Heimniederlage gegen Meppen

Neuigkeiten

Heimniederlage gegen Meppen

SC Weiche Flensburg 08 – SV Meppen 1:4 (1:3)

11. November 2024

Der SC Weiche Flensburg 08 hat zum Auftakt der Rückrunde der Saison 2024/25 in der Regionalliga Nord einen ganz schlechten Tag erwischt. Am 18. Spieltag musste unsere Mannschaft am Samstagnachmittag gegen den SV Meppen eine verdiente 1:4-Heimniederlage hinnehmen. Vor 1.031 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion durfte Weiche bei trockenem, aber auch kühl-dunklem Herbstwetter – das Flutlicht musste helfen – nur kurz zwischenzeitlich auf ein besseres Ergebnis hoffen. Die bislang so auswärtsschwachen und doch von rund 100 lautstarken Fans begleiteten Emsländer konnten hingegen bestätigen, dass sie als ein Meisterschaftsanwärter in die Saison gegangen waren und nun mit zehn Punkten aus den jüngsten vier Partien die Jägerrolle als Verfolger des Tabellenführers Havelse einnehmen wollen. Für unsere Mannschaft, die nach vier Liga-Spielen ohne Niederlage erstmals wieder verlor, zeigte sich, dass sie gegen Spitzenvertretungen dieser Liga nur eine Chance hat, wenn sie die Fehlerquote gering hält und jeder an sein Limit geht. Zuletzt hatte Weiche den langjährigen Drittligisten noch vor dessen Aufstieg aus der Regionalliga am 4. Dezember 2016 besiegen können. Während der Meppener Trainer Lucas Beniermann nach der Partie davon sprach, dass seine Mannschaft das richtig gut gemacht habe, gratulierte unser Verantwortlicher Torsten Fröhling seinem Kollegen zu einem hochverdienten Sieg. Über seine Mannschaft sagte er: „Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Es war ein gang ganz schlechter Tag von uns.“

Bei unserer Mannschaft kehrte Dominic Hartmann nach seiner „Gelb“-Sperre zurück in die Startelf. Dafür musste Torben Marten (Verdacht auf Muskelfaser- oder sogar -bündelriss) verletzungsbedingt passen. Neuzugang Marian Sarr musste noch ein Spiel Sperre aus seinem letzten Liga-Spiel für den FC Gießen (Notbremse und damit Rote Karte bei der 1:2-Niederlage in der Regionalliga Südwest gegen die TSG Hoffenheim II am 7. Mai 2022) absitzen. Eingewechselt wurden im Verlauf der zweiten Halbzeit Joshua Nwokoma, Noel Kurzbach, Bjarne Schleemann, Jakob Johansson und Juri Schlingmann. Für Bjarne Schleemann war es nach monatelanger Pause sein Saisondebüt. Zum 20er Kader des Spieltags gehörten außerdem Torhüter Jovan Jovic, Paul Thieler, Aaron Brüning und Co-Trainer Tim Wulff. Neben Torben Marten standen verletzungsbedingt Torben Rehfeldt, Pelle Hoppe, Theo Behrmann und Alexander Laukart sowie kurzfristig der erkrankte Randy Gyamenah nicht zur Verfügung. Im Aufgebot fehlten zudem Torhüter Nils Bock und Maxim Jurk.

Gäste-Trainer Lucas Beniermann war gezwungen, zwei Änderungen in der Anfangself des SV Meppen vorzunehmen. Für den „gelb-rot“-gesperrten etatmäßigen Kapitän Jonas Fedl und den „gelb“-gesperrten Tobias Mißner liefen Adrian Lenz und Luca Prasse zum Anpfiff auf den Rasen.

Die Partie begann für Weiche denkbar ungünstig, als ein weiter Ball in die Flensburger Hälfte bei SC-Torhüter Christian Rust landete, der den eher zaghaft anstürmenden Marek Janssen das Streitobjekt direkt in die Füße spielte. Der Torjäger schob die Murmel zum 0:1 in den Kasten ein (2.). Die Gäste erhöhten sogleich auf 0:2, als Niclas Wessels nach einem Angriff über links aus Nahdistanz vollendete und die Kugel ins rechte obere Tordreieck jagte, nachdem sich zunächst Marek Janssen auf Außen behauptet und Christopher Schepp mit der Hacke abgelegt hatte (8.). Und nach langem Pass auf den aus der eigenen Hälfte startenden Christopher Schepp hätte das frühe 0:3 gedroht, doch der Stürmer jagte den Ball nur an den rechten Pfosten (11.). Kurz darauf klärte Sandro Plechaty bei einem Angriff über links im Zentrum in höchster Not (12.), dann versiebte Stefan Rankic aus Nahdistanz den nächsten „Riesen“, schoss aus vier Metern über den Querbalken (13.). Weiche wirkte – nach dem Start in die Partie überaus erklärbar – stark verunsichert, taumelte wie ein angeschlagener Boxer, fand aber nach etwa 20, 25 Minuten doch allmählich in die Partie.

