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Jubel über spektakulären 3:2-Sieg

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Jubel über spektakulären 3:2-Sieg

SC Weiche Flensburg 08 – Hamburger SV II 3:2 (0:1)

6. September 2025

„Oh wie ist das schön, sowas haben wir lange nicht gesehen“, dröhnte es nach dem Schlusspfiff am Freitagabend von den Traversen des mit 1.092 Zuschauern gut besuchten und nun auch sehr stimmungsvollen Manfred-Werner-Stadions. Der SC Weiche Flensburg 08 hatte ein nach knapp einer Stunde bei einem 0:2-Rückstand schon verloren geglaubtes Spiel gedreht und damit seine Serie von vier Niederlagen in Folge beenden können. Unsere Mannschaft kam am 8. Spieltag bei bestem Fußballwetter gegen die U 21 des Hamburger SV zu einem vielumjubelten 3:2-Sieg. Damit gab es auch beim 14. Gastauftritt des HSV-Nachwuchses einen Sieger, der zum achten Mal Weiche hieß. Während Gäste-Trainer Lukas Anderer danach von einem richtig geilen Spiel seiner Mannschaft über 70 Minuten sprach, sagte unser Verantwortlicher Tim Wulff: „Ein Riesen-Kompliment an das gesamte Publikum, an die Fans, an die Sponsoren, die alle richtig geil mitgefiebert haben. Wir haben heute alle zusammen das Spiel gewonnen.“

Gegenüber der Startelf von der 0:2-Niederlage bei Altona 93 gab es bei Weiche zwei Veränderungen. Torben Marten und Moritz Göttel ersetzten Uchechi Duru (verletzt) und Maksym Tytarenko (zunächst auf der Bank). Schon früh schied aber Torben Marten erneut verletzt aus. Für ihm kam Kevin Ntika. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden zudem Raul Celotto, Maksym Tytarenko, Bjarne Schleemann und Randy Gyamenah eingewechselt. Zum 20er Kader des Spieltags gehörten ferner Torhüter Nils Bock, Mads Albæk,Thies Richter und Marcel Cornils. Neben den verletzten Alexander Laukart und Uchechi Duru fehlten auch Marian Sarr, Maxim Jurk und Ibrahim Bashiru Ali im Aufgebot.

Beim Hamburger SV II wechselte Trainer Lukas Anderer das Personal gegenüber der 0:4-Heimniederlage gegen den SV Meppen gleich fünfmal. Dorian Migalic, Kapitän Leonardo Posadas, Levin Öztunali, Maurice Boakye und Raif Adam ersetzten Benjamin Lamce, Arnaud Riedel, Davis Rath (alle zunächst auf der Bank), Timon Kramer und Moritz Reimers (beide nicht im Kader).

Beide Mannschaften hatten in der vorherigen „englischen Woche“ drei Niederlagen kassiert. Selbstbewusstes Auftreten war daher von keiner Seite zu erwarten, eher vorsichtiges Agieren. Die Partie war von Beginn an heiß umkämpft, vielleicht mit leichten optischen Vorteilen auf Flensburger Seite. Es gab viele hart geführte Zweikämpfe, die bereits vor der Pause zu vier Verwarnungen (plus eine für ein Handspiel) führten. Die Hamburger setzten den ersten Abschluss, als Levin Öztunali von halblinks deutlich über den Kasten schoss (9.). Strafraumszenen blieben rar, aber die Gäste gingen – eigentlich aus dem Nichts – in Führung. Nach einem unglücklichen Foul von Erjanik Ghubasaryan an Maurice Boakye, den er von hinten kommend nicht sehen konnte, verwandelte der Gefoulte den Strafstoß etwas glücklich zum 0:1. Weiche-Torhüter Christian Rust war in die richtige Ecke abgetaucht und noch mit den Fingern am Ball, konnte jedoch nicht verhindern, dass die Kugel ins Netz trudelte (20.).

