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Nach tollem Spiel: Punkt gegen Spitzenmannschaft

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Nach tollem Spiel: Punkt gegen Spitzenmannschaft

SC Weiche Flensburg 08 – SV Werder Bremen II 3:3 (0:0)

14. April 2025

Die U 23 des SV Werder Bremen bleibt für den SC Weiche Flensburg 08 kein angenehmer Kontrahent. Auch im 16. Aufeinandertreffen zwischen diesen beiden Vertretern der Regionalliga Nord hat es nicht zum zweiten Flensburger Sieg gereicht. Am 30. Spieltag konnte aber unsere Mannschaft nach einer starken Leistung in einer zumindest phasenweise gutklassigen Viertligapartie immerhin einen Punkt auf der Habenseite registrieren. Im ersten von drei aufeinanderfolgenden Heimspielen im Manfred-Werner-Stadion erreichte Weiche gegen Werder Bremen II vor 873 Zuschauern bei frühlingshaft-sonnigem Wetter ein hochverdientes 3:3-Unentschieden. Nach der zwischenzeitlichen 3:1-Führung kurz vor Schluss sah es danach aus, als würde damit die unheilvolle Serie bei elf Liga-Partien ohne „Dreier“ endlich enden. Auch wenn der erhoffte erste Sieg seit November 2024 nicht gelang, so sollten Leistung und Resultat doch unseren Jungs viel Auftrieb für die kommenden wichtigen Spiele geben. Während Gäste-Trainer Christian Brand nach der Partie Komplimente an beide Seiten verteilte, sagte unser Verantwortlicher Torsten Fröhling: „Die Hingabe und auch das Fußballerische aus der zweiten Halbzeit geben uns Hoffnung. Nur so geht es. Der Punkt ist ganz wichtig.“

Nach dem Spiel beim VfB Oldenburg (1:5) musste Trainer Torsten Fröhling drei Änderungen in der Startelf vornehmen. Anstelle des verletzten Christian Rust stand Nils Bock zwischen den Pfosten. Es war erst sein zweiter Liga-Einsatz, nachdem er zuvor am 27. September 2024 bei der 1:3-Niederlage in Lohne sein Debüt gefeiert hatte. Ebenfalls erkrankt bzw. verletzt fehlten Marcel Cornils und Randy Gyamenah. Für sie rutschten Theo Behrmann und Ben Opoku in die Anfangsformation, die sich in einem 4-1-4-1-System sortierte. Schon früh musste Karim Hüneburg mit Muskelverletzung passen. Für ihn kam Bjarne Schleemann. Eingewechselt wurden im Verlauf der zweiten Halbzeit außerdem Tarik Pannholzer, Juri Schlingmann und Co-Trainer Tim Wulff, der damit zu seinem Saisondebüt kam. Zum Spieltagskader zählten ferner Torhüter Jovan Jovic sowie Gustav Karimi, Paul Thieler, Joshua Nwokoma und Pelle Hoppe. Verletzt fehlten weiterhin neben Christian Rust und Randy Gyamenah sowie dem erkrankten Marcel Cornils auch Marian Sarr, Alexander Laukart, Malte Petersen und Maxim Jurk.

Der Bremer Trainer Christian Brand nahm nach dem 3:1-Sieg gegen Holstein Kiel II keine Änderungen an seiner Startelf vor. Damit begann folglich der Ex-Flensburger Jannic Ehlers, der vorne rechts stürmte und die kompletten 90 Minuten auf dem Platz stand.

