Ligadebütant Todesfelde kommt

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Ligadebütant Todesfelde kommt

Weiche hat am Samstag Heimspiel

11. Oktober 2024

Es steht eine Premiere an. Der SV Todesfelde kommt erstmals zu einem Spiel der Regionalliga Nord zum SC Weiche Flensburg 08. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen beiden Vereinen um Punkte hat es vor mehr als zwölf Jahren in der SH-Liga gegeben. Ein Flensburger Spieler könnte davon sogar berichten. Bevor es am Samstag ab 13.30 Uhr zur Premiere in der Regionalliga Nord kommen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

 

Zur Lage: Liga bleibt unberechenbar

Das Konstanteste in der Regionalliga Nord ist die fehlende Konstanz der Mannschaften. So gab es auch am 13. Spieltag wieder überraschende Resultate. Spitzenreiter Havelse musste bei Teutonia Ottensen eine klare 0:3-Niederlage einstecken. Dadurch konnte Kickers Emden den Rückstand nach einem 3:1-Heimsieg vor 2.850 Zuschauern gegen den vorübergehend heimatlosen SSV Jeddeloh II auf fünf Punkte verkürzen. Drochtersen/Assel ist mittlerweile ganz dick im Geschäft. Die Kehdinger behielten beim Schlusslicht VfB Oldenburg vor 2.150 Zuschauern mit 3:2-Toren die Oberhand. Inzwischen rückte die spielstarke U 23 des SV Werder Bremen auf Platz vier vor. Der Liga-Rückkehrer besiegte Weiche am Ende klar mit 4:1-Toren und profitierte vom 1:1-Remis im Lübecker Stadtduell zwischen Phönix und dem VfB. Das Lokalderby vor 2.249 Fans löste heiße Diskussionen aus, nachdem die anvisierte Fantrennung am Buniamshof nicht wie erhofft klappte. Todesfelde verlor das Landesderby gegen die Kieler Jungstörche mit 0:3, und der FC St. Pauli II zog im prestigeträchtigen Stadtderby gegen die Zweitvertretung des HSV mit 1:4 den Kürzeren. Lohne drehte den frühen 0:2-Rückstand gegen den Bremer SV zu einem 5:3-Sieg. Die Partie zwischen Meppen und Norderstedt war auf einen späteren Termin am 14. Dezember verlegt worden.

Der nun anstehende 14. Spieltag wird mit dem Verfolgerduell zwischen Drochtersen/Assel und Werder Bremen II am Freitag um 19 Uhr eröffnet. Auch die Paarung, die eine halbe Stunde später angepfiffen wird, dürfte großes Interesse finden, empfängt der VfB Lübeck doch den Tabellenzweiten Kickers Emden. Den Samstag eröffnen dann um 13.30 Uhr der SC Weiche und der SV Todesfelde mit einem Landesderby. Erst um 15 Uhr absolviert der SSV Jeddeloh II seine erste Heimpartie auf dem Ausweichplatz in Altenoythe. Zu Gast wird Blau-Weiß Lohne sein.

Am Sonntag gibt es noch vier Spiele. Das Hauptinteresse dürfte der Heimauftritt des Spitzenreiters Havelse gegen Phönix Lübeck beanspruchen. Ebenfalls um 14 Uhr wird Norderstedt vor eigener Kulisse gegen Teutonia Ottensen versuchen, mit drei Punkten im Tabellenkeller Boden gutzumachen. Und in einem Duell der Zweitvertretungen von Bundesligisten empfängt Holstein den FC St. Pauli. Den Krisengipfel des Spieltags gibt es dann zum Abschluss um 15 Uhr, wenn der Bremer SV auf das Schlusslicht VfB Oldenburg treffen wird. Verlegt wurde die Partie zwischen dem HSV II und Meppen, sodass der SVM schon das zweite Mal hintereinander auf einen Liga-Einsatz verzichten muss.

 