Die Heim-Mannschaft tat sich auch danach schwer, sich Chancen zu erspielen, kam insgesamt aber besser in die Partie. Beim Kopfball von Sandro Plechaty war HSV-Torhüter Hannes Hermann mit Flugeinlage zur Stelle (22.). Hingegen schien der Schlussmann beim Kopfball von Obinna Iloka am zweiten Pfosten nach Flanke von Sandro Plechaty schon geschlagen, doch die Murmel landete am Außennetz – der Jubel einiger Fans verstummte schnell (31.). Beim Schuss von Ole Wagner aus 20 Metern war wieder Hannes Hermann mit schöner Parade zur Stelle (32.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff parierte der HSV-Torhüter auch noch den guten Schuss von Theo Behrmann nach Vorarbeit von René Guder aus relativ spitzem Winkel (45.+3). Die Pausenführung der Gäste schmeichelte etwas, wenngleich die Flensburger Torannäherungen nun nicht die allergrößte Gefahrenstufe für den HSV-Nachwuchs erreichten. Zu jenem Zeitpunkt war noch nicht absehbar, dass es ein richtig spektakuläres, fast denkwürdiges Spiel werden würde.

Die zweite Halbzeit plätscherte zunächst nach ähnlichem Muster dahin, ehe die Hamburger Talente den Vorsprung – erneut aus dem Nichts – ausbauen konnten. Nach einem abgefangenen Einwurf nahe der Mittellinie stiefelte Maurice Boakye über links davon, passte im Konter nach rechts herüber zu Glory Kiveta, der wiederum ins Zentrum ablegte. Raif Adam hatte freie Bahn, legte die Kugel aus 16 Metern unhaltbar zum 0:2 ins linke Eck (54.). Ein wunderbar ausgespielter Konter – und die Frage stand: War es bereits die Vorentscheidung?

Weiche erhöhte das Risiko, machte Druck, lief allerdings auch in Gefahr, sich den entscheidenden Konter zum 0:3 einzufangen. In einigen Ansätzen waren die Hamburger nahe dran, doch vor allem Marshall Faleu bereinigte oft die Situationen, bevor sie so richtig brenzlig hätten werden können. Mit mehr Druck und Entschlossenheit kam Weiche immer wieder in den HSV-Strafraum. Obinna Iloka hatte gleich eine richtig gute Kopfballchance, konnte aber freistehend nach Flanke von René Guder die Kugel nicht mehr drücken und köpfte über das Tor (57.). Den Versuch von Moritz Göttel aus der Distanz krallte sich wieder Hannes Hermann (60.). Doch der HSV-Torhüter war chancenlos, als Marshall Faleu beim fast von der Mittellinie von halbrechts getretenen Freistoß von René Guder zum Kopfball kam. Im langen Eck schlug der Aufsetzer zum 1:2-Anschluss ein (68.). Und so ging es weiter. Sandro Plechaty konnte den Ball beim Dropkick nicht richtig drücken, schoss über den Kasten (71.). Den Schuss von René Guder aus der Drehung vom rechten Fünfmetereck parierte Hannes Hermann stark, der Nachschuss von Sandro Plechaty wurde in höchster Not zum Eckstoß geblockt (73.). Jetzt war richtig Feuer im Spiel, der Rasen brannte, und das Publikum peitschte Weiche weiter nach vorn. Schon der folgende Eckstoß, getreten von René Guder, führte zum 2:2-Ausgleich. Ob der mit viel Effet getretene Ball, den Hannes Hermann im Gedränge in seinem Fünfer unterlaufen hatte, nach einem Körperkontakt der HSV-Abwehr bereits die Linie überschritten hatte oder erst Moritz Göttel im Nachsetzen dafür sorgte, blieb offen (74.).

Maskym Tytarenko hatte nach Vorarbeit von René Guder gleich eine gute Chance zur ersten SC-Führung, schoss aus 16 Metern über den Kasten (79.). Und dann war das Spiel endgültig gedreht. Ein weiter Einwurf von Theo Behrmann landete erst bei Obinna Iloka, dessen Abschluss geblockt wurde, aber Marshall Faleu behielt die Übersicht, schnappte sich die Murmel und stocherte sie zum vielumjubelten 3:2-Führungstreffer flach ins rechte Eck (85.). Der Rest war Leidenschaft und Kampf von beiden Seiten bis zum Abpfiff, ohne dass sich das Resultat auf der Anzeigetafel änderte.

Auffälligste Hamburger waren Torhüter Hannes Hermann, die kräftigen Innenverteidiger Shafiq Nandja und Jeremy Gandert sowie der schnelle Linksaußen Maurice Boakye. Auf Flensburger Seite konnten sich Doppeltorschütze Marshall Faleu und René Guder mit starken zweiten 45 Minuten aus einer insgesamt sich sehr leidenschaftlich steigernden Mannschaft ohne Ausfälle besonders auszeichnen.

