Kilia Kiel folgt auf Weiche

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Kilia Kiel folgt auf Weiche

Unsere Mannschaft enttäuscht beim Hallenmasters

16. Januar 2024

Der FC Kilia Kiel hat am späten Samstagabend die 24. Auflage des SHFV-LOTTO-Hallenmasters in der ausverkauften Kieler Wunderino-Arena gewonnen und sich so zum inoffiziellen Landeshallenfußballmeister Schleswig-Holsteins gekürt. Der Regionalliga-Aufsteiger setzte sich im Finale eines der zuschauermäßig größten Hallenfußballturniere Deutschlands unter den Augen von DFB-Präsident Bernd Neuendorf mit 1:0 gegen den TSB Flensburg durch. Er folgt in der Siegerliste damit dem SC Weiche Flensburg 08, der im Vorjahr die begehrte Trophäe gewonnen hatte. Für die Kilianer war es der erste Gewinn des Hallenmasters. Sie stellten zudem mit Malte Petersen den besten Spieler und mit Christopher Kramer, der wie Paul Falk (PSV Neumünster) dreimal traf, den besten Torschützen. Einen derart überragenden Akteur wie im Vorjahr Niclas Nadj (damals Weiche), der achtmal getroffen hatte, bekamen die knapp 8.700 Zuschauer in der ausverkauften Halle diesmal nicht zu sehen. Als bester Torhüter wurde Fabian Landvoigt vom SV Todesfelde ausgezeichnet. Unsere Mannschaft war hingegen bereits nach zwei Niederlagen in den ersten beiden Gruppenspielen ausgeschieden. Weiche-Trainer Torsten Fröhling zeigte sich nach dem mehr als fünfstündigen Spektakel entsprechend enttäuscht. „Das Turnier war ein Spiegelbild der bisherigen Liga-Saison. Wir müssen uns für den Auftritt bei unseren Fans entschuldigen“, so der Ex-Profi.

Im Kader unserer Mannschaft verblieben gerade einmal fünf Spieler, die vor einem Jahr den Pokal gewonnen hatten: die beiden Torhüter Philip Østerbæk und Jesper Heim sowie Bjarne Schleemann, John Dethlefs und Dominic Hartmann. Neben den Neuzugängen David Pfeil, Jannic Ehlers, Pelle Hoppe und Felix Brügmann liefen auch die im Vorjahr fehlenden Calvin Ogara, Thies Richter und Marcel Cornils für Weiche auf.

Nachdem Todesfelde mit lautstarker Unterstützung seiner rund 1.200 Fans den VfB Lübeck im ersten Turnierspiel mit 4:0 in die Schranken verwiesen hatte, verlief der Start in das erste Gruppenspiel für unseren SC Weiche denkbar ungünstig. Nach nicht einmal 30 Sekunden traf Vjekoslav Taritas bereits zum 1:0 für den 1. FC Phönix Lübeck, der in der Folge weiterhin dominierte und nur wenig später durch Valdemar Sadrifar auf 2:0 erhöhte. Zwar konnte Felix Brügmann nach einem Schuss von Marcel Cornils, der möglicherweise schon die Torlinie überschritten hatte, knapp 160 Sekunden vor Schluss verkürzen, aber Leander Fritzsche konterte 50 Sekunden später mit dem Treffer zum 3:1-Endstand.

Phönix Lübeck hatte dann im Stadtderby gegen den mit seiner U 23 angetretenen VfB mehr Mühe als erwartet. Beim 2:1-Sieg erzielte Julian Meier mit artistischem Fallrückzieher zum 2:0-Zwischenstand wohl das schönste Tor des Abends. Damit war klar, dass Weiche mit einer Niederlage im zweiten Spiel bereits die erhoffte Titelverteidigung ad acta legen müsste. Und entsprechend kam es auch. Todesfelde vergab in der Anfangsphase mehrere Hochkaräter. So retteten Marcel Cornils und Bjarne Schleemann jeweils auf der Torlinie. Gerade als Weiche besser in die Partie zu kommen schien und ein paar Torannäherungen zu verzeichnen hatte, erzielte Marco Pajonk gut 55 Sekunden vor Schluss den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg von „ToFe“. Weiche-Trainer Torsten Fröhling meinte später: „Nachdem Todesfelde die Chancen ausgelassen hatte, hoffte ich schon, dass es ein dreckiger Sieg werden könnte.“

Mit einem torlosen Remis machte danach Todesfelde den Gruppensieg perfekt, bevor unsere Mannschaft im abschließenden Gruppenspiel gegen den VfB Lübeck gefordert war, wenigstens einen Sieg einzufahren. Das gelang zwar, aber auch in dieser Partie brauchte Weiche eine lange Anlaufzeit. Nach einem Foul von Ramiz Demir an Thies Richter verwandelte Felix Brügmann einen Neunmeter drei Minuten und 45 Sekunden vor Schluss zur 1:0-Führung. Der Übeltäter erhielt für sein Foul zwar eine Zwei-Minuten-Strafe, musste sie aber aufgrund des folgenden Treffers nicht absitzen. Knapp drei Minuten vor dem Ende traf Marcel Cornils dann zum vorentscheidenden 2:0. Yasin Varol verkürzte 120 Sekunden vor der Schlusssirene noch zum 2:1-Endstand.

