Liga-Auftakt beim Top-Favoriten
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Liga-Auftakt beim Top-Favoriten
Weiche am Samstag in Meppen zu Gast
Es geht wieder los. Und wenn in der Regionalliga Nord von einem „scharfen Start“ gesprochen wird, so gilt das für den SC Weiche Flensburg 08 in ganz besonderer Weise. Unsere Mannschaft ist zum Saisonauftakt gleich beim Vizemeister gefordert. Der SV Meppen zählt unzweifelhaft zu den Top-Favoriten auf den Meistertitel. Bevor es am Samstagnachmittag ab 14 Uhr in der Profifußball-erprobten Hänsch-Arena der Emslandmetropole ernst werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: acht Partien am Wochenende
Nachdem unsere Mannschaft am vergangenen Sonntag die erste Hürde im SHFV-LOTTO-Landespokal in Heide – wenngleich mit Mühe – genommen hat, ist sie nun erstmals in der Regionalliga Nord gefordert. Gemeinhin heißt es, diese Liga sei so stark wie vielleicht noch nie seit ihrer Einführung in der derzeitigen Form 2012. Mit dem VfB Lübeck (Abstieg 2024), SV Meppen, VfB Oldenburg (jeweils 2023) und TSV Havelse (2022) gibt es gleich vier Drittliga-Absteiger jüngerer Zeit, dazu mit Kickers Emden und dem SV Werder Bremen II zwei Top-Aufsteiger, denen weit mehr zugetraut wird als der Klassenerhalt. Unsere Mannschaft schaffte erst in der Relegation und mit viel Dusel den Ligaverbleib. Angesichts solcher Ausgangslage gilt es, von Beginn an zu punkten, um nicht wieder in den Abstiegskampf hineingezogen zu werden.
Die Saison wird mit einem Derby der Gegensätze eröffnet. Am Freitag, 19 Uhr, erwartet Drittliga-Absteiger VfB Lübeck den Aufsteiger aus dem nahen Todesfelde zu einem SH-Derby. Eine große Kulisse dürfte auch am Samstag anstehen, wenn Top-Favorit SV Meppen ab 14 Uhr den SC Weiche empfängt. Zwei Stunden später dürfte es zwischen Jeddeloh II und dem FC St. Pauli II deutlich beschaulicher zugehen.
Fünf Partien gibt es am Sonntag. Ab 13.30 Uhr erwartet Teutonia Ottensen die Gäste aus Lohne. Eine halbe Stunde später prüft Norderstedt mit dem VfB Oldenburg den anderen Titelanwärter. Außerdem muss auch der zweite Aufsteiger reisen, wenn Werders U 23 beim TSV Havelse antreten wird. Das Wochenende wird mit zwei Spielen am Sonntag ab 15 Uhr abgeschlossen. Der Bremer SV erwartet vor sicherlich großer Kulisse die U 21 des Hamburger SV, Drochtersen/Assel trifft auf die U 23 von Holstein Kiel. Die neunte Partie des Spieltags, Phönix Lübeck gegen Emden, musste „aufgrund von Platzarbeiten“ in Lübeck verlegt werden.
Zum Gegner: der Favorit schlechthin
Der Vorjahresvizemeister SV Meppen gilt als der Top-Favorit auf den Meistertitel in der Saison 2024/25. Immerhin 15 der 18 Trainer der Regionalliga Nord trauen dem SVM den großen Wurf zu, bestätigte die am Mittwoch von „kicker.de“ veröffentlichte traditionelle Umfrage vor Saisonbeginn. Dazu bringen die Emsländer alle Voraussetzungen mit. In der vorangegangenen Spielzeit konnten sie 22 Siege feiern, kassierten die wenigsten Gegentore, waren hinter dem Drittliga-Aufsteiger Hannover 96 II auch zweitbeste Mannschaft der Rückrunde. Fünfzehn ihrer 17 Heimspiele konnten sie mit einem Gesamttorverhältnis von 45:17 für sich entscheiden. Das löste Freude beim zahlreichen Anhang des SVM aus, der mit weitem Abstand das Zuschauerranking anführte. Mehr als 105.000 Besucherinnen und Besucher kamen in der Saison 2023/24 in die Hänsch-Arena. Bei einer Stadt von nicht ganz 35.000 Einwohnern war rechnerisch jeder Meppener demnach dreimal im Stadion – Wahnsinn! Der Durchschnitt von 6.185 pro Partie brach in der Regionalliga Nord alle bisherigen Rekorde. Schon vor drei Wochen waren mehr als 2.100 Dauerkarten für die Saison 24/25 abgesetzt. Und am 18. August wird das Stadion beim DFB-Pokalspiel gegen die Zweitliga-Profis des Hamburger SV ausverkauft sein.
