Feiertag mit Fußball-Fest?
Neuigkeiten
Feiertag mit Fußball-Fest?
Weiche empfängt am 3. Oktober Oldenburg
Dreimal hintereinander trat der SC Weiche Flensburg 08 in der Regionalliga Nord an einem Freitagabend in Aktion – es gab drei Niederlagen. Was liegt da näher, es diesmal schon am Donnerstag zu probieren? Bevor es am „Tag der Deutschen Einheit“ ab 14 Uhr im Manfred-Werner-Stadion gegen den VfB Oldenburg gehen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: erste Niederlage für Havelse
Am zurückliegenden elften Spieltag hat es nun auch erstmals den TSV Havelse erwischt. Der souveräne Spitzenreiter musste beim SV Meppen eine 0:4-Schlappe einstecken, behielt aber den Vorsprung von acht Punkten auf Kickers Emden. Die Emder enttäuschten zuhause erneut, kassierten gegen Drochtersen vor 2.100 Fans eine 0:1-Pleite. Sie haben vor eigenem Publikum mittlerweile eine negative Bilanz, während sie auswärts als einzige Vertretung noch ungeschlagen und die beste Mannschaft sind. Auf Platz drei schob sich Phönix Lübeck nach einem schwer erkämpften 2:1-Heimsieg gegen den Bremer SV nach vorn. Neben Meppen und Drochtersen war Lohne ein großer Gewinner des Spieltags im nunmehr noch enger zusammengerückten Verfolgerfeld. Die Blau-Weißen konnten unseren SC Weiche mit 3:1-Toren besiegen.
Auch am Tabellenende ist alles noch enger zusammengerückt. Ganz hinten befindet sich jetzt der VfB Oldenburg, bei dem der Effekt des Trainerwechsels offenbar schon verpufft ist. Der Ex-Zweit- und -Drittligist musste gegen Holstein Kiel II eine empfindliche 0:3-Heimschlappe hinnehmen. Die U 23 des FC St. Pauli konnte mit dem 4:2-Sieg in Todesfelde auf Platz 15 springen. Teutonia Ottensen kam als Sechzehnter auf eigener Anlage über ein 2:2-Remis gegen den SSV Jeddeloh II nicht hinaus, und auf Platz 17 rutschte die U 21 des Hamburger SV ab. Der HSV II musste sich beim SV Werder Bremen II mit 0:5 geschlagen geben. Mittlerweile ist der grün-weiße Nachwuchs mit 29 Treffern nach zehn Spielen die „Tormaschine“ der Liga. Mit dem ersten Auswärtserfolg konnte sich der VfB Lübeck aus dem schlimmsten Abstiegsschlamassel erst einmal befreien. Bei Eintracht Norderstedt gewann er mit 2:1-Toren.
Erneut zeigte der elfte Spieltag das gestiegene Zuschauerinteresse an der Liga. Es waren in Meppen 5.812, in Oldenburg 2.270, in Emden 2.100 und in Norderstedt 1.370 Zuschauerinnen und Zuschauer dabei. Allerdings scheint eher die Spaltung innerhalb der Liga bezüglich der Gunst der Besucher zuzunehmen. Beim Spiel zwischen Teutonia und Jeddeloh II verloren sich bei bestem Wetter 150 Interessierte.
Die Regionalliga nutzt den Nationalfeiertag zu einer „englischen Woche“. Dabei gibt es drei Partien des 12. Spieltages bereits am Mittwoch, während die ursprünglich vorgesehene vierte Ansetzung zwischen Jeddeloh II und Phönix Lübeck nach dem schweren Brand vom Sonntagabend auf dem Vereinsgelände des SSV inzwischen abgesagt werden musste. Von den übrig gebliebenen drei Spielen beginnen die U-23-Mannschaften der beiden Erstligisten Holstein Kiel und Werder Bremen bereits um 15 Uhr. Das niedersächsische Verfolgerduell zwischen Drochtersen und Lohne folgt um 19.30 Uhr. Eine Viertelstunde später erwartet Kickers Emden den Bremer SV.