Die ersten Flensburger Lebenszeichen gab es durch Distanzschüsse: erst per Freistoß aus 22 Metern von René Guder, den Torhüter Julius Pünt zur Seite abwehrte, dann gleich darauf von Malte Petersen, der das Tor aus 19 Metern knapp links verfehlte (22.). Auf der Gegenseite schoss Christopher Schepp aus guter Position vom 16-m-Raum ebenfalls links vorbei (27.). Weiche war dennoch zwischenzeitlich wieder im Spiel, als Marcel Cornils mit feinem Pässchen Thies Richter freispielte, dieser am herausstürzenden Julius Pünt noch scheiterte, aber René Guder den Abpraller unmissverständlich zum 1:2-Anschluss in die Maschen jagte (33.). Beim Kopfballaufsetzer von Ben Opoku nach Flanke von René Guder war SVM-Torhüter Julius Pünt stark gefordert (35.). Doch die Ernüchterung folgte, als Niclas Wessels von rechts zart nach innen passte und der einlaufende Jonathan Wensing die Kugel vom Fünfmeterraum ins lange Eck zum 1:3-Pausenstand streichelte (38.). Insgesamt wirkte unsere Mannschaft nicht kompakt genug. Es gelang ihr nicht, die Räume eng zu halten, in Zweikämpfe zu kommen und sich dann gegenseitig zu helfen.

Der zweiten Halbzeit fehlten zunächst die Strafraumszenen. Weiche mühte sich, Meppen ließ aber nichts zu und verwaltete. Ein Freistoß von René Guder auf das kurze Eck, den Julius Pünt parierte, war die erste nennenswerte Aktion (59.). Jonathan Wensing fing auf der Gegenseite einen erneuten Flensburger Fehlpass ab, brachte Marek Janssen ins Spiel, der freistehend vom Elfmeterpunkt links vorbeischoss (67.). Ein Kopfball von Stefan Rankic nach einem Eckstoß strich über den Querbalken (71.). Kurz darauf war der Deckel drauf auf der Partie. Daniel Haritonov hatte die linke Außenlinie entlang nach vorn gespielt, wo Marek Janssen zu schnell und robust für die SC-Abwehr war, nach innen passte und der einlaufende Christopher Schepp in der Zentrale aus fünf Metern einschieben konnte (72.). Einen weiteren Fehler unserer Mannschaft, bei dem erneut Marek Janssen die Pille aufnahm und auf den gerade eingewechselten Amin Muja passte, bestraften die Meppener nicht (83.). Den letzten Höhepunkt gab es hingegen im Strafraum der Emsländer: Noel Kurzbach traf nach Flanke von René Guder den rechten Pfosten, beim Abpraller scheiterte Juri Schlingmann am Gäste-Torhüter Julius Pünt (90.).

Die Emsländer hatten in Jonathan Wensing und Niclas Wessels im Mittelfeld sowie Torjäger Marek Janssen ihre auffälligsten Akteure. Zudem stach einmal mehr Torhüter Julius Pünt heraus. Bester Flensburger aus einer insgesamt enttäuschenden Mannschaft war Malte Petersen.

Weiter geht es am kommenden Wochenende mit dem 19. Spieltag. Unsere Mannschaft ist dann am Freitag, 15. November 2024, ab 19.30 Uhr bei der SV Drochtersen/Assel zu Gast.

Weiche: Rust – Faleu (83. Schleemann), Cherif, Petersen – Guder, Albæk (Kap./64. Nwokoma), Hartmann, Richter (71. Kurzbach), Plechaty – Opoku (88. Schlingmann), Cornils (83. Johansson). Trainer: Fröhling.

Meppen: Pünt – Lenz, Touglu (87. Köster), Rankic, Haritonov – Wensing (80. L. Zumdieck), Wessels (76. Stuhlmacher), Möller – Prasse (64. Evseev), Janssen, Schepp (80. Muja). Trainer: Beniermann.

Tore: 0:1 Janssen (2.), 0:2 Wessels (8.), 1:2 Guder (33.), 1:3 Wensing (38.), 1:4 Schepp (72.).

Zuschauer: 1.031 unter Flutlicht im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Marvin Vogt (SV Börnsen).

Gelbe Karten: Albæk (Meckern, 45.+2), Richter (Foulspiel, 52.), Petersen (Foulspiel, 68.)/Rankic (Foulspiel, 22.), Lenz (Foulspiel, 74.).

 

Trainerstimmen:

Der Meppener Trainer Lucas Beniermann sagte: „Wir schleppen eine Auswärtskrise rum; zumindest von den Ergebnissen her, wobei wir gegen Phönix am vergangenen Sonntag schon nahe am Sieg waren (Endstand 1:1/d. Red.). Wir hatten uns daher viel vorgenommen. Wir wollten gut ins Spiel kommen und gewinnen. Das ist uns gelungen. Wir machen früh das 1:0, legen mit dem 2:0 nach und haben danach viel liegengelassen. Dann macht Flensburg zwar den Anschluss, aber den kontern wir auch. Meine Mannschaft hat das richtig gut gemacht. Ich bin auf sie stolz. Nun freuen wir uns auf das kommende Spiel gegen Emden am Freitag.“

Unser Trainer Torsten Fröhling meinte: „Lucas, ich kann Dir voller Überzeugung zum hochverdienten Sieg gratulieren. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Es war ein gang ganz schlechter Tag von uns. Wir hätten 0:3 zurückliegen können, haben dann eine kleine Phase mit dem Anschlusstreffer. Doch danach sind wir wieder zweikampfschwach, haben kein gutes Stellungsspiel. Gegen einen solchen Gegner muss jeder Spieler bei 100 Prozent sein. Aber so kann man gegen eine derart starke Mannschaft wie Meppen nicht spielen: nicht in Zweikämpfe kommen, kein Mut haben. Man muss gewisse Meter laufen. Ich bin sehr enttäuscht. Wir werden das Spiel auswerten, haben viel Arbeit vor uns. Glückwunsch an Lucas zum hochverdienten Sieg.“ Angesprochen auf die kurzfristigen Ausfälle, vor allem von Neuzugang Marian Sarr und Randy Gyamenah, wollte der Trainer diese nicht als Ausreden gelten lassen.