Erster Sieg im neuen Jahr

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Erster Sieg im neuen Jahr

1. FC Phönix Lübeck – SC Weiche Flensburg 08 0:1 (0:0)

21. Februar 2023

Am 25. Spieltag der Regionalliga Nord kam der SC Weiche Flensburg 08 beim 1. FC Phönix Lübeck zu einem wichtigen 1:0-Sieg. Es war der erste „Dreier“ unter dem neuen Trainer Benjamin Eta und der erste Auswärtssieg nach zuvor sechs vergeblichen Anläufen. Vor 357 Zuschauern, darunter etwa 15 Flensburger Anhängern, zeigte unsere Mannschaft im Stadion „Flugplatz“ im Norden der Marzipanstadt am Sonntagnachmittag bei überwiegend sonnigem Wetter eine disziplinierte Abwehrleistung. Damit blieb Weiche auch im fünften Regionalliga-Duell mit dem Landeskonkurrenten ungeschlagen. Bei den Hansestädtern überschattete nach dem Schleswig-Holstein-Duell der sechsfache Spielerwechsel – einer mehr als erlaubt – das Geschehen. Während Phönix-Trainer Oliver Zapel dafür die alleinige Verantwortung übernahm, meinte unser Verantwortlicher Benjamin Eta nach der Partie: „Wir standen hinten wieder gut. Das war schon in den beiden vorherigen Spielen so. Und es wurde Zeit, dass wir mal ein Tor schießen und in Führung gehen.“

Weiche musste auf den Gelb-gesperrten Patrick Herrmann verzichten. Als Folge stellte Benjamin Eta auf eine Dreierkette um, in die er Torben Marten beorderte. Außerdem ersetzte John Dethlefs im defensiven Mittelfeld den erkrankt fehlenden Florian Meyer. Insgesamt vertraute unser Trainer einer recht jungen Startelf. Nach gut einer Stunde wurden erst Nico Empen und Dan-Emilian Neicu, später dann nach und nach Finn Wirlmann, Jonah Gieseler und Tobias Fölster eingewechselt. Für Neuzugang Dan-Emilian Neicu war es das Debüt im Weiche-Trikot. Dem 20er Spieltagskader gehörten außerdem Torhüter Raphael Straub sowie Brian Jungjohann, Thies Richter und Kevin Schulz an.

Nach einer Gedenkminute für die Opfer des schweren Erdbebens in der Türkei und in Syrien – sämtliche Einnahmen der Partie spendete Phönix – spielte sich das Geschehen über weite Strecken der ersten Halbzeit zwischen den Strafräumen ab. So richtig gefährlich wurde es hüben wie drüben lange Zeit nicht. Die erste Aktion hatte Ebrahim Farahnak, der beim ersten Phönix-Eckstoß den Kopfball allerdings deutlich zu hoch ansetzte (16.). Ähnlich deutlich vorbei köpfte Michael Kobert den Ball aus dem Spiel heraus (38.). Einen zweiten Kopfball von Ebrahim Farahnak fischte sich SC-Torhüter Jesper Heim ohne Mühe (40.). Sonst stand die Flensburger Defensive mit einer kleinen Ausnahme sicher. Bei einem hohen Ball von Ryan-Segon Adigo hatte Weiche mal leichte Probleme (36.).

Die Flensburger Angriffsbemühungen blieben allerdings ebenso überschaubar. Eine erste ordentliche Aktion ging über die rechte Seite mit Noel Kurzbach im Duett mit Julian von Haacke, doch Christopher Kramer kam im Fünfmeterraum nicht an das Runde (25.). Drei Minuten später verpuffte der erste kurz ausgeführte Eckstoß unserer Mannschaft von der anderen Seite ohne Wirkung (28.). Dann wurde es etwas zwingender, als erst Dominic Hartmann einen „zweiten Ball“ vom Strafraum über den Kasten setzte (40.) und René Guder mit der besten Aktion Torhüter Andrea Hoxha prüfte, der ins kurze Eck abtauchen und den 16-m-Schuss um den Pfosten lenken musste (44.).

Die Gastgeber stärkten nach dem Seitenwechsel zunehmend die Offensive, brachten u. a. den wuchtigen Haris Hyseni in die Partie. Doch trotz vieler Flanken an und in den Flensburger Strafraum brannte letztlich wenig an, weil die starke Weiche-Innenverteidigung immer wieder klärte. So blieb mal ein Freistoß von Marcel Holzmann aus dem rechten Halbfeld an den Fünfmeterraum notierenswert, aber Jesper Heim war rechtzeitig zur Stelle (63.). Bei einem 18-m-Schuss von Corvin Bock war Jesper Heim abgetaucht, parierte sicher (70.). Und einen „zweiten Ball“ setzte Mateusz Ciapa über das Gehäuse (76.). Zu jener Zeit lagen die Platzherren bereits in Rückstand. Von Dan-Emilian Neicu kam die Kugel zu John Dethlefs, der mit einer Seitenverlagerung Noel Kurzbach auf rechts fand. Unsere Nummer elf wurde von Julian von Haacke hinterlaufen. Den Augenblick nutzte Noel Kurzbach zu einem harten Schuss aus gut 15 Metern ins kurze Eck: 0:1 (73.). Zuvor hatten bereits René Guder nach einem langen Abwehrschlag von Dominic Hartmann und Stellungsfehler von Marcel Holzmann mit einem Sololauf und Abschluss über das Tor (60.) sowie Nico Empen mit einem Kopfball nach einer Rechtsflanke von Noel Kurzbach – ebenfalls über das Tor (67.) – erste offensive Akzente nach dem Seitenwechsel gesetzt.

