Heimniederlage gegen Spitzenreiter
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Heimniederlage gegen Spitzenreiter
SC Weiche Flensburg 08 – VfB Oldenburg 2:3 (0:3)
Der SC Weiche Flensburg 08 hat am 15. Spieltag der Regionalliga Nord das Heimspiel gegen den VfB Oldenburg mit 2:3-Toren verloren. Unsere Mannschaft musste sich am Samstagnachmittag dem in der ersten Halbzeit klar dominierenden Spitzenreiter vor 1.024 Zuschauern bei sonnig-ruhigem, aber kühlem Herbstwetter im Manfred-Werner-Stadion geschlagen geben, wenngleich der SC in der Schlussphase nahe am Ausgleichstor war. Zuletzt hatte Weiche vor eigener Kulisse am 28. September 2014 gegen den VfB verloren – damals ebenfalls mit 2:3. In dieser Saison war es für den SC bereits die vierte 2:3-Niederlage, die dritte davon nach 0:3-Rückstand. Gäste-Trainer Dario Fossi sprach nach Abpfiff davon, dass seine Mannschaft die Hausaufgaben gemacht habe und sehr dominant aufgetreten sei. Unser Verantwortlicher Tim Wulff sagte: „Wir haben heute gegen einen ganz starken Gegner gespielt. Die Gegentore müssen wir schnellstmöglich abstellen. Wir müssen demütig sein.“
Bei unserer Mannschaft gab es gegenüber der 2:3-Niederlage vom jüngsten Auswärtsspiel in Schöningen vier Änderungen in der Startelf. Für Bjarne Schleemann, Thies Richter, Maksym Tytarenko (alle auf der Bank) und Ibrahim Bashiru Ali (verletzt) begannen Raul Celotto, Sandro Plechaty, Obinna Iloka und – nach abgesessener „Gelb“-Sperre – Kevin Ntika. Zur Pause bereits kamen Uchechi Duru und Randy Gyamenah in die Partie. Im weiteren Verlauf wurden zudem Maksym Tytarenko, Thies Richter und Marcel Cornils eingewechselt. Auf der Bank blieben damit Torhüter Nils Bock, Erjanik Ghubasaryan, Bjarne Schleemann und Mads Albæk. Weiterhin nicht zur Verfügung standen die verletzten Alexander Laukart und Torben Marten. Außerdem fehlten – ebenfalls verletzt oder erkrankt – Marian Sarr, Maxim Jurk und Ibrahim Bashiru Ali im Kader.
Beim VfB Oldenburg gab es gegenüber der Startelf vom jüngsten 2:1-Sieg gegen Kickers Emden zwei Änderungen. Anstelle von Louis Hajdinaj (nicht im Kader) und Vjekoslav Taritas (zunächst auf der Bank) liefen Nick Otto und Drilon Demaj von Beginn an auf.
Die Gäste übernahmen sofort das Zepter und gingen schnell in Führung. Nachdem bei einer ersten Möglichkeit SC-Torhüter Christian Rust eine Flanke von Julian Boccaccio noch an die Latte klatschen ließ (2.), war es auch schon passiert. Über Ermal Pepshi und Rafael Brand ging es über die rechte Seite in den Weiche-Strafraum. Dort legte Mats Facklam nach hinten ab. Der Schuss von Julian Boccaccio aus 15 Metern schlug halbhoch links zum 0:1 ein (3.). Das war aus Flensburger Sicht zu einfach. Und der Spitzenreiter dominierte weiter, wenngleich es zu keinem Chancenfestival kam. Das 0:2 fiel wieder nach einem Angriff über die rechte Seite und Rafael Brand. Dessen Eingabe wurde von einem Flensburger Abwehrbein genau Julian Boccaccio aufgelegt, der vom Elfmeterpunkt trocken oben rechts vollendete (19.).
Danach nahmen die Oldenburger etwas Gas vom Pedal, dominierten aber dennoch nach Belieben. Es gab mal eine Szene der Gastgeber, als Kevin Ntika mit einem 50-m-Diagonalball René Guder ins Spiel brachte. Dessen Rückpass setzte Sandro Plechaty aus 18 Metern knapp über den Kasten (31.). Doch diese Aktion erwies sich als Strohfeuer. Und unsere Mannschaft verhalf dem Tabellenführer sogar zur komfortablen 3:0-Pausenführung, als bei einem Abstoß Marshall Faleu auf Christian Rust passen wollte. Mats Facklam war hellwach, ging dazwischen und hatte keine Mühe, aus wenigen Metern einzunetzen (44.). Bitteres Fazit der ersten Halbzeit aus Flensburger Sicht: Es war ein Klassenunterschied – so deutlich diktierte der Liga-Primus das Geschehen. Weiche kam oft gar nicht erst in Zweikämpfe, war in vielen Szenen zu spät und holte sich auch nicht die „zweiten“ Bälle. So genierte die Wulff-Elf kaum einmal Ballbesitz über mehr als drei Stationen. Wenngleich die Gäste nur wenige Torchancen hatten, lagen sie nicht nur bei einem Eckenstand von 8:0 vollauf verdient scheinbar uneinholbar vorn.
