Erstes Gastspiel 2023/24: im Kehdinger Land
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Erstes Gastspiel 2023/24: im Kehdinger Land
Weiche reist am Samstag nach Drochtersen
Da weiß man gleich, was die Stunde geschlagen hat! Während unsere Mannschaft zum Saisonauftakt das vermeintliche Topspiel am Samstag gegen Teutonia Ottensen mit 0:5 in den Sand setzte, musste die SV Drochtersen/Assel im anderen Spiel der Meisterschaftskandidaten tags zuvor in Meppen eine 0:1-Niederlage hinnehmen. Bevor es nun am Samstagnachmittag ab 14 Uhr für beide darum gehen wird, einen kompletten Fehlstart zu vermeiden, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: Auftakt mit Paukenschlägen und 28 Toren
Da war ganz schön was los am ersten Spieltag der Regionalliga-Saison. Insgesamt fielen in den ersten acht Partien satte 28 Tore. Mit 5:0-Auswärtssiegen in Flensburg und beim Vizemeister Hamburger SV II setzten sich Teutonia Ottensen und Eintracht Norderstedt gemeinsam an die Spitze der Tabelle. Und die halbe Liga fragt sich: Waren Teutonia und Norderstedt wirklich so gut oder die Konkurrenten so schwach. Näheren Aufschluss darüber könnte nun der zweite Spieltag liefern.
Zu einem wichtigen Auswärtssieg kam auch die U 23 von Holstein. Beim TSV Havelse gewannen die Jungstörche mit 2:1. Die drei knappen Heimsiege gingen auf das Konto von Lohne (2:1 gegen Hannover II), Meppen (1:0 gegen Drochtersen) und vom SC Spelle-Venhaus, wobei der Liga-Debütant das Aufsteigerduell gegen Eimsbüttel nach einem 0:2-Rückstand in den letzten 20 Minuten noch zu einem 3:2-Sieg drehte. Der dritte Aufsteiger, Kilia Kiel, durfte beim 2:2-Remis in Bremen nach einer 2:0-Führung wenigstens einen Zähler mit an die Kieler Förde nehmen. Außerdem trennten sich der FC St. Pauli II und Jeddeloh 1:1-unentschieden. Die neunte Partie, zwischen Phönix Lübeck und Oldenburg, wird erst am 16. August ausgetragen.
So steigen Phönix am Samstag mit einem Auswärtsspiel in Hannover und Oldenburg am Sonntag mit einem Heimspiel gegen Kilia Kiel in die Saison ein. Das Augenmerk wird sich zudem auf die Heimauftritte von Teutonia gegen den HSV-Nachwuchs und Norderstedt gegen Spelle-Venhaus richten. Unsere Mannschaft muss am Samstag zum Verliererduell nach Drochtersen. Eröffnet wird der Spieltag am Freitag, wenn Lohne in Jeddeloh gastieren wird. Derby-Feeling gibt es in Hamburg: Eimsbüttel gegen St. Pauli II heißt es dort am Sonntagnachmittag. Bereits am Samstag darf der Bremer SV zu seinem zweiten Heimspiel ran; Gast wird Havelse sein. Und wieder musste eine Ansetzung verlegt werden. Weil die Anlage in Kiel nach Renovierung noch nicht fertig ist, wird der Holstein-Nachwuchs im Treffen zweier Auftaktsieger den SV Meppen nun erst am 13. September empfangen.
Zum Gegner: Mitfavorit auf den Titel
Zum Auftakt verlor Drochtersen vor über 6.000 Zuschauern in Meppen mit 0:1. Schon in der 3. Minute fiel der Gegentreffer durch einen Schuss aus über 40 Metern. Den Rückstand konnten die Gäste nicht mehr wettmachen, sodass unser Kontrahent am ersten Spieltag ebenfalls ohne Punkte blieb und sich zunächst in der unteren Tabellenhälfte einsortierte. Nun soll daraus kein kompletter Fehlstart werden.
Im Sommer hat Drochtersen/Assel auf dem Transfermarkt einige „Hochkaräter“ verpflichten können. So wechselte mit Moritz Göttel der letztjährige Torschützenkönig aus Hildesheim an das südwestliche Elbufer. Auch die Verpflichtungen vom zuletzt vereinslosen ehemaligen HSV-Profi Matti Steinmann, des flinken Außenstürmers Miguel Fernandes aus Jeddeloh, des Ex-Kielers Eric Gueye und von Linksaußen Allah Aid Hamid vom Bremer SV ließen aufhorchen. Sechster Zugang ist das noch 18-jährige Abwehrtalent Mika Ney aus der U 19 von Werder Bremen. Der sportliche Leiter Sören Behrmann, seit Juli 2020 im Amt und zuvor selbst ein gutes Jahrzehnt das rote Trikot des Vereins tragend, hat hervorragende Arbeit geleistet. Da zuvor schon ein erfahrener, weitgehend eingespielter Kader bei „D/A“ versammelt war, verwundert es nicht, dass die als bodenständig bekannte Spielvereinigung von gleich zehn Trainern der Regionalliga im Vorfeld der Saison in einer Umfrage von „kicker.de“ zu den Meisterschaftsmitfavoriten gekürt worden ist. Nur der VfB Oldenburg bekam mehr Stimmen (14). Trainer ist Frithjof Hansen. Der erst 27-Jährige geht in seine zweite Saison bei den Blau-Roten.
