Erster Sieg gegen Werder-Nachwuchs

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Erster Sieg gegen Werder-Nachwuchs

SC Weiche Flensburg 08 – SV Werder Bremen II 2:0 (1:0)

11. April 2022

Der SC Weiche Flensburg 08 bleibt dem Spitzenreiter VfB Oldenburg auf den Fersen und hat zugleich zwei eigene Negativserien beendet. Der 2:0-Erfolg vom Samstagnachmittag gegen den SV Werder Bremen II war der erste Heimsieg seit dem 23. Oktober 2021 und der erste „Dreier“ im elften Anlauf gegen den grün-weißen Nachwuchs überhaupt. Die 835 Zuschauer im Manfred-Werner-Stadion sahen bei typischem Aprilwetter mit einem Mix aus Sonne und Hagelschauern eine interessante Partie des fünften Spieltags der Meisterrunde der Regionalliga Nord, bei der die jungen Gäste zwar phasenweise wie erwartet viel Ballbesitz hatten, aber selten gefährlich werden konnten. Insgesamt zeigten sich die Grün-Weißen unzufrieden damit, dass die Partie wie angesetzt ausgetragen wurde, hatte man doch vor einiger Zeit mehrere Corona-Fälle in der Mannschaft und die betroffenen Akteure nach erfolgter Genesung nicht sofort wieder einsetzen wollen, weshalb der Werder-Kader für diese Partie mit Spielern der A-Junioren aufgefüllt wurde. So begannen die Gäste mit sieben Änderungen in ihrer Startelf. Während der Bremer Trainer Konrad Fünfstück seiner Mannschaft ein Kompliment machte, aber vielmehr jene Vorgeschichte des Spiels in den Mittelpunkt rücken wollte, meinte unser Trainer Thomas Seeliger, dass man sich für den Sieg nicht schlecht fühlen müsse. Sein zufriedenes Fazit: „Wir haben heute unsere Hausaufgaben gemacht.“

Nach dem 4:0-Auswärtserfolg von Hildesheim sah Trainer Thomas Seeliger keinen Grund, die Startelf und den 19er Kader des Spieltags zu ändern. Mit Jonas Walter, Noel Kurzbach, Malte Petersen und Brian Jungjohann wurden zudem in der Schlussviertelstunde viermal die gleichen Spieler eingewechselt. Einzige Ausnahme war Kevin Njie, der ein gut 15minütiges Comeback feiern konnte. Dafür blieb neben Torhüter Casper Mols und Bjarne Schleemann auch Nahne Paulsen auf der Bank. Wie schon in Hildesheim standen Florian Kirschke, Patrick Thomsen, Ilidio Pastor Santos, Yves Mfumu und Nico Empen nicht im Kader.

Vor dem Anpfiff des exzellent leitenden Schiedsrichters Jannik Weinkauf (Oldenburg) gab es noch eine Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Elektroinstallateur und Fotoreporter Hans Zerth, der viel ehrenamtliches Engagement in den Verein gesteckt hatte.

In der ersten Halbzeit hatten dann die Bremer mehr Spielanteile. Das meiste Geschehen ereignete sich allerdings in den eher ungefährlichen Zonen rund um die Mittellinie. Chancen waren somit rar. Die Gäste machten nach Fehler unserer Mannschaft in der Spieleröffnung den Auftakt, doch der aufmerksame Florian Meyer bereinigte die Situation vor Mika Eickhoff, nachdem Kaan Er einen Pass abgefangen hatte, aber selbst nicht abschließen wollte (3.). Auf der Gegenseite setzte Christopher Kramer die erste Duftmarke, wobei sein Abschluss aus acht Metern nach vorheriger Flensburger Strafraumbelagerung und Zuspiel von Dominic Hartmann Torhüter Mio Backhaus keine Probleme bereitete. Der Werder-Schlussmann tauchte ab und parierte sicher (12.). Aus einem Freistoß fast von der rechten Außenlinie, den Dominic Hartmann trat, resultierte der Führungstreffer unserer Mannschaft. Kein Spieler kam an die Kugel, die aus gut 30 Metern Torentfernung per Aufsetzer im langen Eck zum 1:0 einschlug (17.). Auch danach ereignete sich vor den Toren sehr wenig. Die Ausnahme gab es kurz vor der Pause, als Mio Backhaus mit schnellem Abwurf nach einem Eckstoß einen Konter einleitete. Routinier Philipp Bargfrede konnte unbehelligt durch das gesamte Mittelfeld laufen, spielte dann kurz vor dem Sechzehner auf halblinks heraus zu Kaan Er, der die Kugel – allein vor SC-Torhüter Raphael Straub – aus acht Metern neben den kurzen Pfosten setzte (39.). So ging es mit der Flensburger 1:0-Führung in die Pause, in der ein kräftiger Hagelschauer den Platz beinahe schneeweiß werden ließ.

