Gebrauchter Tag: Niederlage beim SSV

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Gebrauchter Tag: Niederlage beim SSV

SSV Jeddeloh II – SC Weiche Flensburg 08 3:1 (1:0)

4. März 2024

Am 24. Spieltag der Regionalliga Nord musste der SC Weiche Flensburg 08 im Auswärtsspiel beim SSV Jeddeloh II eine bittere, weil in hohem Maße vermeidbare 1:3-Niederlage hinnehmen. In einer ereignisreichen Partie mit je einer Gelb-Roten Karte schon in der ersten Halbzeit und einem verschossenen Strafstoß hatte unsere Mannschaft am späten Samstagnachmittag in zwei wichtigen Phasen die Chance, mit einem deutlich besseren Ergebnis die Heimreise antreten zu können, doch am Ende setzten sich die Platzherren in ihrer 53acht-Arena im Edewechter Ortsteil Jeddeloh II vor 405 Zuschauern bei beinahe frühlingshaftem Wetter durch. Die Niedersachsen nutzten nach dem Seitenwechsel ihre Chancen besser und kamen im wichtigen Duell der Tabellennachbarn zu ihrem zweiten Sieg binnen vier Tagen. Entsprechend enttäuscht zeigte sich unser Trainer Torsten Fröhling nach der Partie: „Wir hatten Jeddeloh am Rande gehabt. Sie wären sicherlich mit einem 1:1 zufrieden gewesen. Dann machen wir wieder einen doofen Fehler, der zum 1:2 führt, haben wieder die Chance, zurückzukommen. Dann kommt der nächste dumme Fehler. Es ist einfach schade, dass die Mannschaft nach dem guten Auftritt von Hannover da nicht weitermacht. Wir werden so immer weiter Probleme haben.“

Eine Woche nach dem 1:1-Remis in Hannover musste Trainer Torsten Fröhling seine Startelf zweimal umbauen, da Torben Rehfeldt (fünfte „Gelbe“) und Mohamed Cherif („Gelb-Rot“) Sperren absitzen mussten. Dafür begannen Tobias Fölster und Patrick Thomsen, die gemeinsam die Innenverteidigung bildeten. Zur Pause kam Bjarne Schleemann für den angeschlagenen Theo Behrmann. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden die weiteren vier Wechselmöglichkeiten genutzt. Es kamen Pelle Hoppe, Mika Kieselbach, Marcel Cornils und Thies Richter. Das diesmal nur 17 Spieler umfassende Aufgebot des Spieltags komplettierte Torhüter Philip Østerbæk. Hingegen fehlten neben Torben Rehfeldt und Mohamed Cherif sowie dem noch im Aufbau befindlichen Ilidio Pastor Santos auch die in der U 23 beim Spiel gegen Inter Türkspor Kiel (2:1) Praxis sammelnden Noel Kurzbach und Felix Brügmann sowie der erneut erkrankte John Dethlefs, der kurzfristig erkrankt absagende Calvin Ogara und der verletzte Torben Marten. Bei den Platzherren änderte Trainer Key Riebau seine Startelf gegenüber jener von der mit 2:1 siegreich gestalteten Partie vom Mittwochabend in Lohne zweimal. Für Niklas von Aschwege und Julian Bennert (beide verletzt nicht im Kader) begannen Michel Hahn und Kasra Ghawilu, der nach abgesessener „Rot“-Sperre zurückkehrte.

Die Partie hatte einen turbulenten Anfang. Bereits nach 20 Sekunden gab es die erste Aufregung, als René Guder zunächst die mögliche frühe Führung nach einer Verlängerung in den Strafraum knapp verpasste, dann aber für sein Einsteigen gegen Torhüter Nikolaos Koliofoukas verwarnt wurde (1.). Der griechische Schlussmann spielte nach dreiminütiger Behandlungspause weiter und ließ sich auch im zweiten Spielabschnitt noch einmal pflegen, um am Ende doch durchzuhalten. Unabhängig davon gewann der SSV in der Folge in der Anfangsphase die meisten Bälle. Nicht gänzlich überraschend gingen die Niedersachsen früh in Führung. Ein Freistoß von der linken Seite von Kasra Ghawilu rutschte in den Flensburger Strafraum durch, Dennis Lerche reagierte aus sieben Metern am schnellsten, verwandelte direkt zum 1:0 unter die Latte (9.). Und es lief zunächst weiter gegen die Gäste, die oft einen Schritt zu spät kamen. Bowen Wang setzte aus gut 19 Metern einen abgefälschten Schuss knapp vorbei (23.). Den Freistoß der Winterleihgabe von Werder Bremen II parierte SC-Torhüter Jesper Heim sicher (25.). Zu jenem Zeitpunkt war Weiche bereits nur noch zu zehnt. Finn Wirlmann hatte erst Dennis Lerche so arg getroffen, dass der SSV-Stürmer später (20.) verletzt vom Platz humpeln musste (14.), dann leistete er sich kurz vor dem Sechzehner ein zweites Foul – „Gelb-Rot“ war die Folge (24.).