Auch am neunten Spieltag hat Weiche am kommenden Freitagabend Heimrecht. Unsere Mannschaft empfängt am 12. September 2025, dann erst ab 19.30 Uhr, im Manfred-Werner-Stadion die SV Drochtersen/Assel.

Weiche: Rust – Behrmann, Faleu, Marten (6. Ntika), Wagner – Guder, Ghubasaryan (59. Celotto), Hartmann (Kap./67. Tytarenko), Iloka (88. Schleemann), Plechaty – Göttel (90.+3 Gyamenah). Trainer: Wulff.

Hamburger SV II: Hermann – Migalic, Nandja, Gandert, Kristiansen (90.+4 Lamce) – Adam (62. Riedel), Posadas (Kap.), Megeed (67. Rath), Öztunali – Kiveta (90. Adekunle), Boakye (80. Ojo). Trainer: Anderer.

Tore: 0:1 Boakye (20., Strafstoß), 0:2 Adam (54.), 1:2 Faleu (68.), 2:2 Guder (74.), 3:2 Faleu (85.).

Zuschauer: 1.092 unter Flutlicht im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Tim Otto (TSV Weyhe-Lahausen).

Verwarnungen (3/7): Ntika (Foul an Kiveta, 36.), Behrmann (Foul an Megeed, 65.), Plechaty (Unsportlichkeit, 90.+4)/Boakye (Foul an Ntika, 18.), Adam (Foul an Wagner, 25.), Gandert (Foul an Iloka, 37.), Migalic (Handspiel, 45.+1), Megeed (Foul an Plechaty, 50.), Ojo (Foul an Behrmann, 81.), Öztunali (Foul an Schleemann, 90.+1).

Trainerstimmen:

Der Gäste-Trainer Lukas Anderer sagte: „Glückwunsch Dir, Tim, und Deiner Mannschaft zu diesem Sieg heute. Zu unserer Situation kurz: Wir kommen hier nach einer englischen Woche mit 0:11 Toren her, haben eine ganz junge Mannschaft. Dafür haben wir 70 Minuten lang ein richtig geiles Spiel gemacht. Wir hatten sehr gute Energie auf dem Platz gehabt; die Jungs haben alles reingeworfen für den Plan, haben vielleicht irgendwo verpasst, das dritte Tor zu machen. Wir wussten natürlich auch, dass Weiche aktuell, was das Thema Standardsituationen angeht, richtig gut ist bei ruhenden Bällen. Das haben wir dann zu spüren bekommen. Deswegen ist es für uns extrem ärgerlich, dass wir hier gar nichts mitnehmen. Die Entwicklung, die wir durchmachen, die Energie, die die Jungs reingegeben haben, davor ziehe ich heute den Hut.“

Unser Trainer Tim Wulff sagte: „Die Glückwünsche nehmen wir heute sehr gerne an. Ich glaube, wir haben ein sehr interessantes und emotionsgeladenes Spiel gesehen – von beiden Seiten. Kompliment auch an Lukas und seine Truppe. Wir wussten, da kommt eine richtig gute Mannschaft auf uns zu, die in den letzten Wochen auch viel Lehrgeld gezahlt hat, was für eine U 21 auch erlaubt ist. Und so war es dann auch. Es war ein offenes Spiel. Wir sind eigentlich am Drücker, liegen mit 0:1 hinten durch einen Elfmeter. Zur Halbzeit hatten wir uns vorgenommen, den Schalter umzulegen. Dann kommt nach Wiederanpfiff das 0:2. Wir haben uns erstmal geschüttelt. Danach haben wir bei allen Spielern, beim ganzen Staff, bei allen Fans die Emotionen gesehen. Man hat gesehen, was hier in Flensburg möglich ist. Wir haben das Herz auf dem Platz gelassen, haben uns von Tor zu Tor weitergearbeitet und immer mehr daran geglaubt und dann sogar den Siegtreffer erzielt. Ein Riesen-Kompliment an das gesamte Publikum, an die Fans, an die Sponsoren, die alle richtig geil mitgefiebert haben. Wir haben heute alle zusammen das Spiel gewonnen. Für Dich, Lukas, und Deiner Truppe wünsche ich nur das Beste. Ich denke, Ihr arbeitet Euch da unten raus. Ihr habt irgendwann genug Lehrgeld gezahlt, sodass Ihr die notwendigen Punkte holen werdet.“