„High Noon“ am Marschweg?

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„High Noon“ am Marschweg?

Vorschau auf das Gipfeltreffen beim VfB Oldenburg

21. April 2022

Die „Hinspiele“ der Meisterrunde sind absolviert, und unsere Mannschaft steigerte sich in allen ihrer bislang fünf „Endspiele“. Für den SC Weiche Flensburg 08 gilt in jedem Fall, dass er in der Meisterrunde angekommen ist. Fünf Spiele, vier Siege, 13 Punkte, vier Spiele zu Null, 11:2 Tore … Kann unsere Mannschaft diese starke Bilanz in den noch ausstehenden fünf „Endspielen“ bestätigen, hätte sie beste Chancen auf den Spitzenplatz. Mit der Partie in Oldenburg gibt es nun den Auftakt der fünf Rückspiele gegen die Südvertreter. Es geht gegen den Spitzenreiter. Bevor jedoch am Sonntagnachmittag das nächste „Endspiel“ für unsere Mannschaft im Oldenburger Stadion am Marschweg angepfiffen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: Meisterrennen auf Zweikampf verengt

Mit Nachholspielen ist in den vergangenen Tagen die Tabelle der Meisterrunde begradigt worden. Nun haben alle Mannschaften ihre ersten fünf der zehn Partien absolviert. Zusätzlich hat es mit der torlos endenden Begegnung zwischen Oldenburg und Lübeck bereits das erste Aufeinandertreffen der Rückrunde gegeben.

Mit dem torlosen Remis in Oldenburg vor stolzen 3.896 Fans hat der VfB Lübeck dafür gesorgt, dass aktuell neben dem Spitzenreiter Oldenburg nun auch Weiche den Meistertitel aus eigener Kraft erringen kann. Umso wichtiger wird das Aufeinandertreffen am Sonntag zwischen dem Tabellenführer und Weiche werden, wobei die Niedersachsen mit einem Heimsieg den Titel fast schon perfekt machen könnten.

Hingegen verabschiedeten sich mit überraschenden Heimniederlagen gegen andere U-23-Mannschaften von Zweitligisten sowohl der Hamburger SV II (2:3 gegen Hannover II) als auch Holstein Kiel II (0:1 gegen Werder II) am Mittwochnachmittag wohl aus dem Titelrennen. Zuvor hatte ebenso der Werder-Nachwuchs (0:1 in Lübeck) die vermutlich letzten Chancen eingebüßt. Das jüngste Nachholprogramm wird durch den 2:0-Heimsieg von Weiche gegen Delmenhorst und den 4:0-Erfolg von Holstein II gegen Hildesheim komplettiert.

Aus dem nun anstehenden sechsten Spieltag der Meisterrunde ragt die Paarung des Spitzenreiters Oldenburg gegen seinen Verfolger Weiche als Gipfeltreffen zweifellos heraus. Ebenfalls am Sonntag tritt Holstein II zum vierten Heimspiel in Folge gegen Hannover 96 II sowie Hildesheim gegen den HSV II an. Schon am Samstag werden sich Werder II und Teutonia 05 sowie Delmenhorst und Lübeck gegenüberstehen. Doch diese vier Partien stehen fraglos im langen Schatten des Gipfeltreffens. „High Noon“ am Oldenburger Marschweg – oder wird die Entscheidung etwa vertagt?

Zum Gegner: Top-Favorit

Mit 31 Punkten aus 14 Spielen führt der VfB Oldenburg die Tabelle der Meisterrunde an. Bei noch vier ausstehenden Spielen muss der Ex-Zweitligist als der Top-Favorit auf den Titelgewinn der Regionalliga Nord gelten. In den sechs Partien der Meisterrunde holte sich Oldenburg aus den fremden Stadien drei 2:1-Siege (Lübeck, HSV II, Kiel II) sowie einen weiteren Punkt beim torlosen Remis vom Flensburger Hinspiel. Bei den beiden Heimauftritten (3:0 gegen Teutonia, 0:0 gegen Lübeck) kassierten die Blau-Weißen keine Gegentore. Insgesamt hat der 1897 gegründete Traditionsverein in 24 Liga-Spielen dieser Saison nur einmal verloren – mit 1:2 vor eigener Kulisse gegen Hildesheim. Das nötigt fraglos Respekt ab.

Den einen herausragenden Torjäger weist der Kader des VfB Oldenburg nicht aus. Vielmehr verteilt sich die Last auf bereits 14 Schützen. Mit neun „Buden“ traf Linksaußen Ayodele Adetula am häufigsten. Maik Lukowicz und Marten Schmidt erzielten jeweils acht, Rafael Brand und Routinier Max Wegner sechs sowie Affamefuna Ifeadigo fünf Tore. Damit sind die Niedersachsen in der Offensive schwer ausrechenbar. Mit ganzen acht Gegentrefffern aus den 14 Spielen verfügt der VfB allerdings auch über eine herausragende Defensive. Drei Gegentore kassierte man in sechs Meisterrundenpartien. In den zuvor 18 Auftritten der Süd-Gruppe waren es ebenfalls nur zwölf. Daran mag Schlussmann Pelle Boevink seine Aktie haben. Der Niederländer löste den langjährigen Stammtorhüter Dominik Kisiel ab. Im Hinspiel waren Innenverteidiger Marcel Appiah, der zuletzt auch als Kapitän fungierte, und der „Sechser“ Robert Zietarski die auffälligsten Akteure.