In Unterzahl musste man aus Flensburger Sicht Böses befürchten. Doch alsbald war in der umkämpften und hektischen Partie Spielergleichstand hergestellt. Kasra Ghawilu sah binnen kurzer Zeit ebenfalls wegen zweier Foulspiele „Gelb-Rot“ (34.). Mit der nummerischen Ausgeglichenheit wurde ebenso das Geschehen ausgeglichen. Weiche hatte noch eine Torannäherung zu verzeichnen, als nach einem Eckstoß Marten Schmidt einen Seitfallzieher versuchte und der Flachschuss von Yusri El-Kandoussi abgefälscht knapp am Tor vorbeiging (42.). Ansonsten aber lief wenig bei Weiche zusammen. Immer wieder wurde überhastet und ungenau gespielt. Auch Jeddeloh II bot nur noch wenig Fußball. Zweimal parierte SC-Torhüter Jesper Heim, erst bei einem Freistoß von der linken Seite (45.+2), dann als Bowen Wang von halbrechts abziehen konnte (45.+4).

Weiche begann nach dem Seitenwechsel stark und wurde früh belohnt. Zunächst kam Yusri El-Kandoussi bei einer Verlängerung von René Guder gegenüber Torhüter Nikolaos Koliofoukas zu spät (49.). Dann allerdings schloss René Guder per Dropkick erfolgreich aus sieben Metern zum 1:1-Ausgleich ab, nachdem David Pfeil den Ball gewonnen und Jannic Ehlers über die linke Seite eingesetzt hatte (54.). Der Torschütze jagte unmittelbar danach nach einem Schwenk nach innen die Kunststoffkugel aus guter Position von halblinks über den Kasten (55.). Und Weiche blieb am Drücker, schien dem Führungstreffer ganz nahe. Ein Kopfball von Patrick Thomsen nach Freistoß von Jannic Ehlers wurde geblockt (57.). Wieder ging René Guder ab, diesmal nach schnell ausgeführtem Einwurf über links, aber Torhüter Nikolaos Koliofoukas parierte aus spitzem Winkel (58.). Und die beste Gelegenheit hatte Jannic Ehlers. Yusri El-Kandoussi hatte auf rechts wieder René Guder geschickt, der auf halbrechts auf den Torhüter zulief und nach links zu Jannic Ehlers querlegte. Doch unsere Werder-Leihgabe behielt in der Nähe des Elfmeterpunktes nicht die Ruhe, schoss auf dem holprigen Rasen überhastet direkt ab und über den Kasten (61.). Noch eine dicke Möglichkeit hatte Weiche, um die inzwischen verdiente Führung herauszuschießen, aber der Kopfball von Marten Schmidt vom Fünfmeterraum nach Eckstoß von David Pfeil von der rechten Seite wurde von Torhüter Nikolaos Koliofoukas auf der Linie mit dem Fuß geklärt (71.).

Dazwischen meldete sich Jeddeloh II mal wieder im Spiel an. Kapitän Bastian Schaffer hatte nach einem Eckstoß viel Platz, schoss ebenfalls überhastet über den Kasten (67.). Besser machte es da Willem-Hendrik Hoffrogge, der eine Flanke aus dem rechten Halbfeld des eingewechselten Ex-Flensburgers Pierre Becken ebenso unbedrängt wie sehenswert ins lange Eck einköpfte (73.). Der Torschütze zum 2:1 hatte gleich noch einmal eine Chance, doch diesmal köpfte er links vorbei (79.).

