nahdistanz von halblinks hart ab, St. Paulis Innenverteidiger Lennart Appe lief in den Schuss, drückte ihn zum 1:1-Ausgleich über die eigene Torlinie (22.). Jannis Turtschan hatte zwischendurch noch einen Abschluss auf der Gegenseite, der unseren Torhüter Christian Rust kaum forderte (23.). Wenig später lag Weiche vorn. Mohamed Cherif hatte am eigenen rechten Strafraumeck auf René Guder zurückgespielt, der mit einem weiten Diagonalball Marcel Cornils im linken Halbfeld einsetzte. Unsere Nummer zehn brachte den Ball nach innen, wo ihn Alexander Laukart verpasste. Doch dahinter war noch Ben Opoku, der vom Elfmeterpunkt mit Hilfe des linken Innenpfostens zum 1:2 vollendete (24.).
Weiche, das früh wegen Verletzung Torben Marten verlor und da schon zum Umstellen gezwungen war (14.), musste nach dem Ausscheiden von Marcel Cornils (26.) erneut wechseln. Das tat dem guten Auftritt der Gäste in jener Phase kaum einen Abbruch. Bei einem Konter über René Guder auf rechts nach schnell ausgeführtem Freistoß wäre sogar mehr drin gewesen, doch hier konnte Lennart Appe den Querpass ins Zentrum mit starkem Tackling verhindern (36.). Die letzten beiden Aktionen der ersten Halbzeit gehörten den Kiezkickern. Nach einem energischen Lauf setzte Johann von Knebel seinen Schuss, von Mohamed Cherif abgefälscht, knapp rechts vorbei (41.). Beim folgenden Eckstoß entstand viel Trubel, den Julian Ulbricht mit sattem Abschluss ins kurze Eck zum 2:2-Halbzeitstand abrupt beendete (42.).
Weil Alexander Laukart umgeknickt war, blieb unsere Nummer 77 in der Kabine. Damit verlor Weiche auch die spielerische Dominanz. Stattdessen übernahm der FC St. Pauli II die Initiative. Julian Ulbricht setzte gleich mal einen Ball über den Kasten (46.). Als der Kapitän und Torjäger der Platzherren nach einem Eckstoß am zweiten Pfosten mit einem Spreizschritt noch an die Kugel kam, konnte unser Schlussmann Christian Rust auf der Torlinie parieren (66.). Auf die ganz großen Torchancen mussten die Platzherren ansonsten allerdings lange warten. Weiche hatte erst über Juri Schlingmann aus spitzem Winkel über links eine Torchance (49.) und später, als Dominic Hartmann von rechts Ben Opoku im Zentrum einsetzte, der es mit der Hacke versucht, aber aus Nahdistanz an Torhüter Ronny Seibt scheiterte (81.). In der Schlussphase hatte unsere Mannschaft dann zweimal das Glück auf ihrer Seite. Erst wurde der Treffer von Max Herrmann wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (84.). Dann hatte Romeo Aigbekaen auf halbrechts eine exzellente Position. Sein Schuss wurde aber noch links am langen Pfosten vorbei abgefälscht (90.+1).
Auffälligste Spieler bei der U 23 des FC St. Pauli waren der kopfballstarke Innenverteidiger Lennart Appe und der laufstarke Maximilian Brauburger im linken Mittelfeld. Unsere Mannschaft hatte in „Kurzarbeiter“ Alexander Laukart sowie Mohamed Cherif und Malte Petersen ihre besten Akteure.
Am kommenden 16. Spieltag genießt unsere Mannschaft wieder Heimrecht. Sie empfängt am Freitag, 25. Oktober 2024, um 19 Uhr im Manfred-Werner-Stadion die U 21 des Hamburger SV.
FC St. Pauli II: Seibt – Rinal (58. Günther), Appe, Staugaard – Turtschan, von Knebel, Schmitz (58. Mahnel), Ahlstrand (73. Herrmann), Brauburger – Schröder (58. Aigbekaen), Ulbricht (Kap.). Trainer: Hoose.
Weiche: Rust – Faleu, Petersen, Marten (14. Laukart/46. Schlingmann/70. Kurzbach) – Guder, Albæk (Kap.), Cherif, Hartmann, Plechaty (85. Nwokoma) – Opoku, Cornils (29. Cornils). Trainer: Fröhling.
Tore: 1:0 Faleu (9., Eigentor), 1:1 Appe (22., Eigentor), 1:2 Opoku (24.), 2:2 Ulbricht (42.).
Zuschauer: 267 Zahlende im Edmund-Plambeck-Stadion, Norderstedt.
Schiedsrichter: Benjamin Schmidt (SpVg Laatzen).
Gelbe Karten: Rinal (Foulspiel, 53.), Staugaard (Unsportlichkeit, 66.)/Hartmann (Foulspiel, 37.), Richter (Unsportlichkeit, 83.).
Trainerstimmen:
Der Trainer des FC St. Pauli II, Benny Hoose, sagte: „Das 0:1 war ein Geschenk für uns. Aber wir sind auch so gut ins Spiel gekommen, auch wenn wir das 1:0 nicht erzwungen haben. Aber wir haben danach die Schärfe verloren und – gefühlt – alle Fifty-Fifty-Situationen verloren. Die Umschaltmomente hat Flensburg aber auch gut ausgespielt. Über einen Standard sind wir dann glücklich zurück ins Spiel gekommen. Wir haben eine gute zweite Halbzeit gespielt und können unterm Strich drei Tore schießen, haben aber keines geschossen. Auf die Leistung der zweiten Halbzeit können wir aufbauen. Die erste Halbzeit wollen wir so nicht wieder haben. Es fühlt sich enttäuschend an, Weiche spielt aber auch eine gute Runde.“
Unser Trainer Torsten Fröhling meinte: „Ich finde, es war ein verrücktes Spiel. Ich habe wohl noch nie eine U-Mannschaft gesehen, die so viele große Leute hat. Klar, das 0:1 … sowas passiert halt. Aber ein Kompliment an die Mannschaft, dass sie das weggesteckt und für Christian (Rust/d. Red.) gespielt hat. Wir hatten gute Umschaltmomente gehabt und hätten da sogar das Dritte machen können. In der Phase waren wir richtig gut drauf. Dann bekommen wir durch den Standard das 2:2. Es ist auch ungewöhnlich, dass wir mehr Verletzte haben als die U-Mannschaft. St. Pauli hat eine robuste Mannschaft, mit vielen schnellen Leuten. Den Ausfall von Alexander Laukart konnten wir dann nicht mehr so richtig kompensieren. Beide hatten Chancen, wir auch über Ben (Opoku/d. Red.). Es war ein komisches Spiel, das wir im vergangenen Jahr noch verloren hätten. Insofern: Glückwunsch an uns beide. Man muss auch mal mit einem Punkt zufrieden sein.“