Mit Respekt und Mut vor Phönix

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Mit Respekt und Mut vor Phönix

Weiche reist am Samstag nach Lübeck

5. April 2024

Am kommenden Wochenende steht der 28. Spieltag der Regionalliga Nord auf dem Programm. Der SC Weiche Flensburg 08 gastiert dazu beim 1. FC Phönix Lübeck. Bevor es am Samstag ab 13 Uhr im Leichtathletikstadion „Buniamshof“ in der Lübecker Altstadt ernst werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

 

Zur Lage: Hannover mit wichtigem Sieg

Die Osterfeiertage brachten einige Nachholspiele mit sich. Unsere Mannschaft sammelte am Montag in Spelle wertvolle Punkte ein, setzte sich beim Tabellenschlusslicht mit 3:0 durch. Wie wichtig auch dieser Sieg wieder war, zeigte das Parallelspiel, in dem der Bremer SV den SSV Jeddeloh II mit 4:2 bezwang. Augenblicklich haben die unterlegenen Ammerländer, die erst vor kurzem den Trainer tauschten und nun Björn Lindemann an der Linie zu stehen haben, die schlechtesten Karten in der Hand, sollte es die Regionalliga Nord mit einem vierten Direktabsteiger erwischen. In der dritten Partie des Montags ging es hingegen um die Meisterschaft. Phönix Lübeck musste dabei am heimischen Buniamshof vor 1.305 Zuschauern gegen Hannover 96 II eine 2:3-Niederlage einstecken. Das Top-Spiel wurde von der Zweitligareserve sehr ernst genommen, wie der Blick in die Aufstellung zeigte. Dem Trainer Daniel Stendel standen z. B. Torhüter Leo Weinkauf und Kapitän Lars Gindorf, der am Vortage noch den letzten Treffer der Profis zum 3:0-Sieg in Magdeburg vorbereitet hatte, zur Verfügung, und auch die Bank der Hannoveraner war hochkarätig besetzt.

Zuvor hatten sich schon der Hamburger SV II mit einem 2:0-Derby-Sieg gegen den FC St. Pauli II am Ostersonntag und der TSV Havelse mit einem 2:1-Sieg vor 2.840 Zuschauern beim VfB Oldenburg am Samstag wichtige Siege erkämpft, um ihr Punktekonto auf 38 bzw. 36 zu erhöhen. Aufgeschreckt durch die nun mächtig punktenden Mannschaften auf den Plätzen 12 bis 15 – Norderstedt, Weiche, Bremer SV und Jeddeloh II – und in Erinnerung an den überraschenden Absturz der U 23 des SV Werder Bremen im Vorjahr, gilt es für die Vertretungen aus dem Tabellenmittelfeld, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Am Mittwochabend trennten sich zudem die U 21 des Hamburger SV und der SV Meppen torlos. Damit haben die Emsländer zwei weitere Punkte im Titelkampf abgegeben, während sich der HSV II mit nun 39 Zählern der zur Rettung oft herbeigeredeten 40-Punkte-Marke weiter näherte.

Der kommende 28. Spieltag wird am Freitag mit dem Hamburger Duell der Stadtteilvereine aus Eimsbüttel und Ottensen (Teutonia) eröffnet. Am Samstag um 13 Uhr ist nicht nur der 1. FC Phönix Lübeck gegen Weiche im Einsatz, sondern auch der Meisterschaftsmitkonkurrent der Lübecker, Hannover 96 II, der im Spitzenspiel den Tabellenvierten Holstein Kiel II empfängt. Eine Stunde später erwartet Havelse das Schlusslicht aus Spelle. Im Stundentakt geht es am Samstag weiter. Um 15 Uhr prüft Kilia Kiel den SV Meppen, um 16 Uhr empfängt Jeddeloh II die SV Drochtersen/Assel, und gar erst um 17 Uhr spielen der VfB Oldenburg und der Bremer SV gegeneinander. Für den Sonntag sind dann zwei Partien vorgesehen, in denen es scheinbar „nur“ um das Tabellenmittelfeld geht. Bei FC St. Pauli II gegen Norderstedt steht ab 14 Uhr ein „Stadionduell“ an, bei dem beide noch Punkte für den Ligaverbleib sammeln möchten. Eine Stunde später wollen auch Lohne und der HSV II wichtige letzte Schritte zum Klassenerhalt bewältigen. Wie gesagt: Das Beispiel der U 23 von Werder gilt Mannschaften des vermeintlichen Tabellenmittelfeldes als Warnung.

