Kontrahent mit weißer Weste

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Kontrahent mit weißer Weste

Weiche mit Heimspiel am Samstag gegen Jeddeloh II

15. August 2024

Rein tabellarisch handelt es sich um eine Spitzenpartie, wenn sich am bevorstehenden vierten Spieltag mit Weiche und dem SSV Jeddeloh II zwei Top-Starter der Regionalliga Nord gegenüberstehen werden. Bevor es am Samstagnachmittag ab 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion um die nächsten wichtigen Punkte gehen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

 

Zur Lage: Regionalliga trotz(t) DFB-Pokal

Am vergangenen dritten Spieltag gab es in der Regionalliga Nord erstmals ein volles Programm. Weiter ohne Punktverluste sind drei Mannschaften unterwegs. Havelse führt nach einem 3:1-Heimsieg gegen den FC St. Pauli II die Tabelle an. Auch der VfB Lübeck, der den HSV-Nachwuchs daheim mit 1:0 bezwang, und der SSV Jeddeloh II, der Holsteins U 23 mit 3:1 nach Hause schickte, haben ihre bisherigen beiden Heimspiele gewonnen. Tabellarisch noch vor ihnen stehen Weiche nach dem 4:2-Auswärtssieg beim Bremer SV und Norderstedt nach dem 1:0-Heimerfolg gegen Todesfelde, wobei diese Mannschaften ein Spiel mehr absolviert haben. Ungeschlagen sind zudem Kickers Emden und Lohne, die sich nach dramatischer Schlussphase 1:1-unentschieden trennten. Außerdem unterlag Teutonia 05 dem Werder-Nachwuchs mit 1:3, während Phönix Lübeck mit einem 3:1-Sieg die Unzufriedenheit beim VfB Oldenburg steigen ließ. Gar nicht zufrieden waren die Meppener Verantwortlichen nach dem torlosen Remis vor 5.035 Fans gegen Drochtersen. Nur wenige Stunden später gab es die erste Trainer-Freistellung der noch jungen Saison. Adrian Alipour musste in Meppen gehen.

Am bevorstehenden Wochenende konkurriert die Regionalliga mit dem DFB-Pokalwettbewerb. Weil Phönix Lübeck (SH), Teutonia Ottensen (HH), der SV Meppen (NS) und der Bremer SV (HB) als Landespokalsieger auf bundesdeutscher Bühne um den DFB-Pokal spielen werden, gibt es am Wochenende lediglich fünf Liga-Spiele. Meppen wird erst am 4. September in Lohne antreten. Für die Partien zwischen Werder Bremen II und Phönix, Todesfelde und Teutonia sowie Drochtersen und dem Bremer SV werden noch neue Termine gesucht.

Das Rumpfprogramm in der Liga hat es allerdings in sich. Bereits am Freitagabend, 18.30 Uhr, werden sich Oldenburg und Emden vor großer Kulisse gegenüberstehen. Am Samstag ab 13.30 Uhr treffen im Manfred-Werner-Stadion zwei noch ungeschlagene Mannschaften aufeinander, wenn Weiche den SSV Jeddeloh II empfängt. Um 16 Uhr darf der VfB Lübeck schon sein drittes Heimspiel bestreiten. Zu Gast wird die regionale Konkurrenz von Holstein II sein. Am Sonntag prüft ab 13 Uhr Schlusslicht Hamburger SV II den Spitzenreiter TSV Havelse. Und eine Stunde später steigt in Norderstedt das „Stadionduell“, wenn der dort eingemietete FC St. Pauli II den eigentlichen Hauptnutzer Eintracht Norderstedt empfängt.

 

Zum Gegner: SSV noch ohne Punktverlust

Der SSV Jeddeloh II hat seine bisherigen drei Pflichtspiele allesamt im eigenen Stadion austragen und gewinnen können. In der Liga wurde erst der FC St. Pauli II mit 1:0, dann die Zweite von Holstein Kiel mit 3:1 geschlagen. Zwischen den beiden Spielen wurde um den Niedersachsen-Pokal die SV Drochtersen/Assel mit 3:2-Toren aus dem Wettbewerb gekegelt. Trainer Björn Lindemann, der in seiner zweiten Amtszeit am Küstenkanal arbeitet und dort zuvor auch kurzzeitig als Spieler fungierte, kann nach diesem Saisonstart sehr zufrieden sein.

Dem Grunde nach haben die Ammerländer damit an den Erfolgen im Schlussspurt der vergangenen Saison anknüpfen können. Damals besiegten sie am vorletzten Spieltag Spelle-Venhaus nach 1:2-Rückstand mit 3:2 und am letzten Spieltag auswärts mit 2:0 Eimsbüttel. Die sechs Punkte sorgten dafür, dass der SSV am letzten Spieltag aufgrund der 0:2-Heimniederlage von Weiche gegen Norderstedt auf Platz 14 der Endabrechnung springen konnte – mit den bekannten fatalen Folgen für unsere Mannschaft, die auf den 15. Rang abrutschte.

Das ist inzwischen Geschichte. Jetzt kickt man offiziell nicht mehr in der „53acht-Arena“, sondern in der „Haskamp-Arena“. Und zudem haben viele Spieler den SSV mittlerweile verlassen, etwa Stürmer Dennis Lerche (jetzt RW Erfurt), Mittelfeldspieler Willem Hoffrogge (VfB Oldenburg) sowie die Innenverteidiger Niklas von Aschwege (Emden) und Pierre Becken (Co-Trainer VfB Lübeck). Im Sommer wurden insgesamt 13 Zugänge geholt. Der bekannteste Neue ist wohl Top-Torjäger Max Wegner. Er hatte zuletzt für den VfB Oldenburg 100 Pflichtspiele absolviert und dabei 25 Tore markiert. Nun traf er gleich am ersten Spieltag zum 1:0-Sieg gegen den FC St. Pauli II.

Vom benachbarten VfB Oldenburg kam zudem aus der dortigen U 19 der Innenverteidiger Philip Gramberg. Ferner schloss sich vom VfL Oldenburg Moritz Brinkmann dem SSV an, sodass er jetzt mit seinem Zwillingsbruder Simon in Jeddeloh II vereint ist. Von den Neuverpflichtungen sind zudem Diyar Saka (Holstein II) und Gazi Siala (Teutonia 05) hervorzuheben, kommen sie doch von Liga-Rivalen. Hoffnungen, die Defensive zu stärken, verkörpert vor allem der zwei Meter hohe „Turm“ Flemming Schug in der Innenverteidigung, der zuvor in Bayern und zuletzt in Spanien gespielt hat. Gegen Holstein II trug er sich überdies in die Torschützenliste ein.

Ein Spezifikum der Edewechter ist die schon seit Jahren vorherrschende starke Oldenburger Prägung. Den direkten Weg vom VfB Oldenburg zum SSV ging neben Max Wegner auch Bastian Schaffer (2014). Vom sportlich schwächeren VfL Oldenburg kamen Torhüter Felix Bohe (2017), die Zwillinge Simon (2022) und Moritz Brinkmann (2024) und Tim Janßen (2023). Aus ihrer Zeit in Schleswig-Holstein dürften Conor Gnerlich (Phönix Lübeck) und Kasra Ghawilu (Holstein Kiel II) bekannt sein.

Bei den Blau-Weißen weiß man sich einzuschätzen. Der 40-jährige Cheftrainer Björn Lindemann sagte in der traditionellen Trainerumfrage vor der Saison gegenüber dem Fachmagazin „Kicker“ zu den eigenen Aussichten: „Wir wollen frühzeitig in ein ruhiges Fahrwasser kommen und uns möglichst schnell von der Gefahrenzone absetzen.“ Der selbsterklärte „Dorfverein“ kennt sich im Kampf um den Klassenerhalt aus den vergangenen Jahren gut aus. Diese Erfahrungen dürften ein Faustpfand im Liga-Alltag sein.

Unser „Sechser“, Mohamed Cherif, sagte im Interview für unser Stadionmagazin „Steilpass“ über den Konkurrenten: „Jeddeloh II ist ein ernstzunehmender Gegner. Sie haben ihre Qualitäten.“ Und weiter: „Sie spielen aggressiv und taktisch diszipliniert. Wir müssen konzentriert und geschlossen auftreten, um erfolgreich zu sein.“

 

Unsere Mannschaft: weiter Punkte sammeln

„Wir sind gut vorbereitet und werden unser Bestes geben“, sagte Mohamed Cherif in jenem Interview für unser Stadionmagazin. Dazu bat Cheftrainer Torsten Fröhling seine Jungs nur wenige Stunden nach Rückkehr aus Bremen, wo im Stadion am Panzenberg mit 4:2 gewonnen wurde, am Montag wieder zur regenerativen Trainingseinheit auf den Platz. Da gab es kein Pardon – trotz des fulminanten Sieges und trotz der Bitten einiger Spieler. Noch im Mannschaftsbus auf der Rückfahrt hatte der Trainer die erste Halbzeit des Spiels im Video analysiert, dabei allerlei Schwächen ausfindig gemacht. Auf der Pressekonferenz nach jener Partie hatte er zugegeben, dass er nach der stürmischen Bremer Anfangsphase mit der schnellen 2:0-Führung des BSV gedacht habe: „Alter Schwede, was ist denn hier los?“

Es kam bekanntlich anders und viel besser, obgleich bei Weiche zwei Akteure während der rund 96 Spielminuten verletzungsbedingt passen mussten. Nach etwa 20 Minuten fasste sich Kapitän Mads Albæk an die Leiste; wenig später ging er vom Platz. Während unser Physiotherapeut Gunnar Kugler hier mit einer mindestens ein-, eher aber zweiwöchigen Ausfallzeit rechnete, sah er das Ausscheiden von Marshall Faleu zur Pause vielmehr als Vorsichtsmaßnahme. Er dürfte gegen Jeddeloh II wieder zur Verfügung stehen und damit die Möglichkeiten des Trainers erweitern, hat Torsten Fröhling doch mit dem Neuzugang vom SC V/W Billstedt aus Hamburg sowie Torben Marten, Torben Rehfeldt und zudem Malte Petersen jetzt vier ausgebildete Innenverteidiger zur Verfügung. Dabei zeigte Malte Petersen, dass er auch vor der Abwehr erfolgreich agieren und zudem Tore schießen kann. Sein erster Liga-Treffer für den SC brachte am vergangenen Sonntag in Bremen die Hoffnung zurück. Im Übrigen traf mit Ben Opoku zum 3:2-Zwischenstand ebenso der andere Zugang von Kilia Kiel erstmals, und auch für Mohamed Cherif war es ein Premierentreffer. Unsere Nummer sechs hatte sich nach dem Elfmeterpfiff in Bremen wie selbstverständlich die Kugel geschnappt und vom Punkt zum 2:2-Ausgleich verwandelt.

Am Samstag dürften neben den langzeitverletzten Pelle Hoppe und Bjarne Schleemann ferner Theo Behrmann und Maxim Jurk nicht zur Verfügung stehen. Erstmals wieder ins Training eingestiegen ist Anfang der Woche Alexander Laukart.

Rein tabellarisch könnte von einem Verfolgerduell gesprochen werden. Doch unser Trainer Torsten Fröhling denkt vermutlich weniger daran, dass es im Duell des Tabellenzweiten gegen den -fünften um die Tabellenspitze gehen könnte. Mit einem Heimsieg befände sie sich zumindest für eine Nacht tatsächlich in Flensburg. Doch nach dem Sieg beim BSV am vergangenen Sonntag sagte Torsten Fröhling demütig: „Ich bin froh um jeden Punkt, den wir haben, denn das, was wir in der vergangenen Saison erlebt hatten, möchte ich nicht wieder haben.“ Und als auf der Saisonpressekonferenz die Nachfrage nach einer konkreten Zielstellung für diese Spielzeit kam, antwortete der Trainer: „Die Tendenz sieht man erst nach dem achten bis zehnten Spieltag. Wir wollen schnellstmöglich Sicherheit bekommen, Punkte sammeln und mit neuer Euphorie und Strategie an die Sache rangehen.“ Von daher wird Torsten Fröhling sicherlich eher lächeln, wenn er nun auf ein vermeintliches Spitzenspiel am Samstag angesprochen werden würde.

Bislang hat es gegen Jeddeloh II in der Liga neun Duelle gegeben. Vor der Corona-Pandemie war Weiche bei vier Siegen und nur einer Niederlage recht erfolgreich unterwegs, zumal alle drei Spiele im Manfred-Werner-Stadion an den SC gingen: 2:0, 4:2 und 2:1. Nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der Pandemie – mehr als drei Jahre hatten sich beide Mannschaften nicht gegenübergestanden – gab es allerdings keinen Flensburger Sieg mehr, dafür zwei Remis und zwei Niederlagen. In der vergangenen Saison hieß es erst in Flensburg 2:2, dann in Jeddeloh II 1:3. Insgesamt stehen vier Flensburger Siegen drei Erfolge der Niedersachsen bei 17:15 Toren gegenüber. Das größte Zuschauerinteresse in Flensburg beanspruchte gleich das erste Gastspiel der Ammerländer, als 814 Fans ins Manfred-Werner-Stadion kamen, um Weiche kurz vor dem Meisterschaftsfinale von 2018 mit 2:0 siegen zu sehen.

 

Hinweise für alle Fans: Live ist nur im Manfred-Werner-Stadion!

Das Spiel wird am Samstag, 17. August 2024, um 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Leon Röpke (TSV Gielde 07), der von Jannik Benjamin Meyer (Buchholzer FC) und Florian Hiller (SV Gartenstadt) an den Linien assistiert wird.

Die Spiele der Regionalliga Nord werden weiterhin kostenlos im kommentierten Livestream, meistens (wie bei uns) mit automatisiertem Kamerasystem, über den zentralen Vermarktungskanal des Anbieters SolidSport auf nordfv.tv übertragen. Unser Kommentator ist Marc Peetz. Ihr gelangt zum Stream unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 und ebenso, wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Dazu müssen alle neuen Benutzerinnen und Benutzer einmalig ein kostenloses Benutzerkonto erstellen. Hierfür werden nur eine gültige E-Mail-Adresse sowie der Vor- und Zuname benötigt. Der Livestream läuft ab zehn Minuten vor Anpfiff, also ab 13.20 Uhr. Auf fussball.de bieten wir zudem einen ausführlichen Liveticker an. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben. So richtig „live“ ist allerdings nur der Stadionbesuch, den sich alle Weiche-Fans ohnehin nicht entgehen lassen sollten.

Tickets gibt es wie üblich in den Kategorien Stehplatz/Sitzplatz ohne Dach und Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet. Außerdem wird die Stadionkasse geöffnet sein.

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis noch zum Wetter: Für den Samstag werden angenehme Temperaturen von etwas über 20 Grad erwartet. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist sehr gering – bestes Wetter zum Stadionbesuch!

Wir freuen uns über Eure Unterstützung und wünschen allen Fans einen schönen Fußballnachmittag in unserem Manfred-Werner-Stadion.