Am Feiertags-Donnerstag wird einheitlich um 14 Uhr angestoßen. Dann empfängt der HSV II den Aufsteiger Todesfelde. Spitzenreiter Havelse trifft auf Norderstedt. Der VfB Lübeck erwartet Teutonia Ottensen. Eine Menge Spannung dürfte in der Paarung FC St. Pauli II gegen Meppen stecken. Und der „große“ VfB Oldenburg reist als neuer Tabellenletzter zu unserer Mannschaft.
Zum Gegner: taumelnder Traditionsverein
Das hatte sich der VfB Oldenburg sicherlich ganz anders vorgestellt. Nach dem elften Spieltag ziert der ruhmreiche „große“ VfB das Tabellenende. Zwar war der Saisonstart schon nicht berauschend, doch nach der Trennung von Trainer Fuat Kilic vor einem Monat und kurzer Interimszeit unter Co-Trainer Frank Löning, der beim torlosen Remis in Todesfelde als verantwortlicher Übungsleiter fungierte, sollte es mit der Verpflichtung des 2022er Aufstiegstrainers Dario Fossi eigentlich bergauf gehen. Schließlich war dessen Start mit einem 4:0-Heimsieg gegen den FC St. Pauli II geglückt. Doch nur 14 Tage und zwei Spiele mit 0:8 Toren später dürfte von der Euphorie um die Personalie des bei den Fans sehr beliebten „Meistermachers“ nur wenig geblieben sein. Ein 0:5 beim HSV II und die 0:3-Heimpleite gegen die jungen Störche machten wohl deutlich, dass „einfach nur“ mit einem Trainerwechsel der Schalter nicht umgelegt werden kann. Dabei verfügen die Oldenburger noch immer über einen qualitativ hochwertigen Kader, wobei die Verletztenliste mit den erfahrenen Christopher Buchtmann, Patrick Möschl, Nick Otto und Jason Tomety-Hemazro sowie zuletzt auch dem ehemaligen Stammtorhüter Jhonny Peitzmeier schon ein Faktor sein kann. Wegen eines Platzverweises aus dem Spiel beim HSV II (0:5) dürfte zudem Stürmer Drilon Demaj gegen Weiche fehlen.
Dennoch standen gegen Holstein II dem VfB sehr gute Spieler zur Verfügung und auf dem Platz. Allein die Namen der Offensivkräfte wie Rafael Brand, Vjekoslav Taritas (letztes Jahr noch bei Phönix Lübeck), Aurel Loubongo (einst St. Pauli II, danach bei Drittligist RW Essen) und Markus Ziereis (ehemaliger Zweitliga-Stürmer) müssten die Erwartungen wecken, dass Torgefahr erzeugt werden kann. Mit Adem Podrimaj (von Meister Hannover 96 II gekommen) und Nico Knystock waren auch defensive Abräumer vorhanden. Im Tor stand der ebenfalls vom Meister aus Hannover geholte Liam Tiernan.
Die blau-weißen Oldenburger haben bislang eine Saison zum Vergessen gespielt. Immerhin haben sie im eigenen Stadion am Marschweg zwei klare Siege feiern können; neben dem 4:0 gegen den FC St. Pauli II noch ein 5:2 am zweiten Spieltag gegen Teutonia Ottensen. Allerdings hatte der leidgeprüfte treue VfB-Anhang im eigenen Stadion schon vor dem 0:3 vom vergangenen Sonntag gegen die Holstein-Zweite noch zwei weitere 0:3-Pleiten ansehen müssen, und zwar gegen Emden und gegen Bremen II. Auswärts ist die Ausbeute freilich noch schlechter. Bei Eintracht Norderstedt (0:2), in Lohne (0:1) und beim HSV II (0:5) gab es – wie in Todesfelde (0:0) – noch nicht einmal ein Törchen, zudem bei Phönix Lübeck eine 1:3-Niederlage. Ein Punkt und ein Torverhältnis von 1:11 bedeuten aktuell die zweitschwächste Auswärtsbilanz der gesamten Liga. Dabei weiß ein Markus Ziereis genau, wo die gegnerische Bude steht. Viermal netzte der Mittelstürmer in der aktuellen Saison ein; neun Tore erzielte er in der Vorsaison. Marc Schröder, torgefährlicher Innenverteidiger aus der Werder-Schule, folgt momentan mit drei Toren vereinsintern auf Platz zwei vor Rafael Brand, der bevorzugt über Linksaußen kommt, mit zwei Treffern. In den bisher absolvierten elf Liga-Spielen setzte der Traditionsverein bereits 27 Spieler ein; zum Vergleich: bei Weiche waren es 23. Es wurde schon viel probiert in Oldenburg, doch der durchschlagene Erfolg blieb bislang aus.
