Erneute Heimniederlage

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Erneute Heimniederlage

SC Weiche Flensburg 08 – TSV Havelse 1:2 (0:1)

23. Oktober 2023

Auch nach dem 13. Spieltag der Regionalliga Nord muss der SC Weiche Flensburg 08 weiter auf seinen ersten Heimsieg der laufenden Saison warten. In ihrem bereits achten Anlauf unterlag unsere Mannschaft am Samstagnachmittag im Manfred-Werner-Stadion gegen den TSV Havelse mit 1:2-Toren. Bei ungemütlich regnerischem Wetter sahen 654 Zuschauer eine allenfalls auf durchschnittlichem Niveau stehende Partie, bei der sich die Niedersachsen in der Summe der 90 Minuten verdient durchsetzten. Das Spiel unserer Mannschaft war lange Zeit im Angriff zu harmlos und in der Defensive zu fehlerbehaftet. Während Gäste-Trainer Samir Ferchichi stolz auf seine nun zum vierten Mal in Folge siegreiche Mannschaft war, sagte unser Verantwortlicher Benjamin Eta nach der Begegnung: „Es ist zu einfach, Tore gegen uns zu erzielen. Der Gegner muss nicht viel Aufwand dafür betreiben. Solange man hinten so anfällig ist wie wir, werden wir nicht viel holen. An den Problemen, die wir haben, müssen wir arbeiten.“

Nach dem 3:2-Sieg bei Kilia Kiel musste Benjamin Eta die Startelf ändern. Für den „Gelb“-gesperrten Jannic Ehlers begann Patrick Thomsen, was eine Dreierkette in der Defensive zur Folge hatte. Schon zur Pause wechselte Weiche doppelt. Theo Behrmann kam für die rechte Seite, von der René Guder nach links ging. Außerdem übernahm Marten Schmidt die Position von John Dethlefs. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden außerdem Jonah Gieseler und Felix Brügmann eingewechselt. Auf der Bank blieben Torhüter Nils Bock und Maxim Jurk aus unserer U 23 sowie Bjarne Schleemann, Calvin Ogara und Thies Richter. Neben Jannic Ehlers waren die verletzten Philip Østerbæk (Fußgelenk), Torben Marten (Oberschenkel), Noel Kurzbach (Knie) und Ilidio Pastor Santos (Reha nach Kreuzbandriss) sowie Dan Neicu nicht im Kader. Beim TSV Havelse begann gegenüber dem 4:2-Erfolg gegen Meppen vom vorherigen Sonntag Marko Ilic für Besfort Kolgeci (nicht im Kader).

Die Partie begann auf dem nach dem Dauerregen der Vortage erstaunlich gut bespielbaren Grün durchaus verheißungsvoll, als Dominic Hartmann auf rechts Marcel Cornils in Szene setzte, dessen Eingabe TSV-Torhüter Tom Opitz aus dem Fünfmeterraum beförderte (1.). Auf der Gegenseite drosch Julius Langfeld einen ersten Schuss von halbrechts aus 19 Metern über den Kasten (5.). Fortan übernahmen die selbstbewusst auftretenden Gäste das Kommando. Sie generierten viel Ballbesitz und kamen zu einigen Möglichkeiten. So scheiterte Marko Ilic nach Hackenzuspiel von Julius Langfeld von halbrechts an SC-Torhüter Jesper Heim; Sekunden später schoss Eliakim Kukanda von links, leicht abgefälscht, vorbei (12.). Den Freistoß, getreten von Julius Düker aus der Distanz, wehrte Jesper Heim zum Eckstoß ab (16.). Nachdem Dominic Hartmann einen „zweiten Ball“ nach einem Eckstoß aus gut 22 Metern nur knapp vorbeigeschossen hatte (22.) und Weiche in der Folge etwas stärker zu werden schien, gingen die Niedersachsen nicht unverdient in Führung. Sie nutzten einen langen Ball von Jannik Oltrogge aus der eigenen Hälfte, einen Abstimmungsfehler zwischen unserer Innenverteidigung und Torhüter Jesper Heim sowie die Schnelligkeit von Julius Langfeld, der allein auf das leere Tor zusteuerte und aus spitzer werdendem Winkel zum 0:1 einschob (32.).

In der Folge hatte Havelse wenig Probleme mit den Flensburger Bemühungen. Über Julius Langfeld hätten die Niedersachsen beinahe vor der Pause auf 0:2 erhöht, doch der schnelle Stürmer schoss nach Pass von Torben Engelking und langem Sprint über rechts am linken Pfosten knapp vorbei (42.).

Weiche hatte nach dem Seitenwechsel etwas mehr Zug zum Tor und über einen Kopfball von Marten Schmidt nach Eckstoß von Pelle Hoppe eine erste Möglichkeit; Patrick Thomsen konnte den Abpraller nicht verwerten (51.). Entschlossener wirkten da die Gäste. Niklas Tasky, der hinten bis dahin kaum geprüft war, traf nach zu kurz abgewehrtem Freistoß reaktionsschnell nach einem kleinen Haken vom Elfmeterpunkt satt zum 0:2 (57.). Die Gäste schienen nun einem sicheren Sieg entgegenzusehen. Sie forderten einen Strafstoß, als Julian Rufidis am Fünfmeterraum von Finn Wirlmann mit heftigem Einsteigen entscheidend gestört wurde (60.).

