Heimniederlage gegen Grün-Weiß

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Heimniederlage gegen Grün-Weiß

SC Weiche Flensburg 08 – SV Werder Bremen II 0:2 (0:1)

5. September 2022

Der SC Weiche Flensburg 08 musste am achten Spieltag der Regionalliga Nord gegen den SV Werder Bremen II eine 0:2-Heimniederlage hinnehmen. Vor 1.084 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion hatte unsere Mannschaft am Samstagnachmittag vor der Pause noch die besseren Chancen, lag jedoch mit 0:1 zurück. In der zweiten Halbzeit verdiente sich der Gast von der Weser bei bestem spätsommerlich-trockenem Wetter den Auswärtserfolg. Die Grün-Weißen bleiben damit für Weiche ein unangenehmer Widerpart. Von den nun schon 13 Regionalliga-Duellen ging lediglich eines an unsere Mannschaft. Während sich der Bremer Trainer Konrad Fünfstück nach zwei vorangegangenen Niederlagen glücklich zeigte, weil seine Jungs diesmal nicht alles nur spielerisch lösen wollten, kritisierte unser Verantwortlicher Thomas Seeliger die fehlende letzte Konsequenz, um dann zu bilanzieren: „Es war ein Spiel, bei dem man das Gefühl gehabt hat, wir können hier noch weitere 30 oder 40 Minuten spielen, und wir schaffen es nicht, den Ball über die Linie zu bringen. Die Konsequenz fehlte heute.“

Gegenüber der Startelf vom 2:0-Sieg gegen Phönix Lübeck gab es eine Änderung. Der zuletzt erkrankt fehlende Patrick Herrmann stand wieder zur Verfügung und übernahm den Platz von Bjarne Schleemann. Unser Trainer wechselte nach über einer Stunde Spielzeit insgesamt noch viermal. Es kamen nacheinander Jonah Gieseler, Noel Kurzbach, Kevin Schulz und Liga-Debütant Calvin Ogara in die Partie. Dem 20er Kader gehörten außerdem Torhüter Philip Østerbæk sowie Bjarne Schleemann, Torben Marten, Thies Richter und Brian Jungjohann an. Ilidio Pastor Santos und Tobias Fölster schafften es nach ihren Verletzungen noch nicht in den Kader des Spieltags.

Die Partie hatte einen verheißungsvollen Beginn, als der Ex-Bremer Torben Rehfeldt mit dem ersten Abschluss nach nur 18 Sekunden Werder-Torhüter Louis Lord mit einem Flachschuss prüfte (1.). Allerdings brauchte es auch nicht allzu lange bis zur ersten Ernüchterung für die Gastgeber, die mit dem frühen 0:1 eintrat. Nach einem Pass von Philipp Bargfrede aus der eigenen Hälfte in die Tiefe hatte plötzlich Jascha Brandt genug Platz, er zog aus halbrechter Position und gut 20 Metern Torentfernung ab. Der Aufsetzer schlug im langen Eck ein (9.). Unsere Mannschaft hätte die postwendende Antwort parat haben können, doch nach schnell ausgeführtem Freistoß von Niclas Nadj tauchte René Guder vor dem Kasten von Louis Lord auf. Sein Abschluss ging über das Tor (12.). Noch einmal ging es über Niclas Nadj und René Guder, diesmal auf halblinks, die Ablage jagte Florian Meyer aus guter Schussposition ebenfalls über den Kasten (15.). Zu jenem Zeitpunkt war es ein munteres Spielchen, fein anzusehen mit vielen schönen Szenen, wobei Weiche vor allem über die rechte Seite und René Guder immer wieder in verheißungsvolle Situationen kam, die Eingaben von außen dann aber zu unpräzis waren. Zwischenzeitlich bekam der Gast das Geschehen ganz gut unter Kontrolle, freilich ohne selbst torgefährlich werden zu können. So buchten die Bremer in der gesamten ersten Halbzeit nur diesen einen Torschuss, der zum 0:1 im Flensburger Kasten landete. Erst nach einer Weile kam der heimische SC noch zu zwei Möglichkeiten. Nach einer Kombination über Dominic Hartmann und Marcel Cornils brachte Niclas Nadj über rechts die Kugel an den Fünfmeterraum, wo Torjäger Christopher Kramer die Eingabe knapp verpasste (35.). Dann prüfte Niclas Nadj mit einem Flachschuss aus der Drehung Torhüter Louis Lord, der rechtzeitig abgetaucht war (37.). So ging es mit der etwas glücklichen Bremer Führung in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel waren es fast nur die Hansestädter, die zu „echten“ Tormöglichkeiten kamen. Sie eröffneten auch die zweiten 45 Minuten erst mit einem krachenden Lattenschuss von Mika Eickhoff, der, von links kommend, eingeschwenkt war (50.). Dann hatte Jascha Brandt ähnlich viel Platz wie vor dem 0:1. Seinen unangenehmen Flatterball aus gut 20 Metern boxte SC-Torhüter Jesper Heim nur mit Mühe noch über die Latte (57.). Als Kevin Njie im Laufduell mit Dejan Galjen zu spät kam und den Bremer Stürmer traf, drohte die Vorentscheidung (70.). Doch den fälligen Strafstoß, den der Gefoulte selbst trat, parierte unser Schlussmann Jesper Heim, indem er in die, vom Schützen aus, rechte Ecke abtauchte (71.). Allerdings war das 0:2 damit nur vertagt. Es fiel nach einem Konter über Jannic Ehlers und Jascha Brandt über die rechte Seite, den unsere Mannschaft eigentlich schon entschärft hatte. Aber als Jannic Ehlers nachsetzte, fiel der Ball plötzlich am Elfmeterpunkt Dejan Galjen vor die Füße. Und der Stürmer drosch ihn in den rechten Dreiangel (75.).