 

Zum Gegner: weiter im Titelrennen

Der 1. FC Phönix Lübeck hat bislang eine sehr starke Saison absolviert, die viele den Hansestädtern vor einem Dreivierteljahr in solcher Form gar nicht zugetraut hätten. Phönix hatte im vergangenen Sommer einen ordentlichen Umbruch im Kader mit insgesamt 14 (!) Zugängen sowie neuem Trainer gestartet. Im Winter kam mit dem zuvor vereinslosen Aaron Tshimuanga der fünfzehnte „Neue“ hinzu, der in der Mannschaft von Trainer Christiano Adigo aber bislang noch keine wichtige Rolle spielt. Dass die mit dem Erfolgstrainer vom Rostocker FC geholten Akteure Kevin Ntika, Obinna Iloka, Johann Berger, Vladyslav Kraev, Valdemar Sadrifar und Leander Fritzsche allerdings derart einschlagen, war nicht wirklich zu erwarten gewesen. Mit Abwehrspieler Jan Lippegaus und dem leichtfüßigen Stürmer Vjekoslav Taritas wurden auch zwei Zugänge vom Stadtnachbarn VfB Lübeck geholt.

Obgleich die Lübecker bereits 58 Tore in lediglich 24 Spielen erzielt haben und damit den zweitbesten Angriff nach Hannover 96 II stellen, verfügen Sie nicht über den einen herausragenden Angreifer. Die Vielzahl an torgefährlichen Akteuren macht die Adlerträger so schwer berechenbar. Jonathan Stöver kommt auf zehn Saisontore, Vjekoslav Taritas auf neun, und der wuchtige Haris Hyseni auf acht. Leander Fritzsche und Julian Meier steuerten jeweils sechs, Johann Berger fünf Tore bei. Eigentliches Prunkstück ist allerdings die Abwehr. Nur 24 Gegentore stehen in der Bilanz – die mit Abstand wenigsten. Und dabei gehen gleich fünf Gegentreffer auf das Konto einer Niederlage „am grünen Tisch“, wurde doch der 2:1-Sieg gegen den FC St. Pauli II später wegen eines Spielers, der nicht auf der Berechtigungsliste stand, in eine 0:5-Niederlage umgewertet. Freilich hat die starke Bilanz des diesjährigen Landespokalfinalisten unter den jüngsten drei Partien – jeweils ohne den nach roter Karte aus der Begegnung gegen Havelse (4:1) gesperrten Sturmtank und etatmäßigen Kapitän Haris Hyseni – etwas gelitten. In Meppen mit 0:1 und nun jüngst gegen Hannover 96 II mit 2:3 wurde jeweils verloren. Dazwischen gab es ein torloses Remis beim FC St. Pauli II. Dabei hatte Phönix zwar „eine englische Woche“, doch das Restprogramm mit drei weiteren Nachholspielen wird den Lübeckern zusätzliche Kräfte kosten. Und trotzdem sind die Marzipanstädter noch lange nicht aus dem Titelrennen. Die 2:3-Niederlage im Topspiel gegen die Hannoveraner war zwar ein Rückschlag für Mannschaft und Verein, der sich in den vergangenen Tagen mit einem möglichen Drittliga-Aufstieg und der Frage befasst hat, in welchem Stadion dann gespielt werden könnte. Der 1. FC Phönix, der seit Jahrzehnten fast durchweg im Schatten des großen VfB stand und steht, wittert jedenfalls die historische Chance, den in der 3. Liga aktuell stark abstiegsgefährdeten Lokalrivalen als sportliche Nummer eins in der Hansestadt ablösen zu können. So haben sich die Adlerträger längst nicht aufgegeben. Und: Die aktuelle Austragungsstätte am Buniamshof ist bereits ein Ausweichplatz, da die eigene Anlage im Lübecker Norden im Stadtteil Karlshof, das Stadion „Flugplatz“ an der Travemünder Allee, sich derzeit nicht in einem spielfähigen Zustand befindet. Im Übrigen: Der VfB wird eine Stunde später im nur etwa drei Kilometer entfernten Stadion an der Lohmühle seinen Abstiegskampf gegen den SC Verl (u. a. mit Torge Paetow und Niclas Nadj) fortsetzen.

