Havelse stoppt Weiche

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Havelse stoppt Weiche

SC Weiche Flensburg 08 – TSV Havelse 1:2 (1:0)

26. August 2024

Auch im Flensburger Manfred-Werner-Stadion wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Im tabellarischen Top-Spiel des 6. Spieltages der Regionalliga Nord musste der SC Weiche Flensburg 08 gegen den weiterhin verlustpunktfreien Spitzenreiter TSV Havelse seine erste und ebenso unnötige wie unglückliche 1:2-Niederlage einstecken. Unsere Mannschaft konnte am Samstagnachmittag zum Abschluss der „englischen Woche“ ihre guten Phasen im Spiel nicht entscheidend nutzen. So siegten die routiniert auftretenden Gäste bei besten äußeren Bedingungen mit Temperaturen um die 20 Grad vor 1.194 Zuschauern nicht unverdient. Die Niedersachsen wiederholten ihren 2:1-Auswärtssieg aus dem Vorjahr und haben nun dreimal in Folge gegen Weiche hauchdünn gewinnen können. Während TSV-Trainer Samir Ferchichi stolz auf das Ergebnis, aber nicht auf „die inhaltlichen Attribute“ sein wollte, sagte unser Verantwortlicher Torsten Fröhling: „Wie wahr – es ist Ergebnissport. Wir haben das Spiel selbst verloren, weil wir das zweite oder gar dritte Tor nicht gemacht haben.“

 

Gegenüber der Startelf und dem 20er Spieltagskader vom Dienstagabend, als Weiche beim VfB Lübeck mit 2:1 gewonnen hatte, gab es keinerlei Änderungen. Zur Pause wechselte Trainer und Geburtstagskind Torsten Fröhling doppelt. Für den angeschlagenen Torben Rehfeldt und Thies Richter kamen Alexander Laukart und Marcel Cornils. Danach musste Randy Gyamenah verletzt raus. Für ihn wurde Juri Schlingmann eingewechselt. Im weiteren Verlauf konnte erst Joshua Nwokoma sein Debüt feiern, dann sollte Noel Kurzbach neue Impulse setzen. Den Kader komplettierten Torhüter Jovan Jovic sowie David Pfeil, Aaron Brüning und Jakob Johansson. Wie schon zuletzt fehlten verletzungsbedingt der etatmäßige Kapitän Mads Albæk sowie Bjarne Schleemann, Theo Behrmann und Pelle Hoppe. Ferner konnten Torhüter Nils Bock sowie Paul Thieler und Maxim Jurk zeitgleich im Landesligaspiel der U 23 gegen den TSV Altenholz (7:1) Einsatzzeiten sammeln. Maxim Jurk stand dabei erstmals nach rund zehn Monaten verletzungsbedingter Pause wieder auf dem Platz und erzielte überdies einen Treffer.

 

Beim TSV Havelse gab es gegenüber dem Spiel vom Mittwochabend gegen Holstein Kiel II (1:0) zwei Änderungen in der Startelf. Für Vladislav Cherny und Torben Engelking (beide zunächst auf der Bank) liefen Jannik Oltrogge und Affamefuna Ifeadigo von Beginn an auf.

 

Die erste Gelegenheit im Spiel hatte Julian Rufidis für die Gäste, dessen Schuss aus der Distanz knapp das Tor verfehlte (2.). Das Spiel drohte ohne Höhepunkte etwas dahinzuplätschern, als Weiche nach dem ersten Eckstoß in Führung ging. Die Eingabe von René Guder ließ der entgegenkommende Randy Gyamenah sehenswert über die Stirn ins lange Eck zum 1:0 gleiten (15.). Und der Schütze vergab kurz darauf gleich einen „Riesen“, als er, geschickt von Dominic Hartmann aus der eigenen Hälfte, Jannik Oltrogge abschüttelte, Besfort Kolgeci ausspielte und allein auf das TSV-Tor zusteuerte, den Ball aber neben das Tor setzte (17.). Nun hatte das Spiel sichtbar Tempo und Klasse gewonnen, wobei zunächst Weiche am Drücker war. René Guder prüfte mit einem tückischen Freistoß aufs kurze Eck den TSV-Torhüter Tom Opitz (25.). Auf der Gegenseite war Christian Rust beim Schuss von Marko Ilic rechtzeitig unten (31.).

 

Mittlerweile hatte sich der Gast wieder gefangen, sodass es ein interessanter Schlagabtausch wurde. Randy Gyamenah hatte noch einmal den zweiten Treffer auf dem Fuß, als nach klugem Pass von Mohamed Cherif in die Schnittstelle Dominic Hartmann mit der Hacke ablegte und dahinter unsere Nummer 16 frei auftauchte. Doch Randy Gyamenah scheiterte am rechten Fünfmetereck am herauskommenden Torhüter Tom Opitz (39.). Kurz vor der Pause schoss Ben Opoku nach Vorarbeit von Thies Richter knapp über das Tordreieck (44.). So ging es mit der Flensburger 1:0-Führung in die Kabinen.

