Liga-Neustart im Storchennest
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Liga-Neustart im Storchennest
Erster Pflichtauftritt des Jahres bei Holsteins U 23
Das erste Pflichtspiel des neuen Jahres steht an. Es ist die erste von 18 Partien, bei denen unsere Mannschaft die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln muss. Mehr als zwei Monate sind seit dem letzten Auftritt vom 26. November 2023 vergangen, als Weiche mit neuem Trainer bei Teutonia 05 Ottensen mit 0:1 die vierte Liga-Niederlage in Folge hinnehmen musste. Nun geht es zu den Kieler Jungstörchen. Bevor es am Sonntagnachmittag ab 14 Uhr im Citti-Fußball-Park der Landeshauptstadt ernst werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: Ouvertüre vor Regelpunktspielbetrieb
Viele Spiele der Regionalliga Nord hat es in den vergangenen Wochen nicht gegeben. Die winterlichen Bedingungen auf den Plätzen sorgten für eine ganze Reihe an Absagen. Im gesamten Monat Dezember konnte nur dreimal gespielt werden – jeweils mit Heimsiegen. Der Nachwuchs von Hannover 96 setzte sich mühevoll mit 2:1 gegen Kilia Kiel durch, und jener des Hamburger SV besiegte auf einem Nebenplatz des Volksparkstadions den SC Spelle-Venhaus ebenfalls knapp mit 1:0. Teutonia Ottensen schlug dann noch am 17. Dezember 2023 die Eintracht aus Norderstedt mit 3:1. Im Januar folgten wieder drei Begegnungen. Den Auftakt machte das torlose Remis zwischen Kilia Kiel und dem VfB Oldenburg. Danach bezwang Meppen die U 23 von Holstein mit 2:0, und in einem sehr wichtigen Spiel im Abstiegskampf drehte die U 23 des FC St. Pauli am Dienstagabend im Stadtderby einen 0:1-Rückstand gegen Eimsbüttel zu einem 3:1-Sieg.
Bevor am darauffolgenden Wochenende der obligatorische 21. Spieltag anstehen wird, sollen am kommenden Wochenende weitere sechs Nachholspiele ausgetragen werden. Sie bilden quasi die Ouvertüre vor dem „Hauptprogramm“, mit dem die Liga dann beinahe nonstop vom 21. bis zum 34. Spieltag, der am 18. Mai die Saison abschließen wird, ihre übrigen Runden bis zu den Entscheidungen absolvieren wird. Am Freitag empfängt Drochtersen zum Start ins erste fast volle Regionalliga-Wochenende des Jahres den HSV-Nachwuchs. Vier Partien gibt es am Samstag. Dabei hat der FC St. Pauli II mit einem weiteren Heimsieg gegen einen Aufsteiger, diesmal Spelle-Venhaus, die Chance, sich Luft zu verschaffen. Ansonsten sind die gastgebenden Abstiegskandidaten Bremer SV gegen Meppen, Eimsbüttel gegen Lohne und Jeddeloh II gegen Phönix Lübeck zum Punkten gegen vermeintliche Favoriten verdammt. Das Landesderby zwischen Holstein II und Weiche folgt dann erst am Sonntag.
Zum Gegner: Sammelsurium an Talenten
Die U 23 von Holstein hat eine schwierige Wintervorbereitung hinter sich gebracht. Einerseits nahmen Spieler wie der vor gut einem Jahr von der Schalker Zweitvertretung gekommene Innenverteidiger David Lelle und Angreifer Stanislav Fehler, der im Sommer vom SC Wiedenbrück an die Kieler Förde gewechselt war, z. B. am Trainingslager der Profis im spanischen Oliva Nova teil. „Stani“ ist mit 13 Treffern zweitbester Torschütze der Regionalliga Nord, und zusätzlich gehen in den bislang 18 Liga-Spielen neun Torvorlagen auf sein Konto. Andererseits mussten gleich zwei vorgesehene Testspiele witterungsbedingt abgesagt werden, sodass nur ein Spiel in der Vorbereitung übrigblieb: ein 2:2-Remis auf Kunstrasen gegen den Hamburger Oberliga-Spitzenreiter TuS Dassendorf. So war die Ungewissheit vor dem Auftaktspiel vom vergangenen Sonntag in Meppen für die Gunkel-Schützlinge ziemlich