Trainer des blau-weißen Ensembles ist Dario Fossi. Der 40-jährige Deutsch-Italiener kennt die Regionalliga Nord bereits aus seinen vorherigen Stationen. Er war 2020 vom Lokalrivalen VfL Oldenburg zum Marschweg-Stadion gekommen.

Unsere Mannschaft: Verlieren verboten!

Unsere Equipe hat in der Meisterrunde eine hohe mannschaftliche Geschlossenheit entwickelt. Fast unisono sprechen unsere Spieler von einem „Teamgeist“ oder „Teamspirit“, der zusammengeschweißt habe. So hat Weiche in den bisherigen fünf Meisterrundenspielen starke 13 Punkte geholt und keines dieser „Endspiele“ verloren, obgleich die Mannschaft immer wieder mit Ausfällen zu kämpfen hatte. So fehlten zuletzt mit Kapitän Torge Paetow und dessen Innenverteidigerkollegen Patrick Thomsen Stammspieler, die vor kurzem als beinahe unverzichtbar gegolten hätten. Und auch Chef-Trainer Thomas Seeliger musste in Corona-Quarantäne. Dennoch hat Weiche in der Defensive zu alter Stärke zurückgefunden. Einzig Hannover 96 II konnte in der Meisterrunde die Weiche-Defensive bezwingen. Aber offensiv läuft es ebenfalls.

Nach dem Spiel gegen Delmenhorst vom Gründonnerstag (2:0) hatte die Mannschaft ein paar Tage frei, ehe sie am Montagabend wieder das Training aufnahm. Inzwischen hatten sich Noel Kurzbach, Ilidio Pastor Santos, Nico Empen und Casper Mols Spielpraxis in der Oberliga bei unserer U 23 geholt. Damit dürften sich die Alternativen für Startelf und Spieltagskader eher vergrößert haben. Mit gravierenden Umbauarbeiten in unserer Mannschaft ist allerdings ohnehin nicht zu rechnen. So dürfte auch der Ex-Oldenburger Christopher Kramer einen Startelfplatz erhalten.

In Oldenburg, wo 1990 bis 1992 unser Co-Trainer Klaus-Peter Nemet im Trainerteam arbeitete, ist zum „High Noon“ am Marschweg ein großer Zuschauer-Andrang zu erwarten. Fast 4.000 Fans kamen bereits zum Spiel gegen Lübeck am Montagabend. Eine ähnliche Kulisse dürfte es auch am Sonntag geben. Allerdings hat unsere Mannschaft gerade in Oldenburg schon oft genug bewiesen, damit umgehen zu können. Weiche hat beim VfB in acht Spielen noch nie verloren, hingegen bereits vier Siege feiern können. Beim bislang letzten Gastauftritt im Marschwegstadion gab es am 18. August 2019 vor 1.359 Zuschauern einen 2:1-Sieg, für den nach dem Pausenrückstand Torge Paetow (46.) und Kevin Schulz (79.) sorgten.

Aufgrund der aktuellen Tabellensituation gilt für dieses „Endspiel“ wohl einmal mehr: verlieren verboten! Zwar würde Weiche nur mit einem Sieg die Meisterschaftsentscheidung weiterhin in den eigenen Händen halten. Dennoch ist mit einem bedingungslosen Flensburger Sturmlauf eher nicht zu rechnen. Unserer Mannschaft ist mit ihren Offensivkräften, die in den vergangenen Wochen reichlich Selbstvertrauen tanken konnten, allerdings jederzeit ein Törchen zuzutrauen. Wenn Weiche aus Oldenburg etwas mitnehmen kann, wäre zumindest die (Vor-)Entscheidung im Titelrennen erst einmal vertagt.

Hinweise für alle Fans: auf nach Oldenburg!

Das Spiel wird am Sonntagnachmittag, 24. April 2022, um 15 Uhr im Marschweg-Stadion angepfiffen. Als Schiedsrichter amtiert Simon Rott (TuS Komet Arsten), der von Sebastian Schiller (TuS Schwachhausen) und Christopher de Vries (TuS Komet Arsten) assistiert wird. Einen Livestream bei „Sporttotal.tv“ wird es geben.

Flensburger Fans, die mit dem Pkw anreisen (ca. 310 km, etwa 3 h), wird die Abfahrt OL-Marschweg der A 28/B 275 empfohlen. Parkplätze befinden sich links unter der Autobahnbrücke; das Stadion liegt dann schon in Sichtweite. Alle Flensburger sollen sich bitte Karten im Block GSG (Sitzplatz) kaufen. Dieser kostet 14,00 €. Selbstverständlich gibt es auch Stehplätze für 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Hier aber bitte die Gegengerade und Block A der Haupttribüne nicht auswählen.

Bei Fragen könnt Ihr Euch wie immer gern an unsere Fanbetreuung wenden. Ansprechpartner ist Daniel Henke (Tel.: 0174/6 35 73 44; fanbetreuung(at)weicheflensburg08.de).

Wir freuen uns über alle nach Oldenburg reisenden Weiche-Fans und hoffen, dass Ihr uns lautstark unterstützt. Wir wünschen allen eine gute Fahrt und dann viel Spaß bei diesem Gipfeltreffen!