Gespielt, gekämpft und knapp verloren
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Gespielt, gekämpft und knapp verloren
SV Meppen – SC Weiche Flensburg 08 3:2 (1:1)
Am 14. Spieltag der Regionalliga Nord musste der SC Weiche Flensburg 08 beim SV Meppen seine erste Auswärtsniederlage hinnehmen. Beim Drittliga-Absteiger unterlag unsere Mannschaft am Freitagabend nach einer intensiven, zumindest phasenweise gutklassigen und spannenden Partie mit 2:3-Toren. Vor 5.648 Zuschauern in der Hänsch-Arena der Emslandmetropole durfte Weiche bei Temperaturen um zehn Grad im Dauernieselregen auf tiefem Geläuf bis zum Schluss auf einen Punktgewinn hoffen. Während sich der Meppener Trainer Adrian Alipour nach den 90 Minuten hochemotional angetan vom Fußballabend zeigte, sagte unser Verantwortlicher Benjamin Eta nach der Begegnung: „Unser Plan ist 35 Minuten lang aufgegangen. Wir sind verdient in Führung gegangen, hatten mehr vom Spiel und – ich meine – auch die bessere Spielanlage. Am Ende lassen wir halt zu viele Chancen zu und benötigen zu viele, um selbst ein Tor zu erzielen.“
Eine knappe Woche nach der 1:2-Heimniederlage gegen Havelse lief eine auf vier Positionen geänderte Flensburger Startelf auf. Erstmals nach seiner Verletzung Theo Behrmann, der zuvor „Gelb“-gesperrte Jannic Ehlers sowie Bjarne Schleemann und Felix Brügmann rutschten für Tobias Fölster, Patrick Thomsen, David Pfeil und John Dethlefs (alle auf der Bank) in die Anfangsformation. So ergab sich eine Viererkette, die in jener Zusammenstellung zuvor noch nicht agiert hatte. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden Marten Schmidt, John Dethlefs, Calvin Ogara sowie in der Nachspielzeit Patrick Thomsen und Tobias Fölster eingewechselt. Den Kader des Spieltags komplettierten Torhüter Jonas Wolz aus unserer U 23 sowie David Pfeil. Nicht zum Aufgebot gehörten die verletzten Philip Østerbæk (Fußgelenk), Torben Marten (Oberschenkel), Noel Kurzbach (Knie), Thies Richter (Rippenprellung im Training) und Ilidio Pastor Santos (Reha nach Kreuzbandriss), der erkrankte Jonah Gieseler sowie Dan Neicu. Auf Seiten des SV Meppen gab es gegenüber dem 3:0-Sieg in Spelle nur eine Änderung. Für Lars Spit (Bank) begann Daniel Haritonov.
Zwar hatte Meppens Christopher Schepp gleich nach Anpfiff den ersten Abschluss (1.), aber Weiche zeigte sofort, dass der Gast sich nicht auf eine Abwehrschlacht einlassen wollte. Speziell über links kam unsere Mannschaft zu gefährlichen Eingaben von Marcel Cornils (5.) und Torben Rehfeldt (14.), bei denen sich SVM-Torhüter Bennet Schmidt auf dem Posten zeigte. Als ein missglückter Torschuss von Luca Prasse vor den Füßen von Christopher Schepp landete, war René Guder entscheidend dazwischen (6.). Auf der Gegenseite parierte Bennet Schmidt beim Kopfball von Marcel Cornils nach Flanke von Jannic Ehlers von rechts stark (12.). Weiche tat dem Kontrahenten mit klugen Ballpassagen und Seitenverlagerungen sichtbar weh, blieb allerdings defensiv in der Folge nicht ohne Fehler. So hatte Luis Sprekelmeyer nach einem Freistoß von Fynn Seidel am zweiten, linken Pfosten eine gute Chance, bei der SC-Torhüter Jesper Heim zugreifen konnte (21.). Nach Eingabe von Luca Prasse kam Willi Evseev zentral zum Kopfball, den Jesper Heim parierte (24.). Und Marek Janssen kam ins Dribbling gegen Finn Wirlmann auf halbrechts und zog aus spitzem Winkel ab, Jesper Heim war wieder da (26.). Trotz insgesamt guter Abwehrleistung und gegenseitigem Helfen auf Flensburger Seite: Die Heim-Elf hatte auch in jener Phase ihre Torchancen.