Unsere Mannschaft: wieder in die Spur finden
Unserem Cheftrainer Torsten Fröhling, der 2010/11 als Verantwortlicher an der Hunte arbeitete und somit auf seinen Ex-Klub trifft, wird der Absturz des VfB Oldenburg an das Tabellenende nicht unbedingt in die Planung passen. Er weiß auch, dass der Kader unseres Kontrahenten weit mehr Qualität und Potenzial besitzt. Von daher wirkt es beinahe schon makaber, wenn es nun heißt, dass unsere Mannschaft den Tabellenletzten erwartet. Die Sichtweise hat allerdings nicht nur der Trainer, sodass hoffentlich kein Flensburger den Kontrahenten unterschätzen wird. Unser Torhüter Jovan Jovic, der am vergangenen Freitag in Lohne verletzt passen musste, sagte im Interview für das Stadionmagazin „Steilpass“ über den Gegner: „Der VfB Oldenburg ist ein namhafter Gegner mit Tradition. Das macht das Spiel besonders interessant.“ Und unsere Nummer 25 ergänzte: „Der VfB Oldenburg hatte zwar keinen optimalen Saisonstart, aber genau das macht ihn umso gefährlicher.“ René Guder sieht das ganz ähnlich. Er sagte nach der Niederlage in Lohne gegenüber der Presse: „Nach dem Trainerwechsel beim VfB Oldenburg wissen wir nicht, was auf uns zukommt. Das bisherige Abschneiden der Mannschaft erinnert so ein bisschen an unsere Saison im Vorjahr. Die Oldenburger liegen hinter ihren Erwartungen zurück. Das macht sie aber so unberechenbar.“
Beide Spieler gehen warnend, allerdings auch optimistisch an die Sache. Jovan Jovic tippte in dem Interview für unser Stadionmagazin auf einen 3:1-Sieg und meinte: „Wir müssen konzentriert und engagiert auftreten, um unsere Stärken auszuspielen.“ Und: „Wir sind von unseren eigenen Stärken überzeugt.“ René Guder wiederum sagte: „Wir wollen ein anderes Gesicht zeigen als in Lohne. Nach drei Niederlagen wollen wir unbedingt in die Erfolgsspur zurück und das Spiel am Donnerstag gewinnen.“ Das dürfte nahe an dem sein, was Trainer Torsten Fröhling denkt. „Wir wollen, so schnell es geht, die magische 20-Punkte-Grenze knacken und möglichst mit 22 Punkten weiterarbeiten“, so unser Cheftrainer nach der dritten Niederlage hintereinander sichtlich genervt. Mit der ersten Halbzeit der Partie in Lohne war der Ex-Profi völlig unzufrieden. Nach zwei freien Tagen sollte die Mannschaft nicht – wie gewohnt – zur Spielanalyse am Montag nur einzelne Szenen exemplarisch zusammengeschnitten serviert bekommen, sondern sich die erste Halbzeit komplett und in voller Länge ansehen müssen. „Wir sind gute Gäste gewesen“, hatte der Trainer mit lakonischen Worten auf der Pressekonferenz seine Einschätzung zum Spiel in Lohne eingeleitet – und dafür freundliche Reaktionen der Gastgeber geerntet. Die Frage bleibt jedoch, wieso unsere Mannschaft zuletzt ihre Leistungen selten über 90 Minuten abrufen konnte und bei den jüngsten Niederlagen jeweils deutliche Schwächephasen hatte.