Nach dem Seitenwechsel hatte erst einmal Weiche, nun mit Windunterstützung, eine Drangphase mit viel Ballbesitz. Daraus resultierten zwei Möglichkeiten. Erst köpfte Kevin Schulz eine Rechtsflanke von Patrick Herrmann am Kasten vorbei (48.), dann nahm Mio Backhaus die Kugel auf, als Finn Wirlmann aus dem Gewühl heraus aus acht Metern zum Abschluss kam (57.). Der zweite Treffer fiel in eine Phase, in der der jungen Bremer das Spiel wieder ausgeglichener gestalten konnten. Aber die Gäste liefen in ein schnelles Flensburger Umschaltspiel. Torben Rehfeldt und Finn Wirlmann gewannen am eigenen Sechzehner den Ball, Marcel Cornils spielte auf den sich lösenden Finn Wirlmann, der auf halbrechts zu Kevin Schulz passte. Nach dessen schönem Diagonalpass – mit letzter Kraft geschlagen – tauchte der vom eigenen Strafraum durchstartende Marcel Cornils auf halblinks im gegnerischen Sechzehner auf. Der noch 17jährige Torhüter Mio Backhaus kam aus dem Kasten, zögerte und wollte wieder zurücklaufen, doch unser Torjäger nutzte diese Gunst des Augenblicks und zirkelte die Kugel aus nicht einfachem Winkel sehenswert zum 2:0 und seinem bereits 13. Saisontreffer in die Maschen (73.).

Da Chancen ohnehin rar waren, schien die Partie damit beinahe entschieden. Für Weiche ließen danach Jonah Gieseler per Kopf im Rückwärtslaufen nach Flanke des dynamisch sich den Ball erobernden Dominic Hartmann von rechts (79.) und der eingewechselte Jonas Walter mit sattem Distanzschuss (85.) – beide verfehlten das Ziel – weitere Möglichkeiten aus. Bis in die Schlussviertelstunde hinein war von den Gästen in der zweiten Halbzeit lediglich ein zwar technisch ansprechender, letztlich aber auch kaum gefährlicher Fallrückzieher von Willi Reincke nach einem Freistoß von Philipp Bargfrede zu registrieren (61.). Der Werder-Nachwuchs hätte indes die Partie in der Schlussphase beinahe noch einmal spannend gemacht. Der viel Dynamik ins Spiel bringende eingewechselte 18-jährige Davis Asante setzte auf rechts Mika Eickhoff ein, dessen Abschluss aus spitzem Winkel erst Torhüter Raphael Straub und danach Patrick Herrmann auf der Linie bereinigten (81.). Und aus beinahe ähnlicher Position, sehr spitzer Winkel, scheiterte Willi Reincke erneut an Raphael Straub, während Mikail Polat den zweiten Ball aus sieben Metern neben den Pfosten ins Toraus schubste (83.). So konnten die Hanseaten ihre wenigen Chancen nicht nutzen und folglich die 0:2-Niederlage nicht verhindern.

Die Bremer hatten in Routinier Philipp Bargfrede ihren Ruhepol und Strategen. Vor allem in der ersten Halbzeit fiel zudem Thore Jacobsen mit vielen gelungenen Aktionen positiv auf. Akzente konnte ferner der eingewechselte Davis Asante als Sturmspitze setzen. Nachdem der etatmäßige Kapitän Philipp Bargfrede das Feld verlassen hatte, schwang sich der gerade erst 16-jährige Fabio Cristian Chiarodia zu einem auffälligen Akteur auf, über den nun der Spielaufbau der Gäste lief. Aus unserer sehr geschlossen auftretenden Mannschaft, die defensiv gut arbeitete, verdiente sich Florian Meyer die beste Note. In der Offensive setzte lange Zeit Jonah Gieseler Akzente. Auch sei Dominic Hartmann mit guten Aktionen hervorgehoben.

Bereits am Donnerstagabend, 14. April 2022, geht es für unsere Mannschaft mit einem Nachholspiel weiter. Dann empfängt sie ab 19.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion den SV Atlas Delmenhorst.

Weiche: Straub – Herrmann, Paetow (Kap.), Rehfeldt (V), F. Meyer – Wirlmann (84. Petersen), K. Schulz (76. Walter), Hartmann (V/90. Jungjohann) – Gieseler (80. Kurzbach), Kramer (74. Njie), Cornils. Trainer: Seeliger.

Bremen II: Backhaus – Linkov, Rosenboom, Bargfrede (Kap./82. Schierenbeck), Chiarodia – Straudi, Park – Eickhoff (82. Kersys), Jacobsen (V/78. Polat), Reincke – Er (65. Asante). Trainer: Fünfstück.

Tore: 1:0 Hartmann (17.), 2:0 Cornils (73.).

Zuschauer: 835 im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Jannik Weinkauf (VfL Oldenburg), ohne Probleme und mit guter Ansprache in einem fairen Spiel, kam mit dreimal „Gelb“ über die Runden: Rehfeldt nach Foul an Eickhoff (24.); Hartmann wegen Unsportlichkeit (88.)/Jacobsen nach Foul an Wirlmann (63.).

Stimmen zum Spiel:

Weiche-Sport-Geschäftsführer Christian Jürgensen sagte: „Man merkt, dass das Selbstvertrauen wiederkommt. Die Basis stimmt.“

Kapitän Torge Paetow meinte: „Es gibt Schlechteres als das erste Mal gegen Bremen zu gewinnen. Wir schauen weniger auf die anderen, weil wir nur unsere Spiele beeinflussen können.“

Der Torschütze des Führungstreffers, Dominic Hartmann, sagte: „Es ist egal, wer die Tore macht. Wir zeigen jetzt eine andere Einstellung in der Meisterrunde. Aktuell stimmt es halt von der Einstellung. Da wird man dann auch belohnt.“

Der Schütze des zweiten Treffers, Marcel Cornils, schmunzelte: „Wenn ‚Dome‘ (Dominic Hartmann/d. Red.) ein Tor macht, muss ich auch eines machen. Wir haben das nächste Endspiel gewonnen.“