In Führung ging aber Weiche. Felix Brügmann brachte von rechts den Ball, der Schuss von Pelle Hoppe wurde geblockt, den zweiten Schuss von Dominic Hartmann von halblinks parierte Bennet Schmidt noch, aber Marcel Cornils war da, brachte die Kugel zum 0:1 unter (31.). Die Führung hielt jedoch nicht lange. Nach einer Verletzungsunterbrechung (35.) wirkte unsere Mannschaft unkonzentriert. Theo Behrmann grätschte in höchster Not in eine Eingabe von der rechten Seite und überwand damit seinen eigenen Torhüter (37.). Danach meldete sich unsere Mannschaft über Marcel Cornils und Pelle Hoppe über die linke Seite nochmals zu Wort, doch der Ball verfehlte das Ziel (41.). Hingegen hatte Weiche richtig Dusel, als Marek Janssen ansatzlos aus der Distanz abzog, der Ball an den rechten Pfosten knallte und Daniel Haritonov ihn am stark parierenden SC-Torhüter Jesper Heim nicht vorbeibringen konnte (45.+1).
An die überlegene Schlussphase der ersten Halbzeit konnten die Platzherren nach dem Seitenwechsel nahtlos anschließen, während unsere Mannschaft 20 Minuten lang keine Kontrolle mehr über die Partie bekam. Leichte Ballverluste, deutlich mehr Räume und Vorteile in der Dynamik brachten Meppen auf die Siegerstraße. Beim Führungstreffer von Christopher Schepp ging es zuvor über Marek Janssen, den späteren Torschützen und Fynn Seidel zu schnell für die Flensburger Defensive (50.). Und die Platzbesitzer ließen nicht nach. Beim Schuss von Luca Prasse über rechts war SC-Torhüter Jesper Heim rechtzeitig unten (56.), dann ging Marek Janssen über links auf und davon, ehe Jesper Heim zum Eckstoß klärte (57.). Der 4:0-Eckenzwischenstand zeigte, dass Meppen dran war. In jener Phase spielte die Heimelf gradlinig schnell nach vorn. Beim Kopfball des freistehenden Marek Janssen nach Flanke von Fynn Seidel von rechts war Jesper Heim völlig chancenlos: 3:1 (64.). Und als Marek Janssen gleich danach geschickt wurde, rettete Jesper Heim durch einen Reflex mit einer Hand (65.).
Immerhin: Weiche fand zurück. Felix Brügmann brachte eine Eingabe von Marcel Cornils nicht im Kasten unter (66.), Jannic Ehlers schoss aus der Drehung vorbei (71.). Marcel Cornils setzte seinen Abschluss aus bester Position knapp über den Dreiangel, nachdem unmittelbar zuvor der gerade eingewechselte Tim Möller auf der Gegenseite die Latte getroffen hatte (73.). Den Schuss von Lars Spit von rechts parierte Jesper Heim wiederum (78.). Nach dem ersten Flensburger Eckstoß (80.) machte Jannic Ehlers mit seinem Abschluss von halblinks in die lange Ecke (86.) die Partie wieder richtig spannend. Weiche warf nun alles nach vorn, brachte mit Patrick Thomsen und Tobias Fölster zudem Kopfballrecken für entsprechende Flanken, glich bis zum Abpfiff im Eckenstand aus (5:5), doch Meppen verteidigte die Führung mit Mann und Maus, hätte sogar über Lars Spit, der im Konter an Jesper Heim scheiterte, den vierten Treffer erzielen können. Weiche indes war trotz zahlreicher Flanken nur am möglichen Ausgleich dran, als Marten Schmidt die Kugel von halblinks mit dem rechten Außenspann an den Fünfer brachte, die Fahne des Assistenten jedoch ohnehin nach oben gegangen war (90.+4).