Weiche wurde wieder mutiger, warf durch die Wechsel mehr Offensivpower in die Partie, lockerte damit allerdings auch die ohnehin nicht allzu sattelfeste Abwehr. So ging es phasenweise hin und her. In der Folge traf Marcel Cornils von der Strafraumkante nach Kopfballabwehr der Gäste krachend die Unterlatte, René Guder setzte den Nachschuss vorbei (70.). Auf der Gegenseite rettete der zurückgeeilte Theo Behrmann kurz vor der Linie, als erneut Julius Langfeld am herausgelaufenen SC-Torhüter Jesper Heim wieder vorbei war (71.). Und schließlich setzte Pelle Hoppe nach Ablage von Jonah Gieseler einen Schuss mit links sehenswert zum 1:2-Anschluss in den Dreiangel (74.).

Damit sollte eine spannende Schlussphase garantiert sein. Allerdings vermochte es unsere Mannschaft nur einmal, sich eine richtig gute Ausgleichschance zu erspielen, als Marten Schmidt nach Vorarbeit von Jonah Gieseler aus spitzem Winkel von rechts den Ball am langen Pfosten vorbeisetzte (81.). Beim Schuss von Pelle Hoppe aus der Distanz hatte TSV-Schlussmann Tom Opitz seine Probleme, doch der Assistenz sah die nachsetzenden Flensburger im Abseits (83.). Ein geblockter und so deutlich an Schärfe genommener Abschluss von Marcel Cornils (90.+4) und ein zu hoch angesetzter Kopfball von Felix Brügmann nach Freistoßeingabe von Pelle Hoppe (90.+5) waren die letzten Flensburger Gelegenheiten. Bei den Gästen war es noch zweimal der schnelle Julius Langfeld, der bei Kontern SC-Torhüter Jesper Heim prüfte, dabei aber die vorzeitige endgültige Entscheidung verpasste (80., 82.), sodass der SC bis zum Schlusspfiff auf den Ausgleich hoffen durfte.

Auf Seiten des TSV Havelse war der kaum zu stellende Julius Langfeld der überragende Akteur, der es lediglich an Effizienz bei seinen zahlreichen Abschlüssen vermissen ließ. Zudem hatte der Drittliga-Absteiger in dem zentralen Innenverteidiger Niklas Tasky, seinem linken Nebenmann Marco Schleef und dem kreativen Mittelfeldspieler Julius Düker seine besten Kräfte. Bei unserer Mannschaft konnten sich René Guder und Dominic Hartmann sowie die zur Pause eingewechselten Theo Behrmann und Marten Schmidt die besten Noten verdienen.

Am kommenden Wochenende steht der 14. Spieltag an. Unsere Mannschaft gastiert dann am Freitagabend, 27. Oktober 2023, ab 19 Uhr beim SV Meppen. Gespielt wird in der Hänsch-Arena des Drittliga-Absteigers.

Weiche: Heim – Fölster, Thomsen (V/67. Gieseler), Rehfeldt – Guder, Hartmann (V/85. Brügmann), Wirlmann (Kap.), Dethlefs (46. M. Schmidt), Pfeil (46. Behrmann) – Hoppe, Cornils. Trainer: Eta.

Havelse: Opitz – Riedel (V), Tasky (Kap./V), Schleef (V) – Ilic, Rufidis (V), Oltrogge, Kukanda – Düker (90.+5 Cicek) – Langfeld (90. Mittelstädt), Engelking (70. Stuhlmacher/V). Trainer: Ferchichi.

Tore: 0:1 Langfeld (32.), 0:2 Tasky (57.), 1:2 Hoppe (74.).

Zuschauer: 654 im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Niklas Olle (SV Gartenstadt 1960), zog nach sehr ruhiger erster Halbzeit noch siebenmal „Gelb“, und zwar für Patrick Thomsen (Foul an Düker, 56.) und Dominic Hartmann (Unsportlichkeit, 74.) auf Flensburger Seite sowie für Schleef (Unsportlichkeit, 68.), Tasky (Unsportlichkeit, 74.), Stuhlmacher (Foul an Behrmann, 80.), Rufidis (Foul an Gieseler, 89.) und Riedel (Unsportlichkeit, 90.+6) bei den Gästen.

 

Trainerstimmen:

Der TSV-Trainer Samir Ferchichi dachte zunächst an das „Jahrhunderthochwasser“ in Flensburg in der Nacht zuvor („Alles Gute den Betroffenen!“), meinte, dass es Wichtigeres als Sport geben würde und führte danach zum Spiel aus: „Wir sind hier selbstbewusst aufgetreten, nachdem wir zu Saisonbeginn Verletzungspech und fehlendes Spielglück hatten. Ich hatte damals schon gesagt, dass wir so ruhig weiterarbeiten müssen. Dann werde der Erfolg auch kommen. Nun haben wir das vierte Mal in Folge gewonnen, worauf wir stolz sein können. Vor diesem Spiel war uns klar, dass wir einen heißen Tanz erleben würden. Wir hatten in den ersten 25 Minuten deutlich mehr Spielanteile, sind mit 1:0 in Führung gegangen, was absolut verdient war. Zur Pause hatte ich gesagt, dass wir mehr Gier und mehr Leidenschaft benötigen werden. Danach machen wir das 2:0, was auch verdient war. Weiche kam zum Anschluss, sodass es nochmal eng wurde. Wir haben aber zwei, drei Situationen, wo wir das Spiel bereits ‚killen‘ können. Es ist schon eine Qualität, dass wir hier gewonnen haben. Ich bin stolz auf die Mannschaft.“

Unser Trainer Benjamin Eta meinte: „Samir hat schon alles weggenommen, was es zu sagen gibt. Es ist zu einfach, Tore gegen uns zu erzielen. Der Gegner muss nicht viel Aufwand dafür betreiben. Wir haben wie in Kiel Moral gezeigt. Dort haben wir es noch geschafft, das Spiel zu drehen, heute nicht mehr. Solange man hinten so anfällig ist wie wir, werden wir nicht viel holen. An den Problemen, die wir haben, müssen wir arbeiten.“