In der Schlussviertelstunde investierte Phönix alles in die Offensive, wechselte so munter durch (und eben einmal zu viel). Doch außer einer zeitweiligen Belagerung des Flensburger Tores sprang kaum etwas heraus. Torben Marten flog zwar noch nach einem Foul am Strafraum – er hatte versucht, das Anspiel von Jesper Heim mit der Brust nach außen tropfen zu lassen und nach zu kurzem Ball wollte er mit dem Fuß verlängern, traf dabei aber den von hinten kommenden Jayden Bennetts (86.) – mit „Gelb-Rot“ vom Platz (Benjamin Eta: „Eigentlich wollte ich gerade Tobi Fölster für Torben einwechseln. Die Aktion kam eine Minute zu früh.“). Der Sieg des SC geriet jedoch selbst in der fünfminütigen Nachspielzeit nicht mehr ernsthaft in Gefahr, zumal Weiche immer wieder Entlastung fand und mit einem Schuss von Nico Empen, der zum Eckstoß abgefälscht wurde, die letzte nennenswerte Aktion hatte (90.).

Bei Phönix waren Innenverteidiger Ebrahim Farahnak und Rechtsaußen Michael Kobert die auffälligsten Spieler. Aus unserer geschlossen kämpfenden und taktisch diszipliniert auftretenden Mannschaft konnten sich die starke Innenverteidigung vor allem mit Torben Rehfeldt und Patrick Thomsen sowie John Dethlefs die besten Noten verdienen.

Am 26. Spieltag, der am kommenden Wochenende (24. bis 26.02.2023) ausgetragen wird, ist unsere Mannschaft spielfrei. Danach steht am Samstag, 4. März 2023, die Partie des 27. Spieltags beim SV Werder Bremen II auf dem Programm. Der Anpfiff wird auf Platz 11 am Weserstadion um 14 Uhr ertönen.

1. FC Phönix Lübeck: Hoxha – Bock, van Dijck (V), Farahnak (V), Holzmann (Kap./84. Sendzik) – Lambach (V/46. Stöver), Wurr – Kobert (84. Riedel), Ciapa (77. Bennetts), Adigo (46. Hyseni) – Pingel (65. Woudstra). Trainer: Zapel.

Weiche: Heim – Marten (86. Gelb-Rote Karte), Thomsen, Rehfeldt – Hartmann (Kap.), Dethlefs – Kurzbach (V/87. Fölster/V), von Haacke (77. Wirlmann), Schleemann (61. Neicu/V) – Guder (61. Empen), Kramer (82. Gieseler). Trainer: Eta.

Tor: 0:1 Kurzbach (73.).

Zuschauer: 357, darunter etwa 15 Weiche-Fans, im Stadion „Flugplatz“, Lübeck-Karlshof, Travemünder Allee.

Schiedsrichter: Jannik Schneider (TSV Eintracht Eggebek), zeigte siebenmal „Gelb“ und einmal „Gelb-Rot“ in einer zwar körperbetont, aber an sich fair geführten Partie. „Gelb“ sahen Lambach (Foulspiel, 36.), Farahnak (Foul an Kurzbach, 53.) und van Dijck (Foul an Schleemann, 55.) auf Lübecker sowie Marten (Foul an Adigo, 33.), Neicu (Foul an Kobert, 63.), Kurzbach (Foul an Wurr, 81.) und Fölster (Zeitspiel, 90.+2) auf Flensburger Seite. „Gelb-Rot“ erhielt Marten (Foul an Bennetts, 86.).

Trainerstimmen:

Der Phönix-Trainer Oliver Zapel sagte: „Bei uns ist genau das Gegenteil zur Einschätzung meines Trainerkollegen. Wir sind brutal enttäuscht. Aber es hatte sich abgezeichnet. Es ging heute alles zu langsam. Wir sind nicht in die Pötte gekommen. Es gab kein Torchancenfeuerwerk und war insgesamt eine ausgeglichene Nummer. Die Situation ist nicht besonders rosig. Ich entschuldige mich für den Wechselfehler. Ich übernehme dafür die volle Verantwortung. Es passte zum gebrauchten Tag. Wir müssen jetzt schnell Punkte sichern, um nicht in eine unangenehme Tabellensituation zu schlittern. Mit unserer Leistung von heute werden hier auch noch andere Mannschaften gewinnen.“

Unser Trainer Benjamin Eta meinte: „Ich bin absolut zufrieden. Wir standen hinten wieder gut. Das war schon in den beiden vorherigen Spielen so. Es wurde Zeit, dass wir mal ein Tor schießen und in Führung gehen. Und dann gewinnst Du so ein Spiel auch. Es ist klar, dass der Boden jetzt im Februar schwierig zu bespielen ist. Aber wir haben es immer wieder versucht. Wir haben probiert, Fußball zu spielen. So sind wir sehr zufrieden.“