Erstmals in Spelle
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Erstmals in Spelle
Weiche muss am Ostermontag zum Aufsteiger
Am Ostermontag wird das Spiel vom 15. Spieltag der Regionalliga Nord zwischen dem SC Spelle-Venhaus und dem SC Weiche nachgeholt. Mit dem für beide Mannschaften letzten Spiel der Hinrunde kommt es zu einer Premiere. Erstmals werden diese Vertretungen aufeinandertreffen. In der Paarung steckt Abstiegskampf pur, und nichts anderes dürfen unsere Mannen vom Gastspiel an der holländisch-nordrhein-westfälischen Grenze erwarten. Bevor es am Montag ab 15 Uhr in Spelle ernst werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: Spitzenspiel am Montag in Lübeck
Die Nachholspiele der vergangenen Tage waren besonders für die untere Tabellenhälfte relevant. Begonnen hatte das Programm am vergangenen Mittwoch aber mit einem Spiel zweier Mannschaften, die eher dem Vorderfeld zuzurechnen sind. Der 1. FC Phönix Lübeck büßte beim torlosen Remis beim FC St. Pauli II zwei Punkte und zudem Torhüter Carl Leonhard wegen einer Roten Karte ein. Am Gründonnerstag gab es neben dem ebenso gutklassigen wie spannenden 2:2-Unentschieden zwischen Weiche und Drochtersen/Assel noch das Aufeinandertreffen zwischen Spelle und Norderstedt, das 0:2 endete. Für Norderstedt geht damit der Lauf nach dem Trainerwechsel weiter. In vier Partien mit zehn Punkten konnte nur Weiche der Eintracht beim 1:1-Remis den Sieg „klauen“. So hat sich Norderstedt derzeit ein kleines Polster von sechs Zählern im Abstiegskampf geschaffen.
Während am Ostersamstag der VfB Oldenburg den TSV Havelse empfängt, stehen sich am Sonntag mit dem Hamburger SV II und dem FC St. Pauli II zwei Zweitliga-Reserven im kleinen Hamburger Derby gegenüber. Außer der Partie zwischen Spelle und Weiche gibt es am Montag zwei weitere interessante Begegnungen. Im Spitzenspiel empfängt Phönix Lübeck die Zweite von Hannover 96 am Buniamshof. Und bei Bremer SV gegen Jeddeloh II wird es Abstiegskampf pur geben. Am Mittwoch wird dann noch der Hamburger SV II den SV Meppen empfangen.
Zum Gegner: noch unbekannt
Der im Januar 1946 gegründete SC Spelle-Venhaus ist letztjähriger Meister der Niedersachsen-Liga, in der Regionalliga Nord ein Neuling und für Weiche ein bislang völlig unbekannter Kontrahent. So wird Spelle der 42. Konkurrent in der Regionalliga seit unserem Aufstieg von 2012 werden. Der Sportclub ist ein Mehrspartenverein mit insgesamt über 2.400 Mitgliedern.
Tabellarisch sieht es für den Aufsteiger nicht besonders gut aus. Die Schwarz-Weißen sind Tabellenachtzehnter, verfügen über elf Punkte, haben in 26 Partien erst 23-mal und damit am seltensten getroffen, mussten bereits 71 Gegentreffer hinnehmen und haben dementsprechend derzeit auch die schlechteste Tordifferenz. Neunzehn ihrer 26 bisherigen Regionalliga-Partien haben die Südwestniedersachsen verloren. Die beiden Siege gelangen allerdings auf eigener Anlage, und zwar gegen die beiden Mitaufsteiger: 3:2 zum Saisonauftakt gegen Eimsbüttel – übrigens nach 0:2-Rückstand bis zur 70. Minute – und 2:0 gegen Kilia Kiel. Auswärts sind die Schwarz-Weißen bei nur drei Remis aus 13 Partien bislang ohne „Dreier“. Das 2:2-Heim-Unentschieden jüngst gegen den Bremer SV und davor das 1:1 beim FC Kilia Kiel zeigten allerdings auch: Die Mannschaft des langjährigen Trainers Hanjo Vocks, der zum Saisonende ausscheiden wird, ist ungeachtet der Negativserie und des nicht unwahrscheinlichen Abstiegs in die Oberliga voll intakt. Sowohl bei Kilia als auch gegen den BSV wurden Rückstände aufgeholt. So ist ein kampfstarker, nie aufsteckender Kontrahent zu erwarten.