Neuer Kapitän ist der 30-jährige Innenverteidiger Nico von der Reith, der seit 2011 in der Mannschaft ist. Er löste den in Kürze 34 Jahre jung werdenden Mittelstürmer Alexander Neumann ab, der seit 2014 in 255 Pflichtspielen 116 (!) Buden für den Fusionsverein erzielt hat. In Drochtersen wird auf Kontinuität gesetzt. Torhüter Patrick Siefkes ist seit 2015 da, Jannes Elfers schon seit 2013. Während sich in der Abwehr neben Nico von der Reith die ehemaligen Holstein-Spieler Tjorve Mohr und Liam Giwah etabliert haben, sind Mittelfeld und Angriff vor allem „Hamburg-affin“: Maximilian Geißen, Sebastian Haut (beide ehemals HSV), Dennis Rosin und Marcell Sobotta (beide ehemals St. Pauli) sind prägende Spieler bei „D/A“.
Und was sagt der „D/A“-Trainer selbst zu den Saisonaussichten? Auf „kicker.de“ ließ sich Frithjof Hansen so zitieren: „Wir wollen uns im Vergleich zur abgelaufenen Spielzeit (Platz 8/d. Red.) verbessern. Wir haben ein gutes Grundgerüst, auf das wir aufbauen können. Ein Platz im oberen Tabellendrittel wäre optimal für uns. Ganz oben erwarte ich den VfB Oldenburg, weil der Großteil der Mannschaft auch nach dem Abstieg zusammengeblieben ist. Außerdem hat sich der SC Weiche Flensburg 08 gut verstärkt. Bei einigen Klubs – wie dem SV Meppen oder auch dem FC Teutonia 05 Ottensen sowie den Nachwuchsteams von Hannover 96 und des HSV – muss man abwarten, wie sie in die Saison starten.“
Unsere Mannschaft: mehr Ordnung, weniger Fehler und mutiger!
Die Wertschätzung aus Drochtersen beruht offenbar auf Gegenseitigkeit. Unser Trainer Benjamin Eta hatte in jener Umfrage von „kicker.de“ wiederum Drochtersen als Mitfavorit genannt. Er sagte: „Unser Ziel ist es, in dieser Saison ernsthaft um die Meisterschaft mitzuspielen. Ob es für den ganz großen Sprung an die Spitze reichen wird, werden wir dann sehen. Als Konkurrenten auf den ersten Platz habe ich vor allem die SV Drochtersen/Assel im Blick, weil sie gute Transfers getätigt und bereits in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich oben mitgespielt hat.“
Startete Drochtersen mit der 0:1-Auswärtsniederlage in Meppen, so patzte unsere Mannschaft bekanntlich zuhause bei der 0:5-Niederlage gegen Teutonia Ottensen. Das Spiel wurde am Montag intensiv ausgewertet; die Videoanalyse war diesmal besonders lang. Individuelle und mannschaftstaktische Fehler wurden besprochen. Die Schützlinge von Benjamin Eta wirkten zudem nicht mutig genug, um dem selbstbewusst auftretenden Gast die Stirn zu bieten. Das muss sich in Drochtersen nun ändern. Beim kurzfristig eingebauten Test am Dienstagabend in Kropp gab es immerhin endlich mal einen Sieg und damit etwas für das Selbstvertrauen, wenngleich es nur ein Sechstligist war. Trainer Benjamin Eta ordnete das 4:1 beim TSV Kropp entsprechend ein, als er sagte: „Es war wichtig, einfach mal wieder zu gewinnen. Es war auch wichtig, um Abläufe und Struktur reinzubekommen. So war das Testspiel gut für uns. Wichtig ist aber, dass wir bis zum Samstag weiter daran arbeiten, um noch besser aufeinander abgestimmt zu sein.“ Dabei dürfte es am Samstag gerade auf die Anfangsminuten ankommen. In allzu unangenehmer Erinnerung ist der Start in die Partie bei der jüngsten 1:2-Niederlage in Drochtersen am 21. April geblieben. Weiche kam verspätet im Kehdinger Stadion an und verschlief die Anfangsphase. Drochtersen lag in der Folge nach zehn Minuten mit 2:0 vorn.