groß. Nach frühem Rückstand (3. Min.) hatten die Kieler in der mit 6.657 Zuschauern prächtig gefüllten Hänsch-Arena in der Folge deutlich mehr vom Spiel. Doch die Platzherren schossen kurz vor Schluss (88.) den entscheidenden Treffer zum 2:0-Endstand. Der Trainer ließ sich auf der Holstein-Homepage entsprechend zitieren. „Die Einstellung und die kämpferische Art waren heute top. Wir hatten genug Chancen, um Tore zu erzielen, das haben wir leider nicht geschafft“, so Sebastian Gunkel, der noch nachschob: „Dass wir so eine Leistung nach der schwierigen Vorbereitung auf den Platz bringen, ist nicht selbstverständlich. Daran wollen wir nächste Woche anknüpfen und uns dann auch wieder belohnen.“
In der Winterpause wurde der Kader um den 19-jährigen Matthew Meier ergänzt. Er kam vom Drittligisten Hallescher FC, war aber in Meppen nicht im Holstein-Aufgebot. Als etatmäßiger Kapitän wird weiterhin Routinier Tim Siedschlag geführt, doch der mittlerweile 36-Jährige ist längst „Teilzeitarbeiter“ und wird zumeist nur noch eingewechselt. In Meppen fungierte Stefan Rankic als Kapitän. Neben Siedschlag gehört Mittelstürmer Laurynas Kulikas zu den gestandenen Akteuren im Kader. In der aktuellen Saison hat der 29-Jährige bereits sechsmal eingenetzt. Mit 126 Einsätzen in Pflichtpartien und 60 Treffern ist er bei einem ansonsten „naturgemäß“ äußerst jungen Kader mit raschem Spieleraustausch schon beinahe eine Institution in der Zweitvertretung von Holstein. Interessante Spieler gibt es derweil viele im Kader von Trainer Sebastian Gunkel. Innenverteidiger Nico Carrera etwa – zuletzt mal ein halbes Jahr nach Zwickau in die 3. Liga verliehen – ist mittlerweile Nationalspieler der U 23 der USA. Auch Lasse Rosenboom, Lucas Wolf oder Niklas Niehoff sowie Stammtorhüter Noah Oberbeck haben den Anspruch, den Sprung zu den Profis zu schaffen. Und Nico Mai und Jannis Voß gehören zu den unumstrittenen Stammkräften, die inzwischen über reichlich Viertliga-Erfahrungen verfügen. Ein interessantes Talent ist zudem der vom Hamburger SV vor der Saison gekommene Stürmer Etienne Sohn, der beim 3:2-Sieg der jungen Störche im Hinspiel erst kurz vor Schluss eingewechselt und mit zwei Treffern zum Spielverderber unserer Mannschaft wurde. Bei 17 bisherigen Einsätzen kam er 13-mal von der Bank.
Unsere Mannschaft: mit drei „Neuen“
Spiele gegen Mannschaften von Holstein Kiel gleichen regelmäßig großen Bekanntentreffen, wenngleich die Fluktuation sowohl bei den Holstein-Profis als auch bei der U 23 nicht gering ist. Dennoch kennt und schätzt man sich. Das gilt insbesondere für den Staff. Immerhin hat Weiche seit kurzem wieder einen Cheftrainer mit Holstein-Vergangenheit. Bei Co-Trainer Patrick Herrmann und Sport-Geschäftsführer Christian Jürgensen gilt das sowieso.
Unser Cheftrainer Torsten Fröhling zeigte sich jüngst nach dem letzten Testspiel – dem 3:0 bei Inter Türkspor Kiel – zufrieden mit den vergangenen rund vier Wochen seit dem Trainingsbeginn vom 3. Januar. „Es war durch die Witterung eine der schwersten Vorbereitungen“, so der ehemalige Trainer der Holstein-Zweitvertretung (2009/10), der damals für drei Spiele interimsmäßig sogar die Kieler Profis trainiert hatte. Weiter meinte der 57-Jährige über die Wintervorbereitung: „Wir mussten sehr viel improvisieren und haben viel vom Team verlangt. Ich glaube aber, dass wir es als gesamter Verein trotzdem gut hinbekommen haben.“ Immerhin konnten vier Testspiele absolviert werden, die mit insgesamt 14:0 Toren allesamt gewonnen wurden. Das sollte auch für Selbstvertrauen gesorgt haben.