Beim SC Spelle-Venhaus gibt es aktuell erst acht Torschützen. Gefährlichster Spieler ist der niederländische Neuzugang Jip Kemna, der in der Liga schon siebenmal einnetzte und damit etwa jedes dritte der 23 Tore erzielt hat. Der Mittelstürmer mit der Nummer 25 kam von KVV Quick ‘20 aus der höchsten Amateurliga des an Spelle beinahe angrenzenden Nachbarlandes. Steffen Wranik, Rechtsaußen und schon seit mehr als sechs Jahren im Verein, hat fünfmal ins Schwarze getroffen. Niklas Oswald, vor der Saison von Blau-Weiß Lohne gekommener Linksaußen, markierte drei Treffer. Ein schönes Tor erzielte Artem Popov. Er traf bei der heftigen 2:9-Schlappe in Hannover zum 2:7-Zwischenstand sehenswert kurzentschlossen mit einem Fernschuss von der Mittellinie. Die hohe Niederlage in Hannover war beim SCSV allerdings einige Zeit lang ein Thema, weil dort der Einsatz vermisst wurde. Artem Popov ist übrigens nur einer aus dem Brüder-Trio. Mit Anton und Jan haben auch die beiden anderen „Popovs“ erst jüngst ihre Zusage, über das Saisonende hinaus beim SCSV zu bleiben, gegeben.
Der wohl bekannteste Spieler ist Janik Jesgarzewski. Er bestritt 204 Pflichtspiele, darunter 92 Partien in der 3. Liga, für den SV Meppen und war 2022/23 beim FC Teutonia Ottensen. Der Abwehrspezialist hat aktuell die meiste Spielzeit auf seinem Konto. Mit Philipp Elfert und Niklas Oswald gibt es zwei weitere Akteure, die noch keine Partie gefehlt haben. Trainer Hanjo Vocks – seit 2017 in Spelle und seit 2018 Cheftrainer – hat erst 25 Spieler eingesetzt. Er war mit Stammtorhüter Matthis Niemann in die Saison gestartet. Seit November steht Bernd Lichtenstein, der deutlich älter ist, zwischen den Pfosten.
Etatmäßiger Kapitän beim SC Spelle ist Torben Stegemann. Er fiel nach einem Muskelfaserriss lange Zeit aus und fehlte u. a. bei der 2:9-Niederlage in Hannover. Auf der Homepage seines Vereins erklärte er damals: „Das Spiel in Hannover hat sehr weh getan. Wir müssen uns auf die Grundtugenden besinnen. Nur dann können wir etwas holen. Wenn wir spielen wie am Wochenende, dann nicht.“ Dem 29-jährigen Mittelfeldspieler fehlten in Hannover Körperlichkeit und Aggressivität, demnach die „klassischen physischen Grundtugenden“. Die scheinen gerade auf eigenem Platz oft durchaus zu stimmen. Gegen den Bremer SV kam den Gastgebern zudem vielleicht die Platzverhältnisse – mit vielen Pfützen – entgegen. Mit einem Musterrasen ist im Getränke-Hoffmann-Stadion jedenfalls nicht zu rechnen.
Unsere Mannschaft: personelle Notsituation
Nach dem 2:2-Unentschieden in letzter Minute vom Donnerstagabend gegen die aktuell beste Rückrundenmannschaft Drochtersen/Assel herrschte einerseits Optimismus und Erleichterung. Die Mannschaft kann es! Andererseits wurden die Gesichter mit Blick auf das kommende Spiel nur vier Tage später auch sorgenvoll. Mit den „Gelb“-gesperrten Mohamed Cherif – Trainer Torsten Fröhling: „Er ist unser Feuerwehrmann“ – und Felix Brügmann sowie dem verletzt ausscheidenden Pelle Hoppe verschärfte sich die Personalsituation nochmals. „Ohne Pelle in Spelle“ – das dürfte jedenfalls feststehen. Dabei war unsere Nummer 21 „richtig gut im Spiel“, wie Torsten Fröhling befand.