Zu den bevorstehenden anstrengenden Zusatzschichten unter der Woche kommen aktuell auch einige Sperren. So dürften am Samstag gegen Weiche Innenverteidiger Obinna Iloka nach einer gelb-roten Karte und Stürmer Valdemar Sadrifar wegen der fünften gelben Karte fehlen. Stammtorhüter Carl Leonhard sah im Spiel beim FC St. Pauli II „Rot“, musste daher gegen Hannover 96 II das erste Mal gesperrt zuschauen. Seit längerem verletzt und daher kein Thema sind Luis Riedel und der Holländer Stan van Dijck. Zuletzt galten zudem Michael Kobert und Corvin Bock als leicht angeschlagen, doch kamen beide im Top-Spiel gegen die „96“er zum Einsatz.

 

Unsere Mannschaft: verbesserte Personallage

Der SC Weiche hatte in der Hinrunde drei klare 0:5-Pleiten auf eigener Anlage kassiert: gegen Teutonia, gegen den FC St. Pauli II und gegen Phönix Lübeck. In der Rückrunde gab es da schon zweimal deutliche Verbesserungen, obgleich nur ein Punkt heraussprang. Bei Teutonia verlor Weiche im Rückspiel mit 0:1, beim FC St. Pauli II gab es ein torloses Remis. Und nun gegen Phönix?

Nach dem 3:0-Sieg in Spelle war unserem Cheftrainer Torsten Fröhling die Erleichterung anzumerken. „Jeder rechnet die drei Punkte aus Spelle insgeheim schon ein, aber die musst Du auch erst einmal holen“, so der erfahrene Ex-Profi, der um das Blamage-Potential jener 90 Minuten wusste. Die Begleitumstände mit einem selten so krass erlebten personellen Engpass und der Frage, ob denn auf dem – recht alten und wenig federnden – Kunstrasen gespielt werden müsse, taten ihr Übriges. Doch dahinter konnte Torsten Fröhling am späten Nachmittag des Ostermontags einen Haken setzen. Am Dienstag war eine regenerative Einheit angesetzt, am Mittwoch gab es trainingsfrei, sodass Donnerstag und Freitag als Vorbereitung auf die 90 Minuten bei Phönix Lübeck genügen müssen. Dabei dürfte unser Trainer seinen Schützlingen vor allem zwei Dinge mitgeben: „Die Mannschaft weiß, was sie kann. Aber sie weiß, dass sie es nur gemeinsam kann“, sagte er z. B. nach dem Spiel gegen Drochtersen. Und eines der „Grundaxiome“ seiner Vorstellungen von Fußball kommt gerade gegen Mannschaften zum Tragen, die als Favoriten gelten: „Wir wollen mutig sein. Angst ist beim Fußball kein guter Begleiter.“

Dazu hofft der Trainer, dass sich die Personallage entspannen wird. Die in Spelle „Gelb“-gesperrten Mohamed Cherif und Felix Brügmann, der die insgesamt gut zehnstündige Busfahrt nach und von Spelle ebenfalls auf sich nahm, stehen wieder zur Verfügung. Dass „Feuerwehrmann“ (O-Ton Torsten Fröhling) Mohamed Cherif gleich wieder in die Startelf rücken wird, dürfte klar sein. In Spelle kamen zudem drei zuvor verletzte bzw. erkrankte Spieler zu Kurzeinsätzen: Theo Behrmann, Patrick Thomsen und John Dethlefs. Und der Trainer hat die Hoffnung, dass weitere bisherige Rekonvaleszenten hinzukommen werden, speziell vor allem Finn Wirlmann und der in Spelle verletzt zuschauende Pelle Hoppe, vielleicht aber auch Bjarne Schleemann und Marten Schmidt. Hingegen werden Torben Marten und Ilidio Pastor Santos noch keine Rolle spielen können.

