Mit dem Spitzenreiter auf Augenhöhe
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Mit dem Spitzenreiter auf Augenhöhe
TSV Havelse - SC Weiche Flensburg 08 2:1 (1:0)
Am ersten regulären Frühjahrsspieltag der Regionalliga Nord musste der SC Weiche Flensburg 08 beim Tabellenführer TSV Havelse eine unglückliche 1:2-Niederlage hinnehmen. Im Wilhelm-Langrehr-Stadion von Garbsen war unsere Mannschaft auf nicht einfach zu bespielendem „Rasen“ vor 547 Zuschauern bei frühlingshaften Temperaturen von beinahe 15 Grad über weite Strecken mindestens gleichwertig, verlor aber am Sonntagnachmittag durch einen wahren Sonntagsschuss in den Dreiangel. Während der Trainer des Spitzenreiters, Samir Ferchichi, der Leistung des Kontrahenten Respekt zollte und sich optimistisch für das kommende Spitzenspiel in Drochtersen zeigte, sagte unser Verantwortlicher Torsten Fröhling: „In der zweiten Halbzeit haben wir ein ordentliches Spiel gemacht, Chancen kreiert, sie aber nicht reingemacht. Und dann kommt so ein Sonntagsschuss, was auch wieder symptomatisch ist.“
Mehr als drei Monate nach dem letzten Liga-Auftritt bei der SV Drochtersen/Assel (0:3) konnte Torsten Fröhling auf den zuvor „Gelb“-gesperrten Kapitän Mads Albæk wieder zurückgreifen. Außerdem nahm der Trainer einen Torwarttausch vor, sodass Jovan Jovic sein Liga-Debüt für Weiche gab, während Christian Rust auf der Bank Platz nehmen musste. Ferner rotierten Neuzugang Karim Hüneburg, Alexander Laukart und Thies Richter in die Startelf. Dafür verloren neben dem verletzten Marian Sarr auch Malte Petersen, Bjarne Schleemann und Joshua Nwokoma ihren Startelfplatz. Neben Karim Hüneburg feierte nach der Pause mit seiner späten Einwechslung auch Winter-Neuzugang Tarik Pannholzer sein Pflichtspieldebüt für den SC, während Gustav Karimi auf der Bank blieb. In der zweiten Halbzeit wurden zudem Randy Gyamenah und Juri Schlingmann eingewechselt. Im 20er Aufgebot des Spieltags standen außer Gustav Karimi ferner Torhüter Christian Rust, Malte Petersen, Bjarne Schleemann, Paul Thieler und Joshua Nwokoma. Verletzungsbedingt fehlten Torhüter Nils Bock, Marian Sarr, Pelle Hoppe, Torben Marten und Maxim Jurk sowie Theo Behrmann.
Gegenüber dem letzten Liga-Auftritt bei Holstein Kiel II (1:0-Sieg am 8. Dezember 2024) änderte TSV-Trainer Samir Ferchichi seine Startformation nur einmal. Besfort Kolgeci fehlte im Kader. Für ihn lief Winter-Neuzugang Timo Friedrich von Beginn an auf. Der zweite Zugang, Robin Müller, wurde spät eingewechselt.
Unsere Mannschaft hatte einen denkbar ungünstigen Start in die Partie erwischt. Nach einer Eingabe aus dem rechten Halbfeld von Florian Riedel bugsierte Marko Ilic nach 63 gespielten Sekunden den Ball am Fünfmetereck über die Linie, nachdem unsere Mannschaft die Eingabe zu kurz abgewehrt hatte (1.). Und auch in den folgenden Minuten wirkte Weiche defensiv arg unsortiert. Ein Fallrückzieher von Marko Ilic brachte keinen Erfolg, nachdem Weiche selbst den Ball noch einmal richtig scharf gemacht hatte (4.).
Ein erster Gegenangriff wurde nach einem schnellen Abschlag von Jovan Jovic durch ein absichtliches Handspiel von Timo Friedrich unterbunden, der dafür „Gelb“ sah, allerdings auch vereitelte, dass René Guder vielleicht aussichtsreich auf das TSV-Tor hätte zusteuern können (9.). Mit dieser Aktion fand sich Weiche aber in die Partie, sortierte sich besser, ließ nun auch mal den Ball laufen und bekam mehr Sicherheit. Bei einer Aktion gegen Ben Opoku im Strafraum witterten die Gäste einen Strafstoß, doch der Pfiff blieb aus (14.).
Die Begegnung war inzwischen ausgeglichen. Weiche buchte zwei gute Möglichkeiten. Wurde der Abschluss von Alexander Laukart nach einem weiten Einwurf von Dominic Hartmann noch im letzten Moment geblockt (33.), so scheiterte Dominic Hartmann nach einem Doppelpass mit Ben Opoku in guter, zentraler Position am TSV-Torhüter Tom Opitz (34.). Karim Hüneburg zielte nach einem Eckstoß knapp am Pfosten vorbei (44.). Auf der Gegenseite parierte SC-Schlussmann Jovan Jovic sicher einen Kopfball von Yannik Jaeschke (43.) und den direkt getretenen Freistoß von Marko Ilic (45.+2). Glück hatte Weiche, dass der Referee den Zweikampf zwischen Karim Hüneburg und Julius Düker im Gäste-Strafraum durchgehen ließ (37.).