Weiche bot den Bremern nach dem Anpfiff keinen offenen Kampf an, sondern versuchte, erst einmal kompakt zu stehen. So brauchte es bis Mitte der ersten Halbzeit, als der früh für Spielmacher Leon Opitz (Muskelverletzung ohne Fremdeinwirkung, 3.) eingewechselte Dominik Kasper die erste Möglichkeit hatte. Sein Schuss vom linken Fünfmetereck ging rechts knapp am Pfosten vorbei (22.). Den ersten Abschluss der Heim-Elf, die aufgrund einer Muskelverletzung von Karim Hüneburg ebenfalls früh wechseln musste (17.), hatte nach Zuspiel von Dominic Hartmann Sandro Plechaty, dessen Schuss aber von Torhüter Spyridon Angelidis sicher gehalten wurde (32.). Danach nahm die Partie langsam Fahrt auf. Auf der Gegenseite steckte Ricardo-Felipe Schwarz für Jannic Ehlers durch, doch unser Torhüter Nils Bock verkürzte geschickt den Winkel, sodass der Ex-Flensburger vom rechten Fünfmetereck am kurzen Pfosten vorbeischoss (35.). Die nächsten beiden Abschlüsse gingen auf das Flensburger Konto. Erst setzte Mads Albæk nach Ablage von Ben Opoku seinen Schlenzer knapp neben das Tor (36.), dann scheiterte Theo Behrmann nach schönem Pass von Sandro Plechaty von halbrechts am aufmerksamen, ihm entgegenkommenden Bremer Torhüter (38.). Zwei Szenen blieben vor dem Pausenpfiff des souveränen Unparteiischen noch. Erst ging der Kopfball von Joel Imasuen genau auf unseren Torhüter Nils Bock (41.). Dann setzte sich Ben Opoku im Eins-gegen-Eins gegen Cimo Röcker durch, doch unser Stürmer jagte die Kugel über das Tor (43.). So ging es nach unterhaltsamen 45 Minuten mit Vorteilen im Ballbesitz für die Gäste verdient mit einem 0:0 in die Kabinen. Unsere Mannschaft hatte sich da schon ordentlichen Respekt erarbeitet. Sie wirkte mit zunehmender Spielzeit immer selbstbewusster.

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten hatten die Gäste zwei dicke Chancen, bei denen sich SC-Torhüter Nils Bock auszeichnen musste. Eine Flanke von Jannic Ehlers köpfte Joel Imasuen aus Nahdistanz auf das Weiche-Tor, doch unser Schlussmann hob die Kugel mit einer Hand gerade noch über die Querlatte (53.). Danach war er auch bei der Möglichkeit von Abdenego Nankishi rechtzeitig zur Stelle (55.). Und plötzlich lagen die Platzherren vorn. Ben Opoku staubte erfolgreich ab, drückte die Kugel am Fünfmeterraum zur umjubelten 1:0-Führung über die Linie, nachdem René Guder mit seinem Schuss von halbrechts an Torhüter Spyridon Angelidis gescheitert war, der Grieche aber nur in die Mitte abklatschen konnte (56.).

Die Gäste reagierten, hatten erst durch den aufgerückten Routinier Cimo Röcker eine Chance bei einem Eckstoß (65.) und kamen danach zum Ausgleich. Plötzlich stand Jannic Ehlers nach Kopfballweiterleitung von Maik Lukowicz auf halblinks ziemlich frei. Seinen Schuss lenkte Nils Bock noch an den linken Innenpfosten, von wo die Kugel zum 1:1 ins Netz trudelte (68.). Doch das war nur der Auftakt zu einer wilden Schlussphase. Nachdem zuvor René Guder mit einem Schuss den Gäste-Torhüter geprüft hatte (67.), war dieser machtlos, als erneut René Guder von rechts butterweich auf den zweiten Pfosten flankte, wo Ben Opoku die Kugel per Aufsetzer zur erneuten Flensburger Führung einköpfte (72.). Und Weiche wirkte beinahe wie aufgedreht. Ben Opoku schoss kraftvoll mit links knapp über das Tor (74.), der Schuss von René Guder wurde zum Eckstoß am langen Pfosten abgefälscht (85.). Dazwischen parierte erneut Nils Bock beim Schuss von Davis Asante, der von Maik Lukowicz in Szene gesetzt worden war (81.). Und doch schien die Entscheidung gefallen zu sein, als Marshall Faleu einen Fehler von Werder-Torhüter Spyridon Angelidis bei einem von René Guder von links getretenen Eckstoß per Kopf am zweiten Pfosten zum 3:1 bestrafte (86.).