In der zweiten Halbzeit wurde wenigstens der Ballbesitz ausgeglichen. Die Gäste behielten die Spielkontrolle, wirkten allerdings bei weitem nicht mehr so zielstrebig. Nach knapp einer Stunde Spielzeit kam unsere Mannschaft zu ihrem ersten Eckstoß (58.). Weiche war nun auch offensiv bemüht, gefährlich wurde es jedoch nicht. Lange Zeit war der einzige Höhepunkt nach der Pause, als Willem Hoffrogge an einem Oldenburger Eckstoß nur knapp vorbeirauschte (63.). Aber wie es so ist, sorgte eine Szene für völlig neue Verhältnisse auf dem Rasen. Bei einer Flanke von René Guder zerrte Ermal Pepshi an Marshall Faleu. Der Unparteiische entschied auf Strafstoß, den Dominic Hartmann mit der nötigen Wucht und Präzision unten links zum 1:3 verwandelte (81.). Und als Marshall Faleu aus spitzem Winkel die weitgezogene Freistoßflanke von René Guder von der rechten Seite zum 2:3-Anschluss einköpfte (84.), war von der Herrlichkeit der lange Zeit so dominanten Oldenburger nichts mehr zu sehen. In der Folge kamen von rechts und links Flanken in den VfB-Strafraum, wo es hin und wieder brannte. Die vielleicht beste Gelegenheit zum Ausgleich vergab René Guder per Kopf nach einer Flanke von Uchechi Duru (87.). Hingegen meldeten sich die Gäste erst spät in der Nachspielzeit zurück, als Weiche alles nach vorn warf. Julian Boccaccio schoss aber bei einem Konter über das Flensburger Tor – was ihm egal sein konnte, weil danach der Referee die Partie beendete (90.+7).
Auffälligste Spieler beim VfB Oldenburg waren der doppelte Tor-Initiator Rafael Brand auf rechts, Doppeltorschütze Julian Boccaccio und Linksaußen Aurel Loubongo. Alle drei konnten vor allem in der ersten Halbzeit glänzen. Auf Flensburger Seite konnten sich Marshall Faleu und Raul Celotto die besten Noten verdienen. Positiv war der Auftritt des zur Pause eingewechselten Youngsters Uchechi Duru.
Auch am 16. und damit vorletzten Hinrundenspieltag tritt der SC Weiche an einem Samstagnachmittag an. Unsere Mannschaft ist am 25. Oktober 2025 ab 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion von Norderstedt bei der dortigen Eintracht zu Gast.
Weiche: Rust – Behrmann (46. Duru), Faleu, Ntika, Wagner (90.+4 Cornils) – Guder, Celotto, Hartmann (Kap.), Iloka (67. Tytarenko), Plechaty (81. Richter) – Göttel (46. Gyamenah). Trainer: Wulff.
Oldenburg: Peitzmeier – Pepshi, Schröder, Hoffrogge, Mai (89. Knystock) – Otto (70. Taritas) – Brand (Kap./70. Schäfer), Boccaccio, Demaj (86. Hemberger) – Facklam (78. Otuali), Loubongo. Trainer: Fossi.
Tore: 0:1 Boccaccio (3.), 0:2 Boccaccio (19.), 0:3 Facklam (44.), 1:3 Hartmann (81., Strafstoß), 2:3 Faleu (84.).
Zuschauer: 1.024 im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.
Schiedsrichter: Dominik Kopmann (Eintracht Norderstedt).
Verwarnungen: Behrmann (Foul an Loubongo, 18.), Guder (Foul an Mai, 54.), Duru (Foul an Taritas, 88.)/Otto (Foul an Behrmann, 23.), Peitzmeier (Spielverzögerung, 32.), Facklam (Foul an Wagner, 51.), Pepshi (Foul an Faleu, 80.), Loubongo (Foul an Guder, 82.).
Trainerstimmen:
Der Oldenburger Trainer Dario Fossi sagte: „Ich glaube, bis zum 1:3 haben wir eine Mannschaft gesehen, die ihre Hausaufgaben gemacht hatte. Wir haben 81 Minuten lang gezeigt, dass wir zu Recht da oben stehen. Wir waren gewarnt vor Weiche Flensburg, aber in noch keinem Spiel so dominant wie heute. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich jemals hier gewonnen habe. Schlussendlich gewinnen wir das Spiel verdient. Wir sind froh, die Herausforderung bestanden zu haben und fahren jetzt in aller Ruhe nach Hause.“
Unser Trainer Tim Wulff sagte nach den Glückwünschen an seinen Kollegen und den VfB: „Über 90 Minuten gesehen ist es ärgerlich. Zu den ersten 45 Minuten stimme ich meinem Trainerkollegen zu. Der Matchplan ging nach zwei bis drei Minuten nach hinten los. Dann legen wir uns vor der Pause auch noch ein Ei selber rein. Wir sind in die Kabine gegangen und schüttelten uns. Aber man muss auch sagen, dass es Oldenburg richtig gut gemacht hatte. Ich wollte in der zweiten Halbzeit eine Mannschaft sehen, die alles reinwirft. Wir waren dann auch in der zweiten Halbzeit nach meiner Meinung die klar bessere Mannschaft. Wir wurden mit zwei Toren belohnt. Mit ein bisschen Glück machen wir auch noch das Dritte. Aber wir dürfen halt nicht vergessen: Wir haben heute gegen einen ganz starken Gegner gespielt. Die Gegentore müssen wir schnellstmöglich abstellen. Wir müssen demütig sein. Jetzt geht es in Norderstedt weiter, wo wir hoffentlich die Punkte holen werden, die wir heute nicht geholt haben.“