Zuvor fehlten schon Bjarne Schleemann, Theo Behrmann, Patrick Thomsen, Torben Marten, Marten Schmidt, Ilidio Pastor Santos (alle nach Verletzungen) und John Dethlefs (nach Erkrankung). Wer aus diesem Septett vielleicht schon im Mannschaftsbus auf der weitesten Auswärtsfahrt der Saison nach Spelle dabei sein wird, ist fraglich. Immerhin schon zwei-, dreimal hat Patrick Thomsen trainieren können. Der Routinier zeigte sich am Donnerstagabend zuversichtlich. Auch Theo Behrmann könnte „zwangsweise“ etwas früher in den Kader zurückkehren müssen. Dass unser zur Verfügung stehendes Aufgebot mit 20 Kaderplätzen mal ausgereizt sein wird, dürfte für Spelle angesichts der aktuellen personellen Situation allerdings ausgeschlossen sein, obgleich Noel Kurzbach nach gut halbjähriger Pause sein Comeback in der Regionalliga geben konnte und dabei einen guten Eindruck hinterließ. Zu erwarten ist, dass Finn Wirlmann die Position von Mohamed Cherif als „Sechser“ übernehmen und Mika Kieselbach für Felix Brügmann von Beginn an starten wird. Spannend dürfte sein, wer für Pelle Hoppe in die Startelf rücken wird.
Aber erst einmal muss ohnehin geschaut werden, wie von jedem Einzelnen das kräftezehrende intensive Spiel gegen Drochtersen verarbeitet wurde. Daher rief Torsten Fröhling seine Jungs schon am Freitag zu einer regenerativen Einheit. Der Trainer: „Am zweiten Tag nach dem Spiel geht gar nichts. Wir müssen gucken, bei wem es gehen kann. Am Samstag wird also frei sein, am Sonntag ist Training und am Montag fahren wir nach Spelle.“
Hinweise für alle Fans: Liveübertragung bei nordfv.tv
Das Spiel wird am Montag, 1. April 2024, um 15 Uhr im Getränke-Hoffmann-Stadion in Spelle angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Timon Schulz (TSV Germania Arpke), der von Alexander Roj (TSV Barsinghausen) und Lennart Kernchen (TuS Wettbergen) assistiert wird. Letztgenannter leitete erst am Donnerstag die Partie unseres SC – und das tat er sehr aufmerksam und gut.
Für alle daheim bleibenden Weiche-Fans weisen wir gern auf den neuen zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport hin. Hier wird es einen vom Gastgeber kommentierten Livestream unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 geben. Ihr gelangt dorthin ebenso, wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Die Qualität der Übertragungen aus Spelle war in der Vergangenheit sehr ordentlich. Auch dem Kommentator konnte man gut zuhören. Wir werden zudem einen Ticker mit Infos zu Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben.
Für Weiche steht die weiteste Auswärtsfahrt der Saison auf dem Programm. Von Flensburg sind es rund 420 km, wobei der A 1 bis Osnabrück gefolgt werden kann, ehe ein kurzes Stück auf der A 30 Richtung Westen folgt. Von der Autobahnabfahrt 7 (Rheine-Nord) sind es nur wenige Kilometer bis zum Spielort, sodass die Strecke insgesamt weitgehend auf der Autobahn absolviert werden kann. Das Getränke-Hoffmann-Stadion in Spelle befindet sich im Südwesten von Spelle in der Venhauser Straße, nur ca. drei Kilometer von der Grenze zu Nordrhein-Westfalen entfernt. Insgesamt ist für Pkw ohne Staus mit einer Fahrzeit von etwas mehr als viereinhalb Stunden zu rechnen. Die Samtgemeinde Spelle im Süden des niedersächsischen Landkreises Emsland hat insgesamt etwa 10.000 Einwohner; davon rund 8.000 in der Kerngemeinde Spelle, wo sich auch die Spielstätte befindet. Im 1971 eingemeindeten Ortsteil Venhaus leben etwa 1.500 Menschen.
Für Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV gibt es keine guten Nachrichten. Spelle ist zwar grundsätzlich an das Bahn- und Busnetz angeschlossen, doch an Sonn- und Feiertagen gelangt man nach rund fünf Stunden Fahrzeit mit dem ÖPNV lediglich ins nordrhein-westfälische, rund 11,2 km entfernte Rheine, was dann eine Taxifahrt, eine Wanderung oder eine Leihe sonstiger individueller Verkehrsmittel zur Folge haben würde.
Tickets zum Spiel können online gebucht werden. Die Preise liegen zwischen 15 Euro (ermäßigt 13 Euro) für einen Sitz- und 10 Euro (ermäßigt 8 Euro) für einen Stehplatz.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis noch zum Wetter: Für den Montag werden in Spelle frühlingshafte Temperaturen von bis zu 15 Grad erwartet. Mit Regen muss gerechnet werden.
Wir wünschen allen nach Spelle fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.