Bei den Gastgebern waren Willi Evseev als Antreiber im zentralen Mittelfeld, sein rechter Nebenmann Fynn Seidel und der omnipräsente Stürmer Marek Janssen die auffälligsten Spieler. Die besten Noten bei unserer Mannschaft konnten sich Torhüter Jesper Heim und Marcel Cornils verdienen. Auch der Ex-Meppener René Guder, Theo Behrmann und Dominic Hartmann waren wichtige Eckpfeiler in der Weiche-Elf.
Weiter geht es mit der Partie des 15. Spieltags am Sonntag, 5. November 2023. Unsere Mannschaft muss dann erneut ins Emsland reisen. Ab 15 Uhr gastiert sie im Getränke-Hoffmann-Stadion des Aufsteigers SC Spelle-Venhaus.
Meppen: B. Schmidt – Karademir, Sprekelmeyer (V), Mißner (81. van Looy) – Prasse (V), Seidel (90.+5 Klöpper), Evseev (Kap.), Wensing (72. Möller), Haritonov (V) – Janssen (74. Spit), Schepp (90.+2 Muja). Trainer: Alipour.
Weiche: Heim – Guder, Behrmann (V/90.+1 Thomsen), Wirlmann (Kap.), Rehfeldt – Schleemann (70. Dethlefs), Hartmann (81. Ogara), Hoppe (59. Schmidt) – Ehlers (90.+5 Fölster), Brügmann, Cornils. Trainer: Eta.
Tore: 0:1 Cornils (31.), 1:1 Behrmann (37., Eigentor), 2:1 Schepp (50.), 3:1 Janssen (64.), 3:2 Ehlers (86.).
Zuschauer: 5.648 in der Hänsch-Arena, Meppen.
Schiedsrichter: Benjamin Schmidt (SpVg Laatzen), souveräner Spielleiter, zeigte viermal „Gelb“ (3:1), und zwar für Sprekelmeyer (Foul an Hoppe, 48.), Prasse (Foul an Dethlefs, 79.) und Haritonov (Foul an Ogara, 85.) auf Meppener sowie für Behrmann (Foul an Janssen, 45.) auf Flensburger Seite.
Trainerstimmen:
Der Meppener Trainer Adrian Alipour sagte: „Danke für die Glückwünsche! Jeder Zuschauer hat heute ein wahnsinnig intensives Spiel gesehen. Wir hatten einen robusten Gegner, der uns hoch angelaufen ist. Wir hatten trotzdem in der ersten Halbzeit drei wahnsinnige Chancen. Nach dem Rückstand haben wir uns geschüttelt. Kurz vor der Pause haben wir sogar die Doppelchance zum zweiten Tor. In der zweiten Halbzeit haben wir es geschafft, in Führung zu gehen. Wir haben es nicht geschafft, das Spiel früh zu entscheiden. Wir hatten mehrere Möglichkeiten gehabt, das vierte Tor zu machen. Du brauchst eine wahnsinnige Mentalität. Es war ein sehr emotionaler Abend. Als Meppen-Fan hat man keine Chance, mal fünf Minuten eher zu gehen. Jedes Mal aufs Neue müssen wir uns für den Support bedanken.“
Unser Trainer Benjamin Eta meinte nach den Glückwünschen für den Gegner: „Ich denke, wir haben über 90 Minuten ein gutes Regionalliga-Spiel gesehen. Unser Plan ist 35 Minuten lang aufgegangen. Wir sind verdient in Führung gegangen, hatten mehr vom Spiel und – ich meine – auch die bessere Spielanlage. Wir schenken dann nach der Verletzungsunterbrechung die Führung her und haben Glück beim Pfostenschuss kurz vor der Halbzeit. Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurden wir böse erwischt. Da sieht man dann die Qualität, die Meppen vorn besitzt. Wir geben viel Raum, und Meppen hat dann noch ein paar Hochkaräter gehabt. Am Ende lassen wir halt zu viele Chancen zu und benötigen zu viele, um selbst ein Tor zu erzielen.“