Die Zuversicht darf in der Emslandmetropole groß sein, dass die neue Saison sportlich verspricht, was in Meppen von den Schützlingen des Trainers Adrian Alipour erwartet wird. Dazu bietet der Kader des SV Meppen viel Qualität. Sportlich schmerzhaft war zwar die Rückkehr von Flügelspieler Fynn Seidel nach Unterhaching. Auch mögen die Abgänge von Lukas Eixler (Zwickau; 25 Spiele im Vorjahr/1 Tor) und Lars Spit (Lotte; 24/3) in andere Regionalligen eine sportliche Schwächung bedeuten, aber wichtiger war ohnehin, dass das beste Angriffsduo der Liga mit Marek Janssen (20 Saisontore) und Christopher Schepp (18) erhalten bleibt, wozu der zuvor geliehene Schepp von Arminia Bielefeld – gegen Ablöse – erst fest verpflichtet werden musste. Dahinter zieht weiterhin Willi Evseev die Fäden. Und im Kasten steht der von einer Jury des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV) zum besten Torhüter der Saison 2023/24 gewählte Julius Pünt. Bei den Feldspielern reichte es im Übrigen für Marek Janssen zum dritten Platz hinter Lars Gindorf (Hannover II) und Stanislav Fehler (Kiel II). Adrian Alipour konnte sich in der Kategorie der Trainer nicht unter den besten Drei platzieren. Er sagte in der Umfrage von „kicker.de“ u. a.: „Uns erwartet ein brutal schweres Auftaktprogramm. Wir wollen gut aus den Startlöchern kommen und möglichst permanent Tuchfühlung zur Spitzengruppe haben.“ Die Titelfavoritenrolle wollte der Meppener Trainer indes gern dem VfB Lübeck, Oldenburg und Drochtersen/Assel in die Schuhe schieben.
Werfen wir noch einen Blick auf die Zugänge. Neben eigenen Talenten, die aus der U-19-Bundesliga-Mannschaft kommen, verstärken die Abwehrspieler Felix Lange (VfL Wolfsburg), Nikell Touglo (Viktoria Berlin) und Adrian Lenz (Spelle-Venhaus) die Defensive. Der fast zwei Meter große Mika Stuhlmacher vom TSV Havelse dürfte bei bislang 73 Einsätzen (7 Tore) den größten Bekanntheitsgrad in der Liga haben, und Rückkehrer Leon Demaj von Fortuna Köln ist für die Offensive vorgesehen. Am Mittwoch schlug dann der SVM noch einmal auf dem Transfermarkt zu. Drei Tage vor dem ersten Liga-Spiel gaben die Emsländer die Verpflichtung von Stefan Rankic, dem letztjährigen Kapitän und Innenverteidiger von Holsteins U 23, bekannt.
In den Testspielen lief freilich noch nicht alles rund. Gegen den SV Esche aus der 2. Kreisklasse gab es zwar einen 23:0-Rekordsieg, doch der „echte“ Härtetest beim 1. FC Bocholt aus der Regionalliga West (1:4) und die Generalprobe beim niederländischen Zweitligisten SC Cambuur (0:3) vor knapp einer Woche gingen verloren. Zum Auftakt der Vorbereitung gab es ein 2:2-Remis gegen den FC Schalke 04 II, und gegen den Gastgeber des Trainingslagers, TuRa 07 Westrhauderfehn, wurde mit 6:0 gewonnen. Bei einem Blitzturnier in der Hänsch-Arena blieben gegen den neuen Liga-Rivalen (und späteren Turniersieger!) Kickers Emden (0:0) und den Zweitligisten Schalke 04 (2:4) Erfolge aus. Schließlich wurde bei einem Blitzturnier beim BV Garrel der Gastgeber erst nach Elfmeterschießen besiegt. Das Turnierfinale wurde dann gegen Lohne mit 1:0 gewonnen.