Der Kader unserer Regionalliga-Equipe hat sich in der Winterpause etwas verändert. Zwei Abgängen mit Jonah Gieseler (Heider SV) und Dan-Emilian Neicu (noch ohne neuen Verein) stehen drei Zugänge gegenüber. Es kamen der defensive Mittelfeldspieler Mohamed Cherif (vereinslos), Linksaußen Yusri El-Kandoussi aus den Niederlanden und Mittelstürmer Mika Kieselbach vom Heider SV. Unser Trainer: „Wir wollten und mussten etwas am Kader tun. Mit unseren Transfers bin ich zufrieden, weil es im Winter nicht so einfach ist. Das Gute war, dass wir die Spieler im Probetraining länger sehen konnten. Aber durch die Witterung war das für sie und damit für uns auch nicht so einfach.“
Ob die drei Zugänge gleich im ersten Pflichtspiel auflaufen werden, ist offen. Im 20er Spieltagskader sollten sie indes stehen; schon allein deshalb, weil bei einem Kader von 25 Akteuren mit Marten-Heiko Schmidt (Gelb-Rot-Sperre) sowie den erst im Aufbautraining befindlichen Ilidio Pastor Santos (nach Kreuzbandriss), Noel Kurzbach (Kniebeschwerden) und Patrick Thomsen (Muskelverletzung) sowie dem zuletzt erkrankten Marcel Cornils fünf Akteure fehlen dürften. Im letzten Test vor dem Neustart – dem schon erwähnten 3:0-Sieg vom vergangenen Samstag beim Oberligisten Inter Türkspor Kiel – waren zudem Torben Marten, John Dethlefs und Pelle Hoppe nicht dabei. Doch alle drei sollten Anfang der Woche wieder ins Training zurückkehren. Mit ihnen dürfte zu rechnen sein wie insgesamt mit einer hohen Quote an Ex-Holsteinern. Schließlich haben neben Kapitän Finn Wirlmann auch die Innenverteidiger Torben Marten, Torben Rehfeldt und Tobias Fölster, Außenverteidiger Bjarne Schleemann, Mittelfeldspieler Thies Richter sowie aus dem Sturm René Guder, Jannic Ehlers und Mika Kieselbach eine mehr oder weniger lange Vergangenheit im Storchennest. Einige von ihnen dürften in der Startelf stehen.
Mut und Zuversicht kann die Bilanz des SC Weiche in der Regionalliga aus Spielen gegen Holstein II geben, obgleich die Favoritenrolle nach der Tabellenkonstellation diesmal klar für den gastgebenden Dritten spricht, steht unsere Mannschaft im momentanen Ranking doch nur auf Platz 15. Von bislang acht Duellen in der Regionalliga – Holstein II war 2018 aufgestiegen – bei einem Torverhältnis von 14:8 gewann Weiche gleich fünf. Zwei Spiele endeten unentschieden, und nur das Hinspiel der aktuellen Saison ging an die jungen Störche (3:2). Im Citti-Fußball-Park gewann Weiche sogar alle drei Partien: 2:0, 3:2 und 2:1. Wenn das kein gutes Omen ist!
Hinweise für alle Fans: Austragung nicht gefährdet
Das Spiel wird am Sonntag, 4. Februar 2024, um 14 Uhr im Citti-Fußball-Park in Kiel-Projensdorf angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Ben Henry Uhrig (SC Egenbüttel/Hamburg), der von Dominik Kopmann (Eintracht Norderstedt) und Furkan Cevdet Vardar (RW Wilhelmsburg) assistiert wird. Die Austragung der Partie dürfte witterungsbedingt nicht gefährdet sein. Gespielt wird auf einem seit 2020 bestehenden Hybridrasen.
Für alle daheim bleibenden Weiche-Fans weisen wir gern auf den neuen zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport hin. Die Partie wird live im Stream mit automatisiertem Kamerasystem auf nordfv.tv übertragen. Dazu müssen alle Benutzerinnen und Benutzer einmalig ein kostenloses Benutzerkonto erstellen. Hierfür werden eine gültige E-Mail-Adresse sowie der Vor- und Zuname benötigt. Der Livestream läuft ab zehn Minuten vor Anpfiff, also ab 13.50 Uhr. Ihr gelangt dorthin unter www.nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 oder über unsere Homepage (weiche-liga.de), wenn Ihr dort auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Wir werden zudem einen Ticker mit Infos zu Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben.
Für Weiche steht die kürzeste Auswärtsfahrt der Saison auf dem Programm. Mit dem Auto wird für die rund 91 km zwischen den Spielstätten beider Mannschaften über die A 7 und die A 210 knapp eine Stunde Fahrzeit benötigt. Die Anlage im Kieler Stadtteil Projensdorf in der Nähe der B 76 ist mit einigen Parkplätzen ausgestattet; zu erreichen über den Steenbeker Weg 150. Bahnfahrer können z. B. das 49-Euro-Ticket oder das SH-Ticket zu 29 Euro nutzen. Die Fahrzeit bis zum Bahnhof Suchsdorf – mit Zugunterbrechung und Fußweg über die Schleibrücke – beträgt rund 90 Minuten (z. B. Abfahrt Flensburg um 11.04 Uhr; Ankunft Suchsdorf um 12.37 Uhr). Vom Bahnhof muss noch ein rund 15- bis 20-minütiger Fußweg (rund 1,8 km) zurückgelegt werden.
Tickets für das Landesderby gibt es nur an den Tageskassen im Citti-Fußball-Park. Ein Online-Ticket-Service wird für diese Partie nicht angeboten. Kasse und Stadiontore öffnen eine Stunde vor Spielbeginn, also um 13 Uhr.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis noch zum Wetter: Für den Sonntag werden in Kiel Temperaturen im hohen, aber einstelligen Plusbereich erwartet. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit für den gesamten Sonntag liegt bei über 50 Prozent.
Wir wünschen allen nach Kiel fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.