Die bisherige Bilanz gegen Phönix Lübeck spricht trotz der klaren Hinspielniederlage für Weiche. In der Regionalliga trafen beide sechsmal aufeinander. Bei nur einer Niederlage – eben jenem 0:5-Debakel aus der Hinrunde – und einem 2:2-Heim-Remis hat Weiche alle drei Spiele in Lübeck gewonnen: zweimal mit 1:0, einmal gleich mit 7:1. Im Stadion „Buniamshof“ steht die Bilanz nach 180 Minuten bei 8:1 Toren für den SC. Ein siebentes Pflichtspiel sollte nicht vergessen werden. Das Landespokalfinale im Corona-Jahr 2021 gewann Weiche am 27. Juni in Malente mit 2:1 n. V.

 

Hinweise für alle Fans: gern Unterstützung live vor Ort

Das Spiel wird am Samstag, 6. April 2024, um 13 Uhr im Leichtathletik-Stadion „Buniamshof“ in Lübeck angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Mika Jungclaus (TSV Lamstedt), der von Jonas Behrens (TSV Lamstedt) und Maximilian Heinel (TSV Wrestedt/Stederdorf) assistiert wird.

Für alle daheim bleibenden Weiche-Fans weisen wir gern auf den neuen zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport hin. Hier wird es einen vom Gastgeber kommentierten Livestream unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 geben. Ihr gelangt dorthin ebenso, wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Wir werden zudem einen Ticker mit Infos zu Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben.

Für Weiche steht bereits die drittletzte Auswärtsfahrt der Saison auf dem Programm; danach folgen nur noch Havelse und Hamburger SV II auswärts sowie fünf (!) Heimspiele. Vom Manfred-Werner-Stadion in Flensburg-Weiche sind es rund 163 km bis zum Spielort, die mit einem Pkw ohne Staus in etwas weniger als zwei Stunden bewältigt werden können. Der Zuschauereingang zum Stadion befindet sich in der Possehlstraße, an der es – für Frühanreisende – auch einen nutzbaren Parkstreifen gibt. Hingegen ist es nicht zielführend, wenn die Stadionadresse „Wallstraße“ oder „Buniamshof 1“ in das Navi-Gerät eingegeben wird, weil man damit lediglich beim Kabinentrakt zum Stadion landet, wo es keine Parkplätze für Zuschauer gibt und noch ein längerer Fußweg um das Stadion herum anstünde. Parkmöglichkeiten gibt es hingegen zudem am Behördenhochhaus, das über die Possehlstraße und die Wielandbrücke erreichbar ist. Für Zugfahrer: Lübeck wird aus Flensburg am Samstag am besten über Rendsburg und Kiel (mit Schienenersatzverkehr zwischen Rendsburg und Kiel) in etwas mehr als drei Stunden erreicht (z. B. Abfahrt in Flensburg um 8.15 Uhr, Ankunft in Lübeck um 11.32 Uhr). Vom Lübecker Hauptbahnhof ist ein 1,5 km langer Fußweg in weniger als 20 Minuten möglich. Es kann ferner alternativ vom Hauptbahnhof Lübeck die Buslinie 5, Richtung Bahnhof Moisling, bis zum zweiten Ausstieg Lachswehrallee genutzt werden (z. B. Abfahrt ab Bahnhof Lübeck um 11.45 Uhr, Ausstieg um 11.49 Uhr). Für den ÖPNV zum Spiel in Lübeck sind 49-Euro- bzw. SH-Ticket (für eine Person 29 Euro) nutzbar.

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis noch zum Wetter: Für den Samstag werden in Lübeck frühlingshafte Höchsttemperaturen von über 20 Grad erwartet. Die Regenwahrscheinlichkeit ist gering.

Wir freuen uns auf Unterstützung vor Ort und wünschen allen nach Lübeck fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel sowie eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.