Zum Gegner: in der Liga angekommen

Als Aufsteiger ist der SV Todesfelde im Wissen in die Saison gestartet, dass in der Vergangenheit der Meister aus Schleswig-Holstein eine Liga höher nicht selten als zu leicht befunden wurde. Zuletzt traf es den FC Kilia Kiel, der mit nur 20 Punkten als Vorletzter gleich wieder absteigen musste. Der Saisonauftakt der Segeberger verlief auch entsprechend ernüchternd. Nach einem guten Auftritt zum Debüt beim VfB Lübeck, das 1:2 verloren ging, folgten vier weitere Niederlagen. Der Umschwung gelang mit dem 3:0-Auswärtssieg in Lohne am 31. August. Es war der Auftakt zu einer Serie von fünf Spielen ohne Niederlage, woran vor allem die Abwehr einen gehörigen Anteil hatte. Der SVT war damit in der Liga angekommen. Gegen die Ex-Drittligisten Oldenburg und Meppen gelangen jeweils torlose Remis. Beim SV Werder Bremen II (2:1) und gegen Teutonia Ottensen (2:0) wurde gewonnen, sodass die Todesfelder den Tabellenkeller zwischenzeitlich verlassen konnten. Nach zehn Spielen hatten die Blau-Gelben ganze elf Gegentore kassiert und bereits elf Punkte gesammelt. Es folgten allerdings drei Niederlagen mit zehn Gegentoren: 2:4 gegen den FC St. Pauli II, 0:3 beim HSV II und 0:3 gegen Holstein II. In der Summe macht dies nach dem 13. Spieltag Platz 16. Verbesserungspotential gibt es vor allem in der Angriffswirkung. Die zwölf erzielten Treffer sind der zweitniedrigste Wert der Liga. Yasin Varol schoss drei Tore, Morten Liebert und Til Weidemann trafen bislang jeweils zweimal.

 

Die Mannschaft von Trainer Björn Sörensen ist alles andere als unerfahren – im Gegenteil. Einerseits gibt es Routiniers, die schon jahrelang das gelbe Trikot des SVT in der Oberliga getragen haben. Hinzu kommen andererseits Neuverpflichtungen, von denen Mirko Boland (zuvor VfB Lübeck) und Janek Sternberg (vereinslos) einst in der Bundesliga spielten. Mittelfeldakteur Boland, inzwischen 37 Jahre jung, lief in 33 Bundesliga-Spielen für Eintracht Braunschweig auf. Linksverteidiger Sternberg, der in einer Woche 32 Jahre jung wird, kommt auf 25 Einsätze in der höchsten Spielklasse für Werder Bremen. Das Gesicht des SV Todesfelde ist allerdings seit langem eigentlich Morten Liebert. Die Nummer elf ist seit zehn Jahren im Verein und kommt auf 285 Pflichtspiele mit beeindruckenden 240 Toren. Sein Sturmpartner Marco Pajonk hat in 190 Oberliga-Partien 166 Treffer markiert.

Weitere Spieler wie Torhüter Fabian Landvoigt (seit 2016 im Verein), Kai-Fabian Schulz (2016), Christian Rave (2019), Niklas Stehnck (2016), Rafael Krause (2017) und Til Weidemann (2020) haben sich zumindest in Schleswig-Holstein einen Ruf erworben. Zudem sind schon in jüngerer Vergangenheit Regionalliga-Spieler nach Todesfelde gewechselt wie Verteidiger Dustin Thiel (2022 von Phönix Lübeck) oder der Ex-Havelser Marco Drawz (Jan. 2024 vom VfV Hildesheim). In diesen Sommer kamen neben Talenten wie Leif Thele, Merlin Sinanovic (beide Holstein U 19), Yasin Varol (VfB Lübeck II) oder Tyler Körting (Norderstedt U 19) mit Torhüter Jarmain Ozuzu (Holstein II) und Noah Awuku (Norderstedt) auch Spieler von Liga-Konkurrenten.

Insgesamt hat Cheftrainer Björn Sörensen einen mit 30 Spielern sehr großen Kader zur Verfügung. Der 38-Jährige ist seit nun 15 Monaten im Amt. Als Sportlicher Leiter hält im Hintergrund der langjährige Cheftrainer Sven Tramm die Fäden in den Händen.

 

Unsere Mannschaft: für Marcel Cornils ein Wiedersehen

Nach der 1:4-Niederlage bei der spiel- und angriffsstarken U 23 des SV Werder Bremen war die Einschätzung der mehr als 90 Minuten nicht einfach. „Unser Spiel war vom Fußballerischen gar nicht so schlecht“, befand Cheftrainer Torsten Fröhling. Gut 65 Minuten lang sah es nicht nach einer solch klaren Angelegenheit aus. Unser Trainer: „In der zweiten Halbzeit waren wir richtig dominant und hatten sehr viele Chancen. Wir haben verdient den Ausgleich erzielt und sind nah am 2:1.“ Es folgte allerdings eine Demonstration der Stärke des Werder-Nachwuchses. Dreimal nutzten die Talente in Grün-Weiß Umschaltsituationen nach Flensburger Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung rigoros aus. Die Torschützen Noel Imasuen, Leon Opitz und Jannic Ehlers verfügen allesamt über die Qualität, solche Chancen eiskalt zu verwerten. Am Ende stand ein bitteres 1:4 und ein Satz, gesprochen von Torwarttrainer Jan Neujahr: „Wir haben hier noch nie so gut ausgesehen wie heute.“