Weiche hatte dennoch die dicke Gelegenheit zum Ausgleich. Eine Eingabe von Thies Richter von der rechten Eckfahne erreichte Pelle Hoppe, der im Sechzehner gefoult wurde (80.). Der Gefoulte trat selbst zur Vollstreckung an, scheiterte aber mit dem Strafstoß am in die bedrohte Ecke abtauchenden Nikolaos Koliofoukas (81.). Obgleich danach noch Zeit blieb, wirkte Weiche ab diesem Moment nur noch hektisch. Die Platzherren verpassten bei einer unübersichtlichen Aktion im Strafraum bereits die Entscheidung (87.), die dann Elario Ghassan nur Sekunden später perfekt machte. Nach einem Angriff über links kam er im Zentrum aus 17 Metern zum Schuss, der David Pfeil durch die Beine glitt und dadurch unhaltbar abgefälscht wurde (88.).

Die Gastgeber hatten in ihrem Torhüter Nikolaos Koliofoukas und Willem-Hendrik Hoffrogge ihre auffälligsten Spieler. Bei Weiche konnten sich David Pfeil über 90 Minuten und René Guder mit starken Szenen in der zweiten Halbzeit auszeichnen. Auch Torhüter Jesper Heim und Bjarne Schleemann gehörten bei Weiche zu den Stützen.

Weiter geht es am kommenden Freitagabend, 8. März 2024. Dann hat Weiche erstmals seit dem 10. November 2023 und damit seit 17 Wochen wieder ein Heimspiel. Zu Gast im Manfred-Werner-Stadion wird ab 19.30 Uhr der Eimsbütteler TV sein.

Jeddeloh II: Koliofoukas – Engel (V), Schaffer (Kap.), Hahn (90.+2 Krolikowski) – Hoffrogge, Ghawilu (34. Gelb-Rote Karte), Ghassan (90.+5 Chiarodia), Aid Hamid (90.+3 Janßen) – Gottschling (V), Lerche (20. Brinkmann), Wang (59. Becken). Trainer: Riebau.

Weiche: Heim – Behrmann (46. Schleemann), Fölster, Thomsen, Pfeil – Wirlmann (Kap./24. Gelb-Rote Karte) – M. Schmidt, Hartmann (70. Hoppe) – Ehlers (77. Richter), Guder (V/75. Kieselbach), El-Kandoussi (75. Cornils). Trainer: Fröhling.

Tore: 1:0 Lerche (9.), 1:1 Guder (54.), 2:1 Hoffrogge (73.), 3:1 Ghassan (87.).

Zuschauer: 405 in der 53acht-Arena, Edewecht-Jeddeloh II.

Schiedsrichter: Florian Pötter (FC Voran Ohe/Hamburg), zeigte „Gelb“ für Engel (Meckern, 56.) und Gottschling (Meckern, 69.) auf Seiten der Niedersachsen sowie für Guder (Foulspiel, 1.) auf Flensburger Seite und ferner je einmal „Gelb-Rot“ für Ghawilu (Foulspiele, 28., 34.) und Wirlmann (Foulspiele, 14., 24.).

 

Trainerstimme:

Unser Trainer Torsten Fröhling sagte: „Wir sind gut gestartet und hatten gleich durch René Guder eine gute Chance. Dann kommt „Täglich grüßt das Murmeltier“: wieder eine Gelb-Rote Karte. Wir haben wieder ein ganz anderes Gesicht als in Hannover gezeigt. Es hat mir nicht gefallen, dass wir mutlos waren und viele technische Fehler gemacht haben. Wir sind dann zurückgekommen, machen das 1:1. Anschließend haben wir es ganz ordentlich gemacht. Wir hatten Jeddeloh am Rande gehabt. Sie wären sicherlich mit einem 1:1 zufrieden gewesen. Dann machen wir wieder einen doofen Fehler, der zum 1:2 führt, haben wieder die Chance, zurückzukommen und verschießen den Elfer. Ich mache Pelle Hoppe da keinen Vorwurf. Du hast aber genug Zeit und Möglichkeiten. Dann kommt der nächste dumme Fehler. Es ist einfach schade, dass die Mannschaft nach dem guten Auftritt von Hannover da nicht weitermacht. Wir werden so immer weiter Probleme haben. Es ist dabei egal, wie der Schiedsrichter war; nur wir sind dafür verantwortlich.“