In die zweite Halbzeit startete Weiche stark und erfolgreich. Einen von René Guder von der linken Seite getretenen, langgezogenen Eckstoß köpfte Ben Opoku aus sehr spitzem Winkel zum 1:1-Ausgleich in die Maschen (47.). Danach hatte unsere Mannschaft die besseren Möglichkeiten. Die Flensburger Führung wäre eigentlich fällig gewesen, als Sandro Plechaty tief auf Ben Opoku im gegnerischen Strafraum spielte, dieser getroffen wurde, doch weder Marcel Cornils noch im Nachschuss René Guder an der vielbeinigen TSV-Abwehr vorbeikam (55.). Als Marcel Cornils aus 20 Metern satt abzog, hatte Torhüter Tom Opitz seine Mühe, aber Sandro Plechaty bekam den Abpraller nicht richtig unter Kontrolle (66.). Und als Dominic Hartmann einen zweiten Ball mit rechts unter die Latte jagen wollte, war Tom Opitz mit starker Parade noch zur Stelle (67.). Den Kopfball von Karim Hüneburg nach einem Einwurf parierte der Schlussmann der Niedersachsen sicher (76.).
Dem Spitzenreiter fiel in jener Phase nicht allzu viel ein. Torben Engelking rauschte einmal kurz vor seiner Auswechslung knapp an einer scharfen Eingabe von Florian Riedel vorbei (64.). Ansonsten wirkte Havelse wenig torgefährlich, aber der Spitzenreiter hatte das Spielglück auf seiner Seite. Emre Aytun zog nach einem Einwurf aus gut 20 Metern ab und setzte die Kugel dabei – im Fallen – zur 2:1-Führung des Titelfavoriten genau in den Winkel (78.). Trotz Flensburger Bemühungen blieben danach klare Aktionen der Gäste aus, sodass die Platzherren den Sieg nach Hause bringen konnten. Bei einem Abschluss von Lorenzo Paldino von halblinks war Weiche-Torhüter Jovan Jovic sicher zur Stelle (82.). So blieb es beim glücklichen 2:1-Sieg der Niedersachsen.
Beim Tabellenführer waren Florian Riedel mit seinem Offensivdrang und Julius Düker die auffälligsten Spieler. Aus unserer Mannschaft konnten sich Neuzugang Karim Hüneburg und Dominic Hartmann die besten Noten verdienen. Jovan Jovic hinterließ bei seinem Liga-Debüt für den SC Weiche einen sicheren Eindruck.
Das erste Heimspiel des neuen Kalenderjahres findet am kommenden Samstag, 1. März 2025, statt. Zum 24. Spieltag erwartet unsere Mannschaft dann ab 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion den FC Eintracht Norderstedt.
Havelse: Opitz – Friedrich, Plume, Minz – Oltrogge – Riedel, Düker (Kap./90.+2 R. Müller), Jaeschke (84. Rufidis), Aytun – Ilic (76. Ifeadigo), Engelking (64. Paldino). Trainer: Ferchichi.
Weiche: Jovic – Faleu, Hüneburg, Laukart – Guder, Albæk (Kap./90. Schlingmann), Plechaty (86. Pannholzer), Hartmann, Richter – Opoku (68. Gyamenah), Cornils. Trainer: Fröhling.
Tore: 1:0 Ilic (2.), 1:1 Opoku (47.), 2:1 Aytun (78.).
Zuschauer: 547 im Wilhelm-Langrehr-Stadion, Garbsen-Havelse.
Schiedsrichter: Jost Steenken (Vorwärts Nordhorn).
Gelbe Karten: Friedrich (absichtl. Handspiel, 9.)/Hüneburg (Foulspiel, 45.); Gyamenah (Foulspiel, 81.), Schlingmann (Regelverstoß, 90.).
Trainerstimmen:
TSV-Trainer Samir Ferchichi sagte: „Ein Dank an die Zuschauer. Es war eine gute Kulisse. Wir haben jetzt im fünften Spiel der Rückrunde den fünften Sieg geholt. Das vergisst man oft. Wir waren die ersten Minuten gut im Spiel, hätten meiner Meinung nach auch 2:0 führen können. Dann haben wir nachgelassen, aber der Gegner hat es auch gut gemacht. Es war ein offener Schlagabtausch. Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurden wir bitter erwischt mit dem Standard. Weiche machte es sehr gut, wir spielten unsere Angriffe aber auch nicht gut aus. Man hat gesehen, dass die Mannschaft fit ist: physisch, aber auch psychisch. Und dann kommt passend zum Sonntag ein Sonntagsschuss. Ich sage: Immer Glück ist auch Können. Wir stehen zu Recht da oben. Und ich bin überzeugt, dass wir in Drochtersen ein gutes Spiel machen werden.“
Unser Trainer Torsten Fröhling meinte: „Glückwunsch an den Tabellenführer. Da kann man nur gratulieren. Wir waren gefühlt in den ersten zehn Minuten noch im Bus. Da wurden wir überrannt. Symptomatisch dafür war das frühe Gegentor. Dann haben wir uns gut gefangen, haben offener mitgespielt. Wir hatten ja auch nichts zu verlieren. In der zweiten Halbzeit haben wir ein ordentliches Spiel gemacht, Chancen kreiert, sie aber nicht reingemacht. Und dann kommt so ein Sonntagsschuss, was auch wieder symptomatisch ist. Dem Schuss gehen mehrere Fehler unsererseits voraus. Ich muss mir wohl vor dem nächsten Spiel gegen Havelse eine Rote Karte abholen, weil wir jedes Mal verlieren. Aber es ist auch Eure Qualität in dieser Saison. Für uns ist es ganz bitter. So fahren wir mit einer Niederlage nach Hause.“