Unsere Mannschaft: René Guder an alter Wirkungsstätte
Der Partie im Emsland zum Auftakt der Saison könnte Weiche angesichts der Favoritenrolle des Gastgebers mit viel Skepsis entgegensehen. Diese Auffassung scheint aber nicht zu dominieren. So meinte Christian Jürgensen, Geschäftsführer Sport, auf der Saisonpressekonferenz eher im positiven Ton: „Gegen Meppen wissen wir gleich, wo wir stehen.“ Und Cheftrainer Torsten Fröhling sagte unmittelbar nach dem Spiel in Heide auf der Pressekonferenz: „Jetzt haben wir gegen Meppen einen richtig ordentlichen Gegner. Da werden sechs- bis siebentausend Zuschauer sein.“ Vor solcher Kulisse spielen zu dürfen, sollte für jeden Fußballer ein Ansporn sein.
Von Prognosen über eine Spielzeit hält Torsten Fröhling ohnehin nicht so viel. Schon auf der Saisonpressekonferenz hatte er gesagt: „Die vergangene Saison hat gezeigt, was alles möglich ist. 90 oder 95 Prozent spielt sich im Kopf ab.“ Als er nach der sportlichen Perspektive seiner Mannschaft befragt wurde, wiegelte er ab und ließ sich auch nicht mit einem konkreten Tabellenplatz locken. „Die Tendenz sieht man erst nach dem achten bis zehnten Spieltag. Wir wollen schnellstmöglich Sicherheit bekommen, Punkte sammeln und mit neuer Euphorie und Strategie an die Sache rangehen“, so unser Cheftrainer. Dem schloss sich Vizekapitän Dominic Hartmann an. Unsere Nummer 37: „Wir wollen gut in die Saison reinstarten, schnell Erfolgserlebnisse sammeln.“ Und Kapitän Mads Albæk sagte in deutscher Sprache: „Die ersten Wochen haben gut geklappt. Ich habe ein gutes Gefühl, auch mit dem Trainerteam. Ich weiß, ich bin 34 Jahre alt, aber ich bin topfit und hochmotiviert. Ich habe von den Problemen vom Vorjahr gehört.“ Warum der Routinier mit der Nummer 90 oder der 98 auf dem Trikot auflaufen werde, wurde er zudem gefragt. Da sorgte ein Hinweis auf sein Geburtsjahr 1990 für die rasche Auflösung, wobei unser Geschäftsführer Finanzen, Harald Uhr, wiederum scherzhaft hinzufügte: „Hätte er aufgrund des Geburtsjahrs die 98 als Trikotnummer, würde er nicht bei uns spielen.“
Was sagte eigentlich Torsten Fröhling in der Umfrage von „kicker.de“? „Nach den Erfahrungen aus der letzten Saison wollen wir in der neuen Spielzeit so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenverbleib holen. Der SV Meppen verfolgt aus meiner Sicht eine gute Philosophie, spielt stabil und verfügt mit den eigenen Fans über ein Faustpfand. Als weiteren Meisterschaftsfavoriten traue ich dem VfB Oldenburg einiges zu. Die Mannschaft wurde verjüngt und der Verein verfügt über gewachsene Strukturen.“
Für René Guder ist die Partie in der Hänsch-Arena eine Rückkehr an seine vorherige Wirkungsstätte, an der er zwischen Januar 2019 und Juni 2022 knapp dreieinhalb Jahre zuhause war. Unsere Nummer 17 bestritt für die Emsländer 121 Pflichtspiele (15 Tore, 20 Torvorlagen). Er hat in Meppen noch immer seine Fans, sodass es für den 29-Jährigen sicherlich wieder eine besondere Partie sein wird. Mit seinem Einsatz ist auch zu rechnen, ebenso wie mit dem von Torben Marten, der in Heide etwa eine Viertelstunde vor Schluss passen musste. Hingegen wird neben Pelle Hoppe (Reha nach Kreuzbandriss) definitiv Bjarne Schleemann (Schambeinentzündung) weiterhin ausfallen. Malte Petersen kehrte indes nach Schultereckgelenksverletzung in dieser Woche wieder ins Training zurück. Er dürfte noch fehlen, während die Hoffnung vorhanden ist, dass Abwehrspieler Theo Behrmann und Mittelfeldakteur Alexander Laukart in den Spieltagskader aufrücken könnten.