 

Durch die Wechsel zur zweiten Halbzeit ging Malte Petersen als zentraler Spieler in die Innenverteidigung zurück. Die erste Chance lag auf Flensburger Seite. Nach starker Vorarbeit von Dominic Hartmann auf halbrechts schoss Alexander Laukart vom Strafraum mit links knapp über den Kasten (49.). Doch danach drehte der TSV mit einem Doppelschlag die Partie. Zunächst traf Julius Düker nach Flanke von Emre Aytun und Ablage von Affamefuna Ifeadigo aus zwölf Metern mit einem verdeckten Schuss zum 1:1-Ausgleich; SC-Torhüter Christian Rust war mit den Händen noch am Ball, konnte die Kugel aber erst hinter der Linie fassen (59.). Und Marko Ilic jagte wenig später einen Freistoß aus gut 23 Metern zum 1:2 direkt unter das Tordach; auch hier war Christian Rust doch dran (63.).

 

Mit dem Rückschlag wirkte Weiche angeschlagen. Es dauerte seine Zeit, bis sich unsere Mannschaft wieder fing. Hinzu kam, dass der Referee das deutliche Ziehen und Zerren von Dominic Minz, der dadurch im Strafraum verhinderte, dass Ben Opoku an die Flanke von René Guder herankam, nicht ahndete (71.). Auf der Gegenseite witterten die Niedersachsen beim Zweikampf zwischen Julius Düker und Malte Petersen einen Strafstoß, was aber eher einem normalen Körperkontakt entsprach (72.). So blieb es bei einer Ausgleichschance. Joshua Nwokoma setzte sich im Zweikampf gegen zwei Garbsener gut durch; seinen Schuss aus neun Metern parierte Tom Opitz sensationell mit dem Fuß (76.). Die Niedersachsen, die ihren Vorsprung danach relativ sicher verteidigen konnten, hatten ebenfalls noch einen Abschluss. Doch Lorenzo Paldino zielte genau auf die Fäuste von Weiche-Schlussmann Christian Rust (89.). So blieb es trotz einer fast fünfeinhalbminütigen Nachspielzeit beim knappen Sieg der Gäste.

 

Auffälligste Spieler bei den Gästen waren Julian Rufidis mit ordentlichem Gesamtpensum und Marko Ilic mit seiner Torgefahr. Bei unserer Mannschaft konnte vor allem Randy Gyamenah auf sich aufmerksam machen. Erfreulich war zudem der Debütauftritt des erst 19-jährigen Joshua Nwokoma.

 

Weiter geht es am kommenden Sonntag, 1. September 2024, mit dem 7. Spieltag. Dann gastiert unsere Mannschaft ab 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion von Norderstedt beim dortigen FC Eintracht.

 

Weiche: Rust – Faleu (81. Kurzbach), Rehfeldt (46. Laukart), Marten – Guder, Hartmann (Kap.), Cherif, Petersen, Richter (46. Cornils) – Gyamenah (58. Schlingmann), Opoku (73. Nwokoma). Trainer: Fröhling.

 

Havelse: Opitz – Riedel, Minz, Plume, Kolgeci – Rufidis (89. Tasky), Oltrogge (60. Cherny), Aytun (78. Engelking) – Ilic, Düker (Kap./84. Jaeschke), Ifeadigo (82. Paldino). Trainer: Ferchichi.

 

Tore: 1:0 Gyamenah (15.), 1:1 Düker (59.), 1:2 Ilic (63.).

 

Zuschauer: 1.194 im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

 

Schiedsrichter: Rene-Alexander Rose (TSG Bad Harzburg).

 

Gelbe Karten: Richter (Foul an Düker, 16.), Faleu (Foul an Düker, 62.), Guder (Foul an Aytun, 66.), Schlingmann (Foul an Plume, 88.)/Minz (Foul an Gyamenah, 19.), Plume (Foul an Rust, 37.).

 

 

Trainerstimmen:

 

Der TSV-Trainer Samir Ferchichi sagte: „Ich glaube, wir haben ein Spiel gesehen, das keinen Sieger verdient gehabt hätte. Wir hatten jetzt vier Spiele gegen U-Mannschaften und das Spiel gegen Todesfelde. Heute war es das erste Spiel, in dem wir auf eine gestandene Regionalliga-Mannschaft trafen. Und ich muss sagen, dass die ersten 45 Minuten unsere mit Abstand schlechteste Halbzeit der Saison waren. Nach dem Rückstand plätscherte das Spiel in die zweite Halbzeit. In der zweiten Halbzeit ist uns dann vieles deutlich besser gelungen. Wir machen den Ausgleich. Und die Freistöße von Marko Ilic sind immer gefährlich. Die Mannschaft ist auf letzter Rille absolut fit. Sie hat es dann mehr als überragend wegverteidigt. Ich bin heute stolz auf das Ergebnis, nicht auf die inhaltlichen Attribute. Aber es ist mir so lieber, als gut gespielt und verloren zu haben. Hier in Flensburg finde ich es sehr, sehr sportlich.“

 

Unser Trainer Torsten Fröhling meinte: „Wie wahr – es ist Ergebnissport. Wir haben das Spiel selbst verloren, weil wir das zweite oder gar dritte Tor nicht gemacht haben. Wir haben in der ersten Halbzeit vieles richtig gemacht, aber das Ergebnis war zu wenig. Dann kam der verletzungsbedingte Ausfall von Torben Rehfeldt, und wir müssen das 2:0 machen, speziell Alexander Laukart, und im Gegenzug fällt das 1:1. Dann kommt der Freistoß mit einem geilen Schuss. Havelse ist eine richtig erfahrene abgezockte Mannschaft. Wenn Joshua (Nwokoma/d. Red.) das Tor trifft, ist er der Held. Wir haben nicht aufgegeben. Ich hoffe, dass das Spiel uns nicht umhauen wird.“

Bilder: speedphotos.de und Fördefotograf Fischer