Personell wird der Trainer voraussichtlich eine Option mehr haben, nachdem Marten Schmidt nach seiner Verletzung am Innenband ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist und in Kropp sich erstmals wieder 45 Minuten Praxis holen konnte. Dass er in der Zentrale von Beginn an ran darf, ist zwar nicht gleich zu erwarten, doch der Sprung in den 20er Kader des Spieltags sollte drin sein. Nicht überraschend kämen zudem Veränderungen sowohl in der Defensive wie in der Offensive. Definitiv ausfallen werden weiterhin Torben Marten, Noel Kurzbach und Ilidio Pastor Santos, bei denen eine Rückkehr noch etwas dauern wird. In Kropp schied Theo Behrmann schon nach einer halben Stunde angeschlagen aus. Sein Einsatz am Samstag sollte aber dennoch möglich sein.
Auch wenn unsere Mannschaft das bislang einzige Duell unter Trainer Benjamin Eta in Drochtersen am 21. April mit 1:2 verlor, ist die Gesamtbilanz gegen die Blau-Roten ausgesprochen positiv. Zuvor waren die Niedersachsen zehnmal in Folge gegen Weiche sieglos geblieben. Zwischen 2017 und 2020 hatte es sogar sieben Flensburger Siege in Folge gegeben. Allerdings: Mit Ausnahme der Premiere am 9. August 2015, als Weiche den damaligen Aufsteiger mit 4:0 nach Hause schickte, waren alle Aufeinandertreffen sehr eng. So gelangen Weiche zwei Auswärtssiege erst in den allerletzten Minuten: am 21. Oktober 2018 durch einen Kopfballtreffer von Christian Jürgensen (87.) mit 1:0 und ein Jahr später, am 22. September 2019, als Torge Paetow in der Nachspielzeit zum 2:1-Endstand und zum bislang letzten Weiche-Sieg im Kehdinger Stadion traf. In der Summe gab es in 14 Spielen bislang neun Flensburger und drei „D/A“-Siege bei 20:10 Toren. In Drochtersen sieht es ausgeglichen aus: sieben Spiele mit jeweils drei Siegen bei 9:9 Toren.
Hinweise für alle Fans: Elb-Fähre oder via Hamburg
Das Spiel wird am Samstag, 5. August 2023, um 14 Uhr im Kehdinger Stadion von Drochtersen (Am Sportplatz 19) angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Florian Pötter (FC Voran Ohe/Hamburg), der von Marco Kulawiak (SC Teutonia 10 Altona) und Björn Lassen (Barsbütteler SV) assistiert wird. Einen von den Gastgebern kommentierten Livestream wird es über den neuen zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport unter https://nordfv.tv/ geben. Ferner werden wir für alle daheim bleibenden Weiche-Fans – wie gehabt – zudem einen Ticker mit Infos zu Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren auf unseren Socia-Media-Kanälen anbieten.
Drochtersen feiert mit dem ersten Saisonheimspiel zugleich Saisoneröffnung. Dazu soll im Anschluss an das Spiel Ina Colada im Stadion auftreten.
Das Kehdinger Stadion befindet sich „leicht versteckt“ nahe des Ortszentrums auf der Elb-fernen Seite der Ortsdurchfahrt. Für Autofahrer bieten sich zwei Strecken an: die deutlich kürzere über die (kostenpflichtige) Elbfähre zwischen Glückstadt und Wischhafen oder die längere über die A 7 und Hamburg sowie weiterer Fahrt Richtung Stade. Für den Hamburger Reiseweg müssen mit PKW – ohne Staus – etwa zweieinhalb Stunden für rund 220 km eingerechnet werden. Nutzerinnen und Nutzer der Autofähre über die Elbe haben lediglich ca. 150 km vor sich, sind aber aufgrund möglicher Wartezeiten vor der Fähre sehr vom dortigen Andrang abhängig. Die Fähre verkehrt gewöhnlich alle 30 Minuten. Achtung: Am Samstag ist vor allem auf der Hinfahrt mit starkem Urlauberverkehr und damit mit Stau vor allem an Rader Hochbrücke und am Elbtunnel bzw. an der Fähre zu rechnen. Von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel nach Drochtersen (via Stade) muss indes eher abgeraten werden.
Ein Hinweis zum Wetter: In Drochtersen werden für den Samstag angenehme Temperaturen um 20 Grad erwartet. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist erhöht.
Wir wünschen allen nach Drochtersen fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.
Bild: speedphotos.de