Bislang hat es zwölf Aufeinandertreffen zwischen den beiden Kontrahenten gegeben, wobei die Blau-Weißen nicht zu unseren Lieblingsgegnern zählen. Meppen gewann in der vergangenen Saison das Heimspiel knapp mit 3:2 und im Manfred-Werner-Stadion etwas glücklich mit 1:0. Die anderen zehn Partien liegen schon reichlich zurück, sodass sie unter der Ägide des ETSV liefen. In Meppen gab es bislang drei Siege der Emsländer (2:1, 3:0, 3:2) und drei Unentschieden (0:0, 2:2, 2:2). Insgesamt konnte Weiche lediglich drei Spiele für sich entscheiden und die drei Auswärtsunentschieden holen, verlor aber bei 18:18 Toren sechsmal.
Hinweise für alle Fans: die zeitlich aufwändigste Fahrt
Das Spiel wird am Samstag, 27. Juli 2023, um 14 Uhr in der Hänsch-Arena in Meppen angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Furkan Cevdet Vardar (SV Rot-Weiss Wilhelmsburg/Hamburg), der von André Heinrich (FSV Harburg-Rönneburg/Hamburg) und Marvin Vogt (SV Börnsen 1948/Hamburg) assistiert wird.
Für alle daheim bleibenden Weiche-Fans weisen wir gern auf den zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport hin. Hier wird es einen vom Gastgeber kommentierten Livestream unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 geben. Ihr gelangt dorthin ebenso, wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Die Qualität der Übertragungen aus Meppen war in der vergangenen Saison sehr gut. Wir werden zudem einen Ticker mit Infos zu Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben.
Die Hänsch-Arena befindet sich im Norden von Meppen in der Lathener Straße. Für die Reise über die A 7, die A 261 und die A 1 (Ausfahrt Cloppenburg) sowie die B 213 und B 402 in die 391 km entfernte und 35.000 Einwohner zählende Emslandmetropole müssen (ohne Staus) mit PKW deutlich über vier Stunden eingerechnet werden. Formal ist der Weg zu Kickers Emden noch einen Kilometer länger und damit der weiteste in der gesamten Liga. Die Fahrt nach Meppen ist dafür die zeitaufwändigste. Insgesamt weist der SV Meppen acht große Parkplätze aus, wobei für Gäste-Fans der Parkplatz P5 vorgesehen ist, auf dem Fahrzeuge mit „EL“-Kennzeichen nicht zugelassen sind. Die Navi-Adresse hierfür lautet: Am Schießplatz, 49716 Meppen.
Für Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV ist ebenfalls das erhöhte Fahrgastaufkommen in der Urlaubs- und Ferienzeit zu beachten. Von Flensburg z. B. um 06.15 Uhr gelangt man am Spieltag via Hamburg, Osnabrück und Rheine planmäßig um 12.07 Uhr nach Meppen, wobei zwischen Hamburg und Osnabrück ein ICE genutzt werden müsste, wohingegen für die übrigen Teilstrecken das 49-Euro-Ticket ausreichend wäre. Vom Bahnhof in Meppen sind es bis zum Stadion nur rund 1,5 km Fußweg, d. h. etwa 20 Minuten. Eine günstigste Verbindung für die Rückfahrt wäre ab Meppen um 17.30 Uhr via Münster, Hamburg-Harburg, Hamburg mit planmäßiger Ankunft in Flensburg um 23.45 Uhr. Hierbei wäre zwischen Münster und Harburg ein ICE zu nutzen.
Stadion und Kassen der Hänsch-Arena öffnen eineinhalb Stunden vor Spielbeginn, also um 12.30 Uhr. Wichtig ist, dass erkennbare Gäste-Fans (Trikot, Schal, Fahne etc.) keinen Zutritt zum Heimbereich haben werden. Der Hinweis ist bereits beim Ticketkauf zu beachten. Es gibt eine Tageskasse, auch im Gästebereich. Nach Verlassen des Stadions ist kein erneuter Zutritt – trotz Eintrittskarte – möglich. Außerdem sollte beachtet werden, dass Rucksäcke, Taschen, Regenschirme etc. nicht ins Stadion genommen werden dürfen; ausgenommen sind Brust- bzw. Gürtel- und Handtaschen.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis noch zum Wetter: Für den Samstag werden in Meppen Temperaturen von knapp über 20 Grad erwartet. Dabei muss mit Niederschlag gerechnet werden.
Wir wünschen allen nach Meppen fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.