Die Gäste aber gaben sich nicht geschlagen und zeigten nun ihre außergewöhnlichen Offensivqualitäten. Maik Lukowicz nutzte eine Nachlässigkeit der Heim-Elf mit robustem Einsatz und sicherem Abschluss zum 2:3-Anschluss (89.). Das alles wäre wohl nur von statistischem Wert gewesen, wenn der Schuss von Tarik Pannholzer von halblinks aus 14 Metern nicht an das rechte Lattenkreuz gegangen wäre; den Nachschuss von René Guder parierte der Torhüter (90.). So kamen die Gäste durch Joel Imasuen, der eine flache Eingabe von rechts von Davis Asante am Fünfmeterraum verwertete, doch noch zum sehr späten 3:3-Ausgleich (90.+3). Schulbuchmäßig hatten die Gäste, eingeleitet von Jannic Ehlers, diesen Angriff vorgetragen. Es war der 70. Saisontreffer des Werder-Nachwuchses.

Auffälligste Akteure bei der Bremer U 23 waren Kapitän Cimo Röcker und der bewegliche Mittelstürmer Joel Imasuen. Bei unserer sehr geschlossen auftretenden Mannschaft ohne Ausfälle konnten sich Torhüter Nils Bock, René Guder mit drei Torvorlagen sowie Doppeltorschütze Ben Opoku die besten Noten verdienen. Insgesamt zeigte Weiche eine starke Leistung, die Mut für die kommenden Aufgaben machen sollte.

Weiter geht es für unsere Mannschaft am Abend des Gründonnerstags, 17. April 2025. Sie empfängt dann ab 19.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion den VfB Lübeck in einem Nachholspiel des 22. Spieltags zu einem Landesderby.

Weiche: Bock – Behrmann, Faleu, Marten, Plechaty – Hüneburg (17. Schleemann) – Guder (90.+1 Wulff), Hartmann, Albæk (Kap.), Richter (74. Pannholzer) – Opoku (79. Schlingmann). Trainer: Fröhling.

Werder Bremen II: Angelidis – Kohler, Röcker (Kap.), O. Schulz, Igboanugo (46. Wagner) – Polat (57. Lukowicz), Opitz (3. Kasper/71. Asante), Schwarz (75. B. Ostermann) – Ehlers, Imasuen, Nankishi. Trainer: C. Brand.

Tore: 1:0 Opoku (56.), 1:1 Ehlers (68.), 2:1 Opoku (72.), 3:1 Faleu (86.), 3:2 Lukowicz (89.), 3:3 Imasuen (90.+3).

Zuschauer: 873 im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Julian Meckfessel (TSG Burg Gretesch).

Gelbe Karten: Hartmann (Meckern, 69.), Schleemann (Foulspiel, 78.), Pannholzer (Ballwegschlagen, 90.+1)/Igboanugo (Foulspiel, 32.).

Trainerstimmen:

Der Gäste-Trainer Christian Brand sagte: „Weiche hat ein richtig gutes Spiel gezeigt und alle Körner auf dem Platz gelassen. Wir waren nach der frühen Verletzung von Leon Opitz geschockt. Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir zwei einhundertprozentige Chancen, die wir nicht machen. Dann fällt das 0:1, und Weiche bekommt die zweite oder auch dritte Luft. Wir sind toll zurückgekommen. Dafür muss ich meiner Mannschaft einfach ein Kompliment machen. Sie hat bis zur letzten Sekunde daran geglaubt. Ich denke, es ist gerecht. Weiche hat uns alles abverlangt. Es ist am Ende okay.“

Unser Trainer Torsten Fröhling meinte: „Heute hat man eine Mannschaft gesehen, wie wir sie sehen wollen, eine, die an sich glaubt und kämpft. Nils Bock hat uns bei zwei Chancen zu Beginn der zweiten Halbzeit im Spiel gehalten. Wenn man dann 3:1 führt, darf das aber nicht mehr passieren. Die Hingabe und auch das Fußballerische aus der zweiten Halbzeit geben uns Hoffnung. Nur so geht es. Der Punkt ist ganz wichtig. Im Endeffekt ist das Ergebnis gerecht, aber wir hätten Euch (in Richtung seines Trainerkollegen gesprochen/d. Red.) beinahe geknackt.“