Unsere Mannschaft mühte sich, hatte mitunter auch viel Ballbesitz, doch zu klaren Chancen reichte es nicht mehr, selbst wenn sie hin und wieder den Strafraum belagern konnte. Nach Flanke von Marcel Cornils köpfte Christopher Kramer einmal aus spitzem Winkel vorbei (68.). Und als der da schon eingewechselte Jonah Gieseler nach schönem Pass von Dominic Hartmann im Laufduell an Philipp Bargfrede vorbeikam, konnten weder Marcel Cornils am Fünfmeterraum noch Christopher Kramer im Nachschuss nach Ablage von Niclas Nadj die folgende Möglichkeit nutzen (73.). Das war die beste Chance unserer Mannschaft in den zweiten 45 Minuten. Die vor der Pause probaten Mittel, über die rechte Seite Eingaben an den Fünfmeterraum zu bringen, oder bei in die Tiefe auf Christopher Kramer adressierten Bällen auf dessen Kopfballverlängerungen zu hoffen, funktionierten nun nicht mehr, sodass Weiche insgesamt wenig einfiel und die Grün-Weißen kaum in Gefahr gerieten. Selbst die taktischen Kniffe, mit Torben Rehfeldt und später Patrick Thomsen zwei Defensive aus der Viererkette für offensive Einwechselspieler zu opfern, fruchteten nicht. Die nicklige Partie, in der die Werder-Talente in Zweikämpfen von Beginn an keineswegs zurücksteckten, hatte noch einen (negativen) Höhepunkt zu bieten. Weil Weiche den Ball trotz des verletzt auf dem Boden liegenden Tim-Justin Dietrich nicht ins Seitenaus spielte, erregten sich die Gäste nach der nächsten Spielunterbrechung heftig. Dabei tat sich Kapitän Philipp Bargfrede hervor, der in der tumultartigen Szene erst „Gelb“ und dann gleich anschließend „Gelb-Rot“ sah (87.).

Die Grün-Weißen hatten eben in ihrem Kapitän den Ruhepol der Defensive und im stets anspielbereiten, sehr lauf- und spielfreudigen Jascha Brandt den überragenden Akteur auf dem Platz. Die besten Noten bei unserer Mannschaft konnten sich – trotz des verursachten Strafstoßes – Kevin Njie für die Defensive sowie Niclas Nadj zumindest für eine starke erste Halbzeit verdienen. Zum Beispiel auch Jesper Heim – mit gehaltenem Strafstoß – und Patrick Thomsen konnten insgesamt überzeugen.

Am 9. Spieltag ist unsere Mannschaft beim FC St. Pauli II zu Gast. Die Partie wird am kommenden Sonntag, 11. September 2022, um 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt angepfiffen werden. Zuvor müssen die jungen Kiezkicker noch am Mittwochabend (07.09.2022, 18.30 Uhr) im nachzuholenden Heimspiel an gleicher Stelle gegen Teutonia 05 Ottensen antreten.