Als einen Grund für den aktuell nicht besonders erfolgreichen Lauf unserer Mannschaft könnte auch die personelle Situation herangezogen werden. Doch Torsten Fröhling erwähnte mit keinem Wort die Verletzungs- und Krankheitsmisere der jüngsten Wochen. Dabei stand ihm gegen Lohne nicht nur Stammtorhüter Christian Rust, sondern zusätzlich – nach Trainingsverletzung – auch noch dessen Vertreter Jovan Jovic nicht zur Verfügung. So fuhr Phil Buck aus unserer Landesliga-Vertretung mit nach Lohne, und Nils Bock kam zu seinem Liga-Debüt. Vor der Pause war der junge Zwei-Meter-Hüne mit der Nummer 12 noch sichtlich nervös. In der zweiten Halbzeit zeigte der 20-Jährige eine starke Vorstellung, parierte sogar noch einen Strafstoß (Neziri, 87.) und sorgte so dafür, dass Weiche bis in die Nachspielzeit auf einen Zähler hoffen durfte. Von der Generalkritik an seine Mannen wollte Torsten Fröhling seinen Torwartdebütanten („Ich mag einfach den Typen.“) ohnehin ausnehmen.
Wie es personell nun am Donnerstag aussehen wird, ist offen. In Lohne fehlten neben den Langzeitausfällen Torben Rehfeldt, Pelle Hoppe (beide Kreuzband) und Bjarne Schleemann (Schambein) sowie den beiden Torhütern Christian Rust und Jovan Jovic auch die angeschlagenen Innenverteidiger Torben Marten und Stürmer Randy Gymenah sowie der in der Reha befindliche Theo Behrmann. Von diesen acht Spielern wären vor der Saison wohl nicht wenige für einen Platz in der ersten Elf in Frage gekommen. Angesichts dieser Situation erkundigte sich Torsten Fröhling noch auf der Heimfahrt aus Lohne in der Nacht zum Samstag beim „Physio“ Gunnar Kugler nach dem Stand der Dinge, wohl wissend, dass z. B. auch Marcel Cornils erst vor kurzem noch verletzt ausgefallen war. Und auch wenn die Spiele nacheinander abzuarbeiten sind, so bleibt doch im Hinterkopf, dass es bereits am Sonntag (06.10.2024, 14 Uhr) in der Liga zum SV Werder Bremen II gehen wird.
Bislang hat es 20 Duelle zwischen den beiden Kontrahenten des Donnerstags gegeben. Neunmal siegte Weiche, es gab acht Remis und drei Oldenburger Siege bei 31:25 Toren. Satte zehn Jahre ist der letzte und einzige VfB-Erfolg in Flensburg her. Am 28. September 2014 gewannen die Blau-Weißen beim damaligen ETSV Weiche mit 3:2. Allerdings: Nach der Corona-Pandemie gab es nur noch zwei Remis in Flensburg und zwei Weiche-Niederlagen in Oldenburg. In diesem Jahr unterlag Weiche am 18. Februar im Stadion am Marschweg von Oldenburg mit 0:2.
Hinweise für alle Fans: Live ist nur im Manfred-Werner-Stadion!
Das Spiel wird am Donnerstag, 3. Oktober 2024, um 14 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Marco Scharf (TSV Altenwalde), der von Mika Jungclaus (TSV Lamstedt) und Benjamin Lindner (SV Altencelle) an den Linien assistiert wird.
Die Spiele der Regionalliga Nord werden weiterhin kostenlos im kommentierten Livestream, meistens (wie bei uns) mit automatisiertem Kamerasystem, über den zentralen Vermarktungskanal des Anbieters SolidSport auf nordfv.tv übertragen. Ihr gelangt zum Stream wie gehabt unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08. Die Übertragung beginnt um 13.50 Uhr. Auf fussball.de bieten wir zudem einen ausführlichen Liveticker an. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben. So richtig „live“ ist allerdings nur der Stadionbesuch, den sich alle Weiche-Fans ohnehin nicht entgehen lassen sollten.
Tickets gibt es wie üblich in den Kategorien Stehplatz/Sitzplatz ohne Dach und Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet. Außerdem wird die Stadionkasse 90 Minuten vor Anpfiff geöffnet sein.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis zum Wetter: Für den Donnerstag werden angenehme herbstliche Temperaturen um 15 Grad mit zeitweisem Sonnenschein erwartet. Die Regenwahrscheinlichkeit ist gering – bestes Fußball-Feiertagswetter also.
Wir freuen uns über Eure Unterstützung und wünschen allen Fans einen schönen Fußball-Feiertag in unserem Manfred-Werner-Stadion.