Inzwischen ist längst die Vorbereitung auf das Spiel gegen Todesfelde angelaufen. Nach dem Bremen-Ausflug spielten die erlittenen Blessuren von Torben Marten und Thies Richter noch eine Rolle. Beide sollten allerdings am Samstag zur Verfügung stehen. Insgesamt dürfte sich der Kader kaum ändern – mit einer Ausnahme. René Guder sah in Bremen seine fünfte „Gelbe“. Er wird damit ausfallen und die Liste derer, die nicht dabei sein können, verlängern. Dafür könnte eventuell Noel Kurzbach oder Randy Gyamenah in das Aufgebot zurückkehren. Hingegen werden – wie gehabt – die Langzeitverletzten Torben Rehfeldt, Pelle Hoppe, Bjarne Schleemann und Theo Behrmann sowie vermutlich auch Jovan Jovic weiterhin fehlen.

Spiele gegen den SV Todesfelde hat es zuletzt nur im Landespokalwettbewerb gegeben. Gleich fünfmal trafen die beiden Kontrahenten zwischen 2013 und 2022 aufeinander – stets mit Heimrecht für die Segeberger, die einmal – im Halbfinale vom 31. Oktober 2019 – einen 1:0-Sieg feiern konnten. Im Achtelfinale vom 21. Juli 2013 waren sie zudem nahe dran, verloren nach Elfmeterschießen mit 14:15. In den Jahren 2017 (4:0), 2021 (2:1) und 2022 (2:0) setzte sich hingegen unsere Mannschaft jeweils durch. In der SH-Liga gab es 2010/11 und 2011/12 vier Duelle mit drei Flensburger Siegen. Den Auftakt machte am 22. August 2010 ein 1:1 in Flensburg. Das Rückspiel gewann Weiche gegen den damaligen SH-Liga-Aufsteiger am 25. April 2011 mit 2:0. Am 16. Oktober 2011 hieß es in Todesfelde 3:0 für den ETSV Weiche. Und das jüngste Aufeinandertreffen um Punkte gab es am 28. April 2012. Es hieß am Ende 4:2 für den ETSV. Vor 68 (!) Zuschauern erzielte Marcel Cornils die ersten beiden Flensburger Tore. Der damals 19-Jährige ist der einzige Akteur aus den Aufgeboten beider Mannschaften, der nun wieder dabei sein wird.

Besondere Erinnerungen an Todesfelde hat auch Juri Schlingmann. Sein einziges Pflichtspiel im deutschen Herrenfußball vor seiner Rückkehr aus den USA in diesem Sommer war ein Oberliga-Spiel mit unserer U 23 gegen Todesfelde. Das war am 6. Oktober 2018. Unsere Nummer 18 im Interview für unser Stadionmagazin „Steilpass“: „Ich weiß noch, dass es damals ein sehr chaotisches Spiel war. Wir lagen lange 3:1 vorne. Und dann wurden zwei Elfmeter gegeben, und wir haben am Ende 3:3 gespielt, sehr unglücklich.“ Und wie sieht der Stürmer die kommende Partie? Der 24-Jährige: „Ich glaube, dass es ein sehr hitziges Spiel werden wird. Aber ich glaube auch, dass – wenn wir unser Spiel spielen – wir sehr gute Chancen haben, dass die drei Punkte in Flensburg bleiben werden.“

 

Hinweise für alle Fans: Live ist nur im Manfred-Werner-Stadion!

Das Spiel wird am Samstag, 12. Oktober 2024, um 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Florian Pötter (FC Voran Ohe), der von Daniel Gawron (TuS Osdorf) und Björn Lassen (Barsbütteler SV) an den Linien assistiert wird.

Die Spiele der Regionalliga Nord werden weiterhin kostenlos im kommentierten Livestream, meistens (wie bei uns) mit automatisiertem Kamerasystem, über den zentralen Vermarktungskanal des Anbieters SolidSport auf nordfv.tv übertragen. Ihr gelangt zum Stream wie gehabt unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08. Die Übertragung beginnt um 13.20 Uhr. Auf fussball.de bieten wir zudem einen ausführlichen Liveticker an. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gewohnt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben. So richtig „live“ ist allerdings nur der Stadionbesuch, den sich alle Weiche-Fans ohnehin nicht entgehen lassen sollten.

Tickets gibt es wie üblich in den Kategorien Stehplatz/Sitzplatz ohne Dach und Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet. Außerdem wird die Stadionkasse ab 90 Minuten vor Anpfiff geöffnet sein.

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis zum Wetter: Für den Samstag werden herbstliche Höchsttemperaturen um 13 Grad erwartet. Die Regenwahrscheinlichkeit ist gering – bestes Fußballwetter also.

Wir freuen uns über Eure Unterstützung und wünschen allen Fans einen schönen Fußball-Samstag in unserem Manfred-Werner-Stadion.