Weiche: Heim – Herrmann, Njie, Thomsen (89. Ogara), Rehfeldt (73. Kurzbach) – F. Meyer (80. K. Schulz) – Guder (67. Gieseler), Nadj, Hartmann (Kap.), Cornils – Kramer. Trainer: Seeliger.

Werder Bremen II: Lord – Rosenboom (V), Bargfrede (Kap./87. Gelb-Rote Karte), Schröder (V), Dietrich (88. O. Schulz) – Ehlers (V), Berger – Brandt (90.+3 Asante), Kim (80. Li), Eickhoff (84. Reincke/V) – Galjen (80. Kühn). Trainer: Fünfstück.

Tore: 0:1 Brandt (9.), 0:2 Galjen (75.).

Zuschauer: 1.084, darunter etwa 20 Werder-Sympathisanten, im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Dr. Gerrit Breetholt (Grün-Weiß Eimsbüttel), bekam in der zweiten Halbzeit gut zu tun und zeigte nun für die Gäste fünfmal „Gelb“ (Rosenboom wegen Spielverzögerung, 62.; Schröder nach Foul an Nadj, 64.; Ehlers nach Foul an F. Meyer, 66.; Bargfrede wegen Meckerns, 87.; Reincke wegen Unsportlichkeit, 90.+4), einmal „Gelb-Rot“ (Bargfrede wegen Meckerns, 87.) und zudem „Gelb“ für die Werder-Bank (90.+2).

Trainerstimmen:

Der Bremer Trainer Konrad Fünfstück meinte zum Spiel: „Wenn Du in einer englischen Woche zwei Niederlagen hinnehmen musstest, hast Du schon gewissen Druck, im dritten Spiel etwas Zählbares mitnehmen zu müssen. Die Liga ist so ausgeglichen, in ihr kann jeder jeden schlagen. Wer im Vorfeld des Spieltages gedacht hätte, dass Bremen heute aus Flensburg etwas holt, der hätte wohl gedacht, da muss schon alles zusammenlaufen. Wir hatten eine schwierige Kadersituation gehabt, und das spürst Du in den Zweikämpfen, das spürst Du in der Cleverness. Wenn Du es nur spielerisch lösen willst wie gegen Teutonia und Rehden, dann langt das einfach noch nicht in der Regionalliga. Wir haben heute gegen für mich eine der besten Mannschaften der Liga gespielt. Wir hatten heute Glück in vielen Situationen. Wir hatten immer einen Fuß drin, wenn Weiche geschossen hat. Dennoch muss ich meiner Mannschaft ein Lob zollen. Die Mannschaft hat an sich geglaubt. Und vielleicht hätten wir es bei dem Lattentreffer oder mit dem Elfmeter etwas ruhiger haben können. So war es bis zum Schluss hektisch. Wir können aber auch das Spiel richtig einschätzen.“

Unser Trainer Thomas Seeliger sagte nach den Glückwünschen an den Kontrahenten: „Es ist das Schöne am Fußball und manchmal auch das Bittere, dass Tore Spiele entscheiden. In Hannover haben wir 3:0 gewonnen und aus vier Chancen drei Tore gemacht, und Hannover war eigentlich die spielbestimmende Mannschaft. Heute kann ich meinen Jungs nicht den Vorwurf machen, alles gegeben zu haben. Ich glaube, wir haben besonders in der ersten Halbzeit uns hervorragend über die rechte Seite nach vorn kombiniert und sind oft durchgebrochen. Und das war dann über 90 Minuten der Fall: Es fehlte an Effizienz, der letzten Pass, der letzte Abschluss, der letzte Wille, den Ball reinzumachen. Es war ein Spiel, bei dem man das Gefühl gehabt hat, wir können hier noch weitere 30 oder 40 Minuten spielen, und wir schaffen es nicht, den Ball über die Linie zu bringen. Die Konsequenz fehlte heute. Wir haben es in der ersten Halbzeit gut gespielt, uns aber nicht belohnt. Werder hat nur einmal auf das Tor geschossen in der ersten Halbzeit. Dann muss man sich letztlich nicht wundern, dass Du am Ende 0:2 verlierst. Es geht weiter. Wir müssen den Mund abwischen. Nächste Woche geht es beim FC St. Pauli II weiter. Ich werde die Jungs aufrichten, sodass wir uns nächste Woche wieder belohnen.“