In der anderen Gruppe hatte sich nach zwei Spielen Kilia Kiel bereits für das Halbfinale qualifiziert, sodass die 2:4-Niederlage gegen die zu jenem Zeitpunkt schon ausgeschiedene PSV-Elf aus Neumünster nicht mehr ins Gewicht fiel. Spannung pur bot die abschließende Partie, die der TSB Flensburg mit 1:0 gegen die mit ihrer U 23 angetretene KSV Holstein gewann, wodurch der nun auch von den rund 400 Weiche-Fans unterstützte Oberligist das Halbfinale erreicht hatte.

Beide Halbfinals waren von der Taktik geprägt. Keine Mannschaft wollte den entscheidenden Fehler fabrizieren. So ging die erste Vorschlussrundenpartie zwischen Todesfelde und dem TSB torlos aus. Im Neunmeterschießen war Christian Rave beim SVT der Unglücksrabe. Sein Schuss über den Kasten führte zum 5:4-Sieg des TSB, womit die blau-gelben Todesfelder in ihren vier Partien nach regulärer Spielzeit als einzige Vertretung ohne Gegentor ungeschlagen ausschieden. Im zweiten Halbfinale entzauberte Kilia Kiel die bis dahin spielerisch beste Mannschaft, den 1. FC Phönix Lübeck, mit einem 2:1-Sieg. Schließlich war Tom Baller der umjubelte Kilia-Siegtorschütze im Finale, der sechs Minuten vor Schluss zum goldenen Tor gegen den TSB traf.

Unsere Mannschaft kann sich nun voll auf die weitere Vorbereitung für die Frühjahrsrunde in der Regionalliga und das erste Pflichtspiel konzentrieren, das – sofern die Platzbedingungen es zulassen werden – der Premierenauftritt beim SC Spelle-Venhaus am 31. Januar 2024, 19 Uhr, sein wird. Zuvor stehen noch zweieinhalb Wochen harte Vorbereitung an. Nächster Auftritt wird das Testspiel am kommenden Donnerstag, 18.01.2024, sein, wenn unsere Mannschaft ab 19 Uhr im dänischen Krusau auf den Oberligisten TSV Nordmark Satrup treffen wird.

Weiche spielte mit: Østerbæk, Heim – Schleemann, Pfeil, Ogara, Dethlefs, Richter, Hartmann, Ehlers, Hoppe, Cornils (1 Tor), Brügmann (2 Tore).

Die Spiele unserer Mannschaft in der Gruppenphase:

1. Spiel: Phönix – Weiche 3:1. Tore: 1:0 Taritas (1.), 2:0 Sadrifar (3.), 2:1 Brügmann (10.), 3:1 Fritzsche (11.).

2. Spiel: Weiche – Todesfelde 0:1. Tor: 0:1 Pajonk (12.).

3. Spiel: Weiche – VfB Lübeck 2:1. Tore: 1:0 Brügmann (9., Strafstoß), 2:0 Cornils (10.), 2:1 Varol (11.).

Die kompletten Turnierergebnisse:

Vorrunde: VfB Lübeck – Todesfelde 0:4, Phönix – Weiche 3:1, Holstein – Neumünster 3:1, Kilia – TSB 2:1, VfB Lübeck – Phönix 1:2, Weiche – Todesfelde 0:1, Holstein – Kilia 0:4, TSB – Neumünster 1:0, Todesfelde – Phönix 0:0, Weiche – VfB Lübeck 2:1, Neumünster – Kilia 4:2, TSB – Holstein 1:0.

Gruppe A: 1. Todesfelde 5:0/7, 2. Phönix 5:2/7, 3. Weiche 3:5/3, 4. VfB Lübeck 2:8/0.

Gruppe B: 1. Kilia 8:5/6, 2. TSB 3:2/6, 3. Neumünster 5:6/3, 4. Holstein 3:6/3.

Halbfinale: Todesfelde – TSB 0:0, 4:5 im Neunmeterschießen, Phönix – Kilia 1:2. Finale: TSB – Kilia 0:1.

Beste Torschützen: Christopher Kramer (Kilia Kiel) und Paul Falk (PSV Neumünster) mit je drei Toren. Bester Spieler: Malte Petersen (Kilia Kiel). Bester Torhüter: